Wie und warum? Modifizierte Tools

Hi Leute.

Ich hab mich gefragt, was man aus einem Tool von der Stange alles machen kann.

Ich habe inzwischen schon mein Drittes. Und bei diesem hab ich mir mal Gedanken darüber gemacht, was man alles verändern könnte / sollte.

Ich habe während dem Umbau meiner Wohnung bei meinem Swisstool lediglich ein paar Kleinigkeiten umgearbeitet, um mir die anfallenden Arbeiten ein wenig zu erleichtern.

Die Klinge, die ursprünglich einen Wellenschliff hatte habe ich auf eine glatte Schneide umgeschliffen. (Bild 1, untere Klinge) Da ich viel mit festen Stoffen und Holz arbeite war für mich der Wellenschliff eher hinderlich. Damit konnte ich keine glatten Schnitte durchführen, da der Wellenschliff immer Riefen hinterlassen hat. Die Form habe ich beibehalten, da ich die Spitze für feine Schnitte benötige.

Bei der zweiten Klinge, die bereits einen glatten Schliff besaß habe ich die Spitze gekappt und zu einer Schaffuß-"Spitze" geformt. (Bild 1, obere Klinge) Dies aus einem ganz einfachen Grund: Schusseligkeit. Ich arbeite teils auch an etwas diffizielen Stellen, wobei ich die Spitze eigentlich nicht brauche, sie mir aber recht häufig in die Hand implantiert habe. Um den Verbrauch an Pflastern ein wenig zu reduzieren habe ich hier vorbeugende Maßnahmen ergriffen. Die Dinger - zumindest die Guten - kosten auf die Dauer `ne Menge Geld.

Die neueste Änderung betrifft die Beitel-/Abisolierklinge. Die war an der Spitze beitelförmig angeschliffen. Um auch mit etwas mehr Druck arbeiten zu können habe ich die Seite, an der auch die Abisolierkerben liegen, auf den ersten 2,5 cm ab der Spitze im gleichen Winkel angeschliffen und geschärft. (Bild 2) So habe ich im Prinzip eine kurze Chiselgrind-Tantoklinge mit rechtwinkliger Spitze erhalten. Ist ziemlich praktisch, wenn man häufig mit Kabeln zu tun hat (Abisolieren, mehradrige Kabel splitten,....)

Also Leute. Ich bin gespannt, was noch so an Ideen und Änderungen in Umlauf ist. Egal ob bereits am Tool modifiziert oder nur als Skizze bzw. Idee. Wichtig ist nur, dass man erkennen kann, welche Änderungen erfolgt sind - oder erfolgen sollen - und welchem Zweck diese Veränderungen dienen.

Bis dann.


Gruß, Alex

Hallo,

Ich habe an meinem Spirit die Ahle etwas geschliffen, damit sie eine vernünftige Spitze hat. Ab Werk war das Ding nämlich total stumpf. Ich weiss nicht, ob das ein Produktionsfehler war oder bewusst so gemacht wurde, denn dass man bei Victorinox weiss, wie eine vernünftige Ahle aussehen soll, steht ausser Zweifel.

An meinem Wave der 1. Generation habe ich in den Rücken der Wellenschliff-Klinge eine kleine Kerbe gedremelt, damit man sie auch blind von der glatten Klinge unterscheiden kann. Die Idee stammt aber nicht von mir...

Hi Alex,

warum hast du denn nicht die spitze Plain-Klinge so gelassen und die Wellenschliffklinge erst auf plain und dann vorne "rund" geschliffen?

Ich habe bei meinen Tools bisher keine Modifikationen vorgenommen - dafür brauche ich sie ehrlich gesagt in letzter Zeit einfach zu wenig

Hi.

@thrawn:

Ich habe wohl vergessen die Schneidenwinkel zu vermerken.

Die ehemalige Wellenschliffklinge ist durch das Glätten und Abnutzung schmaler (inzwischen 1 cm) geworden. Da dadurch die Schneidenbasis logischerweise dicker ist habe ich diese in einem etwas stumpferen Winkel angeschliffen. Der Schneidenwinkel beträgt ca. 60 Grad. Diese Klinge nehme ich für die gröberen Arbeiten, da direkt hinter der Schneide mehr Material steht.

Die andere Klinge hat noch ihre ursprüngliche Breite (1,3 cm) und ist daher an der Schneidenbasis dünner, was natürlich die Schnittleistung begünstigt. Deshalb habe ich hier einen Schneidenwinkel von etwa 35 - 40 Grad angeschliffen. Diese Klinge nehme ich für präzisere Schnitte.

Ich denke das erklärt die Entscheidung.

Viel Spaß weiterhin.


Gruß, Alex

@Simple Blades
Oh oh, auf dem zweiten Bild sieht es aber so aus, als ob bei der ganzen Prozedur der Stahl etwas gelitten haben könnte (Anlauffarben).

Gruß
Priester

Hi Priester.

Leider richtig. Jedoch nur minimal. Hab beim Schleifen nicht richtig aufgepasst. Da dieses Werkzeug sowieso nur zum Abisolieren und Schaben verwendet wird ist das nicht weiter tragisch.

Anscheinend werden Tools von den meisten nicht in dem Umfang genutzt, der eine Anpassung an die spezifischen Anforderungen lohnen würde. Aufgrund der Vielzahl an umgearbeiteten oder auf Kundenwunsch hergestellten Messern hätte ich erwartet auch in diesem Sektor eine etwas größere Anzahl (zumindest mehr als 2) an Modifikationen zu finden. Es müssen ja nicht gleich Totalumbauten sein. Meiner Ansicht nach sind es einzelne Details, die eine wirkliche Verbesserung bringen.

Na, mal sehen. Vielleicht finden sich ja noch ein paar Spezialisten, die ihre Werkzeuge an ihre Aufgaben angepasst haben.

Ich hatte seinerzeit mein Leatherman PST umgebaut.
Die spitze Zange abgeschliffen, um in schlecht zugänglichen Stellen mehr Drehmoment zu haben - also der Hebel auf Seite der Backen kürzer ist. Damit kann man dann fester zugreifen.

Die kürzere Zange hat dann ein kleines Kunststoffdreieck innen in einer Griffschale nötig gemacht, damit ein fließendes Schließen möglich ist.

Und dann hatte ich noch zwecks Zünder in Plastiksprengstoff stecken einen 7mm-Dorn aus irgendeinem Kunststoff angebracht. Ganz einfach mit einer Schraube auf der Aussenseite einer Griffschale.