Bergwandertaugliche Messer und Messerlaien

herbert

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So, eine vielleicht nicht ganz ernst gemeinte Revision einiger Serienmesser (auch ein selbstgemachtes und ein handgemachtes sind dabei) anläßlich meiner diesjährigen Bergwanderei in Tirol. Und supersausubjektiv.

Erstaunliches kam zutage.

Doch der Reihe nach.
Wir (meine Familie, ich selbst, und Bekannte (m/w)) sind mal wieder für eine Woche in die Berge. Da gibt es immer Jausen, Brotzeit, Lunchpakete und was der Herrlichkeiten noch. Und natürlich hat keiner der anderen so einen "Messerfimmel" wie ich, sprich: die haben gar keins dabei. Ich aber. Und zwar einige.

Im Bild sind die zu sehen: mein selbstgemachtes aus Ultrafort, ein F1, mein Vic Forester (feststellbare Klinge, plain, keine Einhandöffnung, mit Säge und Korkenzieher), ein large Stockman von Böker, ein Vic Farmer Alu mit Säge, ohne Korkenzieher, und - außer Konkurrenz, da nur von mir benutzt - mein Damastjausenmesserl von Alex 77 sowie die Brötchenklinge des Swisstools.

Wegen der Unbill, die Messer oft in fremden Händen erleiden müssen, habe ich die Dinger immer im Auge behalten, und alle Schneidarbeiten wurden auf den Touren frei Hand oder auf einem Brettchen (hab ich eigentlich auf Touren immer dabei) erledigt.

Mein Swisstool wollte keiner ("sieht aber irgendwie komisch aus, dieses Messer"), mein Jausenmesserl bekam keiner

Alle Messer waren sauscharf.

Die typischen Disziplinen waren:

1. große flache Brötchen aufschneiden (weich, da im Rucksack gewesen)
2. Bierflaschen öffnen (ja ja)
3. Tiroler Speck auf Brettchen
4. weiche Fleischwurst auf Brettchen
5. weiche Fleischwurst "über dem Daumen"
6. harte Wurst in dünne Scheiben auf Brettchen
7. harte Wurst "über dem Daumen"
8. Bestreichen von Brötchen (Käse, Butter), wurde als extrem wichtig angesehen
9. Apfelsinen schälen
10. Äpfel teilen auf Brettchen
11. Äpfel "über dem Daumen"
12. Korken ziehen
13. "Irgendwas abschneiden" (meist Schnur, Fäden)
14. Klinge säubern
15. Sozialadaequates Aussehen/Führen und Transport

Das Testpersonal:
1 männlich, 55 Jahre, Messerfanatiker
1 männlich, 49 Jahre, unbedarfter Gelegenheitsuser
1 männlich, 15 Jahre, versteht das Getue um Messer nicht
1 weiblich, 51 Jahre, kein Kommentar
1 weiblich, 48 Jahre, kein Kommentar

Die Testhöhe: zwischen 1200 m und 1650 m
Witterung: freundlich, oft sonnig, deutlich über Null °C
Handhabung: sitzend und stehend, ohne Handschuhe
Sonstiges: alle Tests fanden in der Öffentlichkeit statt.

Fangen wir mit den einfachen Sachen an:

15. Sozialadäquates Aussehen, Führen und Transport
Hier fiel das Pocket Bushman total durch. Mein Gott, was für ein Prügel. Und diese agressive Klinge. "Was willst Du eigentlich damit", "Ohh nee, der Papa schon wieder, ist ja peinlich", "Darf man sowas überhaupt....".

Das selbstgemachte: na ja, ganz niedlich, kann man ja haben

F1: Mann o Mann, ist ja vielleicht ein Gerät. Willst Du Bären jagen?

Forester: interessant, brauchbar, ist ok.

Farmer: oh, das ist aber schick. Hat aber keine Nagelfeile (stimmt, beim Wandern kann da mal ein Missgeschick passieren. Aber dafür gibts das Swisstool).

