Magnetischer Messerblock schadet Messern

maximus2k

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Hab da mal eine Frage:

Habe mir die neueste Ausgabe des Mens Health gekauft.
Hierin behauptet der Hersteller des Nesmuk Messers, Herr Lars Scheidler, dass diese Messerblöcke auf Grund des Magnetismus die Struktur des Stahls beeinflusst. Und dies negativ.

:argw:

WTF !!

Könnt Ihr mir dazu etwas sagen?
Die Aussage von dem Herren war auch nicht länger.
Diskussionen erwünscht.
 
Ich kann ich mir nicht vorstellen warum jemand der so erfolgreich Messer verkauft, so was erzählen sollte.
Es ist hier schon häufiger aufgefallen, das Reporter es manchmal mit den Naturwissenschaften nicht so ganz genau nehmen (VOX hat z.B. das "Stahlatom" entdeckt :confused: . Vermutlich bekommen die jetzt den Nobelpreis :haemisch:)
Es gibt aber ein paar gute Gründe warum jemand die Meinung vertritt, das man Messer nicht an eine Magnetleiste hängen oder in einen Messerblock mit Magneten lagern sollte, die "negative Beinflussung der Struktur von Stahl" ist jedoch keiner und völliger Quatsch.

1.) Die Klingen können magnetisch werden, Metallstaub/späne bleiben an der Klinge hängen, und beim entnehmen der Klinge oder beim nachschärfen könnte es dadurch zu Kratzern kommen.
2.) Verletzungsgefahr durch die offene Kling an der Magnetleiste und beim entnehmen.
3.) (Ist mir gerade entfallen, wird nachgereicht) ;)
 
:lach:!:super:

Leichtes Klopfen mit dem Klingenrücken auf das Schneidbrett wirbelt die
Atome wieder durcheinander, die Messer werden danach erneut "unmagnetisch". :D

Gruß,
Pit
 
ja, ne ist klar. angeblich koenne magnete rasierklingen wieder schaerfen und jetzt machen sie die klingen stumpf?
wie schaltet man nochmal den erdmagnetismus ab?
 
Wenn man ein Messer zu schnell durch die Luft bewegt, wird die Klinge von den da so herumfliegenden Atomen auch stumpf. Daher glaub ich das schon sehr, da muß was dran sein !!
 
Ein allzu oft nicht genug bedachter Nebeneffekt der magnetisch aufgeladenen Messer ist, das sie sich dadurch wie eine Festplatte verhalten. Sie speichern dann den Geruch der zuletzt geschnittenen Lebensmittel, es sei denn, dieser wird durch ein Spülmittel 'überschrieben'.

Ganz schlecht: Zwiebeln im Druckschnitt schneiden! Dadurch ergibt sich ein sog. 'perpendicular recording', d. h. das Messer kann bedeutend mehr Zwiebelgeruch pro mm² Klingenfläche speichern.

Wahnsinn!

:haemisch: Norbert
 
Sind Knochen eigentlich auch magnetisch?

... ich wundere mich immer, warum die meine Messer stumpf machen, aber das wär mal eine logische Erklärung :lechz:
 
Sicherlich hat Herr Scheidler das so nie gesagt; sondern der Reporter wird da wohl was falsch verstanden haben.

In Wirklichkeit ist es nämlich so:

"[...] Hochwertige Messer sollten nicht in der Besteckschublade und schon gar nicht an der Magnetleiste deponiert werden, da die Magnetisierung das Schärfen erschwert.[...]"

(Quelle: http://nesmuk.de/kollektion_zubehoer.php)

Ein Schelm, wer dabei denkt, dass diese Aussage nur dem Verkauf des eigenen Messerblocks dient.

Gruss, Keno
 
Ja, ja, was viele noch nicht wussten:
Der Herr Scheidler is'n ganz Gescheiter.
Ganz klar, der Mann ist eine echte Koryphäe auf dem Gebiet der Feldlinien und der physikalischen Grundkräfte.
In jahrelanger Feldforschung konnte er unumstößlich nachweisen, dass selbst Magnetfelder, deren Flussdichten weit unterhalb der einer handelsüblichen Kugelschreiberfeder liegen, nachhaltig negative Auswirkungen auf Struktur und Gefüge feinster Schneidphasen haben können (man beachte den Konjunktiv!).

