Amboss Riss

masch

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Hallo,

ich habe einen wunderschönen Amboss gekauft. Er hat noch eine sehr gut erhaltene Bahn und scharfe Kanten. Bei näherem Hinsehen fallen einem allerdings diese Risse (ich hoffe das es keine sind) auf. Schlägt man mit einem Hammer auf die Bahn so ist der Klang hell. Der Amboss ist Uralt, wiegt 285Kg und hat offensichtlich eine verstählte Bahn. Kann bitte jemand der sich damit auskennt etwas dazu sagen?

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also ich bin da zwar kein experte aber ich wäre schon froh wenn ich überhaupt einen amboss deiser grösse hatte. Ich an deiner stelle würd ihn benutzen bis er mir unterm hammer wegbröselt! :glgl: :haemisch:
 
Experte bin ich auch wirklich nicht -die melden sich sicher noch-, aber ich würde evtl. an den Enden der Risse kleine Bohrungen anbringen, um ein Weiterreißen zu verhindern. Ist natürlich nicht so einfach, da du ja nicht weißt, in welchem Winkel du bohren mußt. Ansonsten ist der helle Klang ja ein gutes Zeichen. Und aussehen tut er super! So eine glatte Bahn und so gute Kanten bei einem so alten Amboss ist vermutlich eher selten...

viele Grüße, Jan.-
 
das könnte auch eine schweißnaht vom feuerverschweißen sein. wenn ein horn abreisst reisst das üblicherweise von oben nach unten (durch die bahn, die aber an der stelle ok zu sein scheint.)

was mir eher sorgen machen würde, ist die stelle ganz rechts auf dem letzten bild. da sieht es so aus, als würde sich die bahn ablösen.
sollte aber kein sooo großes problem sein, wenn du die gegend ein bischen schonst.

nimm mal einen kleinen hammer (2-300 gramm) und klopf mal leicht die bahn ab. wenn eine region dumpf klingt ist es dort abgelöst.

ansonsten einen herzlichen glückwunsch :)
 
Du willst uns nur neidisch machen? :lechz:
Zu dem Untergestell würden mir noch Verbesserungen einfallen ;) , aber zu dem Amboss??? Edit: Ja nichts dran machen!
(Ich geh mal davon aus, das er den von kababear vorgeschlagenen Test problemlos besteht :hehe: )

Viel Spaß damit
 
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Um die Kanten mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Ich glaube das ist so eine Stelle wo die aufgeschweißte Bahn etwas weiter herausragt als der Rest, wie auch auf dem vorletzten Bild. Ich hab auch schon mit einem Hammer hier und da auf die Bahn geschlagen (wer macht das nicht bei einem neuen Amboss) und mir ist nichts weiter aufgefallen.

Das Untergestellt gefällt mir mittlererweile ganz gut. Es ist sehr stabil. Der Amboss steht auf einer Gummimatte und das Untergestell bereits auch. Dadurch und wahrscheinlich durch das Eigengewicht ist der Amboss sehr Ohrenfreundlich!
 
Soweit man das nach den Abbildungen beurteilen kann ist der Amboss an der Bahn mit einer feuergeschweißten Stahlplatte verstählt. Die angeblichen Risse sind meiner Meinung nach durch die Herstellung entstanden, beim Schmieden solcher Dimensionen entstehen durch ein Fließen der Oberflächen solche Überlappungen. Die Stelle im untersten Bild, rechts, scheint bei der Verstählung des Ambosses der Überhitzung ausgesetzt gwewesen zu sein.

Bemerkung: Wenn es möglich ist stelle den Amboss auf einen Holzuntersatz, am besten wäre ein Hartholzstock (Eiche - haltbarer wegen den Gerbstoffen), der mit Eisenbändern armiert ist, dieser sollte wenn möglich min. 50 cm im Boden eingelassen sein. Ein langlebiger Ersatz wäre ein Stock aus zusammengespannten Hirnhölzern, der mit Bitumen impregniert wird, diesen darf man aber nicht im Boden eingraben und lege bei einem Holzstock keine Gummimatten oder ähnliches dazwischen.

Der Amboss macht einen ganz ordentlichen Eindruck, sollte eine Ecke abgeschlagen sein, kann diese mit Sonderelektroden (DUR 600), wenn nötig mit Zwischenlagen (Böhler A7) aufgeschweißt werden, aber der Amboss sollte wenn möglich davor vorgewärmt werden, und die Nahtlänge pro Schweißvorgang sollte nie länger als 3 cm sein und dann mit dem Schlackenhammer ordentlich die Naht strecken, denn durch zu lange Nähte und zuwenig Hämmern entstehen in Folge der Querschrumpfung der Schweißnaht Risse.

