beagleboy
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Nachdem mir ACMA-Reus freundlicherweise mal wieder zwei Neuheiten zur Ansicht hat zukommen lassen und ich jetzt endlich mal wieder zum Fotografieren gekommen bin, möchte ich Euch die Kandidaten mal vorstellen:
Das 425 Snody Gravitator hat mich durch seine Größe überrascht. Irgendwie hatte ich das nach den Katalogangaben kleiner erwartet.
(Zum Vergleich mal ein 730 Ares mit auf dem Bild.)
Aber es steht dem Messer gut; die Konstruktion macht einen ausgesprochen stabilen Eindruck, und auch die Dimensionierung des Liners ist was für´s Technikherz.
Das Design polarisiert sicher, aber so eine Wharncliff-Klinge glänzt IMHO durch einen hohen Nutzwert.
Sicher gibt es einen konstruktiven Nachteil: das Schneiden auf ebener Unterlage ist nicht unbedingt eine Paradedisziplin dieses Messers.
Aber obwohl viele deshalb gleich abwinken, hat diese Klingenform doch viele überlegene Eigenschaften:
Man hat eine sehr hohe Nutzbarkeit der Klingenspitze für feine Arbeiten.
Außerdem hat die Schneide keinerlei Tendenz, vom Schnittgut abzugleiten.
Dies ist ein Phänomen, das ich z.B. bei diesen Plastik-Paketbändern schon drastisch erlebt habe. Diese Plastikbänder sind ja recht zäh und haben zudem die Eigenschaft, sich immer wieder zu entrollen, wenn man sie zusammengerollt irgendwo in den Papierkorb stopft.
Daher schneide ich die Dinger immer klein, indem ich damit eine Schlaufe bilde und die Schlaufe durchtrenne. Dies wiederhole ich ein paarmal, sodaß sich die Lagenzahl bei jedem Schnitt verdoppelt.
Mein MT EMS z.B. hat ja eine sehr bauchige Klinge, und in dieser Disziplin versagt das Messer recht kläglich, zumindest im Vergeich zu anderen Klingenformen.
Durch die starke Krümmung und die eingebrachte Zugkraft gleiten die Plastikbänder sehr stark zur Klingenspitze hin ab, und man kann keine rechte Schneidwirkung mehr erzielen.
Eine Wharncliff-Klinge hat hier naturgemäß die Nase vorn.
Insofern eignet sich die Klinge also sehr gut zum Kappen von allerlei Gewebe oder Seilen etc., ohne daß man gleich zu einer Hawkbill-Klinge und deren Einseitigkeit greifen muß.
Daher kann ich jedem Praktiker einen Versuch mit dieser Klingenform nur ans Herz legen!
Ein weiterer Punkt ist die leichte Nachschärfbarkeit, da die gerade Schneide auch für ungeübte Nutzer auf einem Bankstein leicht gleichmäßig bis zur Spitze hin geschärft werden kann.
Das mir vorliegende 425 ist Black plain (eine Konfiguration, die Benchmade leider bei keinem anderen Messer mehr anbietet), und es handelt sich hier um die neue BK-Beschichtung.
Diese ersetzt die alte BT-Beschichtung (Teflon) und zeichnet sich vor allem durch eine deutlich höhere Abriebfestigkeit aus.
Die Beschichtung macht einen leicht raueren Eindruck als BT, ohne allerdings so matt und rustikal zu wirken wie z.B. die meines MT LCC.
Inwieweit die neue Beschichtung hinsichtlich Ihrer Haltbarkeit auf Dauer überzeugen kann, wird sich erweisen.
Der Klingengang meines Exemplars ist perfekt.
Weich, gleichmäßig, problemlos "aufflippbar", und ohne jedes Klingenspiel.
Und wenn ich "ohne" schreibe, dann meine ich das wörtlich!
Der Liner steht optimal, hakt nicht, ist gut erreichbar und trotzdem ausreichend von der Schale verdeckt.
Für die Verarbeitung gibt es hier 10 von 10 Punkten.
Die Ergonomie paßt ebenfalls in jeder Hinsicht; nichts drückt oder zwackt, der Daumenknopf ist optimal positioniert, und auch das schmale Griffende liegt überraschend gut in der Hand.
Auch im Reversegrip paßt alles.
Auffallend ist die extrem weit vorgezogene Daumenauflage auf dem Klingenrücken.
Hiermit fällt es sehr leicht, sehr viel Kraft beim Schneiden einzubringen.
Die separat aufgesetzte silberne G10-Backe ergibt zusammen mit den zurückgezogenen, gerippten Schalen (ebenfalls G10) ein irgendwie "schuppiges", reptilienhaftes Erscheinungsbild, das dem Messer Leben verleiht.
