Passaround-Berichte Hado Suminagashi Ginsan Bunka 170mm – Knife-art.de

Das Hado im Mittelpunkt der Betrachtung


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Das Hado Bunka gefällt mit rein äußerlich durch die besonders feine Damast-Zeichnung. Wenn man mit dem Finger über die Flanken fährt, bietet die Oberfläche keinen erkennbaren Widerstand. Das Messer liegt leicht und wendig in der Hand, der Griff hat bei Handschuhgröße 9 noch Potenzial für Hände größerer Zeitgenossen. Die Lackierung wirkt edel und hat - entgegen meiner ersten Annahme – einen guten grip.

The line of duty 😉 Teil I
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Mit dem Rotkohl tat sich das Hado Bunka recht schwer. @ScottyC hatte hier im ersten Review beschrieben, dass die Flanken offensichtlich bremsen. Das kann ich für den Rotkohl sowohl beim Teilen als auch beim kleinschneiden bestätigen.

Das Hado setzt sich zwar am Ende gegen den Kohl durch,

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ich tippe im Gegensatz zu @ScottyC aber dennoch auf Einflüsse der Geometrie (vmtl. die oberen 1,25 cm – 2cm Messerrand, die gerade wirken), da ein anderes Messer mit einer balligen Geometrie den Kohl im direkten Vergleich eindeutig besser in Streifen schnibbeln konnte.

The line of duty 😉 Teil II

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Bei kleinerem Schnittgut (hier Karotten, Zwiebeln, Porree, Knoblauch und Sellerie) flutscht das Hado Bunka nur so durch. Gleiches gilt für Kartoffeln, Tomaten und Pilze die sich ohne zu brechen in Viertel schneiden ließen. Hier sind eindeutig die Gene eines Lasers erkennbar.
Üblicherweise nehme ich für Zwiebeln und Knoblauch ein kleineres Messer (Shiro Kamo Orca mit 13.5cm Klinge oder ein Petty). Für diesen Test habe ich dafür erstmals ein größeres Messer genommen und ich muss schon sagen 😉 Spaßfaktor hoch 3. Die dünne Spitze des Bunka lässt sich sehr gut handhaben und es ist eine Freude, die Zwiebel in Quer- und Längsrichtung einzuschneiden und zu würfeln. Gleiches gilt für den noch kleineren Knoblauch.

Gesamtbewertung
Vorweg, das ist mein erster Passaround. Falls Fragen offen geblieben sind, bitte ich um a) Nachsicht 😉 und b) Nachfrage.
Ich finde das Messer sehr schön. Das Suminigashi-Muster ist sehr dezent. Mir gefällt dabei, dass der Damast keine abgestumpfte Oberfläche aufweist. Die Urushi-Lackierung des Griffes ist für denjenigen, der davon weiß, natürlich von der handwerklichen Kunst her sehr interessant. Die farbliche Ausführung in einem Bernsteinbraun finde ich allerdings unter künstlerischen Gesichtspunkten nicht so faszinierend.

Das Messer jedenfalls ist tadellos verarbeitet und es hat tolle Schneideeigenschaften (Ausnahme bei mir: hohes hartes Schnittgut, bei dem die Klinge in Gänze durch das Gemüse gezogen wird). Letzteres ist nach meiner Erfahrung eine lasertypische Eigenschaft. Wer mehrere Messerarten im Haushalt hat weiß um deren spezielle Stärken / Anwendungsgebieten. Ich kann es mir in meinem Sortiment jedenfalls sehr gut vorstellen und das Hado scheint sich hier nach einer Woche auch recht heimisch zu fühlen 😉.

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Zum Stahl (ich habe sonst eher SB1 und PM-Stähle) kann ich naturgemäß nach so kurzer Zeit nur wenig sagen, da das Messer durchgängig scharf war. Ich habe dennoch zum Abschluss einen touch-up mit NoWi auf 17,5 Grad mit Shapton glass 3k und 6k gemacht bevor ich das Messer auf die Reise gegeben habe.
Gruß aus dem Norden
Ulrich
 

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Hallo zusammen,
ich habe wieder die Ehre und das Vergnügen an einem weiteren Passaround von Lukas teilzunehmen!
Zum Test stand das Hado Suminagashi Ginsan Bunka: Hado Suminagashi Ginsan Bunka/K-Santoku 170 mm- Knife Art (https://knife-art.de/product/hado-suminagashi-ginsan-bunka-170mm/)

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Wie schon bei den anderen Tests, schreibe ich auch diesen Bericht ohne die vorherigen Tests gelesen zu haben. Ich möchte mich erstmal möglichst wenig beeinflussen lassen. Daher bin ich auch sehr gespannt wie die Meinungen der anderen Tester ausfallen werden.

