Borax Anhydrit oder Granuliert?

Carsten

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Wollte mir grade bei Angele nen Packen Borax kaufen und stieß auf die Differenzierung Borax Anhydrit oder Borax Granuliert. Da ich mir sonst einfach ab und an mal ne Dose bei unserem Dorfschmied besorgt habe, hab ich da bislang nicht weiter drüber nachgedacht bzw diese Differenzierung beachtet (gekannt :hmpf:). Naja, nun ist es aber soweit!

Meine Chemiekenntnisse verraten mir, sofern sie mich nicht täuschen, dass es sich bei Anhydrit um eine entwässerte Variante handelt aber das kann ja nicht alles sein oder?

Wo sind die Unterschiede? Sollte man eines Bevorzugen? Wenn ja warum? Mal abgesehen von 20€ Preisunterschied :argw:

Danke schonmal im Vorraus!

Carsten
 
Der Unterschied liegt darin dass du vom Anhydrit deutlich weniger brauchst und dass dieser sofort in den flüssigen Zustand übergeht ohne vorher aufzuschäumen. Der Mehrpreis macht sich bezahlt.
 
Borax-Anhydrid oder granuliert?

Wollte mir gerade bei Angele einen Packen Borax kaufen und stieß auf die Differenzierung Borax-Anhydrid oder Borax granuliert......Meine Chemiekenntnisse verraten mir, sofern sie mich nicht täuschen, dass es sich bei Anhydrid um eine entwässerte Variante handelt aber das kann ja nicht alles sein oder? Wo sind die Unterschiede?.....
Boraxanhydrid ist in der Tat die wasserfreie Variante, während "granuliert" nichts aussagt, außer dass es sich wohl um eine besondere "Körnung" handelt. Ich vermute, dass es sich um normalen Borax (Borax-Decahydrat) handelt, der mit einem Zusatz rieselfähiger gemacht wurde.

Wenn Du die Wahl hättest, solltest Du das Anhydrid nehmen. Es schmilzt auf dem Stahl ohne Blasenbildung, schäumt also nicht auf.

Gruß

sanjuro
 
Armin II: Ah danke =)
Sanjuro: Dito
Ist der Preis von ca. 30€ für 5kg denn angemessen?


Nachtrag:

OffTopic:
Habe grade in google zufällig gesehen das diese Frage vergleichbar schonmal gestellt wurde aber schon im Archiv entschwunden ist. Hat die Forum SuchFkt nicht ausgeworfen also entschuldige ich mich für den Doppelpost! Also Sanjuro du hast am 27.07.04 die gleiche frage schonmal beantwortet ;)
 
Last edited:
AW: Borax-Anhydrid oder granuliert?

.....Ist der Preis von ca. 30 € für 5 kg denn angemessen?
Das kannst nur Du entscheiden. Ich habe in Ermangelung einer günstigeren Quelle hier im Forum schon mehr gezahlt, allerdings dann für die Mischung mit Ammoniumchlorid. Der wasserfreie B. ist wirklich sparsam in der Anwendung.

Gruß

sanjuro

P.S. Anhydrid mit "d"! Vielleicht hat die SuFu deshalb nicht gewusst, was Du meinst!
 
Oh ja "d" :steirer: dafür hätte mich mein Chemielehrer umgebracht Chlorit ~ Chlorid....oha oha!

Aber das wollte ich wissen, also man bezahlt auch durchaus noch mehr dafür. Da ich auch leider beim Stöbern noch keinen wirklichen Vertrieb außer Angele gefunden habe hatte ich keinen Vergleich. Und einen Chemievertrieb wie im alten Thread beschrieben habe ich hier nicht.

Danke nochmals und werde dann mal bestellen gehen =)
 
Ob man normalen Borax oder den von seinem Kristallwasser befreiten verwendet, ist nicht nur eine Kostenfrage. Als ich Steve Schwarzer mein Flußmittel -Borax mit Ammoniumchlrid zusammengekocht, bis es fest wird- zeigte, hat er leicht gekichert, weil er das Auskochen des Wassers für überflüssig hielt: Wenn man mit großen Paketen arbeitet, die die Hitze lange halten, macht es in der Tat nichts aus, ob aus dem aufgestreuten Borax noch das Wasser ausgetrieben werden muß, bis er schmilzt und seine Wirkung entfalten kann. Bei kleinen Paketchen, die man mit dem Handhammer bewältigen will, macht das aber einen Unterschied, sodaß sich das "Entwässern" des Borax rentieren wird. Es ist übrigens erschreckend, wie wenig Borax übrigbleibt, wenn man das Kristallwasser austreibt.
MfG U. Gerfin
 
Wie bekommt man denn das Wasser aus dem "normalen" nicht entwässerten Borax? Schüttet man einfach etwas Pulver in einen Topf und setzt ihn auf eine Herdplatte oder gleich auf die Esse?:confused:
Wäre für eine kleine Anleitung sehr dankbar, denn das Aufschäumen ist schon etwas störend.
 