Einziges Manko für mich: der Clip ist leider fest für Tip-down montiert, was es für mich als EDC ausscheiden läßt.
Ansonsten absolut empfehlenwert!
Das 425 Snody Gravitator hat mich durch seine Größe überrascht. Irgendwie hatte ich das nach den Katalogangaben kleiner erwartet.
(Zum Vergleich mal ein 730 Ares mit auf dem Bild.)
Aber es steht dem Messer gut; die Konstruktion macht einen ausgesprochen stabilen Eindruck, und auch die Dimensionierung des Liners ist was für´s Technikherz.
Das Design polarisiert sicher, aber so eine Wharncliff-Klinge glänzt IMHO durch einen hohen Nutzwert.
Sicher gibt es einen konstruktiven Nachteil: das Schneiden auf ebener Unterlage ist nicht unbedingt eine Paradedisziplin dieses Messers.
Aber obwohl viele deshalb gleich abwinken, hat diese Klingenform doch viele überlegene Eigenschaften:
Man hat eine sehr hohe Nutzbarkeit der Klingenspitze für feine Arbeiten.
Außerdem hat die Schneide keinerlei Tendenz, vom Schnittgut abzugleiten.
Dies ist ein Phänomen, das ich z.B. bei diesen Plastik-Paketbändern schon drastisch erlebt habe. Diese Plastikbänder sind ja recht zäh und haben zudem die Eigenschaft, sich immer wieder zu entrollen, wenn man sie zusammengerollt irgendwo in den Papierkorb stopft.
Daher schneide ich die Dinger immer klein, indem ich damit eine Schlaufe bilde und die Schlaufe durchtrenne. Dies wiederhole ich ein paarmal, sodaß sich die Lagenzahl bei jedem Schnitt verdoppelt.
Mein MT EMS z.B. hat ja eine sehr bauchige Klinge, und in dieser Disziplin versagt das Messer recht kläglich, zumindest im Vergeich zu anderen Klingenformen.
Durch die starke Krümmung und die eingebrachte Zugkraft gleiten die Plastikbänder sehr stark zur Klingenspitze hin ab, und man kann keine rechte Schneidwirkung mehr erzielen.
Eine Wharncliff-Klinge hat hier naturgemäß die Nase vorn.
Insofern eignet sich die Klinge also sehr gut zum Kappen von allerlei Gewebe oder Seilen etc., ohne daß man gleich zu einer Hawkbill-Klinge und deren Einseitigkeit greifen muß.
Daher kann ich jedem Praktiker einen Versuch mit dieser Klingenform nur ans Herz legen!
Ein weiterer Punkt ist die leichte Nachschärfbarkeit, da die gerade Schneide auch für ungeübte Nutzer auf einem Bankstein leicht gleichmäßig bis zur Spitze hin geschärft werden kann.
Das mir vorliegende 425 ist Black plain (eine Konfiguration, die Benchmade leider bei keinem anderen Messer mehr anbietet), und es handelt sich hier um die neue BK-Beschichtung.
Diese ersetzt die alte BT-Beschichtung (Teflon) und zeichnet sich vor allem durch eine deutlich höhere Abriebfestigkeit aus.
Die Beschichtung macht einen leicht raueren Eindruck als BT, ohne allerdings so matt und rustikal zu wirken wie z.B. die meines MT LCC.
Inwieweit die neue Beschichtung hinsichtlich Ihrer Haltbarkeit auf Dauer überzeugen kann, wird sich erweisen.
Der Klingengang meines Exemplars ist perfekt.
Weich, gleichmäßig, problemlos "aufflippbar", und ohne jedes Klingenspiel.
Und wenn ich "ohne" schreibe, dann meine ich das wörtlich!
Der Liner steht optimal, hakt nicht, ist gut erreichbar und trotzdem ausreichend von der Schale verdeckt.
Für die Verarbeitung gibt es hier 10 von 10 Punkten.
Die Ergonomie paßt ebenfalls in jeder Hinsicht; nichts drückt oder zwackt, der Daumenknopf ist optimal positioniert, und auch das schmale Griffende liegt überraschend gut in der Hand.
Auch im Reversegrip paßt alles.
Auffallend ist die extrem weit vorgezogene Daumenauflage auf dem Klingenrücken.
Hiermit fällt es sehr leicht, sehr viel Kraft beim Schneiden einzubringen.
Die separat aufgesetzte silberne G10-Backe ergibt zusammen mit den zurückgezogenen, gerippten Schalen (ebenfalls G10) ein irgendwie "schuppiges", reptilienhaftes Erscheinungsbild, das dem Messer Leben verleiht.
Einziges Manko für mich: der Clip ist leider fest für Tip-down montiert, was es für mich als EDC ausscheiden läßt.
Ansonsten absolut empfehlenwert!