Victorinox, eine Gratwanderung

Marvin

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Guten Morgen, werte Foristen,

im Grunde genommen ist das Thema nicht den Aufwand wert, und dennoch ...
zum x-ten Male habe ich ein Schweizer Messer von Victorinox gekauft, dieses mal, um es zu verschenken, weshalb mir jener Umstand wohl das erste Mal so deutlich aufgefallen ist, denn: ich will Messer ja in möglichst dauerhaft schneidendem Zustand verschenken. Jedenfalls scheint es mir so, als ob die Victorinoxen stets einen kleinen Grat an den Klingen hätten, der natürlich nach einigem leichten Gebrauch sich verabschiedet, und damit das Messer reichlich stumpf zurück lässt.
Irre ich mich in dieser Vermutung, und wenn nicht, warum bekommt es Victorinox bei diesen sonst so wunschlos guten Messer nicht fertig, diesen Grat zu entfernen?:confused:

Mit besten Wünschen für die Nacht,
Marvin
 
Hallo,

ich habe mir in letzter Zeit auch mehrere Neuanschaffungen zugelegt, u.a. das Hunter XT, ein Swisstool, ein Spartan Ausführung "Stuttgart", ein Skipper und ein Rucksack.
Alle in unterschiedlichen Städten gekauft.
Bei diesen habe ich eine solche Erfahrung jetzt nicht gemacht.

Die Messer sind alle in einem einwandfreien und nach meinen gemachten Erfahrungen im normal geschärften Zustand, alle sind top scharf.
Von daher wundert mich das jetzt etwas.

Hast Du schon häufiger so etwas gehabt oder war es ein einmaliger Vorfall?
Sollte zwar auch nicht passieren, kann aber mal vorkommen...
 
Ich besitze locker so 20 Victorinoxe und 2-3 Wenger. Bei keinem davon konnte ich je einen Grat fühlen.
Wenns ein einzelfall ist - vielleicht wurde die abschließende Politur vergessen.
Wenn es öfters vorkommt - vielleicht zwingt Kostendruck, einen Arbeitsgang wegzulassen.
Wär schade.
 
Seid gegrüßt,

und habt Dank für die Rückmeldung!

Merkwürdig, dass ich der einzige mit diesem Problemchen zu sein scheine.

Auch ich habe deutlich mehr als ein Victorinox (dürften ca. 10 Stück sein), und keines war darunter, dass keinen Grat hatte. Von "poliert" ganz zu schweigen.
Was weiter auch nicht schlimm ist, wenn es um meine Messer geht, ich kann ja Abhilfe schaffen. Aber bei Verschenkmessern an Nichtfreaks ...
Wahrscheinlich hab' ich einfach kein glückliches Händchen bei der Auswahl (zugegeben, ich prüfe es auch vorher nicht nach, weil ich sowieso vermeine zu wissen, was auf mich
zukommt :hmpf:)

Einen schönen Abend und liebe Grüße,
Marvin
 
Nach meinen Erfahrungen schwankt die Qualität des Abzugs bei Victorinox und Wenger ziemlich stark: Der Abzug ist öfters nicht ganz bis zur Spitze durchgeschliffen (die bleibt also rund), er ist öfters ungleichmäßig besonders im vorderen "runden" Bereich der Klinge (mit erkennbaren Abschnitten, wo mehr Material abgetragen wurde als an anderen Stellen), manchmal sind auch leicht schartige Stellen zu finden. Eine polierte Schneide habe ich noch nie gesehen. Schneiden tun sie alle trotzdem irgendwie immerhin.

Meines Wissens wird er Abzug von Hand gemacht, wahrscheinlich schnell, schnell am Maschinchen, und wo die Schweizer nicht ihre standardisierte Automatisierung einsetzen, kommt der "Murks" des Massengeschäftes von Hand heraus.
 
