ATS 34 10 Jahre Jubiläum

roman

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Man kann seiner Vergangenheit nicht entfliehen... hab ich mir gesagt und mal das vor gut über 10 Jahren gefertigte Küchenmesser für meine Mutter fotografiert.

Die hatte es jetzt gut 10 Jahre lang im Gebrauch genauso wie die ganz normalen Küchenmesser/ Schlachtermesser von Swibo, Dick, und die superbilligsorte noname alle aus 1.4034 oder 1.4116.

Das ATS Messer zeigt wie man sehen kann auch ganz kleine Gebrauchsspuren wie tiefgehende Lochkorrosion und auch eine durch meinen Vater zurückgeschliffene Schneide (Kommentar dazu wir haben es einfach nicht mehr scharf gekriegt das war so dick an der Schneide...da hab ich einfach...)
Auch ganz schön zu erkennen die immer wieder entstehenden netten Ausbrüche an der Schneide.

Also wer richtig was Rustikales machen möchte findet hier bestimmt eine gute inspiration.

Die einfachen Messer sind derweil noch ohne Macken natürlich wurden auch Sie geschliffen, und Schneiden und Schneiden und Schneiden.........

Mama benutzt seit einiger Zeit nun den Herder Hechsäbel mit wachsender Begeisterung
Zitat der Schneidet noch besser als Die ... und zeigt mir die Nonames mit superdünner Klinge...

nix füa unguat..

roman
 

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Wir wollen Bilder von dem ganzen Messer !!! :hehe:
Ist bestimmt interessanat, was ein Vollprofi von heute vor 10 Jahren angefertigt hat !
 
Here You Go!

Also das ganze Ergebnis aus intelegenter Werkstoffwahl, Top Wärmebehandlung dieser Zeit und überlegener Schneidengeometrie. :irre:
 

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Tja, das stimmt nachdenklich! Da versucht man einen "Top-Stahl" zu einem Top Messer zu verarbeiten und am Schluss ist es so, dass einfacher Kolhenstoffstahl oder sogar absolute No-Name-Messer praxistauglicher und haltbarer sind. :irre:
Ist denn dann der ganze Hype um den "perfekten Stahl" und die perfekte Geometrie echt nur Quatsch, da der normale Anwender eh keinen Unterschied merkt???
Ich kann nur was aus meiner eigenen Erfahrung dazu beisteuern: Folder mit S30V Klinge :hehe: -> aber: wenn das nicht draufstehen würde, hätte ich keinen Unterschied zu einem 440C festgestellt.
Mich würde dann mal interessieren, womit z.B. ein Survivalexperte glücklicher wäre: einem 500€ Busse oder einem 10€ Mora? Wer weiß..
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie heissts so schön: "Wer aufgehört hat besser zu werden hat aufgehört gut zu sein."
 
Meines Erachtens ist nachwievor das Thema Stahl usw. überbewertet und das Thema Schneidengeometrie weit unterbewertet.

Habe mal den das technische Leistungspotential einer Klinge wie folgt bewertet:
1/3 Stahl
1/3 Wärmebehandlung
1/3 Geometrie
das Ganze ergibt dann 100% technisches Leistungspotential

Das Gesamtpotential setzt sich wiederum aus technischen Leistungspotential und Anwenderverhalten zusammen.

Dieses Verhältins habe ich mal für das Gesamte Leistungspotential für ein Standardmesser, also den Durchschnitt den man so von Herberts, Böker usw, kaufen kann, mit

30% technisches Leistungspotential und
70% Anwenderverhalten geschätzt.

langsam tendier ich dazu beim technischen Potential den Anteil den ich der Geomtrie zuspreche auf 40% und mehr zu wichten.
 
roman,

lochfras? ats = rostfrei , dachte ich, aber da lag doch ein echtes 1920er
messer in der vitrine bei herder und dass hatte kein lochfras! :ahaa:

irgenwie gefallen mir diese grossen nieten :hehe:

ich hatte vergessen dich zu fragen wegen einem stück aebl für ein rostfreies messer, das ich als ananas-zitronen-orangenfilier-messer brauchen könnte.
hast du das was? ist es zum schmieden oder "nur" zum ausschneiden?
kennst du die werte für eine tolle härtung? :super:

ich brauche messer! :haemisch:
 
AEB L bekommst Du bei Nordell Knives.

Mehr kann ich Dir derzeit auch nicht sagen. Über die WB sprechen wir dann wenn Dus hast!
 
