küchenmesser machen mal von anfang an...

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akiem

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...oder wie ging es los.

auf die spur haben mich 2 menschen aus dem forum gebracht.
gerhard (redcloud http://www.wieland-der-schmied.de/), peter abel (lindenschmiede) und christian damasteelspezialist.

mein ziel: das fertigstellen von küchenmessern. griffe fertigen nach meinen vorstellungen. klingen schleifen, polieren, schärfen.

endziel: das schmieden von küchenmesserklingen.

also habe ich mal 2 monate nachgeforscht, viel gelesen und habe mir dann auf dem kleinstmöglichen raum eine kleine werkstatt eingerichtet. direkter zugang auf die 2. überdachte terasse und in den garten ist gegeben. so daß im sommer auch im freien gearbeitet werden kann. es war klar, dass ich am anfang nur mit geschmiedeten kaufklingen/stählen arbeiten kann. einen amboß und brenner kommt mangels platz- und ortsverhältnisse erst später in frage.

voraussetzungen meinerseits: gewisse grundkenntnisse in feilen, bohren, fräsen und schmieden. allerdings aus grauer vorzeit in den siebziger jahren mal in der ausbildung gelernt. weiterhin ein schmiedekurs bei peter abel http://www.lindenschmiede.de/. 2 messen u.a. münchen, habe ich auch besucht und als koch kann ich mit messern umgehen. ein weiterer kurs wird folgen.

also ging es los:
ausser einem satz schraubenzieher, einem akkuschrauber, meter-maß und hammer hatte ich nichts an werkzeug. es wurde also ein bedarfsplan erstellt und eingekauft (tolle sache).

lieferanten für japanisches werkzeug war die fa. dick (http://www.dick.biz) und shokunin (http://www.shokunin.de). die deutschen werkzeuge habe ich von der fa. lux (http://www.lux-tools.de) die haben da in der profi/expertlinie sehr hochwertige werkzeuge und ich habe auch persönliche verbindungen in die firma.

eine elektrische maschine, den bandschleifer http://www.testberichte.de/test produkt_tests_bosch_pbs_75_ae_p14645.html von bosch pbs 75 ae (ja ich lese auch so nebensächlich erwähnte tips von redcloud (-:, habe ich neu zu einem preis unter 40% liste bei i-bei ersteigert. den band/holzschleifer von güde direkt. der polierbock iat von kirjes http://www.magma-tools.de/kirjes.htm , das polier/schleifmaterial dazu von der fa. malitz http://www.poliertech.de. Der 1800 watt staubsauger von i-bei neu für schlaffe 25 €. einen großen bandschleifer wie z.b. den wolf, habe ich mal 1 jahr zurückgestellt. vielleicht bin ich zu dämlich um messer zu machen, dann wäre der wolf eine zu teuere investition.

so da waren die ersten 1500.-- euro weg.

ich setze die geschichte als fortsetzung bis zu den ersten messern mal zug um zug hier rein. so weit als möglich auch mit preisen, und material, einkaufsquellen (wird ja von den messerprofis streng geheim gehalten (-: nein nicht von allen, eine handvoll sagt schon was sache ist) . morgen kommt die werkbank 170x85x68 cm und die maschinen werden befestigt. dann folgt der nächste bericht.

hier mal einige bilder.

die hauptwerkzeuge hab ich an die wand genagelt (gehobeltes kantholz 60 mm x 35 mm an die wand gedübelt, dient als nagelbalken fürs werkzeug und erfüllt gleichzeitig abstellfunktion). eine ordentliche 100 watt lampe mit einer normalen birne muß auch sein http://www.sislicht.de :

werkstattmf.jpg

bild 1



ein regal für die klingen habe ich selbst gebaut. Fichtenholzbrett dazu fertige holzwinkel zurechtgesägt, jeweils eine 1cmx1cm leiste draufgeleimt damit nichts abstürzt und fertig. kosten material 9 euro 30 minuten arbeitszeit.:

