LED auf Star auflöten?

joe_sixpack

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Hi!

Ist es für einen "Normalverbraucher" machbar, eine LED auf einen Start aufzulöten? Was braucht man?
Mir geht es darum, dass ich im Bedarfsfall einfach 'ne passende LED und einen Star in der gewünschten Größe ordere (manchmal gibt es die LED nicht in passender Trägergröße)...

Viele Grüße, Torsten
 
Ich sag's mal so:

Wenn Du schon fragst, dann lass es.
Das Risiko den Emitter mit dem Lötkolben oder der Herdplatte zu zerbrutzeln ist groß.
Professionell wird dies im Reflow Verfahren gemacht, das ist aber halt eine Nummer zu groß für den Hausgebrauch.
 
Naja....man muss ja nicht gleich mit ner 30,- Euro SST90 anfangen....
Zum Üben, und das sollte man tun, reichen alte Cree oder SSC LED, die du für um die 1,-Euro per Stück bekommst oder noch rumliegen hast.
Ich nehm dazu immer ein Bügeleisen und einen Alukühlkürper, die ich nebeneinander auf gleicher Höhe anbringe, so kann ich das Board auf den Kühlkörper legen, Lötpaste drauf, LED ordentlich zentrieren, und wenn alles perfekt ist, mit einem Schraubenzieher o.ä. einfach auf das Bügeleisen schieben, dann warten, sieht man recht deutlich, wenn die Paste schmilzt, aber auch dann lieber noch ein paar Sekunden länger warten, bei meinen ersten Versuchen war ich immer zu schnell, "gebrutzelt" hab ich dagegen noch keine:), und wenn du denkst, alles ist gut, wieder zurück auf den Kühlkörper schieben und fertig!
Aber wie immer im Leben: Übung macht den Meister!!

Jens
PS: Um Wasserdampfbildung und damit Eintrübung der Linse oder gar absprengen zu verhindern, häng ich die LED vorher an ein Netzteil und lass sie ein paar Stunden mit ein paar mA leuchten (je nach Größe, so 100-200mA, so dass man sie gerade noch anfassen kann, sagen wir mal so 50-60 Grad, das schadet ihnen nicht, aber hilft sie "innerlich zu trocknen"....kann man auch in nem Backofen machen, aber diese Variante ist für mich praktikabler!
 
Ich hab das auch schon über eine Petroleumlampe gemacht.

Lötpaste drauf, LED aufsetzen und den Star mit der Pinzette über die Petroleumlampe halten.
Irgenwann macht die LED einen satz, das heißt, sie saugt sich förmlich an die richtige Stelle über den Lötpads.
Wenn man bleihaltige Lötpaste verwendet, ist dieser Effekt der Selbstzentrierung besonders stark ausgebildet.

Nur überhitzen darf man die LED nicht.
bei den XR-E LEDs kann sich dann schnell die Linse lösen....
Alles schon ausprobiert :eek:

Gruß

Sven
 
Hi!
Naja....man muss ja nicht gleich mit ner 30,- Euro SST90 anfangen....
Nee, so etwas muss wahrlich nicht sein. Da muss ich mir mal'n paar "Übungsexemplare" und Träger sowie Lötpaste besorgen!:super:

...Ich nehm dazu immer ein Bügeleisen und einen Alukühlkürper, die ich nebeneinander auf gleicher Höhe anbringe, so kann ich das Board auf den Kühlkörper legen, Lötpaste drauf, LED ordentlich zentrieren, und wenn alles perfekt ist, mit einem Schraubenzieher o.ä. einfach auf das Bügeleisen schieben, dann warten, sieht man recht deutlich, wenn die Paste schmilzt, aber auch dann lieber noch ein paar Sekunden länger warten, bei meinen ersten Versuchen war ich immer zu schnell, "gebrutzelt" hab ich dagegen noch keine:), und wenn du denkst, alles ist gut, wieder zurück auf den Kühlkörper schieben und fertig!
Aber wie immer im Leben: Übung macht den Meister!!
Gut, an Kühlkörpern & Bügeleisen solls nicht hapern, hab ich beides da. Leiterplattenlöten sieht auch viel schwerer aus, aber da hat's in'ner Lehre immer für 'ne 1 gereicht.
Mal sehen, wie viele ich verbrutzle:hehe:

