Küchenmesser für Unterwegs

Crosswind

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Guten Abend Allerseits.

Seit längerem nun suche ich schon nach "meinem" Fixed.

Es soll ein Messer für draußen sein, für die Outdoor-Küche und sämtliche Arbeiten, die sonst so anfallen, wenn man länger per Bike oder mit dem Rucksack unterwegs ist.

Also mal wieder die typische eierlegende Wollmilchsau.

Aber wenn ich drüber nachdenke, wofür ich auf meinen letzten Touren ein Messer gebraucht habe, dann war das primär zum Käse- und Salamischneiden, zum Gemüsezubereiten und Zwiebeln schälen. Außerdem zum Brot aufschneiden und Butter draufstreichen

Klar wurden mitunter auch mal Sachen repariert, aus Langeweile Stöcke geschnitzt und sonstige Messerarbeiten gemacht. Aber das war eher nebensächlich. Richtig hart Holzmachen oder so musste ich nie, koche meistens mit dem Trangia.

Wie also müsste das optimale Messer für meine Aktivitäten aussehen?

Ich dachte an eine ca. 10-12 cm lange Klinge, 2,5-3 cm hoch und nicht dicker als 3 mm. Durchgängiger Flachschliff, stabil gebaut, möglichst mit Holzgriff und Lederscheide. Zivil tragbar und vielleicht sogar so, dass mans auch in der heimischen Küche gerne verwendet. Die Klinge sollte nicht zu spitz sein.

Auf die Daten komme ich, weil ich das ganze mit einem Wüsthof-Küchenmesser verglichen habe, das ich in meiner Küche nutze. Es ist eines aus der klassischen Linie und mit einer 16cm langen Klinge. Die Klinge ist 2,5 cm hoch und 2 mm dick.

Für das Messer unterwegs sollte die Klinge eben etwas kürzer sein, ich denke sie sollte aber schon dicker sein, falls man mal etwas stabileres schneiden muss. Dafür dürfte sie nach oben auch 3 cm hoch sein, damit ich mein Gemüse weiterhin schneiden kann, statt es zu zerteilen.

So, das sind erstmal meine Ideen. Wenn jetzt jemand von Euch sagt: Also, diese Eigenschaft und diese Klinge passen nicht zusammen, dann bitte her damit. Ansonsten bin ich auch für jede Anregung dankbar, die mir sagt auf was ich vielleicht doch noch achten sollte oder worauf Ihr bei Eurem Küchenmesser für unterwegs wert legt. Was nutzt Ihr da denn so? Und was macht Ihr dami in erster Linie?

Naja, und falls mir jemand ein Messer vorschlagen kann, dass vielleicht zu mir passen würde - dann nur zu, ich bin gespannt.

Bitte einfach mal alles vorschlagen, auch wenn für die spätere Umsetzung 150 Euro wirklich ohne Kompromiss das äußerste wären.

Sehr gut gefallen mir übrigens nordische Messer...wenn die nur einen durchgängigen Flachschliff hätten

Der Beitrag sollte übrigen so in etwa in die Richtung des Beitrags "Folder als Not-Küchenmesser" gehen, nur dass ich eben keinen Folder sondern ein Fixed haben möchte.


Vielen Dank schonmal für alle Antworten,

Philip
 
Ich habe auch lange ein "Brotzeitmesser" gesucht und dann das hier gefunden:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=25690

Die Stabilität für andere Anwendungen wie Schnitzen usw. ist gegeben.

Du kannst ja mal durchgeben was Dir an dem gefällt und was nicht, dann fallen weitere Ratschläge leichter.

Gruss
El
 
Last edited:
hm.

Hallo El.

Das ist natürlich eine interessante Konstruktion. Etwas gewöhnungsbedürftig, kann mir garnicht vorstellen dass das Messer eine 4 mm starke Klinge hat. Wie hoch ist die Klinge denn? Und meine Anforderungen zwecks Gemüseschneiden etc. erfüllt sie voll?

Ich glaube eine eher konservative Form würde mir besser gefallen, wobei ich dieses Messer aber auch einfach in der Hand haben müsste um zu sehen ob es mir gefällt oder nicht.

Schöner fände ichs wenn die Klinge gerade nach vorne laufen würde und nicht so konkav geschwungen wäre.

Sehr gut gefällt mir übrgens das Haj von 69° Nord, aber ein gerader Griff würde es mir auch tun. Leider ist dieses Messer aber zu teuer für meine momentanen Vorstellungen.

Danke schon mal, warte gespannt auf weitere Vorschläge!

Philip
 
Die Klinge ist nur an der dicksten Stelle 4mm und wird dann über den gesammten kingenbereich nach vorne schmaler (getapert). In weiten Teilen der Klinge ist sie eher 3mm Stark.

Klingenhöhe ist ca. 20-25mm.

