1. Versuch Mokume

Günther

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Ich wollte Euch mal meinen ersten Versuch zur Herstellung von Mokume zeigen.

Ich hab Kupfer und Messingbleich mit 0,6 bzw. 0,4 mm verwendet.

Ich gebe zu, die Strukturierung ist eher Bescheiden, aber es hat immerhin gekalppt. :D
 

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Wenn die Materialien sauber verbunden sind, ist es doch ein erster Schritt oder.

Wieviele Bleche hast du für den Versuch gestapelt erzähl mal etwas mehr darüber.

Gruß freagle
 
Es werden so ca. 20 Stück gewesen sein, genau gezählt hab ich sie nicht.
Wir verarbeiten in der Arbeit diese Bleche, daher kostet es nichts. :steirer:

Ich hab die Bleche in Stücke von 50x50mm geschnitten und am Bandschleifer entgratet.
Dann hab ich meiner Frau ein Scheuermittel auf Bimsmehlbasis abgeschwatzt und die Stücke mit einem rauhen Scheuerschwamm unter fließendem Wasser blank gescheuert und mit Papiertaschentüchern und danach mit einem Fön auf kühler Stufe getrockenet.

Zwei Stahlplatten mit 4 Schraubenlöchern mit flüssigem Tippex bestrichen und das Blech darauf gestapelt.
Die 4 Schrauben möglichst fest angezogen.

Gasesse 30 Minuten vorwärmen, dann das Paket rein und erst mal 10 Minuten gewaret, bis alles einigermaßen geglüht hat.

Erst hat sich das Paket nur ungleichmäßig erwärmt, darum hab ich es herausgenommen und gedreht.
Dabei hat sich herausgestellt, das die Esse zu heiß ist, denn beim herausnehmen ist mir gleich ein dicker Tropfen zwischen meine Füße gefallen.
Da ich schon auf minimum Gaszufuhr gearbeitet hab, hab ich das Paket einfach alle 3 Minuten gedreht, um die Hitzze einigermaßen gleichmäßig zu halten.

Nach 30 Minuten hab ich alles herausgenommen, auf den Amboss gelegt, die Schrauben gelöst und dann vorsichtig mit dem Fäustl draufgeklopft.
Die Dicke des "Blockes" hatte nur ca.9mm.

Nach dem Abkühlen mit einem runden Meißel längliche Scharten herausgearbeitet, wieder zum Glühen gebrahct und geschmiedet, bis die Vertiefungen wieder geschlossen waren.

Da die STärke jetzt nur mehr 6 mm betragen hat, hab ich auf ein weiteres Bearbeiten verzichtet. Daher auch die Bescheidene Strukturierung. :argw:

Ich hab die Ränder großzügig abgesägt, dabei haben sich keine Losen Stellen oder Einschlüsse Gezeigt.
Dann hab ich den Block in der Arbeit auf die Flachschleifmaschine gelegt und eben geschliffen.
Auch dabei haben sich keine losen Bleche gezeigt.Die Schweißung scheint in Ordnung zu sein.

Leider hat das ganze jetzt nur noch eine Stärke von 4,5mm.

Das Ganze hat sich als einfacher erwiesen, als ich eigentlich dachte.
Die einzige Arbeit, die etwas nervt, ist das säubern der Bleche, Das hat gut eine Stunde gedauert. :glgl:

Das nächste Mal werde ich gleich ein Stärkeres Paket verwenden, vieleicht sind die Bleche auch einfach zu dünn, um eine gescheite Struktur zu bekommen, ich weiß es nicht.

Was mir daran besonders gefällt ist, das es nicht so eine Schinderei ist, wie das Damastschmieden.

Für´s erste Mal bin ich aber mehr als zufrieden.
 
Hallo Günther

Erstmal vorstellen, ich bin der Maik.:glgl: :D

Also ich habe auch schon meinen ersten Mokumeversuch gestartet.
Der sah aber nicht so gut aus, na ja, egal.
Hier ist mal eine Datei mit guten Tipps zu Mokumen:



Gruss Maik
 
Hallo zusammen,
ich habe auch mal einen ersten Versuch zur Herstellung von Mokume gestartet und dachte, ich pack den einfach mal in Günthers Thread. Hoffe, das ist o.k. so...