Während dieser Zeit konnte er sich nicht nur viel bei echten Messerschmieden abgucken, sondern hat auch ein Verfahren entwickelt,
mit dem er - und nur er - unter Zuhilfenahme der Raum-Zeit Krümmung aus einem Tortenheber das "schärfsten Messers der Welt",
entwickeln konnte.

Dank dieser Erfindung ist es sogar der gemeinen Hausfrau ermöglicht worden, die drei Valenzquarks aus ihrem Gluonen- und Quark-Antiquark-Paaren-See zu befreien - Protonenspaltung in Reinform.

Nein, im Ernst. Eins hat er ja - der "Jahrhundertschmied". Ein funktionierendes Marketing.
Auf höchstem Niveau werden hier die Mandy Kimberlys und Justins angesprochen, die sich während einer Portion Birte Karalus, Bärbel Schäfer und Explosiv noch schnell 'n Bildungshappen Galileo reinziehen.
Stilsicher bewegt man sich hier auf dem Parkett von Ü-Ei Sammlern und einfältigen Zeitgenossen, die Swatch für Hightech-Uhren und "Milchschnitte" für ein makrobiotische Nahrungsergänzungsmittel halten.

Wie sagt man so schön:
Die voluminöse Expansion subterraler Substanzen verhält sich reziproportional zu der intellektuellen Kapazität ihrer argarökologischen Produzenten.

cu
jens
 
Und da heisst es, ich drück mich kompliziert aus. Richtiger wäre aber: Wenn der Bauer ne Frau mit dicken Kartoffeln sucht, dann findet er ne Dumme bei RTL. Oder so.

Jo mei, der Mann verkauft Schneidebretter um 500 Euro, der muss sowas wissen, und wenn schon. Bildung WOLLEN nicht viele, den meisten reicht Halbwissen, und Infotainment erfüllt das eben. Und dumme Wähler bleiben kontrollierbar, daher störts auch keinen. That´s life!

lg Woz
 
Liest der Scheidler eigentlich, was wir hier schreiben?

der muß sich ja schon kugeln, oder? Wie die Ratschweiber ziehen wir über ihn her, obwohl wir eigentlich etwas neidisch sind. Zum Beispiel auf die Erkenntnis und konsequente Umsetzung, das mit einer guten Marketingstrategy so Manches bewegt werden kann.
 
Meine vor ein paar Tagen angekommene Magnetleiste (Holzoberfläche, das Teil von mawa-design) schadet tatsächlich reproduzierbar, wenn auch leicht indirekt den Messern:

SIE HÄLT NÄMLICH DIE MESSER NICHT! :argw:

Säuerliche Grüße,
Nicolas.
 
Nun, um da mal wieder einen Ansatz zur Sachlichkeit reinzubringen:
Ich halte es für eine (wenn auch gern genommene) reine Fehlformulierung, weil:
Im Werkzeug- und Vorrichtungsbau werden maschinengeschliffene Teile vor der Weiterverarbeitung und dem Einbau grundsätzlich "entmagnetisiert", damit später keine Metallspäne einen vorzeitigen Verschleiß der beweglichen Teile verursachen.
Der Eigenmagnetismus des Stahls kann so oder so nicht "ausgeschaltet" werden, aber durch die Magnetplatte beim Schleifen wird er, wenn auch kurzzeitig, aber trotzdem nachhaltig verstärkt.

Worauf will ich hinaus ?
Beim Schärfen (wie auch beim Feilen zu beobachten) schiebt/zieht man ein Fähnchen von Metallspänen vor/hinter sich her, und ich halte es für durchaus möglich, dass diese Fähnchen das Schleifergebnis, wenn auch nur minimal, aber nach "Roman-Kriterien", stören können, weil die Späne ständig zwischen Stein und Klinge "durchrollen" - dadurch hat man nie den Vollkontakt Stein-Klinge, sondern immer Metallspäne anstatt Schleifschlamm/Schleifkörper dazwischen.

Der Ausdruck "Schleifen wird erschwert.." ist evtl. nur falsch gewählt, und mag auch der Verkaufsförderung dienen [...] - es ist nicht alles nur Hype und Verkaufsargument. Grundsätzlich ist darüber wohl das letzte Wort nicht gesprochen, weil es eben auch einen begründeten Hintergrund hat ;)

Gruß Andreas
 
:staun:

Absolut fachmännische Antworten hier! Und völlig frei von Ironie!
:super::D

Ok. Habs gefressen! Mich hat dieses Thema interessiert, da ich noch nie eine solche Aussage erhalten habe(schriftlicher Natur).


