Plan einer Kohlenesse

NairolfEsaah

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Hi,
mein Name ist Florian Haase, ich komme aus einer Kleinstadt namens Beckum (NRW, Deutschland) und gehe noch fleißig zur Schule (St. 11).
Ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und will nun einen langen Traum verwirklichen und eintauchen in die feurige Welt des Schmiedens und evtl. auch in die Welt des Messerschmiedens.
Nun ich besitze noch keinerlei spezieller, erforderliche Hilfsmittel zum Schmieden (z.B. Amboss, Esse... nicht vorhanden) und so dachte ich mir, dass am Anfang ja das Herz einer Schmiede, die Esse, vorhanden sein sollte.
Und so kam es schließlich, dass ich Heute(-morgen) in einer Nacht-und-Nebel Aktion eine 3D-Skizze einer Kohlenesse erstellt habe und mit Paint zu einer Art Plan modifiziert habe.
Ich bitte Euch nun Verbesserungsvorschläge etc. zu posten.

PS: Ich hoffe auf dem beigefügten Bild ist es größtenteils zuerkennen.

PSS: Ich werde diese Esse höchstwahrscheinlich von einem bekannten Metallverarbeiter (falls dieser Berufszweig so heißt :steirer:), für "en Appel" zusammen zimmern lassen. Vorraussichtlich werde ich also nur die Materialkosten stützen müssen (falls Ihr dies aus der finanziellen Sicht seht).

Hier der "Plan"
 
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Hallo Florian,

ein herzliches Willkommen von mir!

Einen schönen Plan hast du da gemacht. Sieht soweit gut aus aber ich würde dir empfehlen, noch etwas Recherche zu Essen durchzuführen.

Für eine Nacht und Nebel Aktion sieht das schon sehr gut aus, nur die Feuerstelle selbst könnte man noch verbessern.

Zum Beispiel Stichwort Schlackenfaust...

Überlege auch, ob du nicht Gas benutzen willst statt Kohle. Dieses Forum liefert dir da Unmengen an Informationen.

MfG
newtoolsmith
 
Hi newtoolsmith,

ich danke ersteinmal für den warmen Empfang, den die mir beschert hast und gehe nun auf deine Punkte ein.

Also recherchiert habe ich schon einwenig, aber ich werde einfach weiter rumschmökern.

Schlackenfaust, ist mir die Funktion zwar bekannt, jedoch hab ich noch keine konkreten Vorstellungen, wie ich das darein basteln kann.
Und weist die Feuerstelle weitere Schwachstellen auf?
Ich habe auch gehört das eine runde "Mulde" mehr Hitze bringen soll und aus welchem Material sollte ich sie fertigen (lassen)!?

Weiterhin möchte ich sagen, dass ich ein sehr konservativer Mensch bin und so eine Gasesse nicht in Frage kommt :irre:. Für mich, persönlich, gehört eine Kohlenesse zum Schmieden.

Hoffe auf weitere Verbesserungsvorschläge.

F£ø​
 
Der Trick bei der Schlackefaust ist der, dass sie Esse unten offen ist. Dort, wo du ein Gitter eingezeichnet hasz, ist eine Ovale Öffnung.

In dieser Öffnung befindet sich die Faust, ein ebenfalls ovaler "Klotz", der nach unten hin Kegelförmig dicker wird.

Die Faust ist an einem Hebel montiert, einer Wippe, sodass man die Faust hoch und runter bewegen kann. Der Spalt, der zwischen der ovalen Öffnung und der Faust bleibt, kann also in der Breite verändert werden und die Schlacke, die nach unten fließt und dort erstarrt kann zerbröselt werden und rieselt hinunter zur Ascheklappe.

Die Veränderung des Spaltes beeinflusst auch die Luftführung.

Als Material würde ich 10mm Blech nehmen, nix besonderes.

In der Rückwand der Abschirmung würde ich eine große Klappe vorsehen um auch mal lange Stücke durchschieben zu können.

Ansonsten noch einige Kleinigkeiten, die sich noch finden werden.
 
Hallo Florian,
schön dass du dich fürs Schmieden interessierst. Weisst du denn schon wo du deine Schmiedeesse aufstellen willst?? In einem reinen Wohngebiet wirst du dir damit keine Freunde schaffen, um es mal etwas überspitzt auszudrücken:

Beim ersten Anfeuern rufen deine Nachbarn die Feuerwehr, beim zweiten Mal die Polizei.

Nur um dir mal nen Eindruck zu vermitteln wie das beim Anheizen einer Kohlenesse so aussehen kann, mal Links zu 2 Bildern von Hobbys Homepage:

http://www.hobby-messer.de/ver-07-IMG_2386.jpg
http://www.hobby-messer.de/ver-07-IMG_2390.jpg

Ich kann mich da dem bereits gemachten Vorschlag nur anschliessen und dir empfehlen über eine Gasesse nachzudenken.
 
