Hallo Messerforum!
Da das mein „erstes Mal“ hier ist, stelle ich mich erst mal kurz vor.
Ich heiße Christoph, bin 23 und messerbegeistert seit ich denken kann
.
Nun aber zum Thema, das da lautet: Rondane S vs. Fällkniven A1
Nach einigem Überlegen und Suchen bin ich durch Zufall auf das Rondane gestoßen und die Tatsache, hier ein deutsches, handgemachtes Messer, über dessen Stahl und Aussehen ich (mit-)bestimmen konnte, zu einem IMHO reellen Preis zu bekommen, hat mich sehr schnell überzeugt, dieses Messer zu bestellen. Wie dem auch sei, nach knapp 5 Monaten Wartezeit ist es vor ein paar Tagen endlich bei mir eingetroffen
.
Daten:
· 1.2552 (d.h. rostend)
· DLC-Beschichtung
· Grüne Canvas-Micarta-Griffschalen (verschraubt)
· Berühmt berüchtigtes BUSSE-Loch
· Schwarze Lederscheide
· Maße und Gewicht: lars-im-internet
Das A1, das ja eigentlich hinreichend bekannt sein sollte, nenne ich seit ca. 3 (?) Jahren mein Eigen und war bis dato damit auch ziemlich zufrieden.
Daten:
· VG 10
· (ehemals) Teflonbeschichtung
· Kratongriff
· schwarze Lederscheide und Kydexscheide
· Maße und Gewicht: z.B. ph-import
Wenn ich nun versuche, diese beiden Messer zu vergleichen, so muss von Anfang an klar sein, dass das meine persönliche Meinung widerspiegelt, die einerseits auf objektiven Erfahrungen beruht, größtenteils jedoch subjektiv geprägt ist. Soviel jedoch sei vorneweg verraten, nämlich dass es sich bei beiden Outdoor-/Survivalmessern um extrem zuverlässige und durchdachte Stücke Stahl handelt. Welches der beiden Messer aber das bessere „Werkzeug“ (für mich) darstellt, will ich nachfolgend grob aufzeigen.
Stahl:
Ich habe mit beiden Messern geschnitten, gehackt und gehebelt was das Zeug hielt
und beide Messer habe alle sie gestellten Anforderungen zumindest erfüllt, obwohl ich sie wahrlich nicht geschont habe!!! In dieser Disziplin muss sich das A1 klar geschlagen geben, da der VG 10 im Gegensatz zum 1.2552 speziell beim Hacken von sehr hartem, trockenen Holz zu Microausbrüchen neigt, die teilweise sogar sichtbar, zumindest aber spürbar sind, wenn man mit dem Fingernagel über die Schneide fährt. Auch hält der rostende 1.2552-Stahl die Schärfe wesentlich besser als der VG 10, so dass man nach ordentlichen Hack-Exzessen mit einigem Druck noch etliche Armhaare zum Fall überreden kann
. Beim VG 10 ist daran nicht mehr zu denken, da er leider relativ schnell an Schärfe verliert. Was der Grund dafür ist, kann ich nicht sagen. Der VG 10 ist an sich kein schlechter Stahl, doch da das Bessere bekanntlich des Guten Feind ist, geht dieser Punkt an das Rondane. Der Vollständigkeit halber bleibt noch zu sagen, dass der VG 10 rostträge, der 1.2552 rostend ist.
Beschichtung:
Um es kurz machen: die Teflonschicht das A1 hat mich total enttäuscht, da sie schon nach den ersten Hackversuchen deutlich sichtbare Spuren trug und auch relativ schnell erste blanke Stellen an der Schneide zu sehen waren. Zur DLC-Beschichtung kann ich mangels Erfahrung noch nicht allzu viel sagen. Im Gegensatz zum Teflon ist sie sehr viel dünner und wirkt irgendwie transparent. Meine bisherigen 2 ausgiebigen Hacktests hat die DLC-Schicht jedoch ohne den kleinsten optischen Mangel durchgestanden. Der einzige Makel, den sie hat, ist eine matte Stelle auf der Klinge, die jedoch von Anfang an da war und die mich auch nicht weiter stört. Hier gehe ich von einem Unentschieden zwischen den beiden Messern aus, da die Teflonbeschichtung des A1 zwar enttäuschen war, der Stahl jedoch, da nicht so rostanfällig, nicht unbedingt auf eine Beschichtung angewiesen ist, weshalb ich meine auch schon längst entfernt habe.
Griff:
Hier prallen natürlich Welten aufeinander. Kraton bei den Schweden, Micarta beim Rondane. Beide Materialien haben ihre Vor-/Nachteile, die wohl auf der Hand liegen. Was jedoch darüber hinaus vollkommen unterschiedlich ist, ist die jeweilige ergonomische Ausformung der Griffe. Ausgehend von meinen doch recht großen Händen geht dieser Punkt klar an das Rondane, da dessen Griff meine Hand ziemlich ausfüllt und so bei Hackarbeiten einfach komfortabler ist und ich beim Rondane nicht nach ca. 2 Minuten eine Blase bekomme
. Auch bietet das Rondane u.a. dank der Fehlschärfe wesentlich mehr verschiene Griffpositionen, so dass man für ein Messer dieser Größe komfortabel hacken, jedoch auch recht feine Schneidearbeiten verrichten kann.
Geometrie:
Das A1 ist etwas schmaler und dicker als das Rondane, weshalb letzteres wohl etwas schneidfreudiger ist. Allerdings finde ich hier beide Konzepte brauchbar: unentschieden
Scheiden:
Die Lederscheiden nehmen sich gegenseitig nicht viel, sondern können beide als brauchbar, aber nicht herausragend bezeichnet werden. Die unterschiedliche Machart der Beiden kann man halbwegs auf den angehängten Bilder erkennen.
Fazit:
Ich würde beiden Messern die uneingeschränkte Outdoor-Tauglichkeit attestieren; da ich jedoch die Wahl habe, welches Messer ich mitnehme
, wird das A1 wohl künftig im Schrank bleiben, da das Rondane wesentlich durchdachter ist, als jedes Messer, das ich zuvor gesehen habe. Wie sich das Rondane im Laufe der Zeit schlägt, kann ich momentan natürlich noch nicht sagen.
@Lars: Danke für Deine engagierte Entwicklungsarbeit und Deine freundliche Art
@Jürgen: Danke für die gute Umsetzung des Messers und speziell für den rasiermesserscharfen Schliff
Christoph
Schnappschüsse:
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Da das mein „erstes Mal“ hier ist, stelle ich mich erst mal kurz vor.
Ich heiße Christoph, bin 23 und messerbegeistert seit ich denken kann

