Lufthammer

newtoolsmith

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Hallo Freunde,

unglücklicherweise habe ich keine genaue Vorstellung davon, wie ein Lufthammer gesteuert ist.

Ich halte das für eine gravierende Wisselslücke, die es unbedingt auszumerzen gilt.

Klar ist, dass ein angetriebener Kolben stetig Luft ansaugt und direkt wiedre ausbläst. Klar ist auch, dass das Hubvolumen hier größer sein muss als beim Arbeitszylinder, wegen der Masseträgheiten und der kompressibilität der Luft.

Wie aber ist die Steuerung, die mit dem Pedal bedient wird, ausgeführt?

Kann mal jemand seinen Hammer zerlegen um nach zu sehen?!?

Vielleicht komme ich ja mal auf die dumme Idee, ein solches Teilchen zu bauen - ich muss mir meinen Namen schliesslich auch verdienen...

MfG
newtoolsmith
 
@newtoolsmith
Mit der Steuerung kann Ich dir leider auch nicht weiterhelfen.
Von Pneumatik hab Ich (noch nicht :hehe: ) keine Kenntnisse.

Wenn du einen Lufthammer bauen willst, wirst du den eh anders konstruieren müssen als die kommerziellen Lufthämmer.

Die Selbstbaulufthämmer, die Ich bisher gesehen habe liefen alle mit einem externen Kompressor, und mit einem Pneumatikzylinder in einer Rahmenkonstruktion (und natürlich der Steuerung)

Die Amerikaner machen in der Richtung auch relativ viel.
schau mal unter www.anvilfire.com auf der "Powerhammer" Seite, da findet sich einiges. Irgendwo gibt es auch eine Seite mit einer groben Bauanleitung, aber der Link Ist beim letzten Festplattencrash verlohrengegangen...
Ich schau mal ob Ich die Seite wiederfinde.

Hier aus dem Forum hat auch schon mal einer einen Lufthammer gebaut, Ich konnte sogar mal in den Genuss kommen mit ihm zu schmieden.
Von der Steuerung der Schlagstärke war das schon was ganz anderes als ein Federhammer :staun: Und der 25 Kg Selbstbaulufthammer schaft so viel weg wie ein 40Kg Federhammer.

Das einzige Problem Ist, das man einen riesen Kompressor braucht (wolltest du dir nicht eh einen Baustellenkompressor zulegen :hehe: )

Der Erbauer des Hammers nennt sich hier im Forum "Damastos", er ist zur Zeit allerdings nicht besonders aktiv.
Du kannst ihm ja mal eine PN/E-Mail schreiben und ihn "ausquetschen" ;)
Der Mann hat Ahnung von Elektronik und Pneumatik!!!
Falls er auf die PN nicht antwortet, kannst du mir ja mal eine schicken, Ich hab seine Mail Adresse, dann leite ich deine Mail weiter.

Gruß
Alexander
 
Drehschieber

Guten Abend,

das Geheimnis heißt Drehschieber, der mittels Drehung die Luft in die Kanäle leitet.
Es gibt Hämmer mit einem, größere haben immer 2 Schieber.

Die Funktionsweise der Schieber ist schön im Buch: Industrieschmiede, ISBN 3-8085-1101-X bebildert erklärt. ( S. 77 - 79 ) am Beispiel eines Hammers Fa. Bernsdorfer Eisenwerk ( 2 Schieber )

Grüße
 
@ Survivor:

Ja, eigentlich hast du Recht. Aber nur eigentlich - wer sagt denn, dass ich den Lufthammer nicht genau wie die großen Vorbilder bauen kann?

Anders ausgedrückt: Ich glaube durchaus, dass ich das kann.

Der Aufwand wird allerdings recht hoch, da die Kolben und Zylinder schon sehr präzise angefertigt werden müssen (nicht nur gedreht sondern auch geschliffen), Stichwort Kolbenringe, etc.

Die Lufthammerversion per Pneumatikzylinder wollte ich bewusst vermeiden, da man dann - wie du schon gesagt hast - einen riesen Kompressor braucht. Da kann ich lieber einen dicken Motor einbauen, der den Luftzylinder bewegt.

Ich wollte aber tatsächlich einen großen Kompressor besorgen, mir ist nur noch nichts passendes über den Weg gelaufen.

@Drehschieber hört sich sehr gut an, weil Fertigungsgerecht.

Wie genau funktionieren die denn? Speziell das von dir angesprochene Buch habe ich gerade verliehen :D

Mir deucht, es werden die Steuerzeiten schlichtweg von spät nach früh verschoben...

MfG
newtoolsmith
 
Angele Katalog

Hallo zusammen,

stimmt leider dass ich hier im Forum zur Zeit nicht besonders aktiv bin, beim Wort Lufthammer komm ich dann aber doch aus der Hüfte. Erst mal Danke für die Blumen Survivor.