Large Stockman: sehr schön, wie, das läuft ja an. Autsch, scharf. Ist hübsch. Wo gibt es sowas. Dass dabei eine Klinge ist, mit der man Viecher kastriert, fand man nicht so wichtig. Wieso auch.

Swisstool: toll, son Dings, aber ist das nicht zu schwer?
(in der Tat, den ganzen Eisenwarenladen hatte ich am Hals, besser im Rucksack, das einzige Messer, das am Gürtel oder sichtbar getragen wurde, was das Forester in einem Gürteletui).

Jausenmesserl, ach wie hübsch, darf ich auch mal..NEIN


14. Klinge säubern
geht bei allen, aber alle Folder mit Nagelhieb sind genau dort versaut, das kann man nur mit etwas Mühe (Schmelzkäse!!!!!) wieder richten. Hier punktet ganz klar der Buschmann.

13. "Irgendwas abschneiden"
braucht man häufiger, als man denkt. Und sei es, den widerlich fest geknoteten Beutel mit dem Lunchpaket zu öffnen.
Hier ist ganz klar das Farmer aus der Hosentasche im Vorteil, gleichauf mit dem large Stockman

12. Korkenziehen
kam einfach nicht vor auf dieser Tour.

2. Bierflaschen öffnen:
kam vor. Ging natürlich klasse sowohl mit dem Farmer (da ist das Einklappen nach Gebrauch einfach und problemlos, beim Forester muss man eine Sperre lösen, das Swisstool ist im Rucksack, die Fixed und auch das Bushman liegen da auf den hinteren Plätzen (ich weiss, es geht auch damit, aber das ist nur ein Notbehelf).

9. Apfelsinen schälen
hier punkten die Vics mit dem Dosenöffner, der ein wunderbarer Orangepeeler ist. Aber auch die Schafsfussklinge des Stockman klappt wunderbar.

Mit dem Bushman ist das viel zu umständlich, und mit den balligen F1 und dem balligen Ultrafort ist das auch nicht wirklich elegant zu lösen. Mit anderen gar nicht erst probiert.

So, jetzt aber in die Königsklasse der Tests:

1. Brötchen schneiden

Hier handelt es sich durchweg um weiche (stundenlang im Rucksack gewesene) große flache Brötchen.

Stockman: zu kurze Klinge, aber sauberer Schnitt, in der Mitter ein runder "Stamm"

Farmer: siehe oben, aber besseres Schneidgefühl durch die etwas breitere und nicht so spitze Klinge

F1: geht, aber nicht so einfach wegen der dicken balligen Klinge

Ultrafort: wie F1, Klinge etwas kurz

Forester: geht wunderbar, dünne Klinge, scharf, lang genug, sauberer Schnitt ohne Krümel

Swisstool: zu kurz, geht aber gut, Schnitt reissend, nicht so sauber wie bei den wirklich scharfen Messern

Bushman: klar der Sieger! Interessant! alle fanden, dass sich damit prima schneiden läßt, die Klinge ist halt sehr breit, und verkantet nicht im Brötchen

3. Tiroler Speck auf Brettchen

Im Prinzip konnten das alle, aber bei den Fixed wegen der dicken Klinge und des balligen Schliffs konnte fast keiner dünne Scheiben schneiden (wohlgemerkt, ich habe die anderen schnipseln lassen).

Im Prinzip gelten die gleichen Bedingungen wie beim Schneiden von Hartwurst, aber der Speck war größer, so dass kleine Klingen hier im Nachteil waren.

Der einsame Sieger war der Bushman. Sehr zum Leidwesen der Damen, die "dieses fürchterliche Gerät" nicht so sehr mochten. Aber Schneidergebnis ist Schneidergebnis.

