Schmiede im Wohngebiet?

Rrakma

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Hallo,

Ich möchte mir eine Schmiede basteln, so mit allem was rein muss inklusive Federhammer.
Platz hätte ich im Garten, aber ist das in einem Wohngebiet überhaupt erlaubt?
Wenn ja, welche Genehmigungen usw. muß ich einholen damit die mir meine Schmiede nicht gleich wieder zu machen?
 
Hi
ich würde mal vermuten das kommt hauptsächlich darauf an wo du wohnst, Wohn- Misch- oder Gewerbegebiet ?
Ist eine Zustimmung des Eigentümers erforderlich?
Wird die Schmiede als Hobby oder gewerblich benutzt?
All das solltest du beim Bauamt deiner Gemeinde erfragen können.
Die sind dann auch für eventuelle Genehmigungen zuständig,
also genau der kompetente Ansprechpartner.
 
Hier ging es um die Aufstellung eines kleinen Hammers:

Bundes-Immussionsschutzgesetz (BImSchG):
.........(Ziffer 3.11 Spalte 2 des Anhangs zur 4. BImSchV). Damit ist diese Anlage nach dem BImSchG eine genehmigungspflichgtige Anlage.
Immussionsschutzrechtlich genehmigungspflichtige Anlagen sind grundsätzlich nur in Industriegebieten als zulässig. Hiervon abweichend sind bestimmte Anlagentypen auch in Gewerbegebieten zulässig. Hierzu zählen im Grundsatz Schmieden nicht.




Wenn also ein Hammer aufgestellt wird (früher gab es erst ab einer bestimmten Größe den Zwang der Meldung oder Genehmigung, was es seit einigen Jahren nicht mehr gibt, auch der kleinste Hammer muss genehmigt werden!!) wird das als Anlage bezeichnet.


Gruß Markus
 
Immissionschutz

Fallen unter das Immissionsschutzgesetz nicht ausschließlich Gewerbebetriebe ?
@Markus
Die doppelte Verneinung ist etwas missverständlich.

@Rakma
Was nützt es Dir, wenn es nicht genehmigungsplichtig ist, Dir aber die Nachbarn ärgerlich werden. Da hast du gar nichts davon.
 
Bärtram said:
Fallen unter das Immissionsschutzgesetz nicht ausschließlich Gewerbebetriebe ?

Das Bundesimmissionsschutzamt unterscheidet nicht unter Gewerbe, Industrie oder Privat usw.! Bekommt das Amt mit, dass irgendwo ein nicht genehmigter Hammer steht, kommen die mit Sicherheit! Und dann wird`s stressig!

Kommt eine Beschwerde, von wem auch immer, greifen die Gesetze ob Du privat oder gewerblich einen Hammer nutzt und Lärm und Erschütterungen verursachst.
Die entsprechenden Unterlagen habe ich noch hier.

Wenn man sich sicher sein kann, dass kein Nachbar oder so gestört wird, sollte man ja nicht bei irgendeinem Amt diesbezüglich nachfragen und schlafende Hunde wecken!



Markus
 
Schmiede Markus Balbach said:
Kommt eine Beschwerde, von wem auch immer, greifen die Gesetze ob Du privat oder gewerblich einen Hammer nutzt und Lärm und Erschütterungen verursachst.

Markus

Das heißt ja, dass ein Künstler generell auf die Nutzung eines Mech. Hammers verzichten muss. Denn Gewerberechtlich ist er ja ein Privatman, und der privaten Nutzung wird ja generell keine Genehmigung erteilt.

Wenn ich also unbedingt einen Hammer nutzen will, müßte ich ein Gewerbe anmelden, völlig überteuerten Gewerberaum in einem Inustriegebiet mieten, hoffnungslos überzogene Auflagen erfüllen um dann festzustellen, dass ich gar kein Gewerbe anmelden darf weil die beruflich nachgewiesene Qualifikation fehlt.
Wer mach solche sch.. Gesetze ?
 
Wenn ich also unbedingt einen Hammer nutzen will, müßte ich ein Gewerbe anmelden, völlig überteuerten Gewerberaum in einem Inustriegebiet mieten, hoffnungslos überzogene Auflagen erfüllen um dann festzustellen, dass ich gar kein Gewerbe anmelden darf weil die beruflich nachgewiesene Qualifikation fehlt.
Da ists wahrscheinlich billiger wenn du dir nen Ferienjob-Zuschläger mit nem ordentlichen 10kg-Bello besorgst ;)
 
oder eine presse, lautlos und erschuetterungsfrei, und fuer das ausrecken noch eine walze, gasofen sowieso und keiner kriegt was mit

ich kann fuer klingenschmiede keinen wirklich grossen forteil mit maschinenhammer sehen, der hammer hat seine forteile fuer freiformschmieden, das macht der klingenschmied ja nicht soo viel
 
Walze <> Hammer

Pressen und Walzen ist leider nicht schmieden.

Pressen mag für bestimmte Musterdamaste ganz schön sein, aber bei wildem Damast wird das sicherlich nicht so schön.

Eine Walze zum Strecken ist schon eine Lösung, wenngleich auch nur längliche Werkstücke zu gebrauchen. Eine verstählte Damast Axt wird sich kaum erwalzen lassen.

Außerdem so ein Hammer ist einfach ein Hammer, so ein must have, kommt gut Teil. ;)
 
Vielleicht kann ich als erfahrener Wohngebietschmied hier mit ein paar Anstöße beitragen.

Da ich hauptsächlich am schmieden von Damast und Damstklingen interesiert bin, habe ich eine geräuscharme Alternative zum Hand und Maschienenhammer gesucht.

Erste versuche mit einer Walze waren nicht so erfolgreich, weshalb ich mir eine kleine Exzenderpresse gebaut habe.
Die Presse besitzt ein balliges Ober und Untergesenk und arbeitet ähnlich wie ein Maschinenhammer, jedoch wesentlich leiser.

Mit dem Damast der dabei herauskommt bin ich eigentlech recht zufrieden.
 

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Exzenderpresse

Dex said:
...weshalb ich mir eine kleine Exzenderpresse gebaut habe.

Das hört sich ganz gut an, kannst du nicht mal ein paar Bilder reinsetzen ?

Was schaft denn deine Presse so weg, bist Du schneller als hämmern?
Denn man möchte ja mit Hammer oder Walze, neben der Anstrengung, auch die Anzahl der Hitzen reduzieren.
 
Hallo Bärtram,

zum ausrecken benötige ich zwei bis drei Hitzen. Dann kommt spalten klappen und verschweißen, was ich alles mit dem Handhammer mache.
Im Moment habe ich leider keine Bilder die ich zeigen kann.
Ich versuche so bald wie möglich welche zu machen und hier einzustellen.
Hier vieleicht ein paar Details: die Presse wird von einem 1 kW Motor angetrieben und macht ca. 150 Hübe in der Minute.
Gewicht ca. 40 kg

Detlef
 
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