Nun aber zum Thema, das da lautet: Rondane S vs. Fällkniven A1

Nach einigem Überlegen und Suchen bin ich durch Zufall auf das Rondane gestoßen und die Tatsache, hier ein deutsches, handgemachtes Messer, über dessen Stahl und Aussehen ich (mit-)bestimmen konnte, zu einem IMHO reellen Preis zu bekommen, hat mich sehr schnell überzeugt, dieses Messer zu bestellen. Wie dem auch sei, nach knapp 5 Monaten Wartezeit ist es vor ein paar Tagen endlich bei mir eingetroffen

Daten:
· 1.2552 (d.h. rostend)
· DLC-Beschichtung
· Grüne Canvas-Micarta-Griffschalen (verschraubt)
· Berühmt berüchtigtes BUSSE-Loch
· Schwarze Lederscheide
· Maße und Gewicht: lars-im-internet
Das A1, das ja eigentlich hinreichend bekannt sein sollte, nenne ich seit ca. 3 (?) Jahren mein Eigen und war bis dato damit auch ziemlich zufrieden.
Daten:
· VG 10
· (ehemals) Teflonbeschichtung
· Kratongriff
· schwarze Lederscheide und Kydexscheide
· Maße und Gewicht: z.B. ph-import
Wenn ich nun versuche, diese beiden Messer zu vergleichen, so muss von Anfang an klar sein, dass das meine persönliche Meinung widerspiegelt, die einerseits auf objektiven Erfahrungen beruht, größtenteils jedoch subjektiv geprägt ist. Soviel jedoch sei vorneweg verraten, nämlich dass es sich bei beiden Outdoor-/Survivalmessern um extrem zuverlässige und durchdachte Stücke Stahl handelt. Welches der beiden Messer aber das bessere „Werkzeug“ (für mich) darstellt, will ich nachfolgend grob aufzeigen.
Stahl:
Ich habe mit beiden Messern geschnitten, gehackt und gehebelt was das Zeug hielt


Beschichtung:
Um es kurz machen: die Teflonschicht das A1 hat mich total enttäuscht, da sie schon nach den ersten Hackversuchen deutlich sichtbare Spuren trug und auch relativ schnell erste blanke Stellen an der Schneide zu sehen waren. Zur DLC-Beschichtung kann ich mangels Erfahrung noch nicht allzu viel sagen. Im Gegensatz zum Teflon ist sie sehr viel dünner und wirkt irgendwie transparent. Meine bisherigen 2 ausgiebigen Hacktests hat die DLC-Schicht jedoch ohne den kleinsten optischen Mangel durchgestanden. Der einzige Makel, den sie hat, ist eine matte Stelle auf der Klinge, die jedoch von Anfang an da war und die mich auch nicht weiter stört. Hier gehe ich von einem Unentschieden zwischen den beiden Messern aus, da die Teflonbeschichtung des A1 zwar enttäuschen war, der Stahl jedoch, da nicht so rostanfällig, nicht unbedingt auf eine Beschichtung angewiesen ist, weshalb ich meine auch schon längst entfernt habe.
Griff:
Hier prallen natürlich Welten aufeinander. Kraton bei den Schweden, Micarta beim Rondane. Beide Materialien haben ihre Vor-/Nachteile, die wohl auf der Hand liegen. Was jedoch darüber hinaus vollkommen unterschiedlich ist, ist die jeweilige ergonomische Ausformung der Griffe. Ausgehend von meinen doch recht großen Händen geht dieser Punkt klar an das Rondane, da dessen Griff meine Hand ziemlich ausfüllt und so bei Hackarbeiten einfach komfortabler ist und ich beim Rondane nicht nach ca. 2 Minuten eine Blase bekomme

Geometrie:
Das A1 ist etwas schmaler und dicker als das Rondane, weshalb letzteres wohl etwas schneidfreudiger ist. Allerdings finde ich hier beide Konzepte brauchbar: unentschieden
Scheiden:
Die Lederscheiden nehmen sich gegenseitig nicht viel, sondern können beide als brauchbar, aber nicht herausragend bezeichnet werden. Die unterschiedliche Machart der Beiden kann man halbwegs auf den angehängten Bilder erkennen.
Fazit:
Ich würde beiden Messern die uneingeschränkte Outdoor-Tauglichkeit attestieren; da ich jedoch die Wahl habe, welches Messer ich mitnehme

@Lars: Danke für Deine engagierte Entwicklungsarbeit und Deine freundliche Art

@Jürgen: Danke für die gute Umsetzung des Messers und speziell für den rasiermesserscharfen Schliff

Christoph
Schnappschüsse:
Bild 1
Bild 2
Bild 3