Servus Roman,

70% Anwenderverhalten geschätzt.

langsam tendier ich dazu beim technischen Potential den Anteil den ich der Geomtrie zuspreche auf 40% und mehr zu wichten.

kannst Du nich mal was posten dem man widersprechen kann? :p
Es ist schon erstaunlich wie sich identische Messer bei unterschiedlichen Benutzern nach einiger Zeit verändern.

Gruß MIchael
 
Wie ist das denn jetzt gelaufen mit dieser ATS-Klinge ?

Das sind ja richtig fette Krater, die man da zu sehen bekommt.
Ist das jetzt "hervorgerufen" durch regelmäßige Spülmaschinenreinigung, rein Legierungsmäßig ("genetisch bedingt"), oder auch eine damals noch nicht perfektionierte WB ?
Oder kann es bei solchen Löchern evtl. auch an Gefügefehlern vor der WB liegen, was man ja vorher nicht unbedingt erahnen kann ?
Oder von Allem etwas mit leichten Übergewichten bei dem einen oder anderen Faktor ?

Wenn ich das mit dem Lochfraß mal anders formuliere, heist das doch nichts Anderes, als das quasi ganze Karbide + deren nähere Kornübergänge ("Bindungszonen") nach und nach ausgewaschen (ausgespült) werden, oder nicht ?
-> Interkristalline Korrosion ?

Nach dem Verschliff durch Deinen Vater frage ich erst gar nicht, den hast Du einfach nicht richtig erzogen :D

Gruß Andreas
 
Wie ist das denn jetzt gelaufen mit dieser ATS-Klinge ?
nun wie mit den anderen Messern halt auch, Mama macht da keinen Unterschied. ist einfach normaler Gebrauch bei Ihr.


Ist das jetzt "hervorgerufen" durch regelmäßige Spülmaschinenreinigung, rein Legierungsmäßig ("genetisch bedingt"), oder auch eine damals noch nicht perfektionierte WB ?

Ich denke mal das entscheidende ist die Kombination aus Werkstoffwahl und WB zusammen mit der Oberflächengüte.

Das Teil war satiniert mit 1500 Wasserschleifpapier, das genügt für ausreichend glatte Oberflächen.

Damals also vor mehr als 10 Jahren war man noch der Überzeugung dass man die WB so machen muss wie die großen Vorbilder von Übersee und hat das ganze dann in einer nahmhaften Härterei in München nach dem Härten im Sekundärhärtemaximum angelassen.

Für mich ist das natürlich die Hauptursache neben den um die zertrümmerten Monsterkarbide entstehenden "Verschmiedungsschwänzen".

Das sind Hohlräume die hinter den blockartigen Karbiden entstehen wenn das Material bei der Warmformgebung in die Länge gestreckt wird.

Die Umgebende Grundmasse fließt dann nicht vollständig hinter den Karbidblock und bildet einen Hohlraum dahinter.

Zusammen mit der Chromverarmung die durch das SHM verursacht wird und dem feuchigkeitsnest hinter dem Monsterkarbid braucht man dann nur noch ausreichend Zeit.

Was noch erwähnenswert ist, ATS 34 hat ja auch Molybdän in nicht unbeträchtlichem Maß drin.

Molybdän wir speziell bei rostträgen Stäheln zugesetzt, um neben der steigerung der Verschleißbeständigkeit die Lochfraßbeständigkeit zu erhöhen (also Spülmaschinenfestigkeit siehe 1.4034 vs 1.4116).

Das hilft nix, wenn die WB nicht stimmt wie man sieht.

Nun, auch die Industriemesser sind nicht auf maximale Leistung Wärmebehandlet wie ihr wisst, jedoch reicht deren Anlassen um die 300°C aus um noch gut korrosionsbeständig zu sein.

Und zwar in diesem Maß, dass sie eine jahrzehntelang als den Superstahl geltende Legierung locker ausstechen.
 
Hohe Oberflächengüte als passiven Korrosionsschutz höre ich immer gern :D
Wäre diese jetzige Struktur mit einer Steinau/Ralle Spiegelpolitur vermeidbar oder hinauszuzögern gewesen ?

Bei meinen aktuellen Projekten habe ich jetzt einen weiteren Fehler gefunden, um das zu optimieren - ist aber hier OT.