regalmf.jpg

bild 2



eine polierthilfe (der polierbock ist ja das gefährlichste werkzeug überhaupt) habe ich auch selbst gebaut. sperrholzbrettchen mit schlossschrauben. den absatz unten am brett habe ich mal zum aufstützen auf die werkbank beim polieren gelassen. 2 händig und stütze unten finde ich erstmal ideal beim polieren/schruppen. guter druck und kontrolle des zu polierendem messers sollte damit gegeben sein. weggesägt ist es gleich wenn es nicht funktioniert. kosten 4 euro. 30 minuten arbeitszeit:

Werkzeug1mf.jpg

bild 3



einen abziehriemen/bock habe ich schon vorher gebaut:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=28039
 
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so die werkbank habe ich aufgestellt. 170X65x85 cm. mehr geht nicht, da ich nur einen platz von 3mx 2.50m im winter zur verfügung habe. eigentlich hat sie ein sehr großes eigengewicht, auch durch die ganzen maschinen und den gefüllten schubladen, ich habe sie aber trotzdem an der wand mit 3 winkeln befestigt. zwischen wand und buchenholzplatte habe ich eine 1 cm starke gummilippe gemacht. einfach um vibrationen oder erschütterungen etwas abzudämpfen.

werkbank.jpg

bild 4




auf die arbeitsplatte habe ich mit doppelseitigem klebeband eine 30x1.20x1,8 cm starke buchenholzplatte zusätzlich befestigt. einfach um daran die maschinen zu fixieren und ich brauche auch nicht soviel rücksicht beim arbeiten zu nehmen. neben den schraubstock habe ich ein cm-maß aus stahl fest an die kante der arbeitsplatte rangemacht. wenn schnell mal was gemessen werden muß, ist ja nie ein maßband da. der dremel mit der welle hängt an der decke.

die maschinen werden erst mal provisorisch befestigt, falls sich während des arbeitens eine rationellere bedienung vom arbeitsablauf herausstellt. am polierbock ist links eine scheibe aus sisal fürs grobe und rechts baumwolle fürs polieren. die scheiben haben einen durchmesser von 125 mm, ich würde das nächstemal aber 150 mm nehmen. es ist besser damit zu arbeiten (mehr platz über dem schleifbock. an schleifpaste benutze ich, 1 x schleifpaste schwarz grob, 1x bürst- und schleifpaste gelb und 1x hochglanzpaste rosa von fa. malitz (link siehe oben). daneben habe ich noch ein schleifflies korn 320 und ein schleifflies korn 180 für den schleifbock.

werkbank2.jpg

bild 5





eine maschine habe ich schon ausgetauscht und meinem nachbarn verkauft. der bosch bandschleifer 75 ae funktioniert zwar perfekt, aber der ist einfach zu laut. ein makita 9903 ersetzt ihn.
für den preis vom makita hätte ich auch den elektra bekum bekommen, ich habe ihn auch ausprobiert, mich aber dann doch für den makita entscheiden. ich bin einfach besser mit dem makita zurecht gekommen und er schnitt im gegenvergleich besser ab. weiterhin bekomme ich in jedem baumarkt sofort und günstige schleifbänder bis korn 280. sollte ich doch mal einen wolf bandschleifer kaufen, ist der makita immer noch für andere sachen universeller einsetzbar und besser verkaufbar sowieso.


die bohrmaschine lag preislich bei 78 euro ich denke das reicht für die paar löcher in holz, eisen und buntmetall. der schraubstock ist drehbar mit einer backenbreite von 80mm. die feilen sind von lux (hieb2), die schlüsselfeilen davor von grobet (hieb1) und von der fa. exeel (usa).

