Watanabe Santoku Vorstellung und Fragen

xaverin

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So, ich habe mich vor kurzem habe ich mich auch um die Entscheidung für eine neues Kochmesser bemüht. Die qualitativ einzigen höherwertigen Messer die ich bisher kannte waren Messer aus der WMF Grand Gourmet Serie und der Spitzenklasse Serie. Als Alternative und um mal etwas neues zu probieren habe ich mich damals recht schnell dafür entscheiden ein japanisches Messer zu kaufen, und rostfrei sollte es nicht sein.

Die KAndidaten haben sich dann nach einigem Lesen hier erstmal auf das Hattori HD5 und das Santoku von Misuno No.781 (UX10 Santoku) eingespielt, da ich einfach vom Damast - Aussehen fasziniert war. Im Endeffekt habe ich mich dann aber doch entschieden wenn ich schon ein japanisches Messer nehme soll es auch so aussehen. Drum habe ich dann bei weiterer Suche die Messer von Watanabe entdeckt und war on einigen Berichten hier im Forum und im Rest des Netzes bald davon überzeugt eines dort zu kaufen. Ausschlaggebend war die Überlegung dass ich wohl durch fehlende Zwischenhändler und keinen großen Aufwand für die Optik eine bessere Qualität beim Messer selbst erhalten kann.

Im Endeffekt habe ich mich dann für ein Santoku mit Blauem Stahl zwischen rostfreien Seiten entschieden (Kuro uchi blue steel between stainless) und einem gebrannten Walnussgriff entschieden (Burned Chestnut Handle). Gesamtpreis waren inkl. Versand 137$.

Nach einigen Problemen mit dem Lieferservice der DHL Express (die die Liefrungen aus Japan von EMS hier in D ausliefern) kam dann heute auch endlich das gute Stück an.

Bekommen habe ich für mein Geld dann das hier: )Zum vergrößern der Bilder draufklicken)



Hier noch ein paar Detailaufnahmen vom Griff, der Schneide, der Signatur von Watanabe, eine Gesamtansicht von vorn und hinten sowie ein paar von Anfängerhand geschnittenen Karottenscheibchen.





Mit der Schärfe bin ich wunderbar zufrieden (ich wusste nicht dass eine Karottenscheibe so glatt sein kann nach dem Schneiden).

Nun habe ich noch ein paar Fragen zur Pflege und zum Schneiden mit dem Messer.

Gibt es was was ich damit nicht schneiden darf? Bzw. wie hart dürfen die Sachen sein?!? Dass ich keine Knochen gefrorenes etc schneiden darf ist klar, nur wie sieht es mit etwas härteren Gemüsen etc. aus, und mit wieviel Schwung darf man damit z.B. hacken (damit meine ich diese recht flotte auf und ab Schneidbewegung für Karotten etc. wobei ich das Brett aber schon jedesmal treffe..)?

Und darf ich damit Zwiebeln schneiden oder rostet mir das daurch sofort weg bzw. gibt nen komischen Geschmack ran? Habe heute eine geschnitten und nach weniger als eine Minuten beim Abwischen eine deutliche Verfärung des Saftes der Zwiebel gesehen und dann sofort erstmal abgewaschen.

Zum reinigen - wie reinigt ihr es, wie lange darf es liegen und wie behandelt ihr solche Messer nachher (einölen, wie oft. etc.)

Mir ist klar dass es dazu Meinungsverschiedenheite etc. gibt, aber ich würde gerne einfach hören wie Ihr persönlich es damit haltet - dann kann ich meinen eigenen Mittelweg finden :)

Viele Dank im voraus und viele Grüße, Xaverin
 
Gibt es was was ich damit nicht schneiden darf? Bzw. wie hart dürfen die Sachen sein?!?
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nur wie sieht es mit etwas härteren Gemüsen etc. aus, und mit wieviel Schwung darf man damit z.B. hacken
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Und darf ich damit Zwiebeln schneiden oder rostet mir das daurch sofort weg bzw. gibt nen komischen Geschmack ran? Habe heute eine geschnitten und nach weniger als eine Minuten beim Abwischen eine deutliche Verfärung des Saftes der Zwiebel gesehen und dann sofort erstmal abgewaschen.