Hab ich auch schon öfter gehabt. Ich zieh die Teile immer ein paar mal übers Hosenbein (Jeans) und weg ist der Grat;)
 
im Grunde genommen ist das Thema nicht den Aufwand wert, und dennoch ...
Das schreibst du im Messerforum ... du traust dir was, wo hier doch die deutschsprachigen Messerliebhaber versammelt sind, die ihre Liebhaberei nur unterbrechen um Geld zu verdienen. Das Thema ist goldrichtig und ich habe es auch gleich in die passende Forenecke verschoben :p

Neue SAKs, die ich verwenden möchte, schärfe ich immer. Aus vier Gründen:

- weil es danach meine Schärfe ist
- weil es bei dem Stahl leicht geht
- weil ich gerne schärfe
- weil ich mich danach nicht über die Arbeit von anderen beschweren kann
 
Nach meinen Erfahrungen schwankt die Qualität des Abzugs bei Victorinox und Wenger ziemlich stark: Der Abzug ist öfters nicht ganz bis zur Spitze durchgeschliffen (die bleibt also rund), er ist öfters ungleichmäßig besonders im vorderen "runden" Bereich der Klinge (mit erkennbaren Abschnitten, wo mehr Material abgetragen wurde als an anderen Stellen), manchmal sind auch leicht schartige Stellen zu finden. Eine polierte Schneide habe ich noch nie gesehen. Schneiden tun sie alle trotzdem irgendwie immerhin.

Meines Wissens wird er Abzug von Hand gemacht, wahrscheinlich schnell, schnell am Maschinchen, und wo die Schweizer nicht ihre standardisierte Automatisierung einsetzen, kommt der "Murks" des Massengeschäftes von Hand heraus.

Das deckt sich mit meinen Beobachtungen, auch, was die schartigen Schneiden angeht, was dann den zweiten "Extremfall" darstellt. Schneiden tun sie allerdings ... das durfte ich bereits in meiner frühen Jugend bemerken :hurt:

Hab ich auch schon öfter gehabt. Ich zieh die Teile immer ein paar mal übers Hosenbein (Jeans) und weg ist der Grat;)


Ha! Danke! Ich wusste doch, da war was. Den Jeanstrick hatte ich ganz vergessen. Kommt dann wieder im Herbst, wenn lange Beinkleider angesagt sind ;)


Das schreibst du im Messerforum ... du traust dir was, wo hier doch die deutschsprachigen Messerliebhaber versammelt sind, die ihre Liebhaberei nur unterbrechen um Geld zu verdienen. Das Thema ist goldrichtig und ich habe es auch gleich in die passende Forenecke verschoben :p

Neue SAKs, die ich verwenden möchte, schärfe ich immer. Aus vier Gründen:

- weil es danach meine Schärfe ist
- weil es bei dem Stahl leicht geht
- weil ich gerne schärfe
- weil ich mich danach nicht über die Arbeit von anderen beschweren kann

Oh! Ich gestehe, leicht angetrunken gewesen zu sein, als ich das Thema eröffnete, und daher auch entsprechend frei von irgendwelchen Hemmungen :D
Hab' Dank fürs Verschieben! :)

So wie Du halte ich es auch, bis auf den letzten Punkt, denn mir macht Motzen Spaß :hehe:
Denke mir eben, andere Firmen bekommen es auch hin, ein leidlich scharfes und(!) gratfreies Messer auszuliefern ... das wünschte ich mir auch (gerade!) bei den Schweizern.
 
Dieser Grat an der Messerspitze entsteht durch eigenen unangemessenen Gebrauch.

Fast jeder Schweizer Messer Besitzer lässt die Große Klinge beim einklappen, mit voller Federspannung zuklappen.

Das macht zwar das tolle Klack-Geräusch. ;-)

Allerdings schlägt dabei die Klinge bis auf die Messingplatine durch. Dadurch wird die Spitze leicht beschädigt, was aber auch nicht sonderlich schlimm ist. Kann man wieder nachschleifen.

Also klappt in Zukunft eure Klinge mit Gefühl ein und alles ist in Butter.

Beste Grüße
 
Allerdings schlägt dabei die Klinge bis auf die Messingplatine durch. Dadurch wird die Spitze leicht beschädigt, was aber auch nicht sonderlich schlimm ist. Kann man wieder nachschleifen.

dann sind Deine Messer wohl schon etwas älter ... die Messingplatinen sind schon ne ganze Zeit aus Aluminium ...

ich denke allerdings, dass Marvin auch nicht diesen Grat meint (wenn man in dem Fall überhaupt von Grat sprechen kann).