Werhbank3.jpg

bild 6



jetzt sortiere ich die ganzen materialien (neusilber, messing, bronze, alu, mosaikpins, edelstahl, silberstangen, holz, kleber usw.) ich schreibe dann das nächste mal darüber. auch über die günstigen einkaufsmöglichkeiten mit preisen dieser materialien in kleinmengen.
daß ich mal kunde bei einer scheideanstalt werde, oder kleber bei einer zahntechnikfirma kaufe, hätte ich bis vor 2 wochen auch nicht gedacht. (-:
 
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:super:

Sehr schöne Doku. Gefällt mir sehr gut. :)
Vor allem Deine Ordnung verschafft einen guten Überblick und wird Dir das Arbeiten sehr erleichtern.
Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg mit Deinen künftigen Arbeiten.

Liebe Grüße

___
Tom
 
hallo lothar,

hab` ich dir`s nicht prophezeit und dich gewarnt, mit dem messermachen anzufangen???

jetzt ist`s zu spät!

aber im ernst:
find ich klasse, mit welchem elan du dir eine sinnvolle werkstatt zusammenstellst.
gut, daß du sie in jungfräulichem zustand fotografiert hast- so schön und ( metall-)staubfrei wird sie nie mehr sein...
irgendwann ist alles grau in grau...

viel spaß und erfolg in deinen neuen `heiligen hallen`

gerhard
 
Jupp
Schaut echt schön aus Deine Werstatt.

Dein Beicht ist auch prima und interessant geschrieben.

Ich freue mich schon auf Bilder nach deinen 20ten Messer. :hehe:

Grüße Andy
 
@ akiem :

Sieht echt toll aus, Deine Werkstatt. Ich weis ja nicht, ob Du verheiratet bist, aber wenn ja, dann kommt noch was auf Dich zu :hehe: :glgl: .

Bei mir hat´s angefangen mit Kopfschütteln, Messer kann man doch kaufen.

Dann mitleidiges Lächeln, als die Zeit im Keller immer mehr wurde.

Dann war die Zeit des " jetzt hat´s Ihn total erwischt", als ich Griffholz auf Lager gekauft hab, mir nach und nach immer mehr Platz in einem angebauten Raum in der Garage meiner Eltern geschaft hab, indem ich immer mal wieder das eine oder andere Teil von Ihnen raus geräumt hab.

Inzwischen ghört der Ruam nur mehr mir. :hehe: , jetzt kann ich auch schmieden.


Seit letztem Sommer sind wir bei der völligen Gleichgülitigkeit angelangt, auch wenn ich beim schönsten Sonnenschein werkle, selbst wenn meine drei Hasen im Pool planschten.

Ich glaube sie hat sich damit abgefunden.


Das alles steht Dir dann noch bevor... ;)

Bei mir in der Werkstatt würde ich mir auch eine solche Ordnung wünschen, ich räume zwar immer wieder mal auf, wenn´s zu schlimm wird, aber das hält nicht lange.


Ich wünsche dir viel Spaß in Deiner Werkstatt und lass Bilder von Deinen Werken sehen. :super:
 
Sieht gut aus deine Werkstatt. Ich würde aber die Maschinen nicht alle gleichzeitig auf der Werkbank montieren, sondern immer nur die die gerade gebraucht wird. Man hat dann einfach mehr Platz. Auch sollten die Polierscheiben nach dem polieren gleich wieder weggepackt werden (jede getrennt), sonst setzt sich Schleifstaub von deinem Bandschleifer in den Scheiben fest und Du bekommst keine gute Politur mehr hin. Ansonsten wünsche ich Dir viel Spaß mit deinem Werkzeug.

Tschüss
Tobias
 
Hallo Akiem,
prima Beitrag. :super:

Wo im wilden Süden bist Du denn zu hause? Ich habe nämlich genau das gleiche hinter mir. Nur versuche ich gerade zusätzlich ein paar Damasteel-Klingen für Kochmesser selbst zu bauen. Da suche ich Feedback von Fachleuten, und da Du Koch bist ...