Nu aber zum Thema zurück. Eine gute Schnittzeichnung von einem kommerziellen Lufthammer gibts im Angele Katalog 2005 Seite 37 bzw 2006 Seite 39. Das Funktionsprinzip steht bei Havard Bergland "Die Kunst des Schmiedens" auf S. 170. Im Prinzip sind dort zwei doppeltwirkende Zylinder, die über zwei Drehschieberventile (hat Mirko ja auch schon geschrieben) miteinander verbunden sind, dargestellt. Bei voller Öffnung der Ventile bewegen sich (Kompressibilität und Leckage mal außen vor) die beiden Zylinder gegenläufig. Bei geringerer Öffnung der Ventile (weniger Luft) langt es dann eben nicht für die volle Wucht.

Grüße
 
Es ist echt ein Jammer,
20 Jahre lang habe ich 2 min entfernt von Adolf Berger und Kuhn gewohnt. 2 Hersteller von Lufthämmern. Mit beiden habe ich mich schon unterhalten, aber an Schmieden habe ich damals leider nicht im entferntesten gedacht.

Vor JAhren haben beide Ihren Betrieb dicht gemacht und garantiert einiges Zeug auf den Schrott geschmissen. Jetzt ist alles Material und die Infos weg, und ich interessiere mich für's Schmieden.
Wer zu spät kommt....
 
Anderer Gedanke

Newtoolsmith

Wie findest du diesen Ansatz

100er Hydraulikzylinder über Endschalter automatisch oszillieren lassen Hub 5mm (kleine Pumpe grosse Hubzahl). Über ein Handhebelventil den Vorschub regeln (Aus- und Einfahren des Zylinders). Das kommt dem Freiformschmieden schon sehr nahe.

3Kw Pumpe 170bar 12L/min
100er Zylinder - 170bar - 13.3 T
12L - 78,5cm3 - 152Hübe/min

Gruss Balduin
 
@ Damastos

Noch reines Gedankenspiel mich reizt das Konstruieren einer Presse.

Gruss Balduin
 
@Balduin:

Wenn du in den Besitz eines komplatten Hydrauliksystems gelangst, würde ich die Presse so konstruieren, dass du das Ventil mit einem Fußpedal bedienen kannst.

Die Oszillation ist zwar im Prinzip eine gute Idee, per Fußsteuerung bist du aber viel flexibler. Dicke und dünne Werkstücke kannst du dann beliebig bearbeiten und musst nicht erst die Höhe des Gesenkes justieren.

Falls der Schrottplatz mal das nötige Material hergibt werde ich so eine Presse bauen - soviel steht fest.

MfG
newtoolsmith
 
@newtoolsmith

War vielleicht erwas unklar.

Ich stell mir das so vor.
Die Kolbenstange oszilliert automatisch wie bei einem Kurbeltrieb OT/UT.
Die Position, wo die Oszillation stattfindet verstellst du mit dem Handventil durch Aus-Einfahren der Kolbenstange (Verstellen des oberen Gesenk).
Die Oszillation über Endschalter ist Konstuktionstechnisch aufwendig, aber genau (weggesteuert). Die Endschalter müssen während dem Aus-und Einfahren mit der Kolbenstange gekoppelt sein.
Einfacher geht es über die Zeit, nur da kann es passieren, dass die Oszillation ihre Position verliert (wandert weg).

Gruss Balduin
 
Hallo Freunde,

nachdem Mirkos Hilfestellung schon einen guten Teil zur Entwirrung beitrug habe ich jüngst ein Patent von 1983 als PDF erhascht, dass im Detail die Konstruktion eines Lufthammers zeigt und die Wirkungsweise beschreibt.

Kann mir mal jemand der Ahnung davon hat eine EMail schicken, die ich dann beantworte und das PDF anhänge?

Mir wäre es wichtig, dass mal ein Lufthammer-Benutzer prüft, ob die Funktionsweise mit den gängigen Lufthämmern übereinstimmt.

MfG
newtoolsmith
 
Hallo FReunde,

es ist unsäglich! Egal, ich sags trotzdem:

Das angesprochene Patent wurde von Josef Kuhn angemeldet, dem die Firma "Kuhn Maschinen" gehört.

Die Firma existiert noch und produziert fleißig Lufthämmer und andere Maschinen.

Auf gut Glück habe ich per EMail mein Anliegen geschildert und höflich um Hilfe und weitere Informationen gebeten.

Auf meine Anfrage hin antwortete mir Georg Kuhn, wohl der Sohn des Gründers, man stehe mir sehr gerne mit Informationen zur Konstruktion von Lufthämmern zur Verfügung und werde mir Informationsmaterial zukommen lassen.

Auch, so hieß es, könne ich mich jederzeit telefonisch an einen der Ingenieure wenden, um weitere Details zu klären.


Heute bekam ich Post!

Darin enthalten einige Prospekte und eine detaillierte Schnittzeichnung eines aktuellen Lufthammers - nicht etwa eines uralten Modells!



Kennt jemand eine andere Firma, die derart Hilfsbereit ist? Ich nicht.



Fazit: Das kann ja mal spannend werden!