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Naja, Armin, hast schon Recht. Aber sag auch dazu, dass das frische Fettnuss war.

Wenn man Koks nimmt qualmt es fast gar nicht, man fängt sich aber natürlich andere Nachteile ein.

Wie gesagt, auf unser neues Mitglied kommt noch etwas Recherche zu...

Zum Querschnitt: Der Kegel ist viel Spitzer. Mehr wie ein oben abgerundetes Verkehrshütchen (wie heißen die orangenen Dinger?).
 
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Hmm... das befürchte ich nicht unbedingt. Eigentlich verstehe ich mich mit allen Nachbarn ganz gut und werde sie natürlich vorher informieren. Und 2. haben wir einen ausgedehnten Garten und werde sie wahrscheinlich im Freien, versteckt, zwischen 2 Baumreihen setzen. Natürlich im gegeben Sicherheitsabstand :p.

PS: Ich nehm wahrscheinlich am Anfang auch Holzkohle oder was sich so findet. Un naja Holzkohle kennt man ja vom Grillen, nur das es dabei halt ein "Extremgrillen" ist ^^.

Achso, du meinst so eine Art kleiner Pylon.
Und der soll dann die evtl. entstehende Schlacke abtragen?
 
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....Eigentlich verstehe ich mich mit allen Nachbarn ganz gut und werde sie natürlich vorher informieren. Und 2. haben wir einen ausgedehnten Garten und werde sie (die Nachbarn?) wahrscheinlich im Freien, versteckt zwischen 2 Baumreihen, setzen. Natürlich im gegebenen Sicherheitsabstand....

Ach so, du meinst so eine Art kleiner Pylon. Und der soll dann die evtl. entstehende Schlacke abtragen?....
Ein wenig ähnelt die Diskussion der von den beiden Blinden, die sich über die Farben unterhalten....

Darf ich Dir mal einen Vorschlag machen, der Dir (im reifen Alter von 17 oder 18?) als sehr konservativer Mensch sicher verständlich ist? Geh mal zu einem Schmied und schau Dir eine Esse von Nahem an, möglichst auch im Betrieb! Damit ersparst Du Dir eine Menge Bastelei in die falsche Richtung.

Ein weiterer Hinweis: die Feuerstelle ist nicht DAS wichtigste Element/Bauteil der Schmiede, sondern eines von mehreren. Wenn Du keinen Amboss (oder etwas Vergleichbares) hast, keine Hämmer, keine Zangen, dann hilft Dir die Esse nicht weiter. Beim Schmieden gibt's also nur alles oder nichts!

Die Haube ist vor allem wichtig, wenn die Esse an einen Kamin angeschlossen werden soll, kann aber auch im Freien hilfreich sein, wenn Wind geht oder die Sonne allzu hell scheint.

Hilfreich bei der Einrichtung einer kleinen Hobbyschmiede ist übrigens das Buch "50$ Knife Shop" von Wayne Goddard. Unbedingt anschaffen!

Ich wünsche Dir viel Erfolg! Bitte versuche nicht, jeden Fehler selbst zu machen! Es gibt soviele Möglichkeiten, z.B. hier im Forum Infos über den Bau und die Einrichtung einer Schmiede zu erhalten, dass es schade wäre, sie nicht zu nutzen!

Gruß

sanjuro
 
Hi sanjuro,
nun naja, Dein wunderschönes Zitat war nur eine Editierung, bezogen auf die, von newtoolsmith, ebenfalls editierte Anmerkung, dass der Kegel doch viel spitzer sei.

Zum 2ten muss man nicht unbedingt alt sein, um konservativ zu sein und desweiteren habe ich deinen Vorschlag schon in Erwägung gezogen, jedoch hatte ich bisjetzt noch keine Gelegenheit dazu.

Zu deinem Hinweis: nunja, ich sprach keinesfalls von dem wichtigstens Bauteil einer Schmiede, sondern von dem Herz einer Schmiede, von der Quelle aus Feuer und Glut, die erst die nötige Energie aufbringt, um das Schmieden zu ermöglichen.

Deine Buchempfelung nehme ich dankend entgegen; ich werde mir wahrscheinlich weitere, derartige, Literatur zulegen, z.B. "Die Kunst des Schmiedens. Das grosse Lehrbuch der traditionellen Technik".

Bei deinem letzten Abschnitt wurde ich etwas skeptisch, da du ja indirekt deine etwas negative Kritik über meinen Plan darbringst, der jedoch von newtoolsmith, bis auf wenige Elemente, abgesengte wurde.