Allerdings finde ich es auch nicht schön, dass sich die Schneide an der Klingenspitze umlegt ... denn nachschleifen kann auch nicht jeder :argw:.

Gruß Khayman
 
Dieser Grat an der Messerspitze entsteht durch eigenen unangemessenen Gebrauch.
Fast jeder Schweizer Messer Besitzer lässt die Große Klinge beim einklappen, mit voller Federspannung zuklappen.
Das macht zwar das tolle Klack-Geräusch. ;-)
Allerdings schlägt dabei die Klinge bis auf die Messingplatine durch. Dadurch wird die Spitze leicht beschädigt, was aber auch nicht sonderlich schlimm ist. Kann man wieder nachschleifen


Sorry- das kann ich nicht bestätigen- ein SAK ist kein Laguiole und normalerweise passiert das nicht-
ich hab/hatte bestimmt 30 stück und das ist bei keinem so.
Sollte das bei Dir so sein ist das Messer imho fehlerhaft oder eventuell an der Fehlschärfe nachgeschliffen -damit liegt es nämlich normalerweise an einer Ausbuchtung der Rückenfeder an.
 
Last edited by a moderator:
Allerdings schlägt dabei die Klinge bis auf die Messingplatine durch.

Das passiert nur, wenn die Taschenmesser Murks sind, oder weniger umgangssprachlich ausgesdrückt, wenn sie nicht präzise zusammengebaut sind. Die Toleranzen sind klein. Aber man kann diese Art Taschenmesser so konstruieren und zusammenbauen, dass die Klinge nur auf den Klingenanschlag aufschlägt und nirgend sonst, vor allem nicht auf der Schneide.
 
(...)
Allerdings schlägt dabei die Klinge bis auf die Messingplatine durch. Dadurch wird die Spitze leicht beschädigt, was aber auch nicht sonderlich schlimm ist. Kann man wieder nachschleifen. (...)



Beste Grüße

Leider kann das nicht jeder. Nur ist es mir inzwischen öfter mal peinlich, ein allzu großes Brimborium um Messer und ihre Pflege zu veranstalten, denn das führt öfter zu :rolleyes::irre::argw: - Reaktionen :D. Nun ja ... man kennt und mag die Beschenkten, und bietet das Nachschleifen daher als Service an ;)

Und tatsächlich, die platten Stellen, die beim Durchschlagen entstehen, meinte ich nicht. Zudem schließe ich meine Victorinoxen nach einem einschneidenden Schnellzuklapp-Erlebnis :glgl: immer sanft :)
Dass sich platte Stellen bei diesen Messer bilden können, war mir bisher auch nicht bekannt. Ich hielt das immer für ein ziemlich typisches Laguiole-Problem?

Mit besten Grüßen und Wünschen für eine gute Nacht,
Marvin
 
Servus !!!
Ich habe ca. 250 Victorinoxe (prahl....), die neuen waren immer zu meiner Zufriedenheit. Ansonsten: Dös war grad grad, wenn der Grat grad wär....:teuflisch

Gruß
Stefan aka messerjocke112
 
Fast jeder Schweizer Messer Besitzer lässt die Große Klinge beim einklappen, mit voller Federspannung zuklappen.

Das macht zwar das tolle Klack-Geräusch. ;-)

Allerdings schlägt dabei die Klinge bis auf die Messingplatine durch. Dadurch wird die Spitze leicht beschädigt, was aber auch nicht sonderlich schlimm ist. Kann man wieder nachschleifen.

Also klappt in Zukunft eure Klinge mit Gefühl ein und alles ist in Butter.

Also ich klapp meins auch oft so ein, wie man es nicht machen sollte. Aber die Klingenspitze ist noch einwandfrei. :super:
Vor allem, wenn man das Messer nur mit einer Hand schließen muß, dann geht es auch gar nicht anders. Richtig verbogen hab ich mal die Klingenspitze, als ich es mal als Jugendlicher zum Messerwerfen benutzt habe. :(

Gruß
Gerhard
 
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