Ich habe (sehr) klein angefangen und Bleche von 1.5cm x 3cm x 0.6mm verwendet. 7x Kupfer und 6x Sterlingsilber. Da ich die Bleche zunächst auf diese Dicke walzen mußte und dannach mit einer Handblechschere geschnitten habe, waren sie alles andere als eben. Ich habe sie so gut es ging mit einem Kunstoffhammer geglättet, war aber nicht wirklich pingelig dabei. Allerdings habe ich darauf geachtet, dass kein Grad vom Schneiden mehr an den Kanten war. Gereinigt habe ich sie dann mit feiner Stahlwolle und normaler Seife.
Meine Zwinge bestand aus zwei Stücken V4A (lag noch rum) mit nur zwei Schrauben (M6). Die Kanten des Pakets habe ich großzügig mit (Hartlöt-) Flußmittel eingestrichen um Sauerstoffzutritt zu verhindern. Als Trennmittel zwischen Paket und Zwinge habe ich Papier zwischengelegt.
Verschweißt habe ich nicht in einem Ofen, sondern offen mit einem großen Propanbrenner. Ich hatte lediglich ein paar kleinere Schamottesteine zu einem kleinen "Häuschen" aufgebaut, um die Hitze besser zu halten. Durch diesen Aufbau konnte ich das Paket gut beobachten und leicht drehen.
Nach dem erfolgreichen Verschweißen habe ich auf ca. 6mm heruntergeschmiedet, ab da passte es in meine Blechwalze. Strukturiert habe ich mit einem kleinen Kugelfräser, anschließend habe ich wieder gewalzt.
Insgesamt war es nicht genug Material für eine 'Messeranwendung' aber auch zu schade, um es nicht zu verarbeiten. Also habe ich ein paar Ringe daraus gemacht. Dabei habe ich gemerkt, dass Mokume sehr ergiebig sein kann, wenn man es dünn auswalzt und auf ein anderes Trägermaterial auflötet. Für die hier gezeigten Ringe habe ich nicht einmal die Hälfte meines Mini-Barrens benötigt, da das Mokume selbst nur noch ca. 0.5mm dick ist...Hätte also vielleicht doch zum Verzieren eines Messers gereicht...

ringe2.jpg


viele Grüße, Jan.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da sag ich nur Hut ab!!! :super:

Echt der Wahnsinn.

Kannst Du mal beschreiben, wie Du die Ringe angefertigt hast?
Besonders die beiden einfachen runden haben es mir angetan.

Meine Frau hat im Buch Mokume Gane die Ringe gesehen, und labert mir seit dem davon die Ohren voll. :D

Sind die Ringe aus Silber gegossen und das Mokume eingelegt, oder ist das Mokume auf Silberblech aufgelötet?

Hast Du Berufliche Kenntnisse, oder bist Du einfach nur seeeeeehr geschickt? ;)

Fragen über Fragen.

Ich hab schon überlegt, ob ich mir auch eine Wlaze zulege, aber beim bösen unaussprechlichen Internetauktionshaus hab ich nur welche bis 3mm Stärke um 200 Euro gefunden.

Wo hast Du Deine denn her?
 
