Review Byrd Duckfoot Sharpener

Woz

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Hallo zusammen!

Der Duckfoot ist nun schon eine Weile auf dem Markt, scheint sich aber nicht allzu viele Freunde gemacht zu haben. Reviews jedenfalls sind Mangelware, was sicher nicht auf die schlechte Qualität des Schärfers zurück zu führen ist, wie dieses Review zeigen soll.

Anders als der bekannte Sharpmaker von Spyderco ist der Schärfer von Tochter Byrd ein diamantbeschichteter Stahlrahmen - also keine Keramik. Der Byrd ist sehr flach und kommt in einer netten Lederhülle inklusive DVD.



Zur Verwendung:

Der Entenfuß wird einfach aufgestellt, und zwar so, dass er auf einer der beiden unteren Wölbungen steht. Als rutschfeste Unterlage dient hier das Leder. steht er auf der Wölbung, so ergibt sich ein fixer Winkel von ziemlich genau 19 Grad. Das ist der einzige "fixierbare" Schleifwinkel, reicht aber für die meisten Messer aus (auch wenn ich oft die 15° Einstellung beim Sharpmaker wähle).
An der 19° Knate "schneidet" man nun, wie beim SM auch, langsam und behutsam runter. Sal Glesser warnt auf der DVD vor zu viel Druck, es könnten sich dadurch Diamantteilchen lösen und der Duckfoot beschädigt werden. Kippt man den Duckfoot auf die andere der unteren Wölbungen, so entsteht der Winkel auf der Gegenseite - und die andere Seite des Messers wird schärfbar. Ist kompliziert ausgedrückt, aber in der Praxis ein Kinderspiel.

Nach relativ kurzer Zeit, verglichen mit den SM Standardschleifkörpern, stellt sich der Schleiferfolg ein - die größere Oberfläche des Byrd spart Zeit und nerven. Die Messer rasieren nach der Behandlung auf dem Byrd schon recht gut - sind also ohne Zweifel scharf. Papierschneiden geht ebenfalls klaglos, nur Haarespalten, nö. Fehlanzeige.

Da zeigt sich eben die Einschränkung des Vogels, nur eine Oberflächenstruktur erlaubt keinen Feinschliff wie der Sharpmaker.

Neben den glatten Klingen schafft der Byrd auch problemlos die gängigen Wellenschliffe (von dieser grauenhaften superfeinen Cold-Steel Reiß-Welle mal abgesehen, die kann aber auch der SM nicht), indem man den Byrd umdreht (die Seiten auf denen Messer geschliffen werden haben jeweils 2 Radien, auf der Vorder- und Rückseite anders - hinten sind sie feiner, und greifen in Wellenschliffe). Die Vorderseite hat, siehe Bild oben, Rillen zum Schärfen von Bohrern, Darts und Co - die Rückseite eine flache "Banksteinfläche" für Meissel und Co. (Siehe Bild unten).


Hier erkennt man auch, dass der Vogel nicht klein ist, er hat fast Sharpmaker Größe, ist aber eben sehr flach und wesentlich leichter.

Neben Messern sind, ich habe es kurz erwähnt, auch Nadeln, Werkzeuge aller Art, Darts und andere Spitzen und Scheren schärfbar mit dem Gerät - wird jeweils auf der DVD schön gezeigt, und ist sehr einfach.

Ein Tipp!
Schärft recht stumpfe Messer erst am Duckfoot, und macht dann mit der 20° Einstellung am Sharpmaker, wenn ihr einen habt, weiter - ihr spart Zeit, und das Ergebnis ist sehr gut!

Fazit: Der Duckfoot ist jedenfalls eine Empfehlung wert. Er macht stumpfe Messer zuverlässig und sehr einfach scharf, es ist easy den Winkel zu halten, und die Resultate sind überzeugend - für 99% der Bevölkerung macht der Byrd sauscharf, für das 1 % Freaks (im positiven Sinne) macht er immer noch gut scharf! Er ist leicht, nimmt dank der geringen Bauhöhe wenig Platz im Rucksack oder Koffer (Aktenkoffer?:irre:) weg (weshalb er jedenfalls mit auf Tour kommt - ob Ferienhausmesser oder Trekking, er ist der beste mir bekannte Schärfer für unterwegs), und ist sehr preiswert.