Um Wasserdampfbildung und damit Eintrübung der Linse oder gar absprengen zu verhindern, häng ich die LED vorher an ein Netzteil und lass sie ein paar Stunden mit ein paar mA leuchten (je nach Größe, so 100-200mA, so dass man sie gerade noch anfassen kann, sagen wir mal so 50-60 Grad, das schadet ihnen nicht, aber hilft sie "innerlich zu trocknen"....kann man auch in nem Backofen machen, aber diese Variante ist für mich praktikabler!

Danke für den Tip! Ich werd's mal probieren...

Viele Grüße, Torsten
 
Also bei einem Star / Leiterplatte mit Aluminium Boden habe ich die Kontaktflächen für die LED mit dem Lötkolben mit etwas Lötzinn benetzt, danach auf dem Cera Kochfeld die Platine an den Rand des erhitzten Bereiches platziert, und gewartet, bis das Lötzinn auf den Pads flüssig war. Die Platine runtergeschoben, die LED draufgedrückt, und noch einwenig auf dem nicht beheizten Bereich liegen lassen. Danach hat die XP-G R5 LED perfekt gesessen, und die Lampe funktioniert noch heute perfekt. Das ganze war eine Sache von 5 Minuten, benötigt wurde nur eine Pinzette zum verschieben / festhalten der Leiterplatte und eine Pinzette für die LED.

Heizplatten werden auch im professionellen Bereich verwendet, von daher ist eine Kochplatte bei so kleinen Dingen wie einer LED durchaus nutzbar.

Bei dünnen Leiterplatten (so z.B. in der LF2XT, die unter 1mm dirck ist geschätzt evtl. 0.5mm!?) kann man mit den Lötkolben die Platine unterhalb der LED erwärmen und die LED entfernen und durch eine andere tauschen.
 
Ich nehm immer die Kochplatte von meinem Elektroherd:
- Herdplatte aufheizen, dabei mit (IR)-Thermometer schauen, dass man so ca. 280°C erreicht.
- Falls der Star und die LED noch "neu" sind, den Star kurz auf die Platte legen (oder auch per Lötkolben) und dabei kurz(!) ein kleines(!) bißchen Lötzinn auf alle Pads aufbringen. Star wieder fix runternehmen, zu viel Hitze mögen die auf Dauer auch nicht.
- Dann etwas Fingerakrobatik: Star gut mit einer Zange festhalten, mit der anderen Hand und einer Pinzette den Emitter greifen. Nochmals drüber nachdenken, ob die Polarität stimmt und dann den Star auf die Herdplatte legen. Je nach Belieben kann man ihn dabei auch weiter festhalten und nicht loslassen. Gleich danach den Emitter auf dem Star an die richtige Stelle legen ("tricky part"), nach wenigen Sekunden wird das Lötzinn auf dem Star flüssig und man sieht, wie sich der Emitter bewegt bzw. von alleine in Position rutscht. Mit ruhiger Hand (und Zange) den Star lagnsam von der Herdplatte nehmen und auf etwas "Wärmeleitendes" legen ... entweder die zweite Herdplatte oder einen Kühlkörper.

Wenn man den Dreh raushat, funktioniert das (imho) sehr gut. Vom Temperaturprofil und Verweildauer her müsste das eigentlich ein solides Vorgehen sein. Muss aber gestehen, dass ich das bisher nur mit MC-E, XR-E und entsprechend großen Emittern gemacht habe, aber mit ner XP-G etc. müsste das auch gehen. Gegebenfalls vorher ein paar "Shots" kippen, damit die Hand ruhig bleibt :D
 
Ich empfehle ja auf alle Fälle (bleihaltige) Lötpaste.

Mit Lötzinn ist das immer so ein gefrickel.
Außerdem braucht man meistens noch zusätzliches Flussmittel,
damit die Lötkontakte auf der LED ordentlich benetzt werden.

Gruß

sven
 
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