Zum reinigen - wie reinigt ihr es, wie lange darf es liegen und wie behandelt ihr solche Messer nachher (einölen, wie oft. etc.)
Hallo Xaverin,

das Gemüse würde ich nicht hacken, lieber in einer fließenden Bewegung schneiden. (Konfuzius bzw. Albino sagt, das härteste bei Schneiden ist das Schneidbrett). Von der Härte des Gemüses sehe ich kein Problem, nur auf harte Schläge und verkanten reagiert das Messer allergisch.

Anfangs ist der Stahl reaktiv, das legt sich sehr schnell und die Schneidlage wird dunkel.

Wenn Du das Messer längere Zeit, womöglich ohne Luft, nass herumliegen lässt, rostet die Schneidlage, ansonsten finde ich die Kombination "blauer Stahl mit rostfrei" super.

Gruß Peter
 
Also, auch wenn einige hier meinen Sie müssten ihre ach so guten und teuren Messer schonen, für mich ist ein Kochmesser ein Gebrauchsgegenstand, basta.
Und nein, ich schneide nix gefrorenes ( grins, hier wird frisch gekocht) und Knochen hack ich auch nicht damit aber sonst? Alles das was verboten ist, Zwiebeln , Zitrusfrüchte usw., no mercy. Allerdings arbeite ich recht flott und nen Handtuch ist immer " am Mann" zum abwischen. Wg. hacken, ja auch das mach ich, eben noch 2 Kilo Champigions, da wird nicht geschnitten, tacktacktacktack. Aber danach, da hol ich meinen feinsten Polierstein raus, geh kurz rüber, nen Tropfen Öl auf nen Fetzen Zewa, Messer einölen, fertig. Seitdem versauern meine andere Schleifsteine im Küchenschrank.
Ergo, nicht so viele Bedenken, einfach benutzen, soll ja schließlich zum Gebrauch sein und Spass machen.

Viele Grüße

Jörg
 
das sehe ich auch so. ein kochmeser ist zum kochen da.
was mich allerdings immer wieder verblüfft ist die oft miese verarbeitung japanischer messer. wenn ich oder ein anderer messermacher z.b. so einen griff/zwinge abliefern würde, bekäme ich das messer umgehend zurückgeschickt. und das hat nichts mit "rustikaler" optik zu tun.
 
Last edited:
Naja, klassische japanische Messer sind schon oft eher rustikal im Finish, das ist wohl schon so.

Ich habe zwei Watanabe, beide haben ein besseres Finish als diese Bilder. Ich muß zugeben, diese Plastikzwinge stößt mich schon ziemlich ab, so ein Griff kostet bei Dick glaub ich gerade mal 6,73 EUR. Ein bissl wenig für so ein teures Messerchen. Auch die Klingen machen bei meinen Messern irgendwie einen besseren Eindruck, sie sind beide am Rücken schön abgerundet und poliert.

Das klassische Finish muß man mögen, perfekt ist es allerdings meistens nicht.

Ich selbst hab auch schon jap. Kochmesser gebaut, mit etwas gutem Willen kann man wirklich liebevollere Objekte bauen. Allerdings sehe ich auch eher den Gebrauchtswert, was mich sonst noch stört, fixe ich dann halt selbst.

grüße
mart
 
gegen "rustikal" und billige materialien (z.b. zwinge) ist ja nichts zu sagen. aber das sollte sich dann auch im preis niederschlagen. ich würde nie ein kochmesser in derart schlechter verarbeitung, auch noch mit preisen jenseits der 100 $ marke erwerben. und da ist es mir auch egal ob im mondschein irgendwo in japan die klinge am dampfhammer gedengelt wurde. da gibt es im verhältnis für weniger wesentlich mehr.
 
Ja nu,ich antworte mal.

Wenn es denn was japanisches in Santokuform sein soll, da gibt es Hirotomo bei feine Werkzeuge, Tojiro Yasuki Shirogami bei scharfes Japan, beide um die 50 Euros, für 20 mehr wird man dann schon bei Dick fündig.
Geht es dann mal ins mittlere/höhere Preissegment würde ich mittlerweile auch mal bei Herrn Schanz oder Herrn Abel vorbeischauen, aber die kannte ich vor diesem Forum leider nicht.

