Roman hat das in seinem Buch umfangreich und ausführlich mit Schaubildern dargestellt, die sicher nicht als unverrückbare, absolute Werte zu verstehen sind, sondern als Anhaltspunkte.
Das kann man nachlesen.
Mit Grundkenntnissen geht es viel einfacher:
Im Forum hier gibt es eine Auflistung der für Messer geeigneten Stähle. Diese Auflistung könnte man um sämtliche Federstähle, unlegierten Kohlenstoffstähle, Kaltarbeitsstähle und Schnellarbeitsstähle erweitern.
Alle Werkzeugstähle fallen je nach C-Gehalt in die bekannten Kategorien untereutektoidisch (unter 0,8 % C bei unlegierten Stählen) übereutektoidisch (über 0,8 % C und ledeburitisch (über ca 2 % C) . Legierungselemente mit Ausnahme von Kobalt wirken wie eine Erhöhung des C-Gehalts, verschieben die Klassifizierung also nach unten. Als Beispiel: Schon Stahl 1.4034 ist mit ca 0,5 % C und 13 % Chrom schon übereutektoidisch, alle Schnellarbeitsstähle und sämtliche 12- prozentigen Chromschnittstähle sind ledeburitisch.
Kategorie 1 ist zäh, kann schon voll hart sein, die Verschleißfestigkeit ist nicht besonders hoch.
Kategorie 2 ist noch zäh, hart und verschleißfest.
Kategorie 3 ist weniger zäh, auch nicht härter als die anderen, aber wesentlich verschleißfester, soweit es nicht um ganz feine Schneiden geht.
Chrom, Wolfram, Molybdän und Vanadium in geringen Mengen zugesetzt bilden harte Karbide und erhöhen die Verschleißfestigkeit.
Besonders reine Stähle, mit denen gelegentlich geworben wird, sind nicht besonders gut. Ordentlich erzeugte Werkzeugstähle sind im Sinne einer Freiheit von Stahlschädlingen-Schwefel, Phosphor- rein genug. Die Freiheit von Legierungselementen erhöht nur die Umwandlungsfähigkeit, also die Notwendigkeit, möglichst scharf abzuschrecken.
Die Eigenschaften werden dadurch nicht besser
Wenn man das grundsätzlich begriffen hat, kann man sich einen beliebigen Stahl aus der Liste heraussuchen, und weiß, was man in etwa von ihm erwarten kann.
Was man ganz sicher nicht erwarten kann, ist, daß es geheime Stahlsorten mit zauberhaften Eigenschaften gibt, die die "Eingeweihten" kennen und geheimhalten. Dazu ist Stahl viel zu gut erforscht.
Macht mal die Probe nach den oben genannten Kategorien und die ungefähre Einordnung wird mit Sicherheit funktionieren.
MfG U. Gerfin