Da wir gerade bei den biegesteifen Schnittgütern sind, hier also zunächst:

6. harte Wurst in dünne Scheiben auf Brettchen
7. harte Wurst "über dem Daumen"


Da es sich um dünne Würste handelte (Landjäger, Kaminwurze..) kamen auch kurze Klingen zur Geltung.
Hier war der Sieger bei den dünnen Scheiben der Stockman, dicht gefolgt vom Farmer und vom Forester sowie dem Bushman (der hatte nicht den Spitzenplatz wegen der Optik, glaub ich).
Swiss tool ok, Jausenmesser klasse.
Die Fixed fielen ab. Keiner konnte richtig mit den balligen Klingen dünne Scheiben schneiden.

Beim Schneiden "über dem Daumen" kamen Bushman, F1, Ultrafort, Forester, Swiss tool nicht so gut weg (wie gesagt, Messerlaien), vermutlich auch wegen der dafür ungünstigen Handlage und bei den Fixed der ungünstigen Klingendicke, wohl aber das Farmer sowie die Schafsfussklinge des Stockman sowie auch der Hauptklinge dieses Messers. Klar, auch mein Jausenmesserl. Kein Problem. Wobei ich persönlich zwischen dem Farmer und dem Stockman schwanke, meine Begleiter aber ganz klar das Stockman besser fanden, da sie glaubten, dass der Alugriffschale nicht so zu trauen sei wie der Delrinbeschalung des Stockman. Eine große Rolle spielt sicherlich auch der fürs Schneiden über dem Daumen günstige Winkel zwischen Hauptklinge und Griff. Die Frauen waren mehr für die kurze Schafsfussklinge.

4. weiche Fleischwurst auf Brettchen
5. weiche Fleischwurst "über dem Daumen"


In diesen beiden für Kids und Frauen wichtigen Disziplinen (sorry, wenn politisch unkorrekt) schlugen sich Farmer und Stockman recht tapfer, waren "über dem Daumen" auch bei weitem Klassenbeste, und auch der Bushman punktete hervorragend beim Brettchen.

Beim Schneiden über dem Daumen jedoch sind die großen Messer, vor allem die mit der balligen Schneide, aber auch das Bushman, sehr unbeliebt. Klar, sie schneiden alle, aber nicht mit dem gleichen Komfort.

10. Äpfel teilen auf dem Brettchen

ganz klar die Domäne der dünnen Klingen. Hier schnitt der Bushman am besten ab, da er die für solche Arbeiten offenbar beste Klingengeometrie hat. Farmer, Stockman werden als zu kurz empfunden, das Forester "lag irgendwie komisch, man konnte nicht genug Druck aufbringen". Das Bushman aber war es.
F1 und Ultrafort behaupten den Tabellenschluß.
Jausenmesser und Swiss tool nicht benutzt

11. Äpfel "über dem Daumen"

Wegen der Handlage ganz klar der Stockman mit der Hauptklinge, danach das Farmer, bei den Männern war auch das Forester in der ersten Liga. Aber eigentlich mochten alle den Stockman
(die Sauerei wegmachen bei dem süßen Kram lag natürlich bei mir).

Alle anderen Messer fanden keinen Gefallen bei dieser Disziplin.

Aber jetzt kommt das Wichtigste:

8. Bestreichen von Brötchen (Käse, Butter)

Offenbar hatte ich die Bedeutung dieser Disziplin für Bergwanderungen komplett übersehen. wie sollen die Hartwurstscheiben auf dem Brötchen kleben bleiben, wenn ohne Butter? Und die bei den jüngeren Tourmitgliedern so beliebten Schmelzkäseecken, wie kriegt man die aufs Brot?
Und diese Kleckerei ist natürlich Frauensache (wieder politisch unkorrekt).

Das large Stockman wurde mit all seinen Klingen als völlig untauglich angesehen. Zu spitz, Klinge falsch geformt, Klinge viel zu schmal, kein Bogen!
Bei den Vics gefiel die mittelspitze Klingenform nicht. Zu schmal, man kann nichts vernünftig streichen. Jausenmesser so lala, Swisstook nicht benutzt.
Hier waren dann F1 und Ultrafort in ihrem Element, aber auch das Pocket Bushman. Obwohl dessen Spitze sich manchmal durch das Butterpäcken (Portionspackung) bohrt, oder gar ins Brötchen. Mann! Und zu weit weg vom Streichvorgang.