Grüße

Jörg
 
Ich habe bisher im Forum nur gutes über diese Messer gelesenund mich darum dafür entschieden. Siowohl bei der Herstellung als auch Verarbeitung kenne ich mich nicht gut genug aus um beurteilen zu können ob hier und da unsauber oder billig gearbeitet wurde. Auch habe ich leider kein anderes vergleichbares (von den genannten Alternativen) Messer mit dem ich es vergleichen könnte.

Habe es jetzt heute noch mal auf dem Lederriemen abgezogen und jetzt scheidet es auch anständig freistehende Haare.

Von der Schärfe bin ich also zufrieden, bei der Verarbeitung fehlt mir zwar etwas der Blick, war aber auch überrascht wie dunkel es ist und über die Unebenheiten auf der Seite.

Ob sich die schärfe auch schön lange hält und evtl. sogar noch gut wiederaufarbeiten lässt wird sich wohl erst in einem halben Jahr oder so sagen lassen.

Da sag ich nur - Schau mer mal....

Gruß Xavi
 
Sowohl bei der Herstellung als auch Verarbeitung kenne ich mich nicht gut genug aus um beurteilen zu können ob hier und da unsauber oder billig gearbeitet wurde.
Hallo Xavi,

ich wüsste nicht, wie jemand auf die Idee kommen sollte, die Verarbeitung des Messers sei schlecht oder billig. Die von Watanabe verwendeten gebrannten Kastaniengriffe finde ich sehr griffig und dekorativ, es gibt natürlich teurere und luxuriösere. Außerdem klebt an den schmiederauhen Klingen das Schneidgut sehr wenig an.

@Jörg, das Messer ist doch aus dem teureren und besseren blauen Stahl mit rostfreien Seiten gefertigt, die bekommt man imho leider nicht als einzelne Klinge.

Gruß Peter
 
Hallo Xavi,

ich wüsste nicht, wie jemand auf die Idee kommen sollte, die Verarbeitung des Messers sei schlecht oder billig

Gruß Peter

Naja
gegen "rustikal" und billige materialien (z.b. zwinge) ist ja nichts zu sagen ... ich würde nie ein kochmesser in derart schlechter verarbeitung ... erwerben ... da gibt es im verhältnis für weniger wesentlich mehr.

Das mit dem festkleben werde ich mal beachten, aber bisher hat mich einfach die schärfe überrascht - wusste gar nicht dass Scheibchen einfach nur so Glatt sein können dass man mit der Zunge nichts fühlt.

Gruß Xavi
 
um meinen Kommentar etwas zu präzisieren.

Watanabe ist für mich einer der besten Schmiede, die ich kenne. Ich habe selbst zwei Messer, die ich wirklich phantastisch finde und regelmäßig verwende.

Das Nakkiri kommt dem hier erwähnten Santoku bzgl. Kinge wohl sehr nah, und dies ist unter Allen mein Lieblingsmesser; perfekt ausbalanciert und unglaublich scharf zu bekommen...

Ich habe einen oktagonalen Griff, der sehr gut gearbeitet ist; absolut vergleichbar z.B. mit meinem Tritz Messer.

Was ich sagen wollte ist, das man jap. Standardmesser (auch wenn handgemacht) nicht mit den Unikaten a la akiem vergleichen kann und darf. Klassische jap. Messer sind halt weniger Kunstobjekt und vielmehr Handwerkzeug. Ich persönlich mag das auch lieber.

Also zusammenfassend, den Griff finde ich net so toll wg. der Plastikzwinge, die Klinge ist sicher über alle Zweifel erhaben.

grüße
mart
 
Könnt ihr mir erklären was genau an dem Griff nicht passend ist oder warum billig (ausser der Plastik Zwinge)? Dann habe ich beim nächsten mal etwas mehr anhaltspunkte worauf ich achten kann...

Gruß Xavi
 
wie gesagt, ist störe mich nur am Plastik, mehr nicht.
vielleicht kann Akiem etwas präziser werden.
 