Meine Motivation
Ich habe lange mit mir gehadert, ob ich an diesen Passaround mit machen soll. Als Lukas den PA angekündigt hat, war ich mir nicht sicher ob ich dem hohen Niveau des Messers und der Mittester gewachsen bin.

Jedoch habe ich mich im letzten Moment doch noch dazu entschieden mich anzumelden. Ich wollte einfach sehen, wie sich ein 470 € teures Messer zu meinen bisherigen Kochmessern unterscheidet und ob der hohe Preis in meinen Augen gerechtfertigt ist.

Der Test bot auch die einmalige Chance mein neues Schneidebrett aus Eiche und Pflaume einzuweihen, daher doppelt spannend für mich! ;-)

Erster Eindruck
Gut geschützt in einer weißen, schlichten Geschenkverpackung und weißem Seidenpapier befindet sich das wunderschöne Messer.
Direkt beim Auspacken bemerkt man die echt sehr gute Verarbeitung. Alle Kanten sind schön gerundet und der Erl sitzt passgenau im Griff.

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Ich bin normalerweise nicht der aller größte Fan von Damast Mustern, aber dieses feine, nicht zu aufdringliche Muster ist echt schön. Das gefällt mir sehr gut!

Der Griff wirkt auf den ersten Eindruck etwas überproportioniert zur Klinge. Aber beim Arbeiten ist der große Griff mit Handschuhgroße 10 recht angenehm. Auch gleicht der größere Griff natürlich das Gewicht der Klinge aus, sodass der Schwerpunkt genau in dem Übergang zwischen Klinge und Griff liegt. Für mich ist das sehr angenehm.

Die Griffgestaltung mit dem braun - weinrotem Urushi Lack trifft nicht ganz meinen Geschmack. Mir ist natürlich die Geschichte und Kultur dahinter bekannt, aber ich glaube ich mag eher naturbelasse Holzgriffe. Das ist natürlich absolute Geschmackssache, der Griff ist absolut sauber verarbeitet.


Kleiner Hinweis
Mein Vortester hatte vor dem Versenden einen Touch-up auf dem Shapton Glass mit 3k und 6k gemacht. Danke dafür :)


Praxis Test
Geschnibbelt wurde allerhand Gemüse und etwas Fleisch. Rezepte erspare ich euch, aber es gab Ofengemüse mit Feta, Gulasch mit einer Menge Zwiebeln, Kartoffelsuppe mit Speck und Lauch und selbstgemachte Antipasti.

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Ich habe hauptsächlich im Zug- und Schubschnitt geschnitten. Für einen Wiegeschnitt fehlt mit etwas die Krümmung der Klinge.

Ich habe beim Schnibbeln richtig Spaß :) Ich besitze nicht viele „Laser“, aber in meinen Augen verdient dieses Messer diese Bezeichnung. Alles wird knackfrei geschnitten und geht lasergleich durch sämtliches Gemüse. Hauchdünne Scheiben von Zwiebeln oder Möhren sind kein Problem. Ohne es zu merken habe ich durch Paprikakerne schnitten :) Das Fleisch hat ebenfalls keine Chance.

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Der Stahl hat alles problemlos mitgemacht. Ich habe keinen Verlust der Schärfe oder ein Anlaufen der Klinge bemerkt. Daher habe ich das Messer nur abgezogen und nicht geschärft. Ich hoffe meine Mittester können zum Schärfverhalten mehr beitragen.

Persönliches Fazit
Das Hado Suminagashi Bunka macht Spaß!

Es ist wirklich fantastisch gut verarbeitet und fühlt sich echt gut an. Natürlich habe ich keinen wirklichen direkten Vergleich in der Preisklasse, aber es ist ein echt tolles Messer mit tollen Schneideigenschaften, dass man gerne in die Hand nimmt und damit schneidet.

Aktuell passt das Messer nicht in mein Budget, aber jemanden der ein Messer in der Preisklasse sucht und die Griffgestaltung mag, dem würde ich es in jedem Fall empfehlen.


Danke Lukas für die Chance das Messer zu testen!
 