@Günther
Danke für das Lob.
Zu den Ringen: Ich habe das Mokume wie beschrieben zuerst gemustert, dann auf 0.5mm ausgewalzt. (Der mittlere Ring ist übrigens tordiert. Allerdings ist das Muster doch reichlich 'verwaschen' geraten. Zwischendurch hat man die typischen 'Sterne' sehr klar gesehen...)
Dieses dünne Mokume-Blech habe ich dann auf ca. 1.5mm 925er Silber aufgelötet. Dannach habe ich es erst zum Ring gebogen, dann verlötet. Dabei muß man ziemlich aufpassen, dass man das Muster so gestaltet, dass die Nahtstelle nicht so auffällt. Um die Ringe dann richtig rund zu bekommen, habe ich sie mit einem polierten Hammer auf einem Ringriegel gerichtet (das ist ein konischer Stahlstab). Geht aber auch mit einfachen zylindrischen Bolzen, die du in den Schraubstock einspannst. Durch das Hämmern spannt sich das Material und kann nicht anders, als rund werden :) .Anschließend glattgefeilt und geschliffen. Zum Patinieren habe ich die Ringe vorsichtig erwärmt, so dass das Kupfer oxidiert ist, nicht jedoch das Silber. Diese Patina ist allerdings nicht sehr haltbar. Da muß ich noch experimentieren.
Bei dem Ring rechts habe ich das Mokume-Blech leicht gewölbt, auf eine Silberplatte aufgelötet und diese wiederum auf einen Silberring.
Hast Du Berufliche Kenntnisse, oder bist Du einfach nur seeeeeehr geschickt?
Weder noch. Ich habe vor vielen Jahren, als Schüler noch, einige Jahre einen Metallverarbeitungskurs gemacht. Hauptsächlich Gold- und Silberschmiedearbeiten. Seidem ist meine eigene Werkstatt stetig gewachsen. Das mit dem Messer machen ist noch eine recht neue Leidenschaft... Meine Walze habe ich übrigens von 'zu Jeddeloh'. Wenn's dich interessiert kann ich mal schauen, was das genau für eine ist. War auf jeden Fall billiger als 200€. Die richtig Guten kosten aber auch 10x soviel...
Gruß, Jan.
 
So ein Mist :mad:
ein Tip an alle last des Buch Mokume Gane nicht einfach so herumliegen
meine Frau hat es auch gesehen und meint ( wenn du schon deine Zeit in der Werkstatt verbringst mach doch mal etwas vernünftiges wie in diesem schönen Buch )Mist eigentlich wollte ich ein paar Messer schmieden jetzt kann ich mich auf die Suche nach Messing, Kupfer und anderem Zeug machen .

Link
 
Such doch mal nach Neusilberblech und sag mir dann, wo´s welches gibt. :D
Hat sich als recht schwierig erwiesen welches zu kriegen. :rolleyes:
 
Neusilberblech

Hallo zusammen,


Ich hätte da relativ dünnes Neusilberblech:

0,3 mm x 390 mm x ???

Zum Probieren für Mokume mit Kupfer zusammen mit Sicherheit gut zu verwenden.
Das eine oder andere Stück könnte ich da schon abgeben, mit dem Preis müsste ich mal nachschauen, was ich bezahlt habe und dann umrechnen, aber ich denke ein Streifen mit 100 mm Breite und den 390 mm Länge wird so bei 6,-- €uronen liegen.


Badger
 
Hallo Badger,

danke für das Angebot.

Ich würde gerne welches nehmen.Bitte schick mir ein Mail mit einem Angebot.
 
@ jafi:

Ich hab grad beim "Jeddeloh" reingeschaut.Was für die Walzen spricht ist, das es jede Menge zusätzliche Esatzwalzen für Draht und ähnliches gibt.
Außerdem gibt´s bei denen noch das ganze Zubehör.Von Gießsand bis zum Silber, das würde in einem Versand gehen, was von A nach D nicht unerheblich ist.


Was aber dagegen spricht ist die maximale Blechstärke von 3mm.

Für Messer braucht man doch etwas größere Stärken.
 
@ jafi:

Gib mir doch bitte die Bezeichnung von Deiner Walze.

Die Handwalzen bei Jeddeloh haben nur 3 oder 3,5 mm Blechstärke.

Du schreibst, das Du auf 6mm runter geschmiedet und dann gewalzt hast.
 
Hallo Günther,
tut mir leid, ich hab mich einfach grob verschätzt. Meine Walze schafft auch höchstens 3,5 mm. Hab wohl doch weiter 'runtergeschmiedet, als ich gedacht hatte...
Ich habe nochmal geschaut, es gibt Profi-Walzen, die schaffen wirklich bis 6mm. Aber die kosten auch ordentlich Geld. Du findest sie z.B. bei Karl Fischer (http://www.fischer-pforzheim.de/ , Katalog gibt's da als .pdf).