Dazu sei angemerkt: Ich denke zwar, dass der Byrd auch den europäischen (50 Euro) Preis wert wäre, aber ich sehe mal wieder nicht ein wieso ich den zahlen sollte. Denn bei den meisten US Händlern ist er um 25-30 Dollar gelistet, ich habe meinen um 21 Euro INKLUSIVE Versand bezogen - also noch Zoll und MWSt frei, und das von einem der hier oft empfohlenen US Shops - einfach ein wenig googlen, damit ist er preislich echt unschlagbar! (und plus 150% machen auch Import und Steuer/Zoll für die Händler nicht aus)

lg Woz

 
Prima Review und 100% agree :super::super:

Wenn ich den Duckfoot nicht zufällig beim Meet'n Greet (Spyderco bei Böker) gewonnen hätte, wäre ich sicher nicht auf die Idee gekommen mir das Teil zu kaufen (...Sharpmaker war ja bereits vorhanden).
Inzwischen ist er der Scharfmacher für unterwegs - flach, leicht, deppensicher!:D:super:
 
Hallo,

nur anhand deiner Beschreibung fällt es mir schwer mir vorzustellen wie jetzt genau geschliffen wird. Bilder, die den Duckfoot in Aktion zeigen wären hier sehr hilfreich. Dann siehts jeder sofort und muss nich lange nachdenken.

ansonsten super !!!

Mfg
Cosmo
 
Das kannst du dir in etwa so vorstellen:

Wenn der Duckfoot horizontal aufliegt, dann gleiche Funktionsweise wie ein Bankstein. D.h. der Winkel wird durch die Haltung des Messers bestimmt.

Wenn der Duckfoot vertikal benutzt wird, dann siehst du, dass die Flanken nicht so weit runterreichen wie der Mittelteil. Dadurch wird der Winkel von 19° pro Seite vorgegeben (wie schon Woz geschrieben hat). Das Messer wird nun wie beim Sharpmaker oder ähnlichen Systemen senkrecht zu den Flanken geführt, wobei beim Seitenwechsel der Duckfoot umgeschwenkt wird (wie eine Wiege z.B.).

Alle Unklarheiten beseitigt? :)
 
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Manchmal soll denken aber enorm hilfreich sein und erspart literarische Umweltverschmutzung.

woz, danke für den Bericht, wie denkst Du sieht es Deiner ersten Erfahrung nach mit der Haltbarkeit der Schärfflächen aus?
Und welcher Feinheit würdest Du das Teil zuordnen?

Gruß Michael
 
Last edited:
@woz
Schöne Vorstellung.. Danke!
Habe den Duckfoot bisher als Spielding eingeschätzt.. nun bin ich auf der Suche nach einem günstingen Angebot.

Gruß.. albrecht

PS: Hab' ich da was verpasst oder nicht richtig gelesen?
Manchmal soll denken aber enorm hilfreich sein und erspart literarische Umweltverschmutzung.
 
Danke für die verlinkten Bilder Winston, und die Beschreibung Peter.

Der Duckfoot ist schon gut fein, Spyderco gibt die Körnung mit 600 an, was meiner Erfahrung mit Banksteinen nach schon hinkommen dürfte (also zu guten 600er Wassersteinen, nicht angeblichen 600er Chinabrocken). Rasierschärfe wird erzeugt, aber an die feinen (normalen weißen, nicht die aus dem Zubehör) Sharpmakerstäbe reicht der Entenfuß nicht heran. Ich würde das Resultat als "gut bezeichnen, wie oben beschrieben. Sehr scharf für Normalnutzer, und scharf genug für die meisten Messerfans.

