Damastbogen

Ich hatte mal auf der Waffenbörse in Dortmund einen antiken Stahlbogen gesehen der als "Sehne" einen einzelnen Draht (ca.1mm), mit über und unter dem Bereich in dem der Pfeil eingelegt wird, kleine Ringe als Gelenke hatte.
Der Querschnitt war ein sehr flaches Oval das in der Mitte im Bereich über dem Griff bis ca.3mm Dicke hatte.
Er war nicht gespannt, da sich das keiner getraut hatte. Der Bogen war im Griff geteilt; an dem einen Ende ein Rechteckiger Zapfen, am anderen war der Stahl zu einnem C geformt (ich nehme an das, das zum besserem Reinigen auch gut ist).
Es gab einige Zaghafte Goldeinlagen auf der Außen und Innenseite der Wurfarme im Griffbereich und an den sich wohl kaum biegenden außersten 10cm (da, glaube ich, nur Außen).
Die Form war wie bei den Persischen Reiterbögen extrem geschwungen. So das die Enden im Zusammendestecktem Zustand seitlich übereinander liegen mussten!
Ich meine bei der Mitte eines jeden der Wurfarmes, zu beiden Enden hin abnehmend eine Wölbung - ( - des Stahls bemerkt zu haben. Ist aber schon lange her, ich fand das Teil aber so interessant das ich es fast gekauft hätte aber ich hätte ihn wenigstens auch mal versuchen wollen zu spannen, wozu mir die 3000DM (oder so ähnlich) doch etwas zu viel erschienen.
Mittlerweise gibt es ja solche Bögen aus Indien, ob man die auch benutzen kann, weis ich aber nicht.
Gruß
Geonohl
 
Ok, erstmal Grundlegendes zur Verwendung von Stahl im : Metallbögen wurden in Indien verwendet, und zwar aus dem Grund, dass die asiatischen Sehne-Holz-Horn-Kompositbögen im dortigen feuchtwarmen Klima zerfallen wie Mürbeteig (die Hautleim-Verklebungen lösen sich auf). Also wurde der haltbarere Bogen aus Stahl eingeführt, der aber nicht ansatzweise so leistungsfähig ist.
Denn wie schon angesprochen, hängt die Geschwindigkeit, mit der sich der Bogen aus dem Vollauszug wieder zurückbiegt, davon ab, wieviel Masse er beschleunigen muss. Klar also, dass ein Bogen aus schwerem Stahl wesentlich langsamer sein muss als einer aus Holz, Sehne-Horn, oder gar CFK-Aramidwaben-Verbund.
Kurzum: Selbst wenn der Bogen die ersten 100 Schuss überstehen sollte, wird er zwangsläufig nicht an die Leistungsfähigkeit eines Holzbogens heranreichen.
Als ehrgeiziges Schmiedeprojekt echt toll, aber aus der Sicht des aktiven Bogenschützen nicht besonders sinnvoll.
 
Hmm als Bogenschütze versteh ich eigentlich nicht den Aufwand eines so unpraktischen schweren Bogens . Hmm falls er nur schön sein soll ok, auf Turnieren kaum zu haendeln. 100 Pfeile damit schießen aua meine Arme:teuflisch:teuflisch, Effektivität des Bogen im Vergleich zu oem "normalen Bögen" (Holz, Carbon) eher unterdurchschnittlich.:-( sorry sehe Bögen wie auch Messer unter dem Gesichtspunkt des Gebrauchswertes.
MfG
Silmaril
 
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Guten Morgen

Geonohl; An ein Oval habe ich auch schon gedacht,den ich habe einen DDR Sportbogen aus Fiberglas,derAnstatt Oval innen und außen flach ist.
Beim Cloud schießen 165m hatte letztes Jahr,einer einen Stahlrohrbogen dabei, der Gespannt wie ein weit offenes V aus sah.
Er war aus dehn 40oder 50ger Jahren,wenner dieses mahl auch dabei ist werde ich mehr Informationen einhohlen.
Er sah vom weiten sehr Merkwürdig aus und hatte eine Holzstrucktur,die aber nur aufgemahlt war.
Denn Bogen konnte mann zerlegen,und mit in die Pfeiltasche stecken.
 