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Moin zusammen,

einige PA Berichte fehlen ja noch und wir sind schon am Ende angelangt. Ein Platz wäre allerdings noch frei, wer also noch mag, darf mir gerne eine PN schreiben - first come, first serve. Wer dabei ist, kann das Messer auch gewinnen ;))

Ansonsten gibt es nächste Woche die Verlosung unter allen Teilnehmern.

Viele Grüße
Lukas
 
Review: Hado Ginsan Damaskus Bunka
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Specs:
Schneide: 170mm
Höhe: 42,7mm
Gesamt: 319mm
Gewicht: 116g

Schwerpunkt: 5,4mm vor Griff

Griff: 125mm
Höhe: 25,9 zu 24,1mm
Breite: 20,7 zu 18,8mm

Der Griff ist achteckig, mit breiteren Flächen an den Seiten. Es gibt dabei keine störenden Kanten. Das Holz vom Griff ist mit weinrotem Urushi Lack überzogen. Dadurch wird er wasserfest, lässt sich aber immer noch angenehm, fest und sicher greifen. Der Griff könnte zwar kürzer sein, aber dann würde das Messer noch weniger wiegen. Mir wäre es auch noch lieber, wenn er vorne etwas schmäler in der Breite wäre.

Verarbeitung:
Der Griff ist nicht perfekt eingelassen, minimale Machi Gap, unten größer als oben. Da die Klinge ziemlich schmal ist, ist er Einlass etwas zu breit. Rechts muss eine Luftblase gewesen sein, da ist ein kleines Löchlein im Kleber.
Der Rücken ist gerundet, Kante angerundet, vorne etwas weniger. Der Kehl ist gefast und angerundet. Das Messer besitzt einen sauberen und polierten Längsfinish. Die Damastflanken sind auch schön. Im Tageslicht sehr subtil, schwer zu fotographieren, im Dunkeln mit Lampenlicht gut sichtbar. Der Damast ist schön poliert, nicht spürbar, oberhalb der Shinogi etwas matt, gleitet angenehm am Finger entlang. Das Kanji ist auch sauber gearbeitet und relativ glatt. Die Shinogi(Schulter) ist links minimal höher, 21,9(links) zu 23,0mm(rechts) zum Rücken, vorne fast gleich. Shinogi ist insgesamt sauber gearbeitet.
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Dicke:
Rücken:
aus Griff 2,17mm/ Kehl:2,04mm/ Mitte: 1,63mm/ K-Tip Drop(32mm vor Spitze): 1,31mm/ breiter an Shinogi Auslauf: 1,54mm/ 2cm vor Spitze: 1,03mm/ 1cm vor: 0,61mm

Schneide: 0,21-0,17-0,24mm

KehlMitte2cm vor Spitze
5mm über Wate0,600,510,49
10mm über Wate0,950,900,80
20mm über Wate1,841,72

Schliff:
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Das Messer hat eine insgesamt dünne Klinge mit kaum Taper, aber ordentlich dünner Spitze. Für so eine dünne Klinge jedoch ausgeprägte Schultern. Oberhalb ein Flachschliff, zur Schneide auch ein Flachschliff, dazwischen die Shinogi, die einen minmal konvexen Übergang bildet. Vorne ist er etwas konvexer.

Profil:
Hinten ist das Schneideprofil flacher, aber es gibt keinen toten Flatspot(ca 5,5-6cm), wo das Messer aufs Brett kracht. Die Ferse ist minimalst angehoben, vorne läuft das Profil schön rund. Die Spitze liegt auf ein Höhe von 12mm. Es läuft meiner Meinung nach ziemlich flüssig. Nicht perfekt für Wiegeschnitt, aber hauptsächlich weil es an Höhe und Länge fehlt. Es funktioniert angenehm im Schub- und Druckschnitt, aber auch gut im Zugschnitt. Choppen ist auch kein Problem, außer vielleicht die fehlende Masse. Ein wirklich vielseitiges und gutes Profil.