PS: Ich habe schon einige Recherchen geführt und habe, relativ gesehen, alle wichtigen Aspekte beachtet für den Bau einer einfachen Kohlenesse.

PPS: Nimm diesen Post nicht zu Ernst.

MfG Flo
 
Last edited:
^^ gut, weitere Verbesserungsvorschläge?
Hab gelesen, dass wenn man mit Holzkohle arbeitet, es vorteilhaft ist, wenn der Luftstrom von der Seite bzw. "schräg" unten kommt (,wegen dem Funkenflug). Sollte ich also evtl. noch ein zweites Rohr dranbasteln, wo man dann wahlweise von unten und/oder von der Seite belüften kann?
 
Last edited:
Hi N.E.
Bei Deinem Essenlayout wirst Du m.M. nach Probleme bemommen,
wenn Du lange Objekte schmieden möchtest.
Die Feuerstelle ist tief und Du wirst viel Kohle häufeln müssen, um "oben" arbeiten zu können.
Aber die wirklichen Probleme beginnen erst mit den Details-
wie konstruiert man einen Schieber, der unter Staub/Hitze nicht zusetzt, hält mein Rost die Hitze aus...
Sanjuro hat recht wenn er Dich erstmal zu einem Schmied schickt, da sieht man sehr viel Interessantes.
Und selbst wenn Du "nur" die Materialkosten tragen müsstest
bleibt das ziemlich viel Geld.
Eine Ytong-Esse zum Anfang ist nicht das verkehrteste ;-)

mfg
Tct

PS: Beckum- ist das die Heimat von Elektra-Beckum?
 
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Hi Tomcat II,

in vorangehenden Post sind wir schon auf einige Probleme eingegangen.

Zum 1ten:
newtoolsmith said:
In der Rückwand der Abschirmung würde ich eine große Klappe vorsehen um auch mal lange Stücke durchschieben zu können.

Zum 2ten:
Über die tiefe der Feuerstelle habe ich mir auch schon Gedanken gemacht.
Entweder ich werde sie etwas erhöhen oder ich nehme mir ein ordentlichen Ytong-Stein mach ein loch rein, sodass noch luft drankommt und Dreck nach unten kann. und worauf ich dann meine Kohle lege (zwar unschön, müsste aber [HOFFENTLICH] funktionieren, wenn ich ein geeignetes Loch hinbekomme).

Zum 3ten:
Dieser Schieber wird durch eine Schlackefaust ersetzt (leider hab ich bisjetzt noch nicht neue 3D-Skizzen gemacht), wo nun noch das Gitter thront.

newtoolsmith said:
Für eine Nacht und Nebel Aktion sieht das schon sehr gut aus, nur die Feuerstelle selbst könnte man noch verbessern.

Zum Beispiel Stichwort Schlackenfaust...

[...]

Der Trick bei der Schlackefaust ist der, dass sie Esse unten offen ist. Dort, wo du ein Gitter eingezeichnet hasz, ist eine Ovale Öffnung.

Zum 4ten:
Naja die Material kosten wären schon ein ganzer Haufen Geld, (besonders für einen Schüler :hehe:) jedoch würde ich darauf bestehen, dass wir (der zukünftige Erbauer und ich) vorher nach Reststücken schauen werden (in seiner Firma bzw. Schrottplatz oder ähnliches).

Zum letzten Punkt:
Das mit der Ytong-Esse habe ich auf jedenfall schon in Erwägung gezogen, ich glaube das werde ich auch vorerst nehmen und evtl. zu späterer Zeit diese halbwegs-vernünftige Esse zusammen basteln (lassen).

Auch wenn ich dieses Gebilde zu späterer Zeit anschaffe, bitte ich jedoch weiter um Verbesserungsvorschläge, z.B.
NairolfEsaah said:
Hab gelesen, dass wenn man mit Holzkohle arbeitet, es vorteilhaft ist, wenn der Luftstrom von der Seite bzw. "schräg" unten kommt (,wegen dem Funkenflug). Sollte ich also evtl. noch ein zweites Rohr dranbasteln, wo man dann wahlweise von unten und/oder von der Seite belüften kann?
 
Last edited:
Ich wollte fragen ob Du Dir schon Gedanken über die angestrebten Maße gemacht hast? Der Entwurf scheint ja eher das Konstruktionsprinzip, aber nicht die endgültigen Proportionen wiederzugeben.
Nachdem beim Essenbau, gefolgt von der Abzugshaube das Esseisen wohl der wichtigste Teil sein wird, würde ich folgendes vorschlagen:
Das Gestell ausreichend stabil zu bauen und genügend groß, damit man neben der Feuerschale genügend Ablageplatz hat.
Weiters sollte man sich die Option eines Esseisens, wie sie M. Balbach oder Angele verkaufen offen halten. Es wäre schade, wenn man bei eventuellem Ankauf den ganzen Unterbau verwerfen muß, nur weil man an der falschen Seite 2-3 cm gespart hat.