Noch mal ganz kurz eine Anmerkung:
Ein ovaler Querschnitt ist nicht empfehlenswert, da dabei die höchsten Teile des Querschnitts am weitesten von der ruhenden Faser entfernt sind, also am meisten Druck (auf der Rückseite) und Zug (auf der Vorderseite) aushalten müssen. Bei Stahl ist allein ein absolut flacher Querschnitt sinnvoll. Bei Holz ist es in Wirklichkeit auch nicht viel anders. Der tiefovale Querschnitt traditioneller Langbogen ist zur Holzersparnis angewandt worden und wurde nur von Eibenholz mit dem druckstarken Kernholz und dem zugzähen Splint ertragen.
MfG U. Gerfin
 
Wie ist das mit einer Quwerwölbung der Wurfarme?
Dann würde doch der Wurfarm unter Belastung Flacher werden und beim entlasten sich "verdicken" und dabei steifer werden? Das müsste doch eine schneller werdende Beschleunigung des Pfeils zur Folge haben, währen nahe des vollen Auszugs die benötigte Kraft (zum ziehen) nicht mehr so stark ansteigt da die Wurfarme dann ja annähern Flach sind.
 
Muß schon sagen das ich diese Geschichte mit großem Interesse verfolge. Bin ja auch mit Pfeil und Bogen auf der grünen Wiese.

Möchte wenn fertig dann auf jefen Fall bitten das leistungsdaten eingestellt werden.
Ich kenne stahlbögen nur von Armbrüsten her, und die wurden damals oft stationär (aufgelegt) verwendet.
Hatte mal einen mit Federstahl als Wurfarmen selbstgebaut. War einfach nur rundmaterial 5 mm durchmesser. Je 2 stücke nebeneinander ergaben einen Wurfarm. War etwas für die Kinder zum spielen.

Würde doch einmal die Frage stellen nach dem Zweck?
- nur Spaß, Neugierde, Nachbau eines Originals, Vitrinenstück?
Vieleicht ließe sich ja einiges mit Pfeiltunig erreichen (wenn höherer durchschlag z.B. angestrebt ist)

Viel Erfolg (und Vorsicht)
 
Also:Vitrinenstucke mag ich nicht,bei mir steht der Nutzen im Vordergrund.
Die Wurfarme sind jetzt 51cm lang 3,4cm breit auslaufend auf1,5cm die Stärcke betregt4,5mm.
Sie sind Plangeschliffen und haben ein Muster wie ein längs aufgesägter Baum mit Verwachsungen.
Das Problem ich könnte erst nach dem Härten Tillern,und das wird eine Mords Arbeit.
Ich werde die Wurfarme Gerade lassen,und ein Grffellement aus Hickory.

Gruß Maik
 
Ich sehe schon Maik, dass Du kein Freund der Theorie bist.
Mach wenigstens bevor Du den Griff schnitzt 2 Versuche:

1. Reststück im Schraubstock biegen um zu überprüfen dass der Stahl nicht gleich nach Überschreiten der Streckgrenze bricht (siehe U.Gerfin u.A.).
Das Stückchen sollte sich etwas bleibend verbiegen lassen ohne zu brechen.

2. Einen Wurfarm im Schraubstock einspannen und schrittweise (messen!) biegen bis sich nach dem Zurückfedern eine kleine bleibende Verformung zeigt.
Das ist dann etwas mehr wie Du beim fertigen Gerät die Arme biegen darfst ohne das Material überzubeanspruchen.
Achtung, Vorspannung auch mit berücksichtigen. Zweiten Wurfarm auch so behandeln.
 