Die Haltbarkeit ist - richtige Anwendung voraus gesetzt - bisher als sehr gut einzuscätzen. Sal Glesser warnt auf der DVD vor zu viel Druck, da das Diamantteile aus der Beschicthung lösen, und das Gerät beschädigen könnte. Bei sanftem Druck sollte das Gerät Jahre halten (Zitat von der DVD: Take care, so you can enjoy your Duckfoot for many years)

lg Woz
 
Hallo zusammen ,

ich hab heute den Duckfoot erhalten.

Bin zwar noch nicht ausgiebig zum Testen gekommen aber eine Theorie
schwirrt mir seit Tagen im Kopf :glgl:

Laut DVD liegt der Schliffwinkel bei ca. 20 °.

Günni will aber einen Winkel von 15 ° :argw: Hirnschmalz an.

Steht die Messerklinge rechtwinklig zum Duckfoot schleife ich 20 ° ( Flächenlot 70° )

Irgendwann hab ich mal was gelernt wie sich Flächenlotlinien zu
Gratneigungen bei Pyramiden verhalten :super:

Gratwinkel = arctan ( tan Flächenlot / cos Grundrisswinkel)


Ich stelle den Duckfoot im Grundriss unter 45 ° zum Messer .

D.h. aus dem Flächenlot wird Gratneigung ; Gratneigung 70°

Der neue Flächenlotwinkel ergibt sich nach Formelumstellung wie folgt

Flächenlot = arctan ( tan Flächenlot / cos Grundrisswinkel )

Flächenlot = arctan ( tan 70 ° / cos 45 ° ) = 75,56 °

90° - 75,56 ° = 14,44 °

D.h. vorausgesetzt das ich den Grundrisswinkel einhalte müsste ich theoretisch einen Schliffwinkel von 14,44° haben was meinem Wunsch schon sehr nahe kommt.

Hirnschmalz aus.

Es ließe sich also theoretisch jeder gewünschte Schliffwinkel durch
exaktes Positionieren des Duckfoot im Grundriss erreichen :glgl:


Vielleicht gelingt es mir noch eine Skizze zur Veranschaulichung anzufertigen.

Verschneite Grüße aus Ravensburg

Günni
 
Hallo Zusammen, nach langer Abstinenz hab ich mal wieder etwas Zeit zum mitlesen - und gleich eine Frage: :confused:
Wenn ich die linke Flanke der Klinge schleife halte ich diesen Duckfoot mit der linken Hand und ziehe das Messer mit rechts entlang - wie mache ich das mit der Gegenseite??????
Mit rechts halten und links ziehen? - Wird nix! Über Kreuz arbeiten? Wird erst recht nix! :glgl: Meinen Bruder (Linkshänder) mit auf Reisen nehmen? - zu teuer!:p
Ich kann es mir einfach nicht vorstellen wie das gehen soll.
Gruß Manfred
 
Morgen Manfred,

ich (Rechtshänder) halte ihn immer mit links, im hohen Bogen von oben. Die Klinge führe ich dann mit der rechten Hand, ich finde das geht sehr gut.

Noch was anderes: Neulich habe ich als unterwegs Option den Duckfoot in Verbindung mit einem Miniarkansas (5,5x2 cm) getestet. Hintergrund war, dass mir die 600er Körnung ein viiiieeeel zu grobes Schliffbild hinterlässt.
Nach dem Duck kurz frei Hand mit dem Arkansas über die Klinge gewetzt hinterlässt eine superfeine Mikroschneide, klappt gut!

Gruss
diak
 
Hallo Günni,

kannst du noch einmal ein Foto oder eine Skizze von deiner "Erfindung" reinstellen?

Danke.
 
Hallo,

kann man mit dem Duckfoot auch längere Messer (bis 20cm) bequem schärfen?

Wie sieht es mit dem Winkel aus, eignet der sich nur für Gebrauchsmesser oder kann man damit auch ohne schlechtes Gewissen Küchenmesser bearbeiten?

Viele Grüße,

Tom
 
Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Wo hast Du deins eigentlich für 21€ inkl. Versand bestellt? Die US Shops die ich gefunden habe, wollten min. 29$ Versandkosten.

Viele Grüße,

Tom
 
Das war ein Superdeal. Man muss glück haben
 
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