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Schnittgut:
Bei Zwiebeln gleitet das Messer nicht ideal bei horizontalen Schnitten durch. Man spürt, dass sich die Klinge etwas ansaugt, gerade bei größeren Zwiebeln. Vertikale Schnitte funktionieren jedoch sehr gut. Zwiebelschichten werden kaum mit nach oben gezogen, man kann feine und präzise Schnitte machen. Zwiebelbrunoise gehen gut. Auch bei Knoblauch in feine Scheiben oder kleine Würfel schneiden, tut es sich hervor.
Karotten in Scheiben schneiden geht wunderbar. Eigentlich sind keine Geräusche zu vernehmen und es entsteht ein sehr sauberes und glattes Schnittbild. Wenn man eingroßes Stück von einer Karotte schneidet, hört man ein leichtes Knacken. Manchmal ist dabei das Schnittbild an einer kleinen Stelle,d er letzte Millimeter, nicht ganz perfekt sauber. Beim Längshalbieren wiederum gab es praktisch kaum Geräusche und ein glattes Schnittbild. Karottenscheiben und allgemein bleiben immer wieder an der Klinge kleben. Gerade wenn man dünne Karottenscheiben längs runter schneidet und somit den Flächenkontakt maximiert, kommt es zu einem Festsaugen und Stocken im Schnitt. Dadurch lassen sich Scheiben nicht ganz so dünn und präzise schneiden. Stellt man die Karotte auf und schneidet Scheiben, ist das Problem kaum vorhanden. Auch Juliennes klettern munter die Klinge hoch.
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Auch dünne Scheiben von einem Knollensellerie waren nicht so leicht, präzise zu schneiden. Dickere Scheiben gehen dabei deutlich leichter. Das Messer fällt fast so durch den Sellerie hindurch. Hin und wieder gibt es ein minimales Stocken, aber dies ist schnell überwunden. Balken und dan Würfelschneiden war auch kein großes Problem und alles ist gut an seinem Platz geblieben.
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Lauch ließ sich mühelos und sauber schneiden. Auch Rettich ging sehr angenehm. Hab ihn auch Katsuramuki-Style geschält. Ging nicht schlecht, aber hätte vorher noch etwas schärfen sollen.
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Foodrelease war nicht super, aber in Ordnung. Zucchini und Gurke klebt mir etwas zu sehr, aber bei höheren Scheiben nicht super problematisch.

Fazit:
Ein gerade für mich sehr kleines und leichtes Messer, für mich geht es in Richtung Petty, sowohl in Länge als auch Höhe. Griff könnte kürzer und schmäler sein, stört aber auch nicht und dann wäre das Messer noch leichter. Es schneidet insgesamt leicht und ist schön anzusehen. Profil läuft gut und trotz der Dünne am Rücken war es nicht unangenehm. Der Foodrelease könnte besser sein, aber bei so einem Dünnblech erwartbar. Gerade zuhause, wenn man nicht viel Platz hat, oder nicht viel schneiden muss, ein feines Messer und vielseitig.

Vielen Dank für die Möglichkeit Lukas @knife-art.de

Grüße,
Julian
 
Servus,

ich kennen niemanden, der so plastisch und präzise das Verhalten von Schnittgut beim Schneiden analysieren und beschreiben kann, wie Julian. Ich brauche da kein Video um die Eigenschaften des Messers einzuschätzen. Top, Danke dafür.

Gruß, güNef
 
Hallo zusammen,

jetzt kommen auch meine Eindrücke vom Hado Suminagashi Ginsan Bunka. Zuallererst lieben Dank an Lukas dafür, dass er diesen PA möglich gemacht hat!

Der lackierte Griff hat mir sehr gut gefallen, sofort hat er mich an mein Kobayashi Gyuto (24cm) erinnert- die beiden Griffe sind sich wirklich sehr ähnlich, der Griff des Kleinen Hado Ginsan ist fast genauso lang wie der des großen Kobayashis. Dadurch ist der Griff sehr pflegeleicht, weil praktisch wasserdicht. Gestört hat die Größe beim Schneiden nicht, der Griff liegt, genauso wie das ganze Messer, angenehm in der Hand. Die Verarbeitung des Hado Ginsan Gyutos ist wirklich toll! Ich konnte nirgends auch nur eine kleine Macke oder Unebenheit erkennen. Auch da eine klare Parallele zum großen 24er Laser in meinem Besitz. Die Damastmusterung gefällt mir in dem Fall, auch wenn sie keinen praktischen Nutzen hat, gut. Die Bunka-Form spricht mich optisch sehr an, aber auch praktisch ist die Spitze für präzise Schneidarbeiten.