Grüße

Gerhard
 
ToBo said:
Sieht gut aus deine Werkstatt. Ich würde aber die Maschinen nicht alle gleichzeitig auf der Werkbank montieren, sondern immer nur die die gerade gebraucht wird. Man hat dann einfach mehr Platz. Auch sollten die Polierscheiben nach dem polieren gleich wieder weggepackt werden (jede getrennt), sonst setzt sich Schleifstaub von deinem Bandschleifer in den Scheiben fest und Du bekommst keine gute Politur mehr hin. Ansonsten wünsche ich Dir viel Spaß mit deinem Werkzeug.

Tschüss
Tobias

vielen dank für den tip mit den polierscheiben. hätte ich im leben nicht daran gedacht. ja ich denke auch, daß nur die bohrmaschine, schraubstock und schleifer dauerhaft auf dem tisch bleiben.

gerhard und die anderen >von wegen schön aufgeräumt< ich werde wohl oder übel aufgrund des geringen platzes, gezwungen sein ordnung zu halten. gehawe ich komme aus der nähe von heilbronn. kleines eingemeindetes dorf :)

mitte dieser woche mehr mit bildern. die nächsten 2 tage habe ich weniger zeit.
 
akiem said:
... der bosch bandschleifer 75 ae funktioniert zwar perfekt, aber der ist einfach zu laut. ein makita 9903 ersetzt ihn....

Dann schau gleich, ob Du für Deinen Makita auch eine Stahl-Kontaktplatte mitbestellst als Alternative zur mitgelieferten Graphitmatte. Gibts zumindest für einige Makita-Modelle für wenige Euros und ist zum planen Schleifen doch zu empfehlen.

Grüße
Rainer
 
und weiter geht es (-:
an materialien (hauptsächlich griff) habe ich 4-5 verschiedene nichteisenmetalle, als platten oder rundstäbe gekauft. die rundstäbe gehen von 2 mm bis 30 mm. die 25-30 mm stäbe nehme ich für griffabschlüsse. durch das dicke rundmaterial bin ich in der breite unabhängig. ich schneide einfach die stärke runter die ich brauche.
einiges habe ich sehr günstig bei i-bei gekauft. 3o mm messing rundstab 15 cm lang - 4.50 € incl versand. neussilberstäbe von 2 mm bis 10 mm, 4 stück 20 cm lang - 3.90€. büffelhornscheiben und rollen bei http://nordisches-handwerk.de. sterlingsilberdraht, silberplatte 2.5 mm - 5,5 mm und farbgold 333 von edelmetallrecycling berolina in keltern-weiden. klebstoff aus einer zahntechnikfirma bei uns in der nähe. alu und kupfer von http://www.alu-verkauf.de/main.php?link=kupfer

metallundpins.jpg

bild 7




öle, chemikalien, reinigungsmittel, kleber etc. habe ich in der apotheke, den rest im örtlichem handel besorgt. die salzsäure wird noch auf 20 % verdünnt und zum ätzen der mehrlagenstähle u.a. von blauem papierstahl für kochmesser benutzt.

oele.jpg

bild 8




diverse hölzer für die griffe habe ich hauptsächlig als kantel besorgt. das ist wesentlch preiswerter als fertige holzblöcke. das zusägen ist einfach (japansäge). auch griffplatten sind problemlos zu sägen, da ja 2 glatte und gerade flächen beim längs teilen immer übrig bleiben. bei hochwertigen hölzern bei denen sich die maserung auf der gegenüberliegenden griffplatte "spiegeln" soll, wird halt der sägeschliff plangeschliffen. die hözer sind teilweise von i-bei (z.b. kantel olive 300mm x 30mmx 30 mm 4.80 € incl versand-ebenholz gleiche größe 5.10 €), oder von http://www.Drechselholzversand.de

holz.jpg

bild 9



am wochenende geht es dann mit dem ersten messer los. vorbereitet ist es schon. das abkleben ist aus arbeitsschutz und natürlich auch um die fertig geschliffene klinge nicht zu beschädigen, sehr wichtig. die klinge hat noch keinen endgültigen schärfeschliff. auch unbedingt (wie jetzt in meinem falle) die fiberplatten schwarz und weiss, das holz und dem messergriff mit Innen/aussen/links und rechts kennzeichennen. es wird oft teil/zwischengeklebt und gebohrt, da ist sonst schnell eine seite verwechselt. die griffplatten werden geklebt und vernietet. am wochenende geht es dann weiter.

