Laguiole?

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orio

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Hallo Leute,

spiele nun schon seit zwei Jahren mit dem Gedanken mir eine LAGUIOLE FORGE DE zu kaufen.
Ich finde das Design und die Verarbeitung dieser Messer einfach schön.
Es sollte jedoch kein Messer für eine Vitrine werden, sondern für den alltäglichen gebrauch Indoor sowie Outdoor.

Wie schwer lässt sich bei diesen Messern die Klinge schließen bzw. öffnen?
Ist die Klinge irgendwie fixiert?

Würde mich sehr freuen wenn ihr mir helfen könntet.

Danke und Grüße
orio
 
Hi,

hab meiner Frau vor kurzem eins von Laguiole de l'Artisan bestellt. Die Klinge ist aus XC75 Carbonstahl (kein Aufpreis) und der Griff aus Pistazienholz (Riesenauswahl an anderen Hölzern), die Mitres (Griffenden) sind Inox matt. Die Klinge sitzt absolut miittig und die gesamte Verarbeitung ist einfach :super: . Die Klinge schnappt beim Oeffnen hörbar ein und ist leicht zu öffnen. Optional gibt's eine Gravur für die Klinge ohne Aufpreis. Werde mir meins auch dort bestellen, da das Preis/Leistungsverhältnis top ist. Von den Forge de Laguiole hab ich gehört und gelesen dass sie wesentlich teurer sind.
 
Hallo Orio,

Ich hab ein FdL aus der Luxe Serie, mit XC75 Klinge, und bin wirklich sehr angetan von dem Messer. Die Klinge sitzt sowohl im ungeöffneten, wie auch im geöffneten Zustand relativ stramm. Eine wirklich feste Fixierung gibt es nicht, aber man braucht schon mehr Kraft als zB bei einem Victorinox. Dadurch ist es natürlich auch etwas "sicherer".
Noch ein Wort zur Klinge: Die Carbonstahl-Klinge lässt sich natürlich auf eine höhere und andere Schärfe bringen, als die nicht rostenden. Man muß nur bedenken, das schon das Essen eines Apfels zu einem Geschmackserlebnis der besonderen Art werden kann. Das muss man halt mögen...:irre: Für Messer, die viel mit Nahrung in Kontakt kommen würde ich mich daher eher für T12 bzw den Sandvik entscheiden.

Liebe Grüße,

Max
 
Die Klinge schnappt beim Oeffnen hörbar ein und ist leicht zu öffnen.
Und das ist schon der erste Fehler: Laguioles lässt man nicht zuschnappen, das gehört sich einfach nicht. Bei einem traditionellen Laguiole schlägt dann die Klinge aufs Ressort und das ist der Schäfe nicht förderlich.
Außerdem ist das Zuschnappen lassen so etwa wie das Bäuerchen nach dem Essen. Bei kleinen Kindern OK, bei Erwachsenen ein Zeichen von schlechten Manieren.
Nächster Fehler, leichtes Öffnen...Beim Laguiole hält das Ressort die Klinge sowohl im offenen wie auch geschlossenen Zustand fest. Je leichter sie sich aufklappen lässt, desto leichter geht sie auch wieder zu. Ich bevorzuge daher etwas strammer eingestellte Ressorts, da muss ich zwar etwas mehr Kraft aufwenden beim Schließen, aber mir ist das lieber so.

Von den Forge de Laguiole hab ich gehört und gelesen dass sie wesentlich teurer sind.
Jo, das stimmt sogar. Ein BMW ist auch teurer als ein Ford/Opel/VW/Toyata. Was sagt das?
Ein Forge de Laguiole (FdL) ist etwas teurere als die anderen, weil die Verarbeitung besser ist, die Auswahl der Hölzer größer, die Hölzer schöner sind und sie einen eigenen Klingenstahl haben (T12 - Vergleichbar 440B mod). Außerdem produzieren sie alle Teile in der Region.
Du wirst hier viele Laguiole Käufer finden, die das Marketing und den ganzen Vertriebsapparat der FdL nicht mitbezahlen wollen und daher auf kleinere/andere Marken ausweichen. Sowie es viele Leute gibt, die Koreanische Autos fahren und damit sehr glücklich sind. Das muß jeder selbst wissen worauf er Wert legt.
Ich habe mittlerweile 7 FdLs und bin mit denen sehr zufieden.