Der Vorschlag von sanjuro, sich das ganze in der Praxis anzuschauen, eventuell auch selbst mit einer Profiesse zu arbeiten, solltest Du nach Möglichkeit in die Tat umsetzen. ;)

MfG Klaus
 
Hi Feile,

hmm die angestrebten Maße, gute Frage! Naja ich denke, das Gestell sollte so (hab im Moment kein Bandmaß da, also geschätzt, in mm), H x B x T, 1300 x 800 x 800 sein. Die komplette Haube weiß ich noch nicht, da ich sie evtl. auch so gestalten werde, dass sie schnell und unkompliziert "aufgesteckt" und "abgenommen" werden kann (ermöglicht auch bessere Arbeitsbedingungen bei langen Objekten) und selbstverschändlich werde ich alle wichtigen Sachen beachten, die in deinem hilfreichen Link stehen (danke an dieser Stelle).

Und noch eine Frage: meinst du mit Esseisen, diese "Feurschalen" aus Gusseisen oder bin ich da falsch im Bilde :hmpf:!?
 
Mit Esseisen meine ich in der Tat die "Gußeisenteile", wie diese oder diese hier. Die Feuerschale/Feuerschüssel ist ein Teil des Esseisens, welche meist auch die Luftzufuhrregelung, Schlackefaust/dorn und Ascheklappe beinhaltet.

Mit 1,3 m Höhe wirst Du imho nicht durchkommen.
Mal schnell übern Daumen gerechnet: 75-80cm Arbeitshöhe + 30 bis 40 cm Höhe bis zur Abzugshaube da bleiben bei 1,3 m nur noch 10-30cm für die Haube. Die sollte, damit sie ohne zusätzliche Hilfe (Absauganlage/Ventilator) einwandfrei arbeitet, ein wenig höher sein (glaub ich zumindest, lass mich aber gerne eines Besseren belehren).
Aus einem Buch zur Gestalltung von Kachelöfen und offenen Feuerstellen habe ich zudem entnommen, daß der Kamin eine Mindestlänge haben muss, um ordentlich zu ziehen. Bei einem offenen Kaminfeuer war von 4 m die Rede. Falls Du diesbezüglich mehr Infos brauchst such ich Dir den Titel raus.

Hier noch ein paar (englischsprachige) Links zu interessanten Seiten:
"Forge Design": von der Feuerschale bis zum Kamin wird zimlich alles beschrieben.
Side Draft Hood 1 und Side Draft Hood 2

Was das schnelle und unkomplizierte Abnehmen u Aufstecken angeht hab ich persönlich meine Zweifel. Ich glaube nicht dass Du diese Möglichkeit allzuoft nutzen wirst, sobald alles steht und funktioniert ;) .
Ein Luke nach hinten raus für längere Teile sollte aber vorhanden sein.

MfG Klaus
 
Last edited:
@NairolfEsaah

Auch wenn's ein lang gehegter Wunsch ist, schmieden zu lernen: Evtl. ist es doch sinnvoll zunächst eine einfache, improvisierte Esse zu bauen. Dazu ein Behlefsamboss, ein paar Zangen und es kann losgehen. Anstatt deine Zeit mit dem Bau einer aufwändigen, durchkonstruierten Esse zu verbringen, könntest du tatsächlich schmieden. Wenn's dir wirklich Freude macht, wirst du sowieso deine Ausrüstung immer weiter verfeinern und du hast dann bereits Erfahrung um zu beurteilen, was du brauchst und was nicht.

Nur meine Meinung...

viele Grüße, Jan.
 
Hi jafi (Jan),

NairolfEsaah said:
Das mit der Ytong-Esse habe ich auf jedenfall schon in Erwägung gezogen, ich glaube das werde ich auch vorerst nehmen und evtl. zu späterer Zeit diese halbwegs-vernünftige Esse zusammen basteln (lassen).

Ich werde dazu meinen Nachbarn demnächst (wahrscheinlich heute) fragen. Der hat verklinkern gelernt und hilft mir bestimmt die zusammen zu basteln. Material brauche ich auch noch, aber ich denke (/hoffe) das gibts in jedem Baumarkt.
 
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Als Anfängeresse ist eine Esse die aus einem Grill gebaut wurde nicht schlecht. Und sie ist weitaus günstiger zu Bauen wie eine Profiesse.

Dafür brauchst du nur einen gewöhnlichen Holzkohlegrill, ein Ofenrohr einen Föhn und einen hitzefesten Schlauch.
 
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