@Peter: Von mir wirst Du kein schlechtes Wort über Watanabe hören, ich habe da die gleiche Meinung wie Mart, aber es fragte ja jemand nach preisgünstigeren Alternativen.
Und die ganze Thematik, nrf/rf kann ich für mich sowieso nachvollziehen, hmm, wäre ich so gute 25 Jahre jünger würde ich schreiben " Patina rulez" :glgl: .

Grüße

Jörg
 
wie gesagt, ist störe mich nur am Plastik, mehr nicht.
vielleicht kann Akiem etwas präziser werden.

wie ich schon oben als beispiel geschrieben habe..
..bei messern weit jenseits der 100 $ marke ist es ein unding billigplastik, das auch noch schlecht eingepasst ist zu verarbeiten. holzgriffe die risse und dellen zeigen. holzgriffe die aussehen wie mit 40 er papier abgezogen, messerklingen die aus der flucht laufen, teilintegrierte bei denen ein spalt zwischen holz und metall ist, miserabel abgezogene klingen, rost schon im neuzustand bei auslieferung...

ja ich hatte solche japanische messer die auch noch als "handarbeit" verkauft werden zur genüge in der hand. das hat nicht alles mit den watanabe messern zu tun. allerdings war es mit ein grund mal zu versuchen messer selbst herzustellen.
 
ja ich hatte solche japanische messer die auch noch als "handarbeit" verkauft werden zur genüge in der hand. das hat nicht alles mit den watanabe messern zu tun
Könntest Du mir bitte auf die Sprünge helfen? Willst Du sagen, das die Kritik sich nicht ausschließlich auf Watanabe-Messer, die Du in der Hand hattest, bezieht oder sind die Messer anderer Hersteller gemeint?

Ich selbst habe an jedem seiner Messer irgendeine Kleinigkeit gefunden, die nicht perfekt war. Allerdings habe ich auch sonst noch kein Messer gesehen, an dem ich nichts zu kritteln hatte.

Peter
 
Jetzt nur mal kurz zu den Alternativen die genannt wurden: Ich weiß, billigere Messer gibts tausende. Auch mit "blauem Stahl" --> dann muss es auch gleich gut sein, oder? NEIN. Sagen die meisten nicht zu unrecht. Da möcht ich erst wen sagen hören, der meint die Dick Messer um den Preis sein so gut (bezogen auf Klinge) wie die des Herrn W. Einzige Alternative wäre m.E. Tosa. (Auch net in Bezug auf Optik).

Übrigens gibts nen MAgnoliengriff bei Dick für €20. Also Hälfte des Kaufpreises für Messer, andere für Griff. Ob die dann sooo geil is, die Klinge?

Daher ist auch klar, wenn ich ein Watanabe kauf, hab ich ne top Klinge mit Einsparnissen in Optik (Griff). Der Kastanienholz-Griff hat wegen seiner bessern Wasserverträglichkeit seine Berechtigung in der BRAUCHBARKEIT; Plastik im Preis.

Ich schätze der Erwerber wollte genau das: eine "gute" Klinge und nicht eine "schönes Messer".

Denn wie du ja schreibst Akiem, machst du selber Messer, oder zumindest den Griff. Wieviel Zeit geht da drauf? Welchen Stundensatz kannste verrechnen?
Und jetzt noch schnell mal ne Klinge hingeschmiedet und Wärmebehandlung+ Schleifen, dann bist nicht bei 100 Dollar oder irgendwo so, wenn der Griff auch was hermachen soll.

Zum Schluss noch: Ich würd aber auch die 50€ Messer nehmen, weil für die meisten von uns is das VÖLLIG ausreichend. Eigentlich sind zu "harte" Messer schon störend, weil sie bei normalem, privaten Kochbetrieb zu selten zum schleifen sind, was ja zum Teil Spaß macht!
Beste Grüße,

Elmar
 
Last edited:
Zitat: "da gibt es im verhältnis für weniger wesentlich mehr."

Sich für das Geld mehr erwarten, heißt wohl, dass es zumindest gleich gut ist, und schöner!?

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
 
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