@Greycap Die Keramikfläche ist nicht superfein (d.h. glatt) wie etwa beim SPYDERCO 204M und nichts Besonderes imho. Sie trägt gut ab, weil sie nicht so superglatt ist. Nützlich, benutzbar, ich benutze sie, aber qualitätsmäßig bestimmt nichts außerordentliches. Sie scheint haltbarer (robuster, langlebiger) als 204M zu sein: wenn man ehrlich ist, ist 204M überhaupt nicht langlebig, sondern nutzt sich schnell ab (consumable) ganz im Gegensatz zu 204F.
Habe heute zum ersten Mal etwas länger mit dem Sharpal geschärft. Eine Rasenmäherklinge. Vorarbeit mit dem Sharpal, Nacharbeit mit dem RRS (ist bequemer als mit der Sharpal-Keramikfläche). Hat alles gut geklappt, und der Sharpal hat mir jede Menge Schleifzeit mit dem RRS erspart:
Fazit: Ich würde den Sharpal in meinem Repertoire an Schärfmitteln nicht missen wollen. Er ist handlich klein, verschwindet sauber in der Office-Schreibtisch Schublade neben den RRS Etuis und eignet sich sehr gut für Sensen/Sicheln, Beile/Äxte, Rasenmäherklingen als
zügigere Vorstufe anstelle des RRS. Interessant zu wissen, die Carbidkante hinterlässt beim Ziehen auf der Schneide ein ratterndes
machining marks, (sieht aus wie Schleifspuren orthogonal zur Apex-Linie!) was einerseits überraschend ist, andererseits logisch/erklärbar. Ab einem gewissen Gleitreibungskoeffizient gleitet die Carbidkante nicht mehr ruhig über die Schneide, sondern fängt an mikroskopisch zu hüpfen (ratterndes Ziehen). Stellschrauben wären Zieh-Geschwindigkeit, Anpressdruck, und Gleitöl. Vielleicht kennt man das Phänomen vom Bohren oder Fräsen in Metall, u.U. fängt das Werkzeug (der Bohrer, der Fräser) mikroskopisch zu hüpfen/rattern. Für Küchenmesser, Taschenmesser, Indoormesser würde ich den Sharpal auf keinen Fall verwenden. Für billige, alte, ausrangierte, beschädigte, frustrierende Gartenmesser/Fährtenmesser/Pfadfindermesser ist es eine witzige portable Alternative zu einem Schleifbock oder Bandschleifer: statt zu schleifen
schnitzt man sich eine Schneide (vergleichbar mit Holzschnitzen). Witzig.