Clicky-Tuning

wachtel

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Durch die Diskussion im Thread

http://www.messerforum.net/showthread.php?p=769158#post769158

habe ich mich mal etwas naeher mit den Verlusten (Strom)
am Clicky befasst. Diese betrugen am Anfang etwa 0,5A und
das war mir zu hoch.
Der Clicky ist in einen Messingring gepresst (welcher in das
Lampengehaeuse eingeschraubt wird) und gibt den Strom ueber
2 seitliche Kontakte an diesen ab.
Die Kontakte wurden mit etwas Loetzinn aufgefuettert und der
Kontakt zur Andruckfeder (Clicky-Basis) gesaeubert.
All das hat noch nicht besonders viel gebracht.
Deshalb habe ich den Clicky auseinandergenommen,
was in diesem Fall sehr einfach geht, weil er nur
zusammengepresst ist.

clicky-3.jpg


Der Clicky besteht aus 2 Teilen: der Basis und dem Schalterkopf
(Kopf)
Die Basis ist die Verbindung zur Akku-Andruckfeder und enthaelt
im Inneren eine Feder, ueber welche der Strom zu einem aufgesetzten
"Hut" geleitet wird. Dieser Hut fuehrt im An-Zustand den Strom ueber
seine Krempe an die obere Kontaktplatte im Kopf ab.
Im Aus-Zustand wird die Krempe etwas von der Kontaktplatte abgehoben.

Im Auslieferungszustand sind alle Teile der Basis nur durch Druck
miteinander verbunden.

clicky-4.jpg


clicky-2.jpg



Deshalb habe ich im ersten Schritt die Feder mit der Basis und
den Hut mit der Feder verloetet, um dort den Uebergangswiderstand
herabzusetzen. Das hat zwar wieder eine Verbesserung gebracht,
aber der Clicky verlor immer noch etwa 0,3A.

Nochmaliges Nachmessen hat ergeben, dass die Feder dafuer
verantwortlich war. Einzige Loesung: Eine Ueberbrueckung musste
gefunden werden. Diese wurde dann mit einem Stueck Litze realisiert

clicky-5.jpg


clicky-6.jpg



und mit der Basis verloetet.

clicky-7.jpg



Danach habe ich den Clicky wieder zusammengepresst und
erneut gemessen: voller Erfolg---kein Abfall des Stroms mehr!

Der Clicky wurde wieder in das Lampengehaeuse eingebaut
und eine finale Messung durchgefuehrt.

Direkte Ansteuerung der XM-L in High (IMR 16340) = 2,95A

Clicky dazwischen = 2,9A

Das Clicky -Tuning hat´s wirklich gebracht!

Diese Beschreibung sollte dazu dienen, einige Anregungen
zur Optimierung einer Lampe zu geben. Es wird immer sehr
viel ueber verbesserte LED´s und mehr Lichtausbeute
diskutiert und dabei oft vergessen, dass die wahren Effizienzdiebe
oft ganz woanders sitzen, z.B.

--nicht beschichtetes Frontglas

--schlechte Reflektorbeschichtung

--Treiber

--und eben auch die leidigen Uebergangswiderstaende.


Wachtel
 
Hi Wachtel!
...
Das Clicky -Tuning hat´s wirklich gebracht!

Diese Beschreibung sollte dazu dienen, einige Anregungen
zur Optimierung einer Lampe zu geben. Es wird immer sehr
viel ueber verbesserte LED´s und mehr Lichtausbeute
diskutiert und dabei oft vergessen, dass die wahren Effizienzdiebe
oft ganz woanders sitzen, z.B.

--nicht beschichtetes Frontglas

--schlechte Reflektorbeschichtung

--Treiber

--und eben auch die leidigen Uebergangswiderstaende...

Du hast es passend beschrieben: Der Clickie ist ein Teil einer ganzen Kette an "Effizienz-Dieben". Es gibt nicht gerade viele effiziente Treiber für Bastel-Projekte, also verheizt man (gezwungenermaßen) eine Menge Energie für Nichts...

Viele Grüße, Torsten
 
Mich wundert ja, wo du die 0,5A verloren hast :argw:
Ist der Strom etwas als Blitz aus dem Schalter herausgekommen? :glgl:

Ich könnte mir eher vorstellen, dass du einen Spannungsabfall am Schalter hattest...

Gruß

Sven
 
Mich wundert ja, wo du die 0,5A verloren hast :argw:
Ist der Strom etwas als Blitz aus dem Schalter herausgekommen? :glgl:


Vielleicht solltest du mal genauer lesen, die Wachtel sprach nicht von "sind verloren gegangen", sondern von Verlusten.