Fazit:
Soll man das denn glauben, da rennen wir mit den tollsten fixed blades rum, und auf Bergwanderungen taugen die höchstens zum Schmieren!

Nun gut, in Notfällen hätten wir mit dem Spielzeug alt ausgesehen, da hätte man das F1 in Felsspalten zwängen können, oder mit einem Stein in einen Baumstamm treiben können. Und das Ultrafort hätte auch einen Bären häuten können.

Haben wir aber alles nicht getan.
Zum Trost hat der Pocket Bushman eine leidliche Figur gemacht.

Vielleicht lag es aber auch daran, dass man für jeden Zweck (was heißt "man", ich wars) ein passendes Messer mithat. Das verwöhnt.

Klar, man hätte alles auch mit jedem anderen hinreichend langen Messer erledigen können. Aber nicht so gut.

also:
bei meiner nächsten Bergwandertour nehme ich das Forester mit und den Buschmann. Definitiv.

Na ja. vielleicht doch noch das Farmer in der Hosentasche. Und für Notfälle das F1. Oder das Ultrafort. In keinem Fall mehr alle. Oder?

In der kleinen Innentasche ist aber auch das Jausenmesserl nicht fehl am Platz.

Schluß jetzt. Oder wie seht Ihr das?
 

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Herrlich, einfach herrlich.
Hast mir das Wochenende versüsst.
Dass die großen Bösen doch manchmal auch die praktischen sind, will oft keiner wahr haben.

Grüße
Micha
 
Und natürlich hat keiner der anderen so einen "Messerfimmel" wie ich, sprich: die haben gar keins dabei. Ich aber. Und zwar einige.
Wie genial - allein der Satz war das lesen schon wert!
Rauschender Applaus von meiner Seite!!

mfg
Tct II

Der beim Bergkraxeln immer das - tataaa- Spirittool dabeihat
 
Geiler Bericht - große Freude - Danke :steirer:

Mir geht´s ganz ähnlich: ich nehme auch immer nur 2 Messer mit!
..oder 4 - 7 !

Mein neues Pocket Bushman und das VIC SwissTool aber mindestens!
Und eigentlich darf das Schanz G1 auch nicht fehlen - als erstklassiger
Brötchenöffner und Schmierer! Genauso wie das VIC Spartan, wegen dem
Korkenzieher... und was "großes" sollte aber auch nicht fehlen...



..am liebsten eigentlich alle :glgl:
 
Verdammter *#*#+#+@+##!
Da wehrt man sich wochenlang gegen den unvernünftig großen Bushman, liest die entsprechenden Threads im Wissen um die eiene Beeinflussbarkeit schon nicht mehr, und dann sowas, von einem LANDSMANN! Unverschämt!:teuflisch

Bushman bestellt, danke Landsmann ;)

Woz
 
Vielen Dank für diese köstliche und unterhaltsame Erheiterung an diesem sonst eher trostlosen, nassgrauem Sonntag Abend! :super:

Gruß jokerman
 
Weniger als 3 Messer? In den Bergen? Nie! :D Viel zu riskant. ;)

Danke für den unterhaltsamen und praxisrelevanten Vergleich - und danke fürs Leid-Teilen!

Grüße

Clemens
 
Vielen Dank für den unterhaltsamen Beitrag.

Ich kenne das Problem! Immer hat man mindestens ein Helferein dabei, aber es gibt ja so viele Verwendungsmöglichkeiten!

Allerdings hat sich bei mir bei Wanderungen mit Nahrungsaufnahme ein kleines Fixed mit Flachschliff immer bestens bewährt.