tanto.jpg

bild10
 
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danke michael, der spaß ist noch da. der erfolg - warten wir es ab ((-:

--------

weiter geht es. ich hoffe ihr habt noch lust, die litanaei eines messeramateurs weiterhin zu lesen (-:

die backen wurden auf die zusammengeklebten fiberplatten (jeweils ein seite link und eine rechts, schwarz und weiß) die zwischen messergriff und griffholzplatten kommen aufgeklebt. die backennieten welche ich durch die backen und den messergriff (ohne kleber) provisorisch gesteckt habe, haben alles passgenau fixiert. über nacht trocknen lassen, dann habe ich alles zwischen 2 holzplatten geklemmt. ich will an der rundung (pfeil 2) das überstehende material vor der montage des griffholzes und der backen auf den messergriff (pfeil 1) an der backenrundung endschleifen. nach der montage der backen komme ich zum schleifen und polieren ja wesentlich schlechter dran und beschädige eventuell die schon fertig geschliffene klinge.

backenmontage.jpg

bild11




ich habe mir einen karton zurecht geschnitten. einfach um die schleifrückstände nicht auf der arbeitsplatte, oder an der wand zu verteilen. unten ist das kartonstück (pfeil 2) hochzuklappen, damit ich nach hinten weg mit dem karton am schleifbock vorbeikomme. wenn der schleifbock nicht benutzt wird, steht der karton unter der werkbank. die polierscheiben liegen dann in der schublade damit keine feilspäne oder sonstiges grobzeug in sie reinkommen. die backen sind jetzt vorne im bereich von 5 mm, mit 600 papier endgeschliffen und werden jetzt poliert. der karton sieht noch sehr neu aus (-:

karton.jpg

bild12




vorbei mit der jungfräulichkeit von karton und polierbock. die backen wurden mit der sisalscheibe und schleifpaste schwarz/grob (diese kombination egalisiert noch feine kratzer) poliert. danach auf der tuchscheibe mit rosa paste im bereich von 5 mm vorne glanzpoliert. da wo die provisorischen holzplättchen (pfeil 2) sind, sitzen nachher dann die holzgriffschalen. dieser bereich vorne an den backen wird jetzt mit tape abgeklebt, bevor es an die restlichen montage- und schleifarbeiten vom griff geht. zum schluß kommt der schutz weg und wird mit dem restlichen teil der backen auf hochglanz poliert.
die provisorischen holzplättchen haben sich für das schleifen und polieren bewährt. das händling ist einfacher. der kirjes schleifbock ist erste sahne und seinen preis von 125 euro immer wert. auch die bohr/spannfutter finde ich klasse. die sind sogar für feinste bohr- und drechselarbeiten (eingeschränkt) nutzbar. er läuft flüsterleise ohne irgenwelche vibrationen. noch ein tip:wenn ihr einen schraubstock kauft, geht unbedingt eine nummer grösser als ihr denkt. 125 mmm backenbreite sollten es schon sein. ich habe leider nur 85 mm wegen der platzverhältnisse, aber es geht auch.

backenpoliert.jpg

bild 13




ein frage an die messermacher. mit was schneidet oder sägt ihr fiber? ich habe meine stichsäge umgebaut und ein eisenblatt reingemacht, das funktioniert. ich hätte aber gerne von hand gesägt, finde aber keine bügelsäge mit ausreichend tiefem bogen und eisenblatt. die kleinen puksägen haben ja alle eine bogentiefe von ca. 7-10 cm. der radius ist zu klein.