Danke für die Antworten!
 
Wobei ich diese Magnetleisten schon befremdlich finde. Ich habe in einem Laden mal eine gesehen, deren Magnete ultrastark waren und man die Messer nur mit einiger Mühe abfummeln konnte. Ich kann mir schon vorstellen, daß falsche Handhabung die Schneide mehr in Mitleidenschaft zieht als ein OldSchool Messerblock aus Holz.
 
Worauf will ich hinaus ?
Beim Schärfen (wie auch beim Feilen zu beobachten) schiebt/zieht man ein Fähnchen von Metallspänen vor/hinter sich her, und ich halte es für durchaus möglich, dass diese Fähnchen das Schleifergebnis, wenn auch nur minimal, aber nach "Roman-Kriterien", stören können, weil die Späne ständig zwischen Stein und Klinge "durchrollen" - dadurch hat man nie den Vollkontakt Stein-Klinge, sondern immer Metallspäne anstatt Schleifschlamm/Schleifkörper dazwischen.
Gruß Andreas

Hi Andreas,

diesen Effekt habe ich aber auch schon bei "unmagnetisierbaren" Metallen, bzw. bei Kunststoffen beobachtet.
Der Schleifstaub "haftet" an.
Ich halte das für einen "statische Ladung" Problem, bzw. liegt wohl an der Tatsache, das sehr kleine Objekte die Neigung haben, sich an sehr Große zu hängen. (Laienhaft ausgedrückt)

Das rumnudeln auf Schleifstaub ist bestimmt nicht förderlich, aber ob das "nur" von der Magnetisierung beeinflußt wird?
Beim Feinschliff den "Dreck" am Stein öfters mal abzuwischen/ spülen scheint generell angebracht.

Das mit dem "klopfen" war übrigens kein Scherz!

Gruß,
Pit
 
Haa, das war fehlende Punkt
3.) Magnetleiste zu schwach, dadurch verrutschen die Messer bzw. große halten nicht richtig.
Bei starken Magneten die Klinge einfach über die Kante der Magnetleite kippen, geht dann ganz einfach ab ;) und so verkratzt die Klinge dann auch nicht so sehr.
 
Wie sagt man so schön:
Die voluminöse Expansion subterraler Substanzen verhält sich reziproportional zu der intellektuellen Kapazität ihrer argarökologischen Produzenten.

Dann solltest Du aber auch wissen, wie schwer das Marketing für den Kartoffelbauer ist.

"Mann, sind die dick Mann!" ist, irgendwie, dumm.:D
 
Ich halte das für einen "statische Ladung" Problem, bzw. liegt wohl an der Tatsache, das sehr kleine Objekte die Neigung haben, sich an sehr Große zu hängen. (Laienhaft ausgedrückt)

Ich glaube die Kleinen Objekte haben diese Neigung vor allem dadurch, dass sie kürzlich Bestandteile des großen Ganzen waren und gewaltsam (durch Feilen, Schleifen, etc.) daraus entfernt wurden. (ebenfalls Laienhaft ausgedrückt)

Ookami
 
@Gecko:
Ob das nur davon abhängt, kann ich nicht beurteilen, ich vermute eher, dass die Klingen sozusagen eine "Überladung" an Magnetismus bekommen, besser kann ich es auch nicht ausdrücken.
Der Effekt ist ja nur kurzzeitig, abklopfen hilft meist, auch an Schraubwerkzeugen, bei VA könnte ich mich auch mit einer eher statischen Aufladung als Erklärung anfreunden, bei Kunststoff ist es die einzige Erklärung.

Wie gesagt, ich vermute bei aller Effekthascherei und Werbewirksamkeit der Aussagen, dass ein reeller Hintergrund *mal wieder* etwas "frisiert" wurde - der Vergleich mit dem Maschinenschliff auf Magnetplatte nur, um einen sachlichen Hintergrund heranzuholen. Ganz von der Hand zu weisen ist eine dem Schärfen abträgliche Wirkung *imho* nämlich nicht.

Gruß Andreas
 
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