Wakui V2 Kurouchi Petty 12 cm

T3F

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Da ich gerne Abends zum entspannen eine kleine Teesession zelebriere und dabei immer etwas Obst in feinste Scheiben schnibbele war ich auf der Suche nach einem hübschem, handlichem japanischem Messer.

Zuerst sollte es ein einseitig geschliffenes Mukimono / Kawamuki werden, nachdem ich allerdings mit meinem rechts angeschliffenem Yanagiba versucht hatte einen Apfel zu schälen kam mir ein einseitig geschliffenes Messer für mich doch eher ungeeignet vor.

Beim Stöbern im Netz bin ich, aufgrund des Griffes, immer wieder bei dem Wakui Petty von
http://www.japan-messer-shop.de/start.php hängengeblieben.
Nachdem ich die Idee mit dem einseitigem Schliff verworfen hatte war mir klar das es das Wakui V2 Kurouchi Petty 12 cm werden wird.

Am Montag habe ich es dann direkt bei Frau Horie abgeholt.



Nun gut,
auffallend ist zu allererst der wirklich sehr dünne Schliff der Klinge, die Schneide ist sehr fein, spiegelnd poliert, der Rücken ist sauber rund geschliffen.
Der Anschliff ist out-of-the Box schon sehr Scharf. Mit meinem Abziehleder konnte ich die Schärfe geringfügig steigern.

Die Schmiedehaut fühlt sich, im Vergleich zu meinem Tosa Bunkaboocho, leicht rauh an und gefällt durch Ihr dunkles Anthrazitgraues, fast schwarzes Aussehen. Das Griffholz ist in Maserrichtung leicht wellig, finde ich sehr schön. Die Büffelhornzwinge wirkt etwas kürzer als bei den meisten Messern, was mir auch sehr gut gefällt, die Griffform ist Kastanienförmig.
Die Verarbeitung empfinde ich als sehr gut, die Balance des Messers ist sehr ausgewogen. Die vordere Kante der Zwinge ist in etwa der Punkt wo es in der Waage bleibt. Gewicht, wie auf der Website beschrieben, 58 Gramm.

Der V2 Stahl der Schneidlage schein von Takefusteels zu stammen und dürfte in seinen Eigenschaften in einer Liga mit Shirogami liegen. Die Härte wird laut Shop mit 62-63° HRC angegeben. Klingenstärke verjüngend von 3 auf t1mm. Dicke der Klinge in der Mitte von oben mit Messschieber gemessem: 1,4mm.
Die Klinge bietet 123mm nutzbare Länge und baut 29mm hoch.

Ich habe zuhause gleich als erstes eine Möhre fein zerlegt, dünnste Scheiben ohne Probleme. Natürlich ohne knacken. Papierstreifen in feinster Ausführung, das rasieren meines unterarmes habe ich mir allerdings gespart, da ich zum ersten keine Zweifel an der rasierfähigkeit habe und zum zweiten froh bin das die kahlen Stellen wieder zugewachsen sind. :D

Alles in allem ein sehr ästhetisches Schneidteufelchen wie ich finde.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, später eventuell das 21er Gyuto dieser Serie zu kaufen. Vielleicht, mal sehen... ;)









 
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Hallo

Sehr schönes Review :super:

Das Messer gefällt mir auch recht gut muss ich sagen, und es erinnert mich leicht an die günstigen Tosa mit dem braunen Griff und der kurouchi Klinge!

Und ich bin auch ein wenig neidisch, das du es dir direkt abholen konntest, was ich auch zu gerne machen würde, ich aber auf Grund der Entfernung nicht kann!

Übrigens konnte ich das Messer auf der JMS Seite nicht finden??

Viel Spaß auf jeden Fall noch mit deinem neuen Teemesser ;)

Gruß Olli
 
Übrigens konnte ich das Messer auf der JMS Seite nicht finden??

Na da helf ich mal aus: http://www.japan-messer-shop.de/start.php?wakui_messer.php#itemno9

Wow, gefallen mir gut die Teile. Ich hab ein Deba woanders her mit so einem Griff aus geflammtem Kastanienholz und finde den sehr 'griffig' durch die raue Stuktur und schön unempfindlich (Auf den üblichen unbehandelten Magnolien-Holzgriffen sieht man jeden Fleck).
Könntest Du ein Foto vom Griff aus hinten auf das Klingenprofil schießen ('Geometrie')? Und/Oder den Rücken mal oben in der Klingenmitte messen?
Beim 21 cm Gyuto, da könnt ich auch schwach werden....:rolleyes:
 
Hi Goku,
ich habe ca. 60min Fahrstrecke, bei Herr Okamura von Tosa Hocho war ich auch schon um mein Bunkaboocho abzuholen, er wohnt in etwa 45 min von mir entfernt.

Hallo Sanji,
ich stelle gleich oben das gewünschte Bild samt den Maßen rein.

Gruss,

T3F

Edit: 1,4mm in der Mitte der Klingenlänge.
 
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Ich interessiere mich für das Santoku aus der Wakui V2 Kurouchi - Serie und hätte dementsprechend an die hier anwesenden/mitlesenden Besitzer eines Wakui V2 Kurouchi Kochmessers eine kurze Frage:

Wie sind die Erfahrungen mit den Messern (ist ja relativ egal welche Klingenform) im Bezug auf Haltbarkeit, etc. im Alltagsgebrauch (Rissbildung in Griff und Zwinge, Lockern der Klinge, Schnitthaltigkeit, schnelle Klingenausbrüche, übermäßige Rostbildung trotz Pflege, etc.). Insbesondere bzgl. der Schnitthaltigkeit würde ich mich über ein paar Erfahungswerte freuen, da der verwendete V2-Stahl ja nicht so verbreitet ist.

Vielen Dank im Voraus !
 
Hallo Ernie,

Ein Kollege von mir (Koch) benützt ein Wakui Nakiri seit mehr als 2 Jahren in der Gastronomie, und ist nach wie vor begeistert. Keine Rissbildung im Griff, sehr gut Geometrie und auch sehr scharf zu bekommen der V2 Stahl.
Die Schnitthaltigkeit ist auch Super, besser als beim Shirogami!.
Hab mal einen Test mit meinen Küchenmessern von Koorat gemacht, da musste das Wakui als Vergleich herhalten:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=83046&highlight=koorats+messer+test

mfg.Wastl.
 
Vielen Dank für die Info und den Link !

Hört sich ja schon einmal recht überzeugend an (dass Koraats Messer natürlich noch einmal eine andere Hausnummer sind, verwundert mich nicht ! => herzlichen Glückwunsch nochmal zu diesen tollen Messern).
Da ich teils etwas pedantisch bin, was das Finish/Verarbeitung angeht, bin ich froh, dass es bei dir bzw. deinem Freund diesbzgl. bisher keinen Grund zur Beanstandung gab.
 
Gibt es noch andere Nutzer, die ihre (positiven oder auch negativen) Erfahrungen mit diesen Messern haben ?
Falls jemand das Santoku besitzt, so wäre ich besonders an ihren/seinen Erfahrungswerten interessiert !

Danke !
 
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