Diese Verluste entstehen durch Übergangswiderstände im Clicky, Gewinde der Lampe und Kontaktflächen zwischen Akku und Clicky.
Bemerkbar macht sich das nicht als Blitz du Spassvogel :steirer:, sondern durch geringe Erwärmung der betreffenden Stellen.
Wem der Clicky in der Tailcap weggebrutzelt ist weiß was ich meine.

Mich würde interessieren wie die Wachtel das messtechnisch realisiert hat.
 
Mich würde interessieren wie die Wachtel das messtechnisch realisiert hat.


Hier mal der Messaufbau mit direkter Verdrahtung.
Das hat in der High-Stufe 2,95A ergeben.


LED-Aufbau.jpg



Dann habe ich den Eastward Accutube dazwischengesetzt
und vor dem Tuning 2,45A und nachher 2,9A gemessen.


Wachtel
 
hallo zusammen

Wachtels Messungen sind korrekt, Svens Interpretation auch :)
Der Akku treibt einen Strom durch einen geschlossenen Stromkreis.
Der Strom ist der Quotient aus der Spannung unter Last und dem Widerstand der Verbraucher (Leuchte + Drähte + Schalter; wobei ich hier LED und Converter zusammenfasse).
Also I = U / R.
Die Spannung verteilt sich bei den drei genannten 'Konsumenten' proportional zum Widerstand. Sven meint also den Spannungsfall über dem Schalter.
Nehm ich nun den Schalter mit seinem Widerstand raus, dann verringert sich der Gesamtwiderstand und es fliesst mehr Strom.
Was auch zu bedenken ist, sind die Federn!
Mehr dazu ..
 
Wachtels Messungen sind korrekt, Svens Interpretation auch :)
Der Akku treibt einen Strom durch einen geschlossenen Stromkreis.
Der Strom ist der Quotient aus der Spannung unter Last und dem Widerstand der Verbraucher (Leuchte + Drähte + Schalter; wobei ich hier LED und Converter zusammenfasse).
Also I = U / R.

Wirklich neu ist das nicht... :irre: Erstsmal schriftlich niedergelegt in Buchform 1826 (laut Wikipedia). Neu sind die Blitze aus dem Schalter, irgendwo muss da HV entstehen :staun: ;-)

Hier mal der Messaufbau mit direkter Verdrahtung.
Das hat in der High-Stufe 2,95A ergeben.
Dann habe ich den Eastward Accutube dazwischengesetzt
und vor dem Tuning 2,45A und nachher 2,9A gemessen.


Wachtel

Dieses Bild sollte in einem Sticky-Thread eingefügt werden, es zeigt den korrekten Aufbau einer Messschaltung für den Strom durch den Emitter. :super:
 
Last edited:
Ändert sich die Stromstärke nochmal wenn du anstatt eines 16340er IMR einen 18650er verwenden würdest? Die kleinen IMR sollen zwar 4 A schaffen, aber tun sie es auch oder bricht die Spannung zu stark ein?

Stefan
 
Hi Didi2,


Was auch zu bedenken ist, sind die Federn!
Mehr dazu ..

Deshalb habe ich bei meinen Messungen die Akkuandruckfeder
auch immer ganz zusammengepresst. Das minimiert den
Widerstand. Aber zukuenftig werde ich auch da mit einer
Litzenueberbrueckung arbeiten, zumindest bei groesseren
Lampen, wo genug Platz unter der Feder ist.

Uebel sehen die Uebergangswiderstaende auch bei den
meisten Ladeschalen aus. Deshalb verwende ich an dieser
Stelle nur noch vergoldete Magnete.

Man muss halt wirklich alle Komponenten genau im Blick
haben.


Wachtel
 
Hi Stefan,


Ändert sich die Stromstärke nochmal wenn du anstatt eines 16340er IMR einen 18650er verwenden würdest? Die kleinen IMR sollen zwar 4 A schaffen, aber tun sie es auch oder bricht die Spannung zu stark ein?


Der Unterschied ist wirklich nicht sehr gross, da die AW IMR´s
sehr gute Akku´s sind. Ich habe einen Innenwiderstand von
ca. 95 mOhm gemessen.
Das wird nur noch von meinen Sanyo 18650 getoppt. Die
liegen bei ca. 85 mOhm und ergeben damit einen geringfuegig
hoeheren Strom an der LED.

