Schweißfehler durch erneutes Falten korrigieren?

fritze98

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Moin :)
Ich bin der Fritz und neu im Forum; und ich habe natürlich auch schon ein Problem:
Ich habe schon häufiger unterschiedliche Stahl-Kombinationen für Laminate und Damast verschweißt, aber jetzt habe ich mich zum ersten Mal an einem Kanister-Damast mit Fahrradkette versucht.
Da ich mir zwecks dieses Versuches auch eine Presse gebaut hatte wurde diese auch zum ausrecken benutzt, was deutlich besser ging als erwartet.
Zum Problem: anscheinend hab ich's beim ausrecken mit der Presse etwas übertrieben und jetzt habe ich stellenweise offene Nähte im Packet :/
Meine Frage: Kann ich dass Packet einfach auseinander schneiden, heften und nochmal verschweißen?
Ich Frage weil ich früher schon versucht habe aufgegangene Nähte einfach auszubürsten und nochmal zu verschweißen, was aber nur von mäßigem Erfolg gekrönt war.

Schon mal vorläufig Danke für die hoffentlich zu einem zufriedenstellenden Ergebnis führende Hilfe! 😁
 
Uih,
das nenn ich mal einen Zufall.
Ich wollte eine ähnliche Frage stellen.
Nach meinen Erfahrungen muß ein Schweißvorgang beim erste Mal klappen.
Wenn nicht, gibt es da irgendwelche Tricks,
``ausbürsten`` kann ich mir nur sehr schlecht vorstellen.
 
Ich meine Mal etwas davon gehört zu haben dass es möglich ist. Außerdem habe ich Mal eine mit der Elektrode geheftete Motorsägenkette verschweißt, was einwandfrei funktioniert hat, obwohl zwischen den Kettengliedern ohne Ende Dreck vom schweißen war den ich nicht rausgekriegt habe. Dazu kam ja noch dass sich beim packen von so ,,luftigem" Kram ja ohne Ende Zunder innerhalb des Paketes bildet, der ja aber anscheinend vom Borax komplett ausgespült wurde...

Wahrscheinlich war da auch viel Glück mit bei, aber wenn das geht, muss eine Korrektur ja theoretisch auch möglich sein...
Aber da müssten die Profis mal was zu sagen 😉
 
Na ja, ausbürsten bei solch einer Schadstelle kann ich mir nicht vorstellen. Und Ihr bringt billigen Stahl von der Drahtbürste ein.
Mit dem Trennschleifer die Schadstelle öffnen, bis der Zunder weg ist. Beim "Wettkampf der Messerschmiede" ist bei einem solchen Defekt die Einschätzung: Zu wenig Schweißpulver und zu wenig oder zu kurze Hitze.
Wenn Du das geschliffene Damastpaket weiterbenutzt, wird die Schleiffuge im Damastmuste wahrscheinlich zu sehen sein. Das wird also kein Meistermesser werden. Aber als Trainingsteil einfach mal weitermachen. Dann könnt IHR in Zukunft aus erster Hand berichten.
Ist denn Kette so gut für Messer? Um das ganze Fett zu entfernen, muß doch mit kräftiger Chemie lange gereinigt werden. Alte HSS-Bohrer lassen sich leichter reinigen.

Viel Erfolg
 
Dem ist wenig hinzuzufügen. einfach falten und verschweissen verschiebt ja nur die fehlerhafte Stelle im Paket. Der Zunder muss auf jeden Fall raus, sonst wist du ja nie eine gute Struktur bekommen.
Ich habe auch schon Kettensägen Damast geschmiedet, dass wird erstaunlich sauber. Hab das allerdings immer nur für Außenlagen oder Monturen verwendet. An der Schneide habe ich doch gerne ein homogenens Material
 
Geht mir genauso, als Schneidlage lege ich fast immer einen 1095er o.ä. ein.
Die Fahrradkette ist aber ein schönes Material, die sind häufig vernickelt weswegen ich mir einen schönen Kontrast erhofft hatte. Naja ich bin gerade in der Schmiede und Guck Mal was passiert vielleicht kann man ja noch gute stücke raustrennen.
Ich hab halt auch schon häufiger gehört und mach das fürs gute Gefühl auch gelegentlich selbst, dass ich nach dem eigentlichen schweißen noch ein paar Mal Schweißhitze und Borax draufgebe, um auf Nummer sicher zu gehen...
Das wäre dann ja eigentlich auch Schwachsinn wenn's von der ersten schweißung abhängt oder?
 
Achso und die Fahrradkette wirklich fettfrei kriegen ist tatsächlich das größte Problem! Ich hab ne Woche dafür gebraucht: einlegen in den wiederlichtsen
Flüssigkeiten, bürsten, heiß machen: hat alles nur so mäßig geholfen😅.
Irgendwann hab ich's einfach versucht.
 
Das Schweißgut muss nicht fettfrei sein, es ist viel wichtiger genügend Hitze ins Material zu bekommen, mit der Gasschmiede kommt schnell an die Grenzen. Da haben Kohleschmieden einen Vorteil weil ich da so hoch erhitzen kann das der Stahl verbrennt. (Ist natürlich nicht so gut)
Hier mal ein paar Videos wie Rostiger und verzunderter Stahl trotzdem Schweißt.

 
Das Schweißgut muss nicht fettfrei sein,
Im Prinzip gebe ich Dir Recht. Bei Kettensägen würde ich auch keinen Aufwand betreiben. Aber die modernen Fahrradketten könnten bereits ähnlich der Motorradketten in den Rundteilen Fettkammern (das heißt bestimmt anders. Vielleicht Reservoir?) haben. Die zu verbrennende Fettmenge könnte dann größer sein als die Menge, die der Kanister abführen kann. Das Fett ist ja zäher als Modelierwachs für den Modelguß.
 
Nun muss ich zugeben, dass ich auch gerne alles 100% haben möchte und Schweiß Fehler tun auch mir manchmal im Auge weh, aber gerade wenn man das ganze in San Mai herstellt dann kann man das ganze auch als "Charakter" betrachten. Wenn ich mir dann die Schmiede aus dem Südostasiatischen Raum anschaue und sehe wie sie Pamor, Keris und sonnst alles mögliche herstellen und verschweißen und viele male ohne jede Schweißhilfe, Borax, Sand usw (natürlich gibt es auch solche die verwenden Borax, usw) dann kann ich mich nur wundern, ob wir nicht etwas übertreiben?
Und dann lern ich ständig wenn zB dem da zu schaue
Der hat mich auf viele Ideen gebracht die ich in Zukunft mal ausprobieren möchte.
 
Nachtrag: Der ist auch so einer der meistens ohne Schweißhilfen arbeitet.

Man kann sehr gut sehen, dass er bei sehr hoher Temperatur schweißt, was natürlich viel Kohlenstoff verbrennt, aber weil er Pamor macht ist das egal. Natürlich haben die dort einen anderen Geschmack und Einstellung was solche Muster und auch mögliche Schweißfehler betrifft. Ist also nicht Jedermanns Sache!
 
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