Meiner Meinung nach ist das Messer nahe am Küchenmesser, etwas robuster halt. Brot, Salami und Gemüse werden eher geschnitten als durch Keilwirkung abgetrennt. Das Messer ist auch dünn genug um nicht im Brot oder Brötchen festzuhängen.

Die Klingenform ist m.E. recht praktisch, da man den Zeigefinger in den Bogen am Klingenrücken legen kann was ideal für freihändige Schnipselaktionen oder dem Schälen von Obst ist. (Daumen kommt in die untere Kuhle, der Zeigefinger weit nach vorn auf den Klingenrücken.)

Gruss
El
 
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Hallo Philip,

auch wenn's nicht alle Deine Ansprüche erfüllt, werfe ich es hier mal in die Diskussion, da es mir für meine eigenen Outdoor-Aktivitäten sehr gute Dienste leistet: Herder Hechtsäbels.

Gruß

Bernd
 
dünne Klinge, Flachschliff für Küchenaufgaben

Hallo,

da kommen für dich genau die Messer in Frage, die für mich eher ausscheiden. Ich bin leidenschaftlicher Holzarbeiter mit den Klingen und jausen tu ich damit eher in Ausnahmefällen.

Trotzdem sind mir einige, die deinen Anforderungen entsprechen, schon untergekommen.

Um nur einige zu nennen:
- von Spyderco gibt es einige Folder, die Fixed sowieso; ich habe eines von den Bill Morans, das schreit geradezu nach Einsatz in der Küche
- bei den Skandinaviern (Marttiini, Helle usw.) gibt es auch einige Modelle mit Klingen, die relativ hoch und flach sind
- Jagdmesser verschiedener Firmen haben vergleichsweise dünne Klingen mit flachem Schliff (Linder, Cold Steel, CRKT usw.)
- besonders schöne? Marbles, Bark River Knife & Tool ...

Eine sehr gute Figur macht das klassische MatrosenMesser sogar in Lagerküchen, wo viel geschnitten wird. Und es ist sehr günstig (etwa 20-30 Euro?).

Viel Spaß beim "Blättern" online, Stefan.
 
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Hm, ja, ist wahr, wenn ich nach draussen gehe, so mit Sohn und Zeltlager, wo die Väter Küchendienst haben, wo mal ein Stock zu schnitzen ist, und ansonsten man gegen Würstchen, Nutella, und was weiß ich alles kämpft, da ist das Matrosenmesser einfach Klasse.
Ideale Klinge für alles, was so anfällt, sei es Form, Schneidbogenführung, Winkel oder Dicke der Klinge. Das Messer ist sein Geld echt wert, sieht auch noch nach "richtigem" Messer aus.
Zwiebeln ebenso wie Brötchen, Käse so leicht wie selten ein Messer, und alles, was dazu gehört. Selbst als Besteckmesser ok.
Ich würd meins nicht mehr missen wollen. Ich hab da immer einen Lederriemen dran. Zu einer Schlaufe geknotet. Die Schlaufe ist so lang, dass man den Daumen durchstecken kann, dann hängt die Schlaufe bei nach vorn ausgestreckter Hand (handkante nach unten) über dem Handrücken nach unten mit dem Messer. Einfaches Drehen um die Unterarmachse, und schon liegt der Griff in der Hand. Man hat die Hand im Normalfall frei zum Arbeiten, und mit dem Dreh ist das Messer parat. So tragen die amerikanischen Polizisten oft ihren Stock. Wenn ein Gegner das Messer/den Stock zu packen kriegt, dann hängt man nicht mit dem Handgelenk dran fest, sondern kriegt den Daumen fast wie von allein frei.

Also dieses Messer mit dieser Fangriemenkonstellation ist für Küchen draussen einfach unschlagbar.
 
Wow!

Hallo zusammen,

Ihr seit klasse, vielen Dank für die Anregungen und Vorschläge!

Habe mir jetzt mal alles angeschaut, was Ihr mir empfohlen habt. Das Matrosenmesser gefällt mir nicht so gut.

Bernd: Welche Ansprüche erfüllt der hechtsäbel nicht? Wie gut ist er verarbeitet und wobei bewährt er sich besonders gut?

Den Testbericht zum Hitomomo-Outdoor-Küchenmesser gibts übrigens hier

Demnach scheint das Messer ok zu sein, aber nicht richtig top. Vorallem der Pflegeaufwand schreckt ab. Die Damastversion scheint da aber noch anfälliger zu sein, habe ich in einem anderen Beitrag gelesen.

Äußerst gut gefallen mir die Grohmann-Messer mit Flachschliff. Sie haben 1/8" Klingenstärke, was etwa 4 mm entsprechen dürfte - also auch recht stabil gebaut.

De Suche hat ergeben, dass die Messer ziemlich gut verarbeitet sein müssen. Wählen würde ich wohl das Boat Knive mit Flachschliff, auch wegen dem unanfälligen Griffmaterial.