MfG
newtoolsmith
 
@mikromeister:

War das vielleicht der Kuhn, den du meintest, den gibts nämlich dann noch.

@Thorsten Pohl:

Na, ists nicht schön hier?

An einen Lufthammer mit doppeltwirkendem Zylinder, 5/2 Wege-Ventil, Endschalter und so weiter hatte ich auch schon mal gedacht.

Jedoch hab ich von Pneumatik kaum Ahnung und bin durch die Schaltung nicht durchgestiegen -> jetzt kommt dein Auftritt!

Außerdem braucht man einen üppigen Kompressor, wenn der Zylinder pro Bewegungsrichtung einen Liter schluckt und 200 1/min galloppiert, dann muss der Kompressor 400 l/min liefern.


Das alles erwog mich, einen etwas anderen Lufthammer ins Auge zu fassen.


Die Planung läuft, der Bau wird allerdings noch auf sich warten lassen - aus Geldmangel.

Morgen muss ich erstmal ein Schweißgerät vom Schrottplatz abholen und reparieren. Ist ein ESAB Compact 400 MIG/MAG.

Mal sehen ,was ihm fehlt....

Da an so ein gutes Schweißgerät nicht so bald wieder zu kommen ist, werde ich zuschlagen und mein Budget dort verwenden.

MfG
newtoolsmith
 
Der Kuhn den ich meinte war in Augsburg, Industriegebiet Bergheim.
Vielleicht ist er ja auch nur umgezogen und ich habe die leere Halle fehlinterpretiert.
 
@ newtoolsmith

Das alles erwog mich, einen etwas anderen Lufthammer ins Auge zu fassen.
Lass hören interessiert mich die Sommerpause ist vorbei.

Gruss Balduin
 
Mein Auftritt mein Auftritt:D :irre: :D :irre: :D

Ne im Ernst, das da (auf die schnelle geklaut bei Conrad.de):


237373.jpeg


kannst du meiner Meinung nach für diesen Zweck vergessen, schau es dir mal genau an eigentlich sind das doch nur zwei doppeltwirkende Magnetventile mit Zu und Abluft wann und wieso muß man dem Ding doch erst noch irgendwie beibringen.

Gutes Beispiel dafür ist bei Anvil Power...

237381.jpeg


Sowie ich das meine zu erkennen, steuern die das mit ner Wippe und demensprechend 2 Schaltern an, willst du sagen wir mal 30 mal die Minute wippen wie bei ner alten Nähmaschine??
Alternativ kann man das so auch ansteuern das er immer hochfährt wenn man das Pedal loslässt. Sprich du muß nur 30 mal die Minute drauftreten auch nicht so toll.

Nebenbei neigen die Dinger auch noch zum vereisen wenn mit mehr als 6bar länger gearbeitet wird, also sind wir in der 150.-€ klasse nur für das Ventil, und kann nur komplett ersetzt werden bei Defekt, fazit nix für mich.


Tschau Torsten

PS. Beim Esab würd ich auch schwach werden da kann mein 250A Lorsch nicht mit.
 
Denk mal in die andere Richtung wie wäre das vor sagen wir mal 30Jahren gelöst worden??

Taumelscheibe , kleiner 24V Motor zwei Taster, 4 mal 24VMagnetventil Poti, klar Trafo, und zwei Endschalter zum begrenzen, vielleicht noch zwei Sperdioden oder 2 zusätzliche Magnetventile basta.

Und siehe da du kannst die Schlagfrequenz regeln, oder hab ich nen denkfehler??
Ein einfacher Druckmanometer idealerweise mit Öler und du kannst grob vorjustieren.

Allerdings würde ich niemals nie den Festo direkt an den Bär hängen kann mir einfach nicht vorstellen das das gut geht auf dauer und würde irgend was federndes dzwischen setzen.

Kompressorgröße ist allerdings ein Problem, micht trifft das nicht da ich ohnehin nur stationär damit arbeiten würde, und eh ne große Sandstrahlanlage ergo auch den dazugehöhrigen Kompresor habe.
Ein 10Bar Kompressor mit 50L Kessel sollte aber locker reichen ohne dauerhaft zu rennen denke ich!

Tschau Torsten

PS:Was schwebt dir denn so vor lass mal höhren!
 
Last edited:
@Thorsten Pohl:

Schau mal hier: http://www.geocities.com/zoellerforge/hammer.html

Die Schaltung ist rein pneumatisch, ohne Elektroschnickschnack, kapier ich jedoch nicht.

Offensichtlich funktioniert das Prinzip sehr gut, das Netz ist voll von Nachbauten.

Den Zylinder kannst du ruhig direkt an den Bär montieren, Druckluft dämpft schon genug. Da muss nichts federndes mehr zwischen.




Ich hingegen werde einen Lufthammer alter Bauart mit Arbeitszylinder (Bär) und Antriebszylinder bauen. Der Antriebszylinder wird über Excenterscheibe und Getriebe vom E-Motor angetrieben und schiebt die Druckluft für den Arbeitszylinder hin und her.


MfG
newtoolsmith
 
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