Es ist übrigens erschreckend, wie wenig Borax übrigbleibt, wenn man das Kristallwasser austreibt.

Womit wir wieder bei der Behauptung wären dass der höhere Preis doch gerechtfertigt ist.
 
Hi!


Guckst Du z.B. mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Borax


Um es aus Zeitmangel mal kurz zu machen:

In der normalen Sackware Borax liegt der Anteil des Kristallwassers bei knapp 50%, d.h. von 25kg sind ca 12 kg nur Wasser - den Rest kannst Du ausrechnen.

Der Vorteil der wasserfreien Variante ist der geringere Verbrauch, das Schmelzen ohne aufschäumen (Wasser wird ausgetrieben) und die einfachere Verarbeitung.


Nachteile sind der höhere Preis der wasserfreien Variante, schwerer zu beschaffen (darzustellen) und natürlich lagert sich bei suboptimaler Lagerung wieder Wasser (Luftfeuchte) in die Moleküle ein...



Viele Grüße aus Lich...

Peter
 
Last edited:
Wie bekommt man denn das Wasser aus dem "normalen" nicht entwässerten Borax? Schüttet man einfach etwas Pulver in einen Topf und setzt ihn auf eine Herdplatte oder gleich auf die Esse?:confused:
Wäre für eine kleine Anleitung sehr dankbar, denn das Aufschäumen ist schon etwas störend.

Hier im MF hatte das jemand schon mal sehr schön beschrieben -> SF

Im Prinzip muss man das Borax in einem robusten Topf langsam erhitzen bis zur Schmelze, erkalten lassen und dann zerkleinern - das Zeug hat nach der Schmelze die Konsistenz von ausgehärtetem Mörtel... :D

Viel Spaß...

Peter
 
Hier im MF hatte das jemand schon mal sehr schön beschrieben -> SF

Im Prinzip muss man das Borax in einem robusten Topf langsam erhitzen bis zur Schmelze, erkalten lassen und dann zerkleinern -...Viel Spaß...

Peter


Nun, das ist nicht ganz korrekt... Borax muss bis 400 Grad erhitzt werden, bevor es "schmilzt" und dann zermörsert werden. wird es bis zur Schmelze bei 870 Grad erhitzt hat man eine glasartige Masse die sich nicht mehr per Hand in einem Mörser zerkleinern lässt...

Das Ganze ist eine Glaubensfrage... Wer sich die Mühe macht und 2,5 Kilo Borax "auskocht" und mit dem Mörser zerkleinert hat dann etwa 1 Kilo Borax-Anhydrid... In kleineren Gebinden (also nicht der 25 Kilosack von Markus *lach*) kostet das Borax ca. 3,50-4 Euro das Kilo, also hat man einen "Materialinput" von 8-10 Euro und nach der ganzen Arbeit den Gegenwert von 1 Kilo Anhydrid...

Ja, Sanjuro hat nicht ganz unrecht, dass er hier im Forum schon mehr bezahlt hatte. Der böse Wicht war ich :D... Aber es war halt kein normales Borax-Anhydrid, sondern "Schweißpulver" mit Ammoniumchlorid wofür ich ihm vor 2 Jahren genau 10 Euronen das Kilo abgeknöpft hatte.

Aber rechnet einfach mal selbst... Wer das Zeug nicht tonnenweise verarbeitet und riesige Schweißpakete hat sollte zum Anhydrid greifen...

Vielleicht sollten wir hier im Forum mal eine Sammelbestellung für das Zeug lostreten? Dann sind auch andere Einstandspreise zu erzielen, als wenn man nur einen 25 Kilo Sack im Chemikalienhandel kauft.
 
Last edited:
Oh ja "d" :steirer: dafür hätte mich mein Chemielehrer umgebracht Chlorit ~ Chlorid....oha oha!

Aber das wollte ich wissen, also man bezahlt auch durchaus noch mehr dafür. Da ich auch leider beim Stöbern noch keinen wirklichen Vertrieb außer Angele gefunden habe hatte ich keinen Vergleich. Und einen Chemievertrieb wie im alten Thread beschrieben habe ich hier nicht.

Danke nochmals und werde dann mal bestellen gehen =)

Aber wir sind ja hier in der Schmiede- und nicht Chemiestunde *lach*...
 