Wer hat sonst Erfahrungen mit dem Messer und kann was zur Verarbeitung sagen?

Was taugt der High-Carbon-Edelstahl 4110 oder sollte ich eher den Carbon-Stahl nehmen?
Großartig pflegen müssen will ich das Messer nicht, auch soll es alles schneiden, von Zwiebeln über Paprika bis hin zu Salami und Käse. Eine Patina wäre mir egal, solange sie an Schnittgut und Schneideeigenschaften nichts ändert.

Nochmal danke für die Tipps, hätte echt nicht gedacht ein Messer zu finden, das wirklich so nahe an meine Vorstellungen rankommt!

Philip
 
Danke,

Hallo Olli, danke für den Link.

In Deinen Händen sieht die 13cm-klinge garnicht so gorß aus, weils auf den outdoormesser-Seiten heißt das Messer sei für große Hände...ich schaus mir nochmal genauer an, sieht echt gut aus.

Gruß
Philip
 
@ Crosswind,

ich habe relativ große, aber eher schlanke Hände. Die Perspektive des Fotos täuscht vielleicht auch etwas. Ich empfinde den Griff als ausreichend groß.

Die Grifflänge habe nochmal genau nachgemessen, er ist 127 mm lang, 31 mm breit (an der breitesten Stelle) und 17.5 mm dick (auf der ganzen Länge).

Die Klinge 132 mm lang, 35 mm breit und 3,6 mm dick.

Gruß
Olli
 

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Eben bestellt!

Hallo!

Habe mir jetzt mal das Boat Knive mit Flachschliff von Grohmann bestellt. Habe recht kleine Hände und da denke ich passt das Messer ganz gut. Rostträge Klinge und wasserfester Hartholzgriff finde ich super, und die Scheide gefällt mir auch besser als bei dem Survival-Knive.

Ich bin gespannt und werde berichten!

Gruß
Philip
 
Crosswind said:
Habe mir jetzt mal alles angeschaut, was Ihr mir empfohlen habt. Das Matrosenmesser gefällt mir nicht so gut.

OK, ueber Geschmack laesst sich nicht streiten. Dennoch ein Hinweis: Das Matrosenmesser gibt es von Loewenmesser sowohl in Carbonstahl als auch in rostfreiem Stahl, und das zu sehr akzeptablen Preisen.

Waere, wenn's gar nicht passt, auf jeden Fall kein grosser Verlust.

Hermann
 
Hallo Philip,

Crosswind said:
Bernd: Welche Ansprüche erfüllt der hechtsäbel nicht? Wie gut ist er verarbeitet und wobei bewährt er sich besonders gut?

Du suchst eine "eierlegende Wollmichsau" für "sämtliche Arbeiten". Das Hechtsäbels ist ist ein Vielzweck-Küchenmesser. Als solches meiner Meinung nach jedoch hervorragend.
Ich erwähnte es, weil Du schreibst, daß die Arbeiten für die es nicht geeignet ist (Sachen reparieren, Stöcke schnitzen) nur einen geringen Anteil an der Gesamtnutzung ausmachen. Für diese Arbeiten ist es sicher nicht robust genug. Da wäre ein zweites Messer angezeigt.

Gruß

Bernd
 
Das Grohmann ist da!

Hallo Zusammen.

So, seit gestern also ist mein Grohmann Boat Knive mit Flachschliff da.

Es ist in der Tat genau das Messer, das ich mir gewünscht hatte. Es liegt wunderbar in der Hand, ich mag den recht schweren Griff.

Der hat auch genau die richtige Größe, egal wie ich das Messer halte. Wenn ich z.B. den Zeigefinger für feines Schneiden auf den geriffelten Klingenrücken lege, dann liegt das abgeschrägte Griffende genau an meinem Handballen. Ich glaube mit dem Messer kann ich richtig gut arbeiten.

Einzig die Scheide ist nicht so mein Ding, sie ist 4 cm zu lang für das Messer und innen sehr krümelig...wenn ich das Messer ziehe habe ich jedesmal Lederkrümmel auf der Schneide - muss das sein?

Würde das Messer aber wohl gerne mit der Scheide in der Tasche tragen, deshakb wäre es toll wenn sie genau die richtige Länge hätte.

Gut klemmen tut das Messer allerding darin.

Vielleicht baue ich mir irgendwann mal eine eigene Scheide für das Messer oder lasse mir eine bauen.

Beste Grüße und nochmal Danke an alle die mitgeholfen haben,

Philip
 
@Crosswind

schön zu hören, dass Du DEIN Messer gefunden hast. Gibt´s Fotos von der "krümeligen" :mad: Scheide und/oder dem Messer. Du kannst sie mir auch per mail schicken, ich stell sie gern für dich ein.

Gruß
Olli
 
Hier die Bilder von Crosswind:
 

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