Dann kann man also davon ausgehen, dass bei/ab einem gewissen Mo-Gehalt und der zugehörigen WB für das Gesamtsystem der Lochfraß zwar nicht gänzlich vermieden werden kann, aber zumindest weit bis erheblich einschränkbar ist, auch wenn es diese unsichtbaren Mikro-Hohlräume gibt.

Gibt es oder hast Du mittlerweile Erkenntnisse darüber, ob die professionelle WB in diversen Härtereien entsprechend angepasst wurde, oder verfährt man auch bei diesen Sonderstählen noch immer nach den "alten" Gewohnheiten ?

Ist natürlich eine schwierige Frage, weil die gewerblichen Härtereien immer noch hauptsächlich für die Werkzeug-/Vorrichtungs-/Sondermaschinen-Industrie arbeiten, wo es ja wegen der anderen Anforderungen im Allgemeinen nicht unbedingt so auf die allerletzten Prozente ankommt.

Andererseits auch schwierig zu beantworten, weil man die abgelieferten Ergebnisse ja nicht "just for fun" zum Mikroskopieren überlassen bekommt. Und eventuelle Fehlhärtungen, die in der Industrie zu Maschinenausfällen/Standzeiten führen könnten, werden auch nicht an die große Glocke gehängt, was selbstverständlich ist, warum auch. Sowas kann nunmal vorkommen.

Gruß Andreas
 
Sicherlich hat die Oberfläche einen entscheidenden Einfluß!
Aber was kümmert die Oberfläche wenn Mama die mit Schleifmiitel versetzten Schwämme nutzt um das Ding zu reinigen, und sowieso durch den normalen Gebrauch das Zeug zunehmend mehr verkratzt.

Im Gegensatz dazu sind die einfachen Messer ja auch mit einem Schleiffinnisch versehen das im Vergleich zum 1500 Satin deutlich rauher ist (viellecht 240-400).

Hinsichtlich dem Einfluss von Molybdän gibt es ja ne Menge Untersuchungen (Mein Buch Anhang Literaturverzeichnis) oder auch hier im Forum veröffentlicht.

Was die WB betrifft, da macht der Härter was man ihm sagt oder wie es für Ihn kostengünstig ist. Den Rest hast Du ja schon für Dich beantwortet.

Übrigens bemerkenswert finde ich auch, dass dem Micarta und der Verklebung nix fehlt! Auch den V2A Schrauben scheint der Gebrauch nix auszumachen.
 
Na klar,

Holland vom Direktimporteur glaub der hieß van den Heuvel oder so.

Ich hab auf das Zeug später auch eine Analyse gemacht, ist ATS 34 kein zweifel.
 
@ roman,
hab deshalb gefragt da ich von kollegen weiss, das es da mal ziemliche probleme mit bei einer lieferung ats 34 gegeben hat. schon beim schleifen sind da solche "ausbrüche" entstanden.

mal davon abgesehen in der spülmaschine bekommt man ja alles kaputt - ich finde da die "löcher" sogar eher als ganz normal....
 
mal davon abgesehen in der spülmaschine bekommt man ja alles kaputt - ich finde da die "löcher" sogar eher als ganz normal....

ja ich auch...

Ich weis jetzt nicht wie oft meine Mutter die Klingen tatsächlich in die Maschine gegeben hat, jedoch geh ich mal davon aus, dass das "gute ATS Messer" die gleiche Behandlung erfuhr, wie die anderen aus Solingen-Standard, den für Mamma sind alles Messer gleich.

Ich hab ja wie gesagt das Zeug analysiert und da gab es nix ungewöhnliches im Gefüge oder der chemischen Zusammensetzung nach, ganz normaler ATS 34..
 
Zuletzt bearbeitet:
ist schon komisch...
ich hatte mir salzwasser beim ats mal probleme - ansonsten aber definitiv nicht. (vorausgesetzt die oberflächenbehandlung war fein.. - satiniert oder poliert) bei gestrahlter oberfläche allerdings kommts schon zu rostbildung und das nicht sanft..

mit den löchern weiss ich im moment einen kollegen der mit damasteel da ein riesenproblem hat, - was mir bis jetzt auch total unbekannt war. er hat nach dem ätzen da immer wieder kreisrunde ausbrüche und diese nicht gerade in klitzeklein sondern fast 5zehntel groß - kann dies an einer falschen wb liegen?? - wie gesagt mir ist das noch nie passiert und ich hab da auch schon ein,zwei meter davon verarbeitet..
 
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