Ich möchte nochmals erwähnen, dass das (Kristall)Wasserfreie Borax
der Umgebung Wasser/Feuchtigkeit entzieht und somit wieder Kristallwasser bekommt, wer sich also das Borax anhydrid kauft,
sollte dieses in einer gut verschliessbaren Dose aufbewahren

Grüsse

Alchemist
 
Also ich habe nur kleine Pakete, da ich nur mit meiner nicht so großen Muskelkraft weiterkommen muss. Mein normales Borax gebe ich beim Schweißen "einfach so" mit einem Löffel auf den Stahl. Wahrscheinlich jedes Mal deutlich mehr, als nötig wäre. Wenn ich das schweineteure wasserfreie Borax gebrauchen würde, dann müsste ich ja jede Gabe vorher mit der Feinwaage auswiegen, damit ich nicht den scheinbaren finanziellen Vorteil zunichte machen würde. Wenn das kleine Päckchen vor mir liegt, dann will ich nicht daran denken, möglichst wenig zu nehmen, sondern daran, möglichst schnell weiter zu arbeiten!
( Laut tel. Auskunft kostet der 25 kg Sack hier unter 30 € - also was soll das ganze Rechnen? )

Grüße aus dem zum Draußenschmieden leider zu kalten Ruhrgebiet

Bernd
 
Ich möchte nochmals erwähnen, dass das (Kristall)Wasserfreie Borax
der Umgebung Wasser/Feuchtigkeit entzieht und somit wieder Kristallwasser bekommt, wer sich also das Borax anhydrid kauft,
sollte dieses in einer gut verschliessbaren Dose aufbewahren

Grüsse

Alchemist

Was auch nur bedingt korrekt ist. Wird das Anhydrid aus der Borax-Schmelze die beim Erhitzen bis 870 Grad entsteht industriell gewonnen (die haben andere Geräte zum zermörsern auf Granulatgröße) ist das Granulat wie Glasperlen. Selbst wenn man davon 1 Teelöffel in eine Tasse Wasser gibt, löst es sich nicht auf. Nur das selbst hergestellte Anhydrid, welches durch "erhitzen" zum "Aufschäumen", also bis zu einer Temperatur von max.500 Grad entsteht zieht später wieder Wasser.. Industrielles Anhydrid aus geschmolzenem Borax zieht definitiv kein Wasser mehr. Oder ggf. in solchen homöopatischen Mengen, die nicht wirklich mit unseren Mitteln meßbar sind. Ein Aufschäumen findet nicht statt, es zerfließt auch nach 2 Jahren noch so wie am ersten Tag...
 
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müsste ich ja jede Gabe vorher mit der Feinwaage auswiegen,...
Bernd

Für eine normale 3-Lagen Laminatklinge reicht ein Teelöffel vollkommen aus... Also ist die Feinwaage entbehrlich... :D Aber ich sagte ja schon: Es ist eine "Glaubensfrage"... Wenn du 3-4 Esslöffel vom normalen Borax nimmst und das Eisen ggf. nochmal erhitzt funktioniert es ja auch. Wer aber die falschen Luftöffnungen in der Esse hat, bekommt ein Problem, zuviel Borax in die Esse kommt und dieses dann die Luftlöcher der Esse zusetzt und diese dann keine richtige Hitze mehr erzeugt. So eine Esse hatte ich und weil ich es leid war die Kohle rauszuräumen um dann die Luftlöcher in der Gußeisenplatte des Feuertroges wieder mit einem Körner freizustochern hab ich zum Anhydrid gegriffen... Muss halt jeder für sich entscheiden...

Kleiner Tipp: Auch das normale Borax wird durch Beimischung von Ammoniumchlorid etwas anwendungsfreundlicher, senkt die Schmelztemperatur vom Borax um etwa 150 Grad und löst die Oxydschicht besser ab. Das "Aufschäumen" und zerfließen geht quasi schneller vonstatten...
 
Hi Leute,
ich habe mir jetzt beim Goldschmiedebedarf mit 4kg Borax eingedeckt.
Dabei habe ich jetzt leider im Nachhinein festgestellt das das Borax wohl nicht wasserfrei ist.
Die Genaue Bezeichnung lautet:

Dinatriumtetraborat-10-hydrat

Was meint ihr, sollte ich das ganze Zurückgeben? Lässt sich mit diesem Borax überhaupt arbeiten? Ich verschweiße in meiner Gasesse hauptsächlich kleinere Pakete (1-2kg).

Gruß
 
Das ist normales Borax Dekahydrat. Kein Problem, damit Damast zu machen. Ich hab da jahrelang mit gearbeitet und mach das heutzutage immer noch hin und wieder.
 
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