Exskelibur 2 und Sharpmaker, Problem beim Schärfen

sensee

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Als stiller Leser habe ich mich hier belesen und kürzlich ein Böker Exskelibur2 und einen Sharpmaker erstanden.
Das Böker gefällt mir sehr gut, nur die Schärfe war outofthebox nicht besonders.

Den Sharpmaker habe ich erst an einem einfachen Küchenmesser getestet um ein Gefühl für die Bewegung zu bekommen. Das Messer habe ich ohne Weiteres scharf bekommen.
Im nächsten Schritt wollte ich dann das Exskelibur schärfen.
Im Netz habe ich nach Informationen zum passenden Schleifwinkel gesucht, aber keine eindeutige Aussage gefunden.
Ich habe also die Schneide markiert und getestet.
Bei 30 grad war der Abtrag der Farbe nur an der Oberkante der Schneide und nicht an der Schnittkante. Also habe ich 40 Grad als Schleifwinkel gewählt.
Hier jedoch habe ich nach längerem Schärfen auf den dunklen Steinen keine anständige Schärfe erreicht. Das Messer wurde fast schon stumpfer.
ich habe also nochmals die Schneiden markiert und wiederum geschliffen.
Wenn ich das Messer in der rechten Hand halte, war die rechte Seite der Klinge nach einigen Zügen von der Farbe befreit.
Die linke Klingenseite war jedoch noch an der Schneide markiert. Ich habe mehrfach meine Handhaltung überprüft und glaube senkrecht zu sein.
Da die Schneide noch markiert ist und die Farbe an den Flanken abgetragen ist, müsste der Winkel ja noch größer sein um die Farbe komplett abzutragen, oder?
Voralllem die Differenz zwischen beiden Klingenseiten irritiert mich. Auf den ersten Blick für mich klar ein Anwenderfehlern, aber ich habe mehrfach meine Handhaltung korrigiert und mit Edding zur Kontrolle nachgezeichnet. Wieder mit dem Resultat, dass die linke Schneide noch Farbe trägt, während die Flanke sauber ist.

Was mache ich falsch, oder liegt der Fehler nicht bei mir?
Bin ziemlich verunsichert.
 
Hallo,

immer mal vorausgesetzt Du arbeitest schön senkrecht.....

Ich hatte schon das eine oder ander Messerchen mit einem unterschiedlichen Schleifwinkel
auf den beiden Seiten. Dann wir es natürlich umso schwieriger, wenn man mit festem Winkel
nachschärfen will. Ist nicht schön, kommt aber ab Werk vor.
Die gute Nachricht ist, dass die Klinge wieder sauscharf wird, wenn man beide Seiten auf den
richtigen Winkel gebracht hat.
Die schlechte, dass so etwa mit dem Sharpmaker ganz schön lange dauern kann.

Das Ziel kann es nur sein, auf beiden Seiten den Winkel vom Sharpmaker zu bekommen, also einen
vollflächigen Abtrag der Markierung.
Da auch die schwarzen Steine des Sharpmakers nicht wirklich viel abtragen ist das halt eine Geduldsprobe.

Soweit ich weiß, gibt es für den Sharpmaker auch noch gröbere Stäbe. Oder ein System, das auch in der
Lage ist einen Grundschliff bequem anzulegen (ich nehm den Wicked Edge dazu).
Wenn Du aber (vorerst ) nur ein Messer nutzt, würde ich zur Fleißaufgabe mit dem Sharpmaker raten.

Viel Erfolg!
 
Die Geduld ist kein Problem, meine Sorge war nur, dass ich auf dem falschen Weg bin.
Soll ich dann mit 40 oder eher 30 Grad schärfen?
Soll ich mit den Steinen "auf Eck" oder auf der Fläche schleifen?

"Kaputtschleifen" kann ich die Klinge also nicht wenn ich einfach weitermache?

Das konstant senkrechte Arbeiten finde ich übrigens nicht ganz so trivial wie meist beschrieben.
Ich halte mich aber für nicht ungeschickt und glaube deshalb kaum, dass ich mehr abweiche als andere Nutzer. (habe einige Videos gesehen)
 
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Servus!

Auf dem falschen Weg bist du nicht, aber es könnte mit dem Sharpmaker ein recht langer weg werden.
Kaputtschleifen wirst du dein Messer wohl kaum, aber du läufst Gefahr, die Spitze zu verrunden.

Der Sharpmaker funktioniert sehr gut, wenn der Gesamtwinkel des Anschliffs deines Messers kleiner als der Schärfwinkel des Sharpmakers ist.
Für dein Exskelibur (müsste 440C sein) würde ich dir die 40° Einstellung empfehlen. Um unnötig langes Schleifen zu vermeiden, würde ich
erst einmal mit einem Bankstein, Lansky, Gatco, Wicked Edge etc. einen gleichmäßigen Gesamtschleifwinkel von <= 40° anbringen
und erst dann mit dem Sharpmaker weiterschleifen (sofern erforderlich).


Gruß Daniel
 
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So!
Jetzt hab ich auch das Böker scharf bekommen. Es rasiert zumindest die Armhaare.
Es waren ca. 20min. Arbeit. Keine Ahnung ob ich es in der Zeit schaffe eine neue Schneide aufzubauen, oder ob es wirklich ein Handhabungsfehler meinerseits war.
Wie auch immer, der Sharpmaker macht schon Spaß und die Ergebnisse sind für jemanden der vorher nichts mit dem Schärfen von Messern zu tun hatte schon erstaunlich.
Ich warte noch auf meinen Abziehriemen und dann übe ich an dem Gerät und sehe was ich noch rausholen kann.
 
So!
Jetzt hab ich auch das Böker scharf bekommen. Es rasiert zumindest die Armhaare.

Na also.
Wie hat ein Kollege in den USA mal so treffend bemerkt:

"It´s not rocket science. It´s only knife sharpening." :p
 
Soll ich mit den Steinen "auf Eck" oder auf der Fläche schleifen?
Wahrscheinlich benötigst du keine Erörterung mehr dazu, deswegen schreibe ich meinen Beiträg eher für die "Nachleser".

Vorausgesetzt wir behandeln hier das Schärfen von Glattschiff, dann gilt folgendes -

auf der breiten Fläche des Stabes schleifen ist weniger Abtrag/Zug, da Anpressdruck der Schneide auf größere Fläche wirkt

auf der Kante des Stabes schleifen ist mehr Abtrag/Zug, da Anpressdruck der Schneide auf kleinere Fläche wirkt; dafür muss man mehr auf die Klingenspitze aufpassen (Abrutschen = Verrundung der Spitze)
 
Wie auch immer, der Sharpmaker macht schon Spaß und die Ergebnisse sind für jemanden der vorher nichts mit dem Schärfen von Messern zu tun hatte schon erstaunlich.
Ich warte noch auf meinen Abziehriemen und dann übe ich an dem Gerät und sehe was ich noch rausholen kann.

Ja, der Sharpmaker ist auch mein bevorzugtes Gerät zum Schärfen meiner Messer. Schnell, gut und konstant. Was will man mehr. Zum Umschleifen nehme ich Wassersteine. Aber so eine kontinuierliche, bösartige und über die GANZE Schneidlänge hin verteilte Schärfe bekomme ich nur mit dem Sharpmaker hin.

Dann noch übers Leder und perfekt :)

lG Oliver
 
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