Naja - vielleicht noch ein Tool für den Fall der Fälle - und noch ein Laguiole für die stilvolle Nahrungsaufnahme. Und schon haben wir wieder den Salat!
 
Ich sehe schon, Ihr habt die gleichen Probleme, ach Quatsch, sind keine Probleme.

@Woz: bin nicht aus Österreich, sondern aus D, genauer NRW. Komme aber immer wieder gern zum Bergwandern nach Tirol, manchmal auch Salzburger Land. Ich liebe aber Tirol.
Leider bin ich jetzt wieder zu Hause. War eine sehr schöne Woche, und auch kulinarisch.

@tomcat II: das mit dem Swisstool Spirit kenne ich. Eigentlich ist gerade die Brötchenklinge (nicht nur) zum kompletten Entleeren auch der kleinsten Portionspackung bestens geeignet.
Ich habe die Version mit Knarre, auch der Korkenzieher mit Brillenschraubendreher passten noch ins Etui. Ich habe ein zweites kleineres Etui, da kann ich auch das Hauptwerkzeug separat mitnehmen. Eigenlich ist das Teil immer dabei.

@smeagolvomloh: jawohl, ein kleines Fixed löst manche Probleme. Aber wegen des Stils ist halt auch das Damast-fixed dabei, und sonst noch so einige.

Ist halt ein schweres Schicksal, wenn einen die Messerei nicht kalt läßt.
 
Ein wirklich amüsanter Bericht!!:)) Zeigt mir wieder, wie herrlich bekloppt wir Messer-Junkies sind!! Hoffe, du konntest bei der ganzen Testerei noch ein wenig die schöne Natur geniessen?!:)) Tröste dich, diese Aktion hab ich mit nem Kumpel auch schon erlebt! Mehr Messer am Mann, als Wanderer an dem Tag im Harz waren!:)) Gruß Nico
 
Grüß´ Dich Herbert,

einfach köstlich Dein ALPENMESSERTESTREPORT.
Gelt es war echt schade, dass es kaum noch Bären und keine Dinos in den Alpen mehr gibt.
Im Notfall tut es auch Streichkäse-Doppelrahmstufe.
Selten hab ich mich so über einen Erfahrungsbericht gefreut.

Du solltest bald einen Report für das maritime Bereich schreiben, so Knife-Sailing in der Hudson Bay oder Barent Sea.

Wünsche Dir immer die passende Klinge dazu - Reinhold.
 
@Reinhold: freut mich, dass es Dir gefallen hat.

Tja, das sind Erfahrungen, die andere gemacht haben, ohne dass sie wußten, dass ein Test lief.

Manchmal war das so, dass jemand sagte: He, hast Du vielleicht (bestimmt?) ein anderes Messer, damit geht das nicht, ich komm nicht in die Ecken der Portionsschale, oder ähnliches.

Ich selbst würde natürlich alle Messer, die ich mithabe, auf einmal benutzen, wär ja schade drum.

Mal sehen, bald machen wir eine Winterkegelclubwanderung mit Picknick in Schutzhütte. Ich werde auch mal ein paar Messer mitnehmen.

Vor allem da eine Frau immer ihren Hund mitnimmt, der unbedingt kleingeschnittenen Gouda im Futter haben muß. Beim letzten Mal wurde natürlich ein Messer verlangt (Stockman) und auf einem Porzellanteller geschnitten, natürlich das Messer nach Gebrauch einfach zugeklappt.

Ein echtes Messer muß das können. Können die Küchenschneideisen schliesslich auch.
Gott sei Dank bin ich da nicht Hund. Muß der auch gackern und Eier legen?

Na ja.
 
... wie gemein! Ein Blindtest ! ;-)

Eine sehr schöne Versuchsanordnung, denn somit wird man die Subjektivität der eigenen Vorlieben aus dem Selbsttest los.

Notfalls würden wir Messerwahnsinnigen wohl mit einer Brechstange einen Splitter aus dem Finger zu ziehen, nur um damit die Allzwecktauglichkeit zu beweisen.