Dann habe ich noch den Cytac 18650 mit etwa 200 mOhm und
den Trustfire (blau) mit 270 mOhm.

Ich denke, man muss schon eine ganze Weile suchen, um Akkus
mit einem Innenwiderstand unter 100 mOhm zu finden.


Wachtel
 
Aber zukuenftig werde ich auch da mit einer
Litzenueberbrueckung arbeiten, zumindest bei groesseren
Lampen, wo genug Platz unter der Feder ist.
Ja, ich hab das gleiche im Sinn.

Uebel sehen die Uebergangswiderstaende auch bei den
meisten Ladeschalen aus. Deshalb verwende ich an dieser
Stelle nur noch vergoldete Magnete.
Richtig, auch die sind lausig.
Allerdings ist das hier nicht so relevant.
Ein vernünftiger Lader senkt den Strom kontinuierlich, wenn sich die Spannung der Endladespannung annähert. Dadurch werden die Verluste über den Federn vernachlässigbar. Und die grösseren Verluste zu Beginn des Ladevorganges kümmern mich wenig, solange das Ding an der Steckdose hängt :). Die Gesamtladedauer dürfte sich nicht wesentlich ändern.

Man muss halt wirklich alle Komponenten genau im Blick haben.
Das ist so, den Gesamtüberblick behalten und die Relationen wahren ..
 
Verätst du mir wie du die Kabel an die Magnete bekommen hast?

Moeglichst schnell loeten, dann verlieren die Magnete nur
etwa die Haelfte ihres Magnetismus. Dann nochmal den gleichen
Magneten oben drauf und schon ist man wieder in etwa bei der
urspruenglichen Haltekraft.




Wachtel
 
Ich hab auch schon kräftig mit Neodymmagneten rumprobiert.
Die Gold-Beschichtung ist dürftig dünn. Hast Du schon mal den Spannungsabfall gemessen?
Ich hab schlussendlich das Prinzip gewechselt:
Ich benutze jetzt kleine Stücke aus Kupferblech (ca 7x14mm; 0.2mm dick).
Diese kann man hervorragend löten und haben einen vernachlässigbaren Widerstand.
Diese hefte ich dann mit einem 5x12mm Neodym-Rundmagneten an die Pole.
Das hat sich bei mir am Besten bewährt. Sprich mit dem kleinsten Widerstand.
 
Hi Didi2,

Die Gold-Beschichtung ist dürftig dünn. Hast Du schon mal den Spannungsabfall gemessen?

Gegenueber Kupfer konnte ich keinen Unterschied feststellen.
Das war allerdings am Anfang bei neuen Magneten.
Mittlerweile ist tatsaechlich ein wenig vom Gold abgegangen.
Man muss ihn halt vorsichtig aufsetzen, ohne zu schleifen.
Sollte das mal zuviel werden, wechsle ich einfach den Magneten.
(Den der draufsitzt, denn nur bei dem nutzt sich die Schicht ab)


Ich hab schlussendlich das Prinzip gewechselt:
Ich benutze jetzt kleine Stücke aus Kupferblech (ca 7x14mm; 0.2mm dick).
Diese kann man hervorragend löten und haben einen vernachlässigbaren Widerstand.
Diese hefte ich dann mit einem 5x12mm Neodym-Rundmagneten an die Pole.
Das hat sich bei mir am Besten bewährt. Sprich mit dem kleinsten Widerstand.


Auch eine gute Idee. Woher hast du denn das duenne Cu-Blech
bekommen?


Wachtel
 
Ich hab's von einem Kollegen erhalten, der in einer Mechanik-Werkstatt arbeitet.
Möglicherweise kriegt man das auch beim Spengler oder im Baumarkt.
Messingfolie könnte auch gehen. Allerdings kenn ich auf den Unterschied beim spezifischen Widerstand.
Cu ist schön weich und gibt sicher ne gute Kontaktstelle.
Das ganze muss halt recht dünn sein (0.2mm), damit der Magnet seine Kraft voll zum Kontaktieren entfalten kann.

Nachtrag: Cu und Silber sind gleich gut.
Messing ist 4x schlechter, etwa wie Nickel, mit dem sind normalerweise die Neodym-Magnete beschichtet.

Nachtrag2: Gold ist zwar 3x besser als Messing, aber die Beschichtungen auf den Magneten beträgt im Maximum ein paar Mikrometer. Der Widerstand über einem 0.2mm Messingblech ist also in der Grössenordnung 50x kleiner. Das Gold dient nur dem Korrosionschutz.
 
Last edited:
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