Wirken fast wie aus einer Familie: Das große Kobayashi und das kleine Hado




Der Hado Ginsan Mini-Laser gleitet durch das meiste Schnittgut ohne Probleme, manchmal ist ein wenig Druck nötig. Auch der food release ist für so ein dünnes Messer in Ordnung. Wegen dem kaum vorhandenen Gewicht merke ich fast gar nicht, dass ich ein Messer in der Hand habe. Das hat seine Vorteile, es führt sich dadurch sehr angenehm, aber auch kleine Nachteile: Man muss wie erwähnt ob des geringen Eigengewichts manchmal mit etwas Druck beim Schnitt nachhelfen. Allerdings ist das bei meinen Pettys meistens auch so, und genau das ist das Hado Ginsan für mich auch in der Größe: Ein Petty, kein Gyuto. Kürzere Messer nutze ich praktisch nicht. Daher merke ich, dass ich, obwohl mir das kleine Hado wirklich gefällt, schnell zu größeren Gyutos á 24cm greife. Für längere Schneidarbeiten ist es mir viel zu klein, aber vor allem auch nicht hoch genug. Für mich könnte das schöne Messer noch deutlich mehr an Höhe gebrauchen. Dann würde es mich, da ich große Hände habe, viel öfter reizen damit zu schneiden.
Beim Hado Ginsan habe ich schneller als bei SG2 ganz feine Ausbrüche feststellen können, etwas mehr Behutsamkeit als bei anderen Stählen ist meiner Meinung nach also nötig. Die waren beim Schleifen aber auch gleich wieder draußen, ein touch up war unauffällig und ging ohne Probleme.


Für das Hado eine der leichtesten Übungen: Kartoffeln




Masakriert den Brokkoli ähnlich gut……



…..wie Karotten, Pastinaken und Fenchel




Als Edel-Petty, dass ich immer wieder für kleine Schäl- und Schneidarbeiten einsetze, würde sich das schicke Messer auch gut an meiner Messerleiste machen. Und als Messer für Gäste mit kleinerer Statur und kleinen Händen. Ein Gyuto ersetzt es für mich nicht. Ich würde, vor allem in der Preisklasse, daher eher nach einem Hado Gyuto ab 21cm Ausschau halten.

So viel von mir zu dem kleinen aber feinen Teil.
Lieber Gruß
Mow
 
Last edited:
Leider waren wir in der Woche, in der ich das Messer hatte, ausnahmsweise zu viert im Haushalt – Vater, Mutter, Kind, Influenza. Ich bin deshalb nicht so viel zum Testen und Kochen gekommen, wie ich es gerne gehabt hätte, und jetzt ist auch schon das nächste Pflegekind namens Bronchitis eingezogen. Das Messer ist daher in einer anderen Sammlung als meiner besser aufgehoben; ich werde nicht dazu kommen, einen guten Bericht zu schreiben. Ein paar Zeilen, die ich schon geschrieben hatte, als das Messer bei mir war, lasse ich aber trotzdem hier stehen:

Die Damast-Außenschicht ist wie immer bei Hado sehr dezent und kontrastarm. Ich mag das sehr. Sie ist sehr detailliert und fällt am Spiegel ganz anders aus als auf der Primärfase: Während dort die üblichen Wellenmuster zu sehen sind, bilden sie auf dem Spiegel eher runde Muster, die vielleicht an Fingerabdrücke erinnern.

Die handgeritzte Fabrikmarke auf der rechten Seite setzt sich, wie das Damastmuster, nur bei passendem Lichteinfall deutlich gegen den Spiegel ab; die gravierten Stahlinfos auf der linken Seite sind dafür umso auffälliger.

Der Geometrie geschuldet liegt wie bei anderen “teureren” Hado-Linien (als ob sie wirklich günstige hätten…) einiges an Kernstahl frei. Da der jedoch genauso rostträge wie die Seitenlagen ist, entsteht hier im Gegensatz zu den Carbonstahl-Linien von Hado kein kontrastreicher Übergang.

Diese ganzen dezenten Details lenken den Blick auf den Griff, der hier der Star des Designs ist – obwohl er selbst sehr schlicht gehalten ist. Der Lack und dessen dunkelrote, an den Kanten ins Orange übergehende Farbe, die die Holzmaserung fast, aber nicht ganz verdecken, erzeugen ein ähnlich detailliertes Muster wie der Damast an der Klinge.

Auf den ersten Blick mag das Messer schlicht erscheinen, auf den zweiten Blick ist doch überall eine Menge los.

Viele für Hado sehr typische Elemente sieht hier sehr deutlich ausgeführt: im Verhältnis sehr langer Griff, dezenter und kontrastarmer Damast, viel freiliegender Kernstahl und der Sakai-typische Flachschliff mit stark abgegrenzter Primärfase.
 
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