Bukowski
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Moin,
dank eines lieben Mitforumiten habe ich aktuell die erfreuliche Gelegenheit ein Set der großen 11.5" Dia-Sharp Platten von DMT testen zu können.
Als Messer- und Stahljunkie habe ich oftmals mit sog. Carbidmonstern wie CPM S110V, Böhler K390, Vanadis 4 Extra usw. zu tun. Insbesondere hier spielen die Diamantplatten eine ihrer Stärken überzeugend aus: Weil die Diamantpartikel in der Lage sind, sogar Wolfram- und Vanadiumcarbide zu "schneiden" bzw. abzutragen, fressen sie wirklich jeden Stahl und das bei verhältnismäßig hohem Abtrag (mehr dazu im SienceOfSharp-Artikel "Carbides in Maxmet").
Ein weiterer Vorteil der Platten: sie sind plan und bleiben plan. Außerdem setzen sie sich nicht zu. Ein Abrichten und Öffnen wie bei keramischen Schleifsteinen entfällt somit. Das erspart sowohl bei der Pflege der Platten als auch beim Schärfvorgang selbst eine Menge Dreck. Mit Wasser abspülen, abtrocknen, fertig.
Frisch aus der Packung sind die Kornspitzen der Diamantpartikel aufgrund ihrer monokristallinen Form noch recht aggressiv. Das Schleifgefühl ist dementsprechend rau. Der Hersteller DMT beschreibt daher die ersten Anwendungen – bis die Kristalle glatter werden – als "break-in period" (vgl. hierzu auch den SienceOfSharp-Artikel "Diamond Plate break-in").
Aber auch das mir vorliegende bereits "eingebrochene" Set ist für jemanden, der auf das sahnige Schleifgefühl eines Imanishi Kitayama o.ä. abfährt, zumindest unter diesem Gesichtspunkt vermutlich eine Enttäuschung.
Aber: Die Steine haben Feedback! Für mich ab der "Fine"-Körnung sogar ein recht angenehmes. Etwas Schärferfahrung auf Banksteinen und Eingewöhnungszeit mit den Platten vorausgesetzt und der Punkt, an dem die Schneidkante durchgeschliffen ist, wird wahrnehmbar.
Bevor es zum visuellen Praxistest geht, vorab noch eine kurze Erläuterung: DMT verwendet zur Beschreibung der Körnungen bzw. zur Abstufung der Progression folgende Begrifflichkeiten:
Zur Veranschaulichung des Schliffbildes der Platten habe ich eine Klinge aus 1.4116 auf dem Nowi mit 40° Gesamtschneidenwinkel in der Progression "Extra Coarse" bis "Extra Fine" geschliffen. Sauber entgratet und durchgeschliffen hat die Schneide bereits nach dem "Extra Coarse" (220 mesh, 60 micron) locker flächig Armhaare rasiert...
Extra Coarse (250 Züge pro Klingenseite – war eine Reparatur):
Coarse (50 Züge pro Klingenseite):
Fine (50 Züge pro Klingenseite):
Extra Fine (50 Züge pro Klingenseite):
(Das Schliffbild des "Extra Extra Fine" reiche ich beizeiten nach.)
Und was soll ich sagen? Für mich als Nowi-Systemschleifer sind die Platten ideal. Hätte ich damals gewusst, wo meine Reise hingeht, hätte ich Geld und Kummer gespart und ohne Umwege ein Set der Diamantplatten angeschafft. Aber ihr kennt das ja.
Schönen Rest-Sonntag.
dank eines lieben Mitforumiten habe ich aktuell die erfreuliche Gelegenheit ein Set der großen 11.5" Dia-Sharp Platten von DMT testen zu können.
Als Messer- und Stahljunkie habe ich oftmals mit sog. Carbidmonstern wie CPM S110V, Böhler K390, Vanadis 4 Extra usw. zu tun. Insbesondere hier spielen die Diamantplatten eine ihrer Stärken überzeugend aus: Weil die Diamantpartikel in der Lage sind, sogar Wolfram- und Vanadiumcarbide zu "schneiden" bzw. abzutragen, fressen sie wirklich jeden Stahl und das bei verhältnismäßig hohem Abtrag (mehr dazu im SienceOfSharp-Artikel "Carbides in Maxmet").
Ein weiterer Vorteil der Platten: sie sind plan und bleiben plan. Außerdem setzen sie sich nicht zu. Ein Abrichten und Öffnen wie bei keramischen Schleifsteinen entfällt somit. Das erspart sowohl bei der Pflege der Platten als auch beim Schärfvorgang selbst eine Menge Dreck. Mit Wasser abspülen, abtrocknen, fertig.
Frisch aus der Packung sind die Kornspitzen der Diamantpartikel aufgrund ihrer monokristallinen Form noch recht aggressiv. Das Schleifgefühl ist dementsprechend rau. Der Hersteller DMT beschreibt daher die ersten Anwendungen – bis die Kristalle glatter werden – als "break-in period" (vgl. hierzu auch den SienceOfSharp-Artikel "Diamond Plate break-in").
Aber auch das mir vorliegende bereits "eingebrochene" Set ist für jemanden, der auf das sahnige Schleifgefühl eines Imanishi Kitayama o.ä. abfährt, zumindest unter diesem Gesichtspunkt vermutlich eine Enttäuschung.
Aber: Die Steine haben Feedback! Für mich ab der "Fine"-Körnung sogar ein recht angenehmes. Etwas Schärferfahrung auf Banksteinen und Eingewöhnungszeit mit den Platten vorausgesetzt und der Punkt, an dem die Schneidkante durchgeschliffen ist, wird wahrnehmbar.
Bevor es zum visuellen Praxistest geht, vorab noch eine kurze Erläuterung: DMT verwendet zur Beschreibung der Körnungen bzw. zur Abstufung der Progression folgende Begrifflichkeiten:
- Extra Extra Coarse: 120 mesh, 120 micron
- Extra Coarse: 220 mesh, 60 micron
- Coarse: 325 mesh, 45 micron
- Fine: 600 mesh, 25 micron
- Extra Fine: 1200 mesh, 9 micron
- Extra Extra Fine: 8000 mesh, 3 micron
Zur Veranschaulichung des Schliffbildes der Platten habe ich eine Klinge aus 1.4116 auf dem Nowi mit 40° Gesamtschneidenwinkel in der Progression "Extra Coarse" bis "Extra Fine" geschliffen. Sauber entgratet und durchgeschliffen hat die Schneide bereits nach dem "Extra Coarse" (220 mesh, 60 micron) locker flächig Armhaare rasiert...
Extra Coarse (250 Züge pro Klingenseite – war eine Reparatur):
Coarse (50 Züge pro Klingenseite):
Fine (50 Züge pro Klingenseite):
Extra Fine (50 Züge pro Klingenseite):
(Das Schliffbild des "Extra Extra Fine" reiche ich beizeiten nach.)
Und was soll ich sagen? Für mich als Nowi-Systemschleifer sind die Platten ideal. Hätte ich damals gewusst, wo meine Reise hingeht, hätte ich Geld und Kummer gespart und ohne Umwege ein Set der Diamantplatten angeschafft. Aber ihr kennt das ja.
Schönen Rest-Sonntag.
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