Auf mein Spirit als Gipfelbegleiter bin ich (ob der Flärz-Klinge) jetzt nicht unbedingt Stolz, aber es ist so schön praktisch, gleich nen ganzen Werkzeugkasten dabeizuhaben.
Außerdem ist Eisenschleppen ja ein schönes Training.

Mfg Tct II

Und dieses Pocket Bushman... also irgendwie ist das ansteckend!
 
Ja Herbert, manchmal könnte man durchgehen, wenn "echte" Könner mit unseren Klingen wursteln.

Da gibt es Spezialisten, einfach sensationell.
Habe dieser Tage den E5 zwischen Oberstdorf und Bozen begangen und dabei einen Almkaser und Jäger kennengelernt.
Dieser Mann hat mir seine Flinten und Büchsen gezeigt, die er zur Jagd nützt. Ich fragte ihn nach seinem Waidmesser, - eine einzige Katastrophe. Der hätte seine rote Arbeit besser mit einem Dosendeckel oder Klappspaten verrichtet.

Habe ihm gezeigt was ein Messer in Wirklichkeit überhaupt ist und was es kann. Er war begeistert und fasziniert! Und das war es.

Entweder man hat es oder man hat es nicht, wie im richtigen Leben.

Noch ´ne gute Woche - Reinhold.
 
Super.. Super.. Super!
Das humorvollste, treffendste das ich über über Messerleute und -laien gelesen habe!
Ein klasse Bericht! Bitte mehr davon!

Gruß.. albrecht
Und.. ich liebe mein 'Pocket Bushman'!:)
 
Danke für Deinen herzerfrischenden Bericht :super:

Ich glaube, ich sollte meine Meinung zum Pocket Bushman nochmal überdenken. Könnte vielleicht doch in meine Wanderausrüstung passen.

gruß
amethyst
 
Hallo Herbert,

danke für diesen unterhaltsamen und gut zu lesenden Bericht. Hat sich dein selbstgemachtes Lederetui bewährt?

Flaschenöffnen
kam vor... das Bushman liegen da auf den hinteren Plätzen (ich weiss, es geht auch damit, aber das ist nur ein Notbehelf).

Mit dem Bushman würd ich das lieber lassen. Mal von Plastikflaschen abgesehen :teuflisch: brechen die Flaschenhälse manchmal direkt unterm Kronkorken ab und sind dann sauscharf.

Beste Grüße,
 
@kanif: ja, hat es. Teils im Rucksack in einer Aussentasche, mal auch in der Hosentasche, auch umgehängt bei einer Rast. Wirklich gut, und vor allem einfach zu bedienen. Am Gürtel hatte ich es nie, aber das lag wohl mehr daran, dass ich wegen Jacke und Rucksack nur ungern etwas am Gürtel habe.

Jetzt (ich habe noch Urlaub) trage ich es am Gürtel. Für mich hat es den Gebrauchswert des Bushman noch einmal erhöht.

Was die Plastikflaschen angeht, so habe ich aus einer 1/2 l Mineralwasserflasche (in Österreich verlangt Hofer kein Pfand) einen Ersatztrinkbecher mit dem Bushman geschnitten. Brutal. Kommt in meinem Bericht nicht vor, da ich nicht zum Testpersonal gehörte.
 
Sehr unterhaltsamer Testbericht. :super:

Ich hoffe du wirst von den Anderen nicht als Messerforum-Agent enttarnt und wir bekommen auch noch deinen Schutzhüttentest zu sehen. :steirer:

Fröhliches Wandern!
Tom
 
Wie wäre denn die Auswahl des Messers nach den Erfordernissen ?
Mal abgesehen vom Flaschenöffnen, wozu jedes Einwegfeuerzeug besser geeignet ist (wenn man sich denn keinen Flaschenöffner um den Hals bammeln will), scheint mir ein Brötchenmesser besser geeignet als alles bisher vorgeschlagene. ;)
 
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