Original geschrieben von tolegen
Wenn jetzt mal irgendwie so nen 16-17jähriger im Grunde lieber Jung(Blödsinn haben wir alle mal gemacht) eine Gaspistole in die Schule "schmuggelt" (und da hat Sie NATÜRLICH nichts zu suchen) um sie seinem Kumpel zu zeigen und wird dabei vom (falschen) Lehrer erwischt .....DAS ARME SCHWEIN!!
Und er sollte noch ein viel ärmeres Schwein sein. Wer illegale Waffen besitzt oder legale illegal fuehrt sollte sich sofort mal die staatlichen Besserungsanstalten fuer fuenf Jahre von innen ansehen duerfen. Und der, der seine Knarren nicht hinreichend sicher verwahrt gleich mit. Das ändert natuerlich nix an der Situation in den Schulen und bekehrt keine Wahnsinnigen, aber zumindest hätten ein paar Leute Beschaffungsprobleme und das Thema Waffen wird so ernst genommen, wie man es nehmen soll. Dumerweise muss ja jetzt sogar das Essbesteck in den Safe, aber das ist ne ander Geschichte
Zu den Schulen. Ein Bekannter von mir ist Lehrer an einer Schule fuer schwer erziehbare Kinder/Jugendliche der härteren Gangart. Der sagt ganz klar, dass man den Job max 10 Jahre macht, danach biste abgestumpft, desillusioniert und als Lehrer untauglich. Bei den meisten Jungs ist der Weg eigentlich schon zu Ende, wenn sie mit 11 in die Schule kommen. Du kannst als Lehrer nicht mehr zurechtrücken, was die Eltern 10 Jahre versaut haben. Die Aggression - und das ist der einzige Weg zur Konfliktbewältigung, den die Jungs udn Mädels kennen - bekommste kaum mehr raus, da hilft die ganze Pädagogik nichts. Wenn mans jetzt alleine auf die Eltern schiebt, greift das aber auch zu kurz. Die sind ja oft selber fertich.
Fuer mich ist die Situation eigentlich klar. Gegen einzelne Durchgeknallte gibts kein Mittel, gabs noch nie. Man kann versuchen, die Versorgung mit Waffen einzuschränken oder die Sicherheitsstandards erhoehen. Bis man dann 100% Sicherheit hat, dann rennt jeder nackt rum und Metall wird verboten. Und dann wirste vom Blitz erchlagen. 100% Sicherheit gibt nicht.
Aber das Kernproblem und der Nährboden, ist unsere Politik aber auch die Bevoelkerung, die gegenueber Familien, Kindern und Leuten mit durchschnittlicher oder unterdurchscnittlicher Leistung feindlich gesinnt ist. Wenn Du heute ein Kind hast, bist du auch als ueberdurchschnittlich Verdienender kurz vor der Armutsgrenze. Ab zwei Kindern gilst Du als asozial. Wenn Du Dir das ueberhaupt leisten kannst. Ich seh ja an uns. Meien Freundin ist als Rechstanwältin mit Kind gegenüber allen anderen dermassen im Nachteil und stoesst auf Quasi Null Verständniss, wenn halt irgendwas mal anders ablaufen muss, weil unser Sohnemann krank ist, er aus dem Kindergarten geholt werden muss usw. Wuerde sie nicht in der Firma ihrees Vaters arbeitem, hätten wir echt ein Problem. Ich selber hab mir mal den Spass gemacht und mich bei einer wirklich guten Stelle in einer ach so modernen Firma beworben. Im Gespräch hab ich dann darauf hingewisen, das mir geregelte Arbeitszeiten wurscht sind, meinetwegen auch Samstag oder Sonntag zu Hause, aber am Freitag ab 14:00 Uhr habe ich unseren Sohn bei mir, und das ist nicht verhandelbar. Die haben mich angeschaut, als wäre ich durchgeknallt, nach dem Motto, ja sie koennen doch keine sechsstelligen Beträge verdienen und sich um ein Kind kuemmern. Warum nicht?
Dazu gibts kaum Kinderhortplätze, eine Kinderkrippe - so man eine findet - kostete 1200Mark im Monat, in Bayern gibts das Konzept Ganztagsschulen noch nicht, dass muss alles privat finanziet werden, auch schweineteuer. Wer kann sich das leisten? Das gibt bei uns schon Stress, der sich sicher auch auf unsre Kind negativ auswirkt. Wie sieht das dann da aus, wo ein Familienteil wirklich zwangsweise zu Hause bleiben muss. Von alleinerziehenden Müttern red ich gar nedd. Da ziehst Du Kinder gross, die ja nicht zuletzt mal die Altersversorgung aller sicherstellen sollen, gibst dafuer ein Vermoegen aus - so ca. 500.000 bis 1 Mio bis zum Ende der Ausbildung- und jeder stellt Dir ein Bein. Glueckwunsch, gestresste und frustrierte Eltern formen die nächste Generation.
Das sollte man sich einfach mal klar machen. Das erklärt natürlich Erfurt nicht. Aber die Gewaltbereitschaft die man heute ueberall sieht, kann man eben nicht nur auf die Psyche des einzelnen reduzieren. Die gängigen Versuche, Gewalttaten zu erklären, ala Rechte kommen aus dem Osten, weils da keine Arbeit gibt, oder naja, der Vater hat auch schon gesoffen usw. blabla, das alles greift zu kurz. Es fokussiert immer auf einen begrenzten Raum, die Familie/Wohnort/soziale Schicht des Täters. Aber die Ursachen liegen in der Breite, das will nur keiner wissen. Ist ja nicht bei uns passiert, schau die die asozialen halt mal an, ist doch klar, dass das passieren musste. Und die Politik labert ueber Gesetze, weil sie fuer die Bekämpfung der Ursachen keine Konzepte hat. Arschloecher :angry: Sorry
Gruesse
Pitter