:super: Ich würde mir um diesen Amboss keine Sorgen machen!

Schöne Grüße aus Niederösterreich, Tristan
 
So, ich habe der Firma Refflinghaus mal eine Mail geschrieben. In der Antwort stand, dass der horizontale Riss womöglich bei der Herstellung entstanden ist und nicht weiter schlimm ist. Die Risse von Oben nach Unten sind wahrscheinlich Anzeichen dafür, dass sich die Schweissnaht des Horns löst. Eine Möglichkeit wäre den Riss V-förmig einzuschneiden und dort zu schweißen. Allerdings sollte man den Amboss vorwärmen und man muss aufpassen das die Bahn nicht zu Heiss wird.

Ist das eine endgültige Lösung oder nur zur Verzögerung des Hornabrisses?

Hat schonmal jemand so etwas gemacht?
 
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Hornabriß :confused:
Mit wie vielen Zuschlägern arbeitest du an dem Amboß? :staun:

o.k. also noch mal von Anfang an ;) :

Bohr die Enden der Risse mit dem kleinsten dir zur Verfügung stehenden Bohrer (1-3mm, Durchmesser und tief) an oder nimm einen Körner. Bevor sich der Riß sich nicht um mindestens 10 mm verlängert hat, würde ich an dem Amboß nichts "reparieren".
Die meisten Ambosse die ich bisher gesehen habe wurden durch schweißen und/oder schleifen "kaputtrepariert"! :( ,da die meisten Leute den Aufwand dafür ganz erheblich unterschätzen! (Glaub einfach mal einen Dipl-Ing. und SFI)

Solang der Amboß noch gut klingt und die Risse sich nicht erheblich verlängern, viel Spaß beim schmieden. :super: (auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen... )
 
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Keine Bange, geschmiedet wird bald. :super: Ich habe noch ein Damastpaket das noch nicht fertig ist (st37 und ck60). An Literatur habe ich bisher nur "Messer schmieden" von Havard Bergland.
 
Hallo masch,


Wie ich bereits schrieb, sehe ich das genauso wie uuups.
Bei dem von dir beschriebenen sauberen Klang, hält noch soviel Material das Horn fest, dass du nächstes Leben auch noch darauf Schmiedest.

Abgesehen davon habe ich einige Jahre damit verbracht, genau solche Arbeiten zu erledigen, im allgemeinen mehrere tonnenschwere Antriebswellen , Kalibrierwalzen, Zahnräder etc. Ein einziges mal ein Amboss von ungefähr 100 kg, dieser war in der Mitte gerissen.
Ich habe ihn mit Keramikbrennern , auf ca 250° erhitzt, den Riss mit der
Kohle (kennst du?) herausgebrannt, und mit der Elektrode, zugeschweisst, unter beibehalten der Temperatur.
Welche Elektrode es war weiss ich nicht mehr, unser Ingenieur, gab sie mir damals an.
Ausserdem, war die Bahn weich geworden, was wiederum ein Aufschweissen mit einer Manganhaltigen Elektrode zurfolge hatte, bei permanentem verdichten mit einem kleinen Presslufthammer, ein Kasten Bier weiter wurde die Bahn dann noch auf einer Nachtschicht, plangeschliffen.

Das ganze dauerte mehrer Tage, und hätte ich Strom ,Gas ,und Material
bezahlen müssen, und nicht mein Chef hätte ich es sicher gelassen.

Er ist wie uuups sicher richtig bemerkte, angerissen von besserer Qualität, als für viel Geld vom metallurgischen her zu Toderepariert.

Freundlichst unsel
 
Ich habe gerade eben noch eine Mail der Firma Refflinghaus bekommen in der steht es sei besser das Horn durch schweißen des Risses zu unterstützen. Der Riss würde aber auch nicht aufhören zu reißen bis er völlig beseitigt ist. Trotzdem sollte man auf dem Horn keine schweren Schläge mehr ausführen. Da ich aber ohne fachkundige Anleitung eh nicht am Amboss herumschweissen werde, lasse ich erstmal Alles wie es ist. Ich werde trotzdem versuchen mein Damastpaket auf dem Horn auszurecken, bei verschlechterung der Lage muss das dann halt auf der Bahn geschehen.
 
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