painless potter
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Hallo,
im Rahmen meines internen Qualitätsmanagmentes (wer damit beruflich zu tun hat versteht den Witz) schildere ich euch mal die Leiden eines Messermachers:
Ein sehr netter Forumit hat bei mir ein Messer mit seinen Wunschmaterialien nach dem Muster eines von mir auf einem Treffen gezeigten Vorbildes geordert. Das Messer lag ihm in der Hand wie für ihn gemacht, aber Fangriemen und Material gefiel ihm nicht, bzw. er wollte natürlich gern sein Wunschmesser.
Leider ging die künstlerische Freiheit mit dem Messermacher durch, und das Auftragsmesser wurde minimal anders als die Vorlage. Der Griff unten wurde kantig gestaltet und er ist insgesamt 1mm dicker und ca. 5 mm länger, ebenso habe ich die Konkavität am Ende etwas mehr ausgeprägt, weil mir das stimmiger erschien.
Es kam wie es kommen musste, der Kunde hat 2 Tage mit dem Messer rumgespielt, lobte zwar die Arbeit, aber er konnte sich mit der Handlage nicht anfreunden. Wir haben diskutiert, ob durch Nacharbeiten eine Verbesserung zu erwarten ist, aber in jedem Falle wäre die Scheide hinfällig gewesen. Da ich ihm eine Neuanfertigung anbot, hatte er dann noch kleine Änderungswünsche bezüglich der Griffdicke.
Was habe ich gelernt? So ähnlich ist nicht genauso! Wenn ein Kunde es einem schon so einfach macht und ganz genaue Vorgaben macht, wieso was dran ändern? Bescheuert war das…
Um jetzt auf Nummer sicher zu gehen, habe ich mir auch für die Zukunft folgendes überlegt: In solchen Fällen fertige ich einen Dummy an, schicke es dem Kunden zum Rumspielen, und sollten noch Änderungswünsche bestehen ist es kein Problem, diese am Dummy zu simulieren.
Wie würdet ihr so einen Service finden? Oder irgendwelche Kommentare zur Sache?
Zu den Bilder:
Oben die Vorlage, Mitte das missglückte Messer, Unten der Dummy aus Alu und Lindenholz
Viele Grüße
Nils
im Rahmen meines internen Qualitätsmanagmentes (wer damit beruflich zu tun hat versteht den Witz) schildere ich euch mal die Leiden eines Messermachers:
Ein sehr netter Forumit hat bei mir ein Messer mit seinen Wunschmaterialien nach dem Muster eines von mir auf einem Treffen gezeigten Vorbildes geordert. Das Messer lag ihm in der Hand wie für ihn gemacht, aber Fangriemen und Material gefiel ihm nicht, bzw. er wollte natürlich gern sein Wunschmesser.
Leider ging die künstlerische Freiheit mit dem Messermacher durch, und das Auftragsmesser wurde minimal anders als die Vorlage. Der Griff unten wurde kantig gestaltet und er ist insgesamt 1mm dicker und ca. 5 mm länger, ebenso habe ich die Konkavität am Ende etwas mehr ausgeprägt, weil mir das stimmiger erschien.
Es kam wie es kommen musste, der Kunde hat 2 Tage mit dem Messer rumgespielt, lobte zwar die Arbeit, aber er konnte sich mit der Handlage nicht anfreunden. Wir haben diskutiert, ob durch Nacharbeiten eine Verbesserung zu erwarten ist, aber in jedem Falle wäre die Scheide hinfällig gewesen. Da ich ihm eine Neuanfertigung anbot, hatte er dann noch kleine Änderungswünsche bezüglich der Griffdicke.
Was habe ich gelernt? So ähnlich ist nicht genauso! Wenn ein Kunde es einem schon so einfach macht und ganz genaue Vorgaben macht, wieso was dran ändern? Bescheuert war das…
Um jetzt auf Nummer sicher zu gehen, habe ich mir auch für die Zukunft folgendes überlegt: In solchen Fällen fertige ich einen Dummy an, schicke es dem Kunden zum Rumspielen, und sollten noch Änderungswünsche bestehen ist es kein Problem, diese am Dummy zu simulieren.
Wie würdet ihr so einen Service finden? Oder irgendwelche Kommentare zur Sache?
Zu den Bilder:
Oben die Vorlage, Mitte das missglückte Messer, Unten der Dummy aus Alu und Lindenholz
Viele Grüße
Nils
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