Es sollte jedoch kein Messer für eine Vitrine werden, sondern für den alltäglichen gebrauch Indoor sowie Outdoor.
Sehr löbliche Einstellung:) Laguiles sind Landmesser, sie sind eigentlich für die Benutzung auf dem Feld gemacht und das ist auch ihr Haupteinsatzzweck gewesen. Somit machst Du nichts falsch wenn Du ein Laguiole mit nach "Draußen" nimmst. Die Frage ist nur was Du damit anstellen willst? Hacken und Hebeln geht nicht, auch solltest Du nicht erwarten damit Holzbalken spalten zu können. Aber für alle Schneid- und Schnitzarbeiten rund um einen Ausflug kommst Du damit klar.
Nun etwas genauer. Wenn Du viel Draußen bist, empfehle ich Dir eines mit 12cm Heftlänge (Klingenlänge ist dann ca. 10,5cm) zu nehmen.
Möchtest Du es mehr Indoor (Büro, zu Hause) verwenden langen 11 cm Heftlänge (entspr. ca.9,5 cm Klingenlänge) aus. Dieser eine cm mach an Gewicht und Größe schon etwas aus, das merkst Du besonders wenn Du es in der Hosentasche oder in der Sakkotasche mit rumträgst.
Willst Du es am Gürtel tragen, dann ists egal.
Als Griffmaterial empfehle ich sowohl Holz als auch Horn; Horn, besonders das aus der Spitze sieht deutlich edler aus. Daher hier auch wieder die Empfehlung abhängig vom Haupteinsatzzweck: Indoor Horn (bei geflecktem oder hellem Horn sieht man die Maserung besser, bei schwarzem Horn hat man halt nur die tolle Haptik), Outdoor Holz (traditionell sind Wacholder, Olive, Buchsbaum, halt alles was da in der Gegend so wächst, gerne aber auch mal Ebenhoz), andersrum ist aber auch kein Problem. Sind beides natürliche Materialien, die schon seit tausenden von Jahren als Griffmaterial dienen.

Ich habe z.B. im Büro immer ein FdL Serie Luxe mit 11cm Heflänge und Wacholder Griffschalen, zwei Mitres und T12 Stahlklinge in Satin in der Sakkotasche dabei.

Für unterwegs nehme ich dann aber lieber ein Fontenille Pataud (FP) "Gilles" in 12cm mit XC75 und Korkenzieher mit. Das hat auch Wacholder-Griffschalen und zwei Mitres in Satin.
Sind wir allerdings mehr mit dem Auto unterwegs oder in Städten, dann nehme ich auch gerne ein 12 cm FdL Prestige Inox mit schwarzem Horn, T12 und Mitres in hochglanz poliert mit.

Wie schwer lässt sich bei diesen Messern die Klinge schließen bzw. öffnen?
Hängt wie oben gesagt von der Spannung des Ressorts ab.
Ist die Klinge irgendwie fixiert?
Traditionell gibt es keinen Verschluß, nur die Spannung des Ressorts. FP bietet aber seit diesem Jahr auch Laguioles mit Backlock und sogar mit Loch zum Einhandöffnen an.
Ich bin Traditionalist. Wenn ich ein Laguiole möchte, dann eines ohne Lock und ohne Loch.


So und hier noch eine Bezugsquelle, mit der ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe, da Susann Frécôt äußerst kompetent, sehr nett und unglaublich schnell in der Abwicklung ist. Ihre Preise sind durchaus konkurrenzfähig:
Rodeter Messer in Hof

Ach und wenn Du die Suchfunktion verwendest, wirst Du auch noch einiges sehr interssantes finden. Jedefalls deutlich weniger Antworten als wenn Du nach "Spyderco" oder "Benchmade" suchst.