Bei einem Bekannten habe ich auch schonmal einen Eigenbau gesehen. Das Hauptproblem hierbei ist die Kraftübertragung von der einen Walze auf die andere, da ja beide angetrieben sein müssen. Normalerweise sind da einfach zwei Zahnräder gleichen Durchmessers, die -je nach Abstand der Walzen- mehr oder weniger weit ineinandergreifen. Aber das hat natürlich ziemlich enge Grenzen. Vielleicht hat ja einer der begabten Konstrukteure hier eine Idee, wie man so eine Walze bauen könnte...

Viel Erfolg und viele Grüße, Jan.
 
Ich habe schon einmal in einem andern thread beschrieben, daß ich eine alte Lederwalze zum Stahlwalzen umgebaut habe. Da die Walzen selbst die Abmessung 3oo x 65 mm haben und die Zahnräder für den Antrieb nur auf einer Seite wirken, kann man die Walzen schräg stellen und hat dann auf der den Zahnrädern abgewandten Seite bis ca 35 mm Arbeitsraum. Die Walze funktioniert mit Bizepsantrieb und ich habe schon bemerkt, daß das nicht so allgemeinen Beifall findet. Es geht aber trotzdem gut. Ich verwende sie mehr zum Strecken von Damastpaketen. Bei Mokume Gane setze ich sie auch, aber eher vorsichtig ein. Man sollte nämlich nicht unterschätzen, welche Abscherwirkung beim Walzen entsteht. Mokume-Blech, das sich walzen läßt, ist jedenfalls wirklich gut diffusionsgeschweißt und jeder denkbaren Beanspruchung gewachsen. Die Verformung von Mokume Gane hat ohnehin ihre eigenen Gesetze. Bestimmte Kombinationen lassen sich bei dunkler Rotglut gut schmieden, andere können nach Glühen und Ablöschen kalt am besten verformt werden. Letztlich ist das Erfahrungssache- und ein bißchen Nervenkitzel macht die Sache ja auch reizvoller.
MfG U. Gerfin
 
U. Gerfin schrieb:
[...] kann man die Walzen schräg stellen und hat dann auf der den Zahnrädern abgewandten Seite bis ca 35 mm Arbeitsraum [...]

Mmh, aber dann wird das Werkstück doch extrem ungleichmäßig ausgereckt und verzieht sich stark in eine Richtung?! Ich könte mir vorstellen, dass das beim Auswalzen von Damastpaketen nicht so ein Problem ist, wenn man diese nach jedem Walzvorgang herumdreht. Beim (kalten) Auswalzen von Bund- und Edelmetallen würde das aber enorme Spannungen erzeugen.
Ich hatte mal eine Walze, bei der ich beide Seiten unabhängig voneinander einstellen konnte. Damit bin ich aber nicht gut klargekommen, da schon kleine Abweichungen (wenige zehntel mm) zu einem starken Verzug führten. Hast du dieses Problem nicht, Uli? Oder hab ich's irgendwie falsch verstanden :confused:

viele Grüße, Jan.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jan !
Bei schräg gestellten Walzen verzieht sich das Walzgut logischerweise von der Seite weg, die enger gestellt ist, weil es dort stärker gestreckt wird. Das ist bei heißen Damastpaketen kein Problem. Wenn man das Paket umdreht und weiterwalzt, streckt es sich wieder gerade, bleibt aber im Querschnitt leicht konvex. Das ist für den nächsten Schweißvorgang sogar ein Vorteil, weil sich die Teile beim Verschweißen in der Mitte zuerst berühren und das Flußmittel und die Oxyde besser abfließen können. Zum Mokume walzen stelle ich die Walzen parallel und beginne mit dem Walzen in der Regel erst bei dünneren Querschnitten, da das Walzen gerade für Mokume nicht ungefährlich ist.
MfG U. Gerfin
 
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