stichsaeg.jpg

bild 14
 
Last edited:
Fiber kannst Du je nach Stärke mit einem Messer schneiden. Ansonsten findest Du im Goldschmiedebedarf Laubsägen (nein, nicht solche Laubsägen, wie Du sie vom Baumarkt kennst) und entsprechende Sägeblätter. Zum Beispiel bei der Firma Fischer in Pforzheim.
 
rumag said:
Hier der link zu der Firma Fischer:

http://www.fischer-pforzheim.de/

thomas die fiberplatten sind 1 mm und 1.5 mm dick. ich habe mit der "laubsäge" freedom von dick und einem diamantsägeblatt probiert. das ging so langsam und beschwerlich, dass ich es gesteckt habe. mit der kleinen bügelsäge von puk/obi und einem metallsägeblatt ging es perfekt und ruckzuck. aber wie gesagt nur 7 cm, da der bogen zu klein ist.
 
@ akiem,

es gibt im Baumarkt auch PUK-Sägen mit größeren Bügeln (Abstand zwischen Bügel und Sägeblatt ca. 11,5 cm)

Bei denen läßt sich auch das Sägeblatt entweder um 90 Grad oder stufenlos drehen. Dadurch ist der Bügel eigentlich nie im Weg.

Gruß
Olli
 

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olli16 said:
@ akiem,

es gibt im Baumarkt auch PUK-Sägen mit größeren Bügeln (Abstand zwischen Bügel und Sägeblatt ca. 11,5 cm)

Bei denen läßt sich auch das Sägeblatt entweder um 45 Grad oder stufenlos drehen. Dadurch ist der Bügel eigentlich nie im Weg.

Gruß
Olli

ja genau olli das suche ich. bei uns im baumarkt haben sie so eine als dekupiersäge mit holzsägeblatt gehabt. aber nicht mit metall. sagt der typ jedenfalls. ich muß jetzt mal weiter suchen, irgendwo werde ich es schon finden. muß mal im netz recherchieren (-:

was ich ganz dringend suche ist neusilberdraht zur not auch edelstahl so ca. 10 cm lang und im durchmesser 2,3 - max. 2,5 mm durchmesser. ich habe einen niet von meinem messer verhunzt und habe ausgerechnet diesen draht nicht da. ich würde auch im tausch ein stück silber 3 mm oder messingdraht 5 mm durchmesser anbieten. vielleicht kann mir jemand helfen.
 
Last edited:
weiter geht es:

die griffschalen wurden durchbohrt. erst die eine schale auf den messergriff, mit einer zwinge fixieren (siehe werkzeug bild unten) und durch die zuvor gebohrten löcher am messergriff durchgebohren. jetzt die zweite griffschale mit der ersten und dem messergriff fixieren. die zuerst gesetzte griffschale jetzt als bohrschablone nutzen und die 2. schale durchbohren. bohrerstärke ist die dicke der pins, welche durch die griffschalen kommen. bei mir sind es 4 mm mosaikpins in silber. die genaue bezeichnungen der griffschalen ist wichtig. es wird sehr schnell links und rechts oder vorne und hinten verwechselt und ein schalenpaar ist danach unbrauchbar. die schalenpaare werden dann mit zweikomponeten kleber (z.b. uhu 300) festgeklebt. die mosaikpinstange habe ich zur ausrichtung durch die griffschalen gesteckt, alles dann mit der klemmzsnage fixiert, die mosaikpinstange wieder raus und die geklebten schalen 24 stunden getrocknet. ich habe die mosaikpins (2-3 mm länger wie die dicke vom messergriff) nach dem aushärten der griffschalen, durch die mit klebstoff eingestrichenen grifflöcher gesteckt. den griffpin auf den schraubstockambos aufgesetzt und den jetzt nach oben zeigenden pin mit einem kräftigen hammerschlag gestaucht. überstehender rest verschwindet wenn der griff geschliffen wird. vielleicht sagt mal ein anderer messermacher was sinnvoller ist. die pins gleich rein und zusammen mit den schalen aushärten lassen oder meine methode nach dem aushärten reinkeleben und stauchen.