Take care
 
Zuletzt bearbeitet:
Und das ist schon der erste Fehler: Laguioles lässt man nicht zuschnappen


...vom zuschnappen hat auch keiner was gesagt!

beim öffnen schnappt das Messer seiner Frau. :D

(ich selber habe ein Laguiole Fontenille Pataud Gilles,bei dem die Klinge NICHT auf das Ressort schnappt):hehe:


Aber ausser das es der Schärfe schadet beim zuschnappen,sehe ich keinen Grund es NICHT zuschnappen zu lassen.

und warum?Ich bin kein Franzmann! :steirer:

Unhöflich?kein Benimm?Wieso?Wer bestimmt das?Jean Paul Irgendwer?
Sollen sie mich doch für ein Ungehobelten Klotz halten.
Manch andere Völker halten uns ja auch für "Ungläubige" :irre:



Um die Tradition und wasweissich wird wieder zuviel geschisse gemacht.
 
Und das ist schon der erste Fehler: Laguioles lässt man nicht zuschnappen, das gehört sich einfach nicht. Bei einem traditionellen Laguiole schlägt dann die Klinge aufs Ressort und das ist der Schäfe nicht förderlich.

Ordentlich zu LESEN bevor man losschiesst gehört wohl auch zum guten Ton, oder ??? Aufschnappen bzw. Oeffnen ist nicht gleich Zuschnappen :rolleyes:

Nächster Fehler, leichtes Öffnen...Beim Laguiole hält das Ressort die Klinge sowohl im offenen wie auch geschlossenen Zustand fest. Je leichter sie sich aufklappen lässt, desto leichter geht sie auch wieder zu. Ich bevorzuge daher etwas strammer eingestellte Ressorts, da muss ich zwar etwas mehr Kraft aufwenden beim Schließen, aber mir ist das lieber so.

LEICHT ist relativ und wird von jedem anders empfunden ... die Klinge des LdA sitzt auf jedenfall fest und sie fällt auch nicht aus dem Griff :irre:

Jo, das stimmt sogar. Ein BMW ist auch teurer als ein Ford/Opel/VW/Toyata. Was sagt das?
Ein Forge de Laguiole (FdL) ist etwas teurere als die anderen, weil die Verarbeitung besser ist, die Auswahl der Hölzer größer, die Hölzer schöner sind und sie einen eigenen Klingenstahl haben (T12 - Vergleichbar 440B mod). Außerdem produzieren sie alle Teile in der Region.
Du wirst hier viele Laguiole Käufer finden, die das Marketing und den ganzen Vertriebsapparat der FdL nicht mitbezahlen wollen und daher auf kleinere/andere Marken ausweichen. Sowie es viele Leute gibt, die Koreanische Autos fahren und damit sehr glücklich sind. Das muß jeder selbst wissen worauf er Wert legt.
Ich habe mittlerweile 7 FdLs und bin mit denen sehr zufieden.

BMW Arghhhh ... ich fahr lieber Audi ;)

Na, wenn du 7 FdL hast, können die ja nicht so schlecht sein (hab ich soetwas überhaupt behauptet ???) :D Werd mir also auch mal ein FdL zulegen demnächst und dann mal mit dem LdA vergleichen ...
 
Hallo Leute,

danke für eure vielen Antworten, ihr habt mir bei meiner Entscheidung schon sehr weitergeholfen.

Laguiole Prestige Inox, T12-Stahl,
Heftlänge 11cm
Griff Horn – schwarz, ohne Korkenzieher

Ich werde einfach mal mit einem anfangen und dann kann ich das Sortiment erweitern :super:
 
Ordentlich zu LESEN bevor man losschiesst gehört wohl auch zum guten Ton, oder ??? Aufschnappen bzw. Oeffnen ist nicht gleich Zuschnappen :rolleyes:

Ich sage ganz höflich (ohne Fettschrift, ohne Hervorhebung, ohne irgend eine andere Betonung) das man Laguioles nich zuschnappen lassen soll. Nix mit losschiessen oder so. Einfacher Hinweis für den Neuling orio.
Ich habe noch keines meiner Laguioles zum "Aufschnappen" gebracht, würde mich sehr interessieren wie Du das hinkriegst.

