Review Böker Plus HYPER

zenas

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Böker Plus HYPER


Die Daten:

Klingenlänge: 70 mm
Klingenstärke: 2 mm
Flachschliff (wenn ich mich da nicht täusche)
Gesamtlänge offen: 162 mm
Gewicht: 87 g
Linerstärke: 1,5 mm
Griffstärke: 8 mm ohne, 12 mm mit Clip
Tip-Up oder Tip-Down (nur Rechtshänder)
Fangriemenöse mit 5 mm Durchmesser
Bronzewasher (Lock-Seite); Bronze und Teflonwasher auf G10-Seite


Das Messer an sich:


Framelock, eine Seite G10, die andere Stahl, Klinge mit Recurve aus 440C; Frame und Klinge sind mit einer "dunkelgrauen" Titanbeschichtung versehen. Kein Klingenspiel!

Sehen und Fühlen:

Schon beim Auspacken habe ich mir gedacht: "Was für ein Winzling!" Ich bin sonst andere Kaliber (großes Dejavoo, Endura 4) gewohnt; im Vergleich zu diesen beiden riesen wirkt das HYPER nahezu winzig. Rein Optisch wirkt es schön stimmig: Die Beschichtung sieht top aus, der kleine Recurve schadet der Optik überhaupt nicht - nur die Durchbrüche auf G10 sowie Lock-Seite hätte man mMn auch weglassen werden können.
Das Messer liegt gut in der Hand. Das G10 ist griffig, aber nicht zu aggressiv. Der Griff ist relativ breit (30 mm vs. beispielsweise 22 mm beim Endura), dafür aber ziemlich flach. Beim Zupacken stört auch der Clip nicht - ich habe ihn momentan noch Tip-Down, weil ich meinen Inbus nicht finden kann... Insgesamt bietet mir ein schmalerer, aber dafür leicht dickerer, rundlicher Griff deutlich mehr Haltemöglichkeiten bzw. liegt mir besser in der Hand. (z.B. Dejavoo) Die Riffelung auf der Klingenoberseite bietet guten (Daumen)Halt und ist gut abgerundet. Gut abgerundet sind die Durchbrüche im G10 leider nicht. Hier habe ich kurz selber Hand angelegt und die Kanten etwas geglättet. Fasst sich besser an und meine Finger mögens so eindeutig lieber. Überhaupt zu den Durchbrüchen: MMn verbessern sie die Haptik nicht deutlich. Beim zugreifen befinden sie sich zwar unter den Fingern (vgl. Bild), aber ohne Durchbrüche wär's auch gegangen und das Gesamtbild wäre eindeutig schöner. Die 5g oder 6g mehr Gewicht (wenn man sie auf der Stahlseite auch weggelassen hätte), hätte man ohne Probleme verschmerzen können.
Noch speziell zur Klinge: Out of Box war das Hyper zwar scharf (rasieren ging unter Druck), aber der 440C kann mehr und das kann man ganz fix aus ihm rauskitzeln. Ansonsten ist das gute Stück ziemlich schnittfreudig, lässt sich gut kontrollieren und führen - hier kann man nicht meckern! Was mir noch aufgefallen ist: Die Anschliffwinkel an der Klinge unterscheiden sich - im vorderen Bereich <30°; beim "Curve" deutlich >30°.
Der Klingengang ist prinzipiell OK - soll heißen etwas leichtgängiger könnte es sein (vor allem, wenn ich mir anschaue wie viel da geschmiert wurde... Da befindet sich sogar (dünnflüssiges Fett) auf der Klingenwurzel). Dafür rastet der Detend wirklich sauber im geschlossenen Zustand ein und bietet einen ersten guten Öffnungswiederstand gegen unbeabsichtigtes Öffnen.

Fazit:

Die Riege der Messer um 50€ wird immer größer - und es fällt immer schwerer "den einen" Tipp zu geben. Früher wurde oft gesagt "Nimm nen Monochrome" - heute ist die Auswahl bedeutend größer. Das HYPER ist insgesamt ein wirklich klasse Messer und wir bei mir in Richtung "Mini-User" Verwendung finden. Für das Geld hat man wirklich was in der Hand!

Persönliche Feststellungen:

Ich wollte nie ein Messer mit Recurve haben - und das hat sich durch das HYPER auch nicht geändert. Warum habe ich es mir dann gekauft? Weil mich das Gesamtpaket überzeugt hat und ich mich jetzt auf einen kleinen "Hosentaschen"-User freuen kann. In Zukunft wird es aber keine weiteren Recurves für mich geben: Der Vorteil erschließt sich mir einfach nicht so recht.
Was bleibt noch festzuhalten? Große (bzw größere) Folder passen besser zu mir. Dennoch bleibt das HYPER bei mir und sobald Langzeiterfahrungen vorliegen kann ich die hier nochmal kundtun. Liebe kommt manchmal eben doch erst auf den zweiten Blick, war beim Endura schon so.


Die Bilder:





P.S.:

Falls das ins Böker-Forum gehört bitte ich darum zu verschieben :)
 
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