da ich keinen metalldraht im durchmesser von ca. 2,3 mm hatte und mir auch niemand aus dem forum aushelfen konnte (siehe meine frage oben) habe ich die löcher (siehe pfeil) in den backen aufgebohrt und mosaikpins reingemacht.

schalen.jpg

bild15




hier ein weiteres werkzeug da sich für mich als sehr wichtig herausgestellt hat. mit dieser zwingenzange ist blitzschnell etwas bombenfest fixiert. wie z.b. die griffschalen zum durchbohren. oder um eine klebung zu fixieren. die zange hat eine sehr groß spannweite von fast 8 cm. ich werde mir noch eine 2. holen und zum größten teil die unhandlichen schraubzwingen ersetzen.

zange.jpg

bild16




die griffschalen und die backen werden jetzt geschliffen. ich habe mir sehr gute feilen und raspeln zugelegt. ich denke es ist am anfang einfacher mt einer ordentlichen raspel zu arbeiten, als auf dem bandschleifer.
wegschleifen geht ja, aber wieder hinschleifen... und ausserdem geht das mit der japanraspel blitzschnell, ohne krach zu machen und die lunge dankt es sowieso (-: tip: nicht die billigste staubmaske kaufen. das atmen durch die maske sollte nicht zu schwer gehen. einfach im baumarkt ausprobieren, eine ordentliche maske liegt bei etwa 15 €.

raspel.jpg

bild17




ich arbeite ja parallel an 3 messern um die jeweiligen trocknungsphasen zu überbrücken. 2 kochmesser sind auch in arbeit. aber dazu später, da es sich ja um eine andere grifform handelt. auch hier auf dem bild sieht man, daß ordentliche feilen wichtig sind (siehe feilentip oben im werkzeugposting). es hat sich sowieso für mich persönlich jetzt schon herausgestellt, daß ich lieber von hand arbeite als mit den maschinen. ich feile lieber kurz, als daß ich den bandschleifer anstelle. klar um rohklingen zu bearbeiten nehme ich auch den schleifer.

bronz.jpg

bild18




die griffe sind jetzt jeweils mit korn 80-180-400, von hand fast fertig geschliffen. die backen, die fibereinlagen sowie messerücken auch, aber noch nicht auf dem schleifbock poliert. ich mache erst zweimal schellack drauf und schleife nach trocknung zwischen. am ende poliere ich die backen und die restlichen metallteile und versuche mich dann, nach nochmaligem auftragen von schellack, an einer schellackpolitur.

schellackb.jpg

bild19





ja das wars erst mal. am montag geht es dann weiter.
mir tut die linke schulter weh. mit dem rechten zeigefingerrücken habe ich versucht, den laufenden bandschleifer zu stoppen (korn 60 - ich war nur 2. sieger). jetzt habe ich dort einen halben quadratzentimeter rohes fleisch. am linken zeigefinger habe ich eine blase vom schleifen. auf den rechten zeh ist mir ein holzkantel aus 2 meter höhe gefallen. ihr glaubt nicht wie weh so ein kleiner kantel von 60 cm länge und 6 cm dicke tut. ich glaubs ja nicht.

mein durst ist komischerweise mit dem messermachen gestiegen. naja aller unfug tut weh ...oder so ähnlich.
 
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interessant

Hallo,

diesen thread schau' ich mir gern an. Bilder & Text geben mir einen Eindruck davon, wie es so ist, loszulegen.

Vielen Dank, Stefan.

NB: Die Verletzungen/Unfälle, die du schilderst, klingen nach Übermüdung? Da viele von uns wohl Feierabend-Herumwerker sind, einen Gedanken zur Vermeidung wert.

Wie immer (muß ich's überhaupt erwähnen?) lieb gemeint.

:steirer:
 
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