Bei Audi muß ich leider Arrgghh... sagen, ich habe was gegen überteuerte VAG Baukastenteile...;)

Schön, daß Du Dir auch mal eines zulegen willst, wirst es nicht bereuen...

Take care
 
Ein BMW ist auch teurer als ein Ford/Opel/VW/Toyata. Was sagt das?
Außer dass BMW eine etwas abgehobene Preispolitik hat? Nicht viel.

Denn nicht alles was hinkt, ist auch ein Vergleich;) . Zumal in Deinem Beispiel gerade Toyota vorkommt. Eine Marke, mit der sich BMW hinsichtlich Qualität unbestreitbar in keinster Weise messen kann.


Conclusio: Dass bestimmte Messerhersteller teurer sind, heißt noch lange nicht, dass sie besser sind.

Sollte ich Dich irgendwie falsch verstanden haben, bitte ich um Pardon.
 
Außer dass BMW eine etwas abgehobene Preispolitik hat? Nicht viel.
Denn nicht alles was hinkt, ist auch ein Vergleich;) . Zumal in Deinem Beispiel gerade Toyota vorkommt. Eine Marke, mit der sich BMW hinsichtlich Qualität unbestreitbar in keinster Weise messen kann.
Conclusio: Dass bestimmte Messerhersteller teurer sind, heißt noch lange nicht, dass sie besser sind.
Sollte ich Dich irgendwie falsch verstanden haben, bitte ich um Pardon.

OK Sam, dann kurz zur Erklärung: Ich wollte damit nicht ausdrücken, daß BMW besser ist als die anderen Hersteller, sondern, daß es BMW sich leisten kann solche Preise zu verlangen, obwohl es vergleichbare Autos auch von anderen Herstellern gibt.
Ich fahre zwar selbst BMW weil ich dabei die "Freude am Fahren" empfinde und durchaus bereit bin dafür mehr zu bezahlen. Ich habe ja auch für die "Freude am Schneiden" für mein Hennicke (meine Schanz, mein Haas) deutlich mehr bezahlt als für z.B ein Fällkniven oder ein BK10.
Wer das nicht tut kommt mit Sicherheit auch von A nach B oder kann sein Brot, Stock, Käse, Wurst, etc. schneiden.

Ich finde diese Produkte (BMW, FdL, Hennicke, Schanz, Haas, Chris Reeve) sind ihren Preis wert, sonst würde ich sie nicht kaufen.
Bei Audi, Strider, Busse, der Fällkniven TK Serie (den Fixed) finde ich das allerdings nicht, daher kaufe ich mir diese Produkte nicht. Lexus finde ich sehr gut, da muß BMW aber auch Audi und Mercedes in der Zukunft sehr aufpassen. Toyotas an sich gefallen mir nicht, daher würden die auch für mich nie in die engere Wahl kommen.

Ich wollte halt nur ausdrücken, daß es auch manchmal einen nachvollziehbaren(?) Grund gibt, warum jemand ein teureres Produkt bevorzugt, auch wenn es vergleichbares günstiger gibt.
Mir sind die schönen Hölzer, die Fileworks (bei den SL) und das Gesamtdesign der FdL den Aufpreis gegenüber andern Marken Wert.

Darüber hinaus habe ich mein Französisch verlernt und kann mich also nicht mit den Messermachern direkt auseinandersetzen, sondern bin auf Susann bzw. andere Fachhändler angewiesen, die mir im Servicefall (der bisher noch nicht vorgekommen ist) zur Seite stehen. Die führen diese kleinen Marken nicht, daher habe ich damit auch keine Erfahrung.

That's it.

Take care
 
Hi,

sobald ich ein FdL habe werde ich einen Vergleich ziehen und bei Gelegenheit hier posten. Kann aber noch etwas dauern ... andere Prioritäten ;)
 
@ Ritchie:
OK, jetzt hab ichs gerafft. Dann habe ich Dich vorhin tatsächlich nicht ganz richtig verstanden.:glgl:
 
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