Griffstück habe ich Gestern gemacht,Morgen wird gehärtet und auf 200 Grad Angelassen,mahl sehen wie ich es auf 400 Grad bekomme.
Dann werde ich mit einer Vorrichtung mit Zugwage, in einem Abstand das ich auch die Biegung beobachten kann das Ding testen.

Gruß Maik
 
Mach doch bitte Fotos bevor du den Bogen testest. Vielleicht gibts nach dem Test nich mehr viel zu fotografieren. Aber keine Angst ich glaube an dich.
 
Ich würde auch gerne was von dem Damast nehmen! So muss ich keine Messer aus meinen ersten stümperhaften Gehversuchen machen :super:
 
Wir fiebern alle mit Dir... und nachdem Du uns neugierig gemacht hast wollen wir (aus sicherer Entfernung):haemisch: daran teilhaben.
Also schon mal Bitte um Bilder aus der Fertigung, Test und Endprodukt.
Viel Erfolg:super: und wenns nicht klappt dann einfach nochmal von vorne. Lass Dich nicht von so einem Stück Stahl fertigmachen!!!
 
Habe Heute Morgen die Bogenarme gehärtet,habe sie aber in dem Bereich wo sie in den Griff eingespannt werden nicht so heiß gemacht,das sie Hart geworden sind.
Es sollte an der Stelle sich er Biegen als Brechen,aber das war ein Fehler.
Habe auf 200 Grad Angelassen 1,5 Stunden,und die Arme mit dem Griff verschraubt.
Habe den Bogen an einer Walzenstuhlwalze gebunden,die Arme mit einem dünnen Stahlseil verbunden,und an eine elektrische Seilwinde gehangen, mit einer 100 Kg Zugwaage da zwischen.
Habe soweit ziehen lassen bis die Arme ziehmlich Durchgebogen wahren,und habe dann 45 Kg abgelesen.
Ein Arm blieb leicht gebogen,aber ich hatte ja noch keine Sehne drauf.
Ich habe eine Sehne aufgezogen,und auf 28 Zoll gespannt,und habe 52 Kg Zuggewicht abgelesen ca.114 lbs.
Danach sind die Arme 5cm außer Kurs geblieben,was eben wegen der Weichheit der Bogenarme am Griffstück liegt.
Habe mir ein Paar Feile genommen,und habe nur den halben Auszug für die selbe Leistung gebraucht,als mein 28 Kg=61,5 lbs Hickerybogen.
Für das querfeldein Rennen nächste Woche ändere ich aber erst mahl nichts,lohnt sich auch nicht deswegen allein das große Härtebad in gange zu bringen.
Mahl sehen wie viele damit schießen wollen,und wer da hinterher alles eine Bremsspur in der Hose hat.
 
Schön ,schön. aber wo sind die FOTOS! Bitte. :D

Grüße
 
Fotos habe ich vom Barren,und vom Biegeversuch.
Ich mußte erst das Haumesser was ich Heute mit gehärtet habe fertig machen,deshalb konte ichdie Bogenarme noch nicht fertig schleifen,damit ich sie in die Ostfriesenmischung schmeißen kann.
Sonntag kann ich dann Fotos von dem fertigen Bogen machen,habe nur keinen guten Fotoapperat wie ich ihn am Wochenende hatte.
Wenn ich dann noch rausgekricht habe wie das mit dem Reinstellender Bilder geht kann es los gehen.

Gruß Maik
 
Maik,

also das mit den Bildern musst du hinkriegen, sonst platzen wir hier. Mittlerweile würde mich auch wirklich interessieren, wie der Mann hinter dieser ganzen Idee aussieht. Also mache doch bitte auch ein Bild, auf dem man dich sieht.

Thorsten
 
Was ist den nun passiert mit dem Bogen? Keine Fotos? Sind die Ferien schon vorbei?:)
 
nur für den Fall das es nix geworden ist:

reservier mir mal ein Stück davon....wie angekündigt.:teuflisch

Ernsthaft: komm spann uns nicht läger auf die Folter/Wartebank.

Wie schießt der Bogen nun?? (Und wer spannt ihn???)
 
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