Kettenbrief: Benchmade Mini-Ambush Eindrücke

HankEr

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Seit heute Mittag befindet sich das Benchmade Mini-Ambush aus crashlanders Messerkettenbrief in meinem (vorübergehenden) Besitz.

Technische Daten
Das Messer hat ein Rolling Lock, Kunststoffgriff und eine Klinge aus AUS-8. Es wiegt 82g, ist geschlossen 10,1cm lang und über den Griffschalen 13,3mm breit. Die Klinge ist 7,6cm lang.

Ergonomie
Das Messer ist angenehm klein und liegt recht gut in meinen großen aber schlanken Händen.

Der Daumenstift ist gut zu erreichen. Beim Öffnen geht die erste Stufe (bis die Spitze etwa 1cm aus den Schalen ist) recht leicht -- trotzdem hat man nicht das Gefühl, das Messer könnte aus versehen aufklappen -- bis man bis zu einem Öffnungswinkel von ca. 80° einen höheren Widerstand überwinden muß. Danach geht es wieder leichtgängig weiter. Gewöhnungsbedürftig.

Einer linkshändigen Bedienung liegt nichts im Wege. Zwar ist der Entriegelungsschieber nur links, aber man kann ihn auch gut mit dem Zeigefinger bedienen, der dann zwar zum Schließen fehlt, aber ich nehme an Linkshänder haben da ihre Tricks :ahaa:

Der Clip ist relativ kurz, seine Federkraft ist ein guter Kompromiss.

Verarbeitung
Die Klinge hat leichtes vertikales und kein merkliches horizontales Spiel. Sie verriegelt sicher; unschöne Grate oder Bearbeitungsspuren sind nirgends zu entdecken.

Die Lackierung des Clips ist schon an manchen Stellen abgeplatzt.

Die Klinge
Die Klinge hat eine gute Schneidengeometrie. Sie hat einen Flachschliff und eine praxisgerechte Schneidendicke.

Leider hatte das Messer einen recht bösen Grat. Also gleich mal ran an den mittleren Spyderco Stein, ein paar mal drüber, die feine Seite hinterher und das Ding sollte weg sein. War aber nicht so, der Grat ist gebrochen, das Messer war stumpfer als zuvor. Also nochmal richtig. Mittelgrober Diamantstein heraus, mit dem Feinen hinterher und ... wieder ein hartnäckiger Grat. Also noch ein Stück weg und wieder ein böser Grat.

Um eine lange Geschichte kurz zu machen, das Messer ist jetzt scharf, aber noch bei keinem Messer hatte ich so hartnäckig gegen Gratbildung zu kämpfen. Schlecht.

Soviel erstmal zu meinen ersten Eindrücken. Im Anhang noch ein Bild um die Größenverhälnisse zu zeigen.
 

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Hast Du das Messer neu oder bereits benutzt bekommen?

Fühst Du die Gratbildung auf einen bestimmten Umstand zurück?
 
Hast Du das Messer neu oder bereits benutzt bekommen?
crashlander, bitte sprechen Sie!

Fühst Du die Gratbildung auf einen bestimmten Umstand zurück?
Tja, es ist nur ein Leihmesser insofern will ich die Schneide nicht ungebührlich weit nach hinten versetzen um zu sehen ob im Fleisch der Stahl besser wird. Wenn dem so wäre dann könnte man davon ausgehen, daß die Schneide beim Schleifen überhitzt ist. Wenn nicht, dann verlief wohl die Wärmebehandlung vorher schon weit suboptimal.
 
Das Messer war schon ein paarmal in Gebrauch. Ich hatte es aber schon wieder eine Weile im Schrank liegen, bevor ich es auf den Weg geschickt habe (seit ich das Wilkins Folding Mini habe, kommen andere Messer etwas zu kurz :rolleyes: ). Darum habe ich auch erst gemerkt, daß es recht stumpf mit Grat ist, als ich es schon für die Post fertig gemacht habe. Ich wollte den Termin zum Abschicken einhalten und habe es deswegen gleich so weggeschickt. An dieser Stelle nochmal Sorry an HankEr, daß er gleich so viel Mühe damit hatte. War vielleicht ganz gut so, ich hätte nämlich nicht so ohne Weiteres die Fähigkeiten oder Werkzeuge gehabt, so hartnäckige Gratwanderungen zu machen.
 
Nachdem ich es heute tagsüber wieder am Mann hatte, aber nicht viel mehr als ein paar Kartons, Tüten und Briefe damit geöffnet habe, ist mir aufgefallen, daß das Gratproblem immer noch nicht ganz behoben war. Rasiert hat das Messer 1a, aber sobald der Grat umgeknick ist war es das natürlich mit der Schärfe. Wie gesagt recht komisch, so eine Hartnäckigkeit habe ich noch nie erlebt.

Weil es so ja nicht weitergehen kann habe ich die Schneide nun doch nochmal in die Mangel genommen und auf konvex umgeschliffen. Jetzt gibt es an der Schneide erstmal nichts mehr auszusetzen, in Bezug auf Schnitthaltigkeit bleiben allerdings Zweifel, die sich in der Woche aber sicher weder be- noch entkräften lassen werden. Ich lasse die Schneide jetzt auf jeden Fall wie sie ist, benutze das Messer für alles was so anfällt und werde es nur noch einmal abziehen bevor ich es weiter schicke.

Die oben schon angesprochene Öffnungcharakteristik, erweist sich bei unachtsamen Umgang als etwas heikel. Sobald nähmlich der Zwischenwiderstand abrupt abbricht besteht die Gefahr, daß die Klinge gewissermaßen den Daumen überholt und dieser bedrohlich nahe an die Schneide wandert. :eek: Bin gespannt wie die anderen dies empfinden. Trotzdem werde ich jetzt mal ein klein wenig teflonhaltiges Fett auf die Verriegelungsflächen applizieren, in der Hoffnung, daß der Zwischenwiderstand etwas weniger kratzig ausfallen wird.

Ansonsten, wie schon geschrieben, daß Messer liegt nach wie vor gut in der Hand. Die Riffelung an der leichten Daumenrampe ist gut platziert und weder zu stumpf noch zu agressiv.
 
Nachdem ich es wie oben geschrieben zweimal geschliffen habe -- bin ich mit der Schneide zufrieden war -- und es mich über die Weihnachtstage mit ein wenig Briefe-, Pakete- und Geschenkeöffen sowie ein wenig Christbaumspitzen begleitet hat kann ich eigentlich nichts neues mehr darüber berichten. Die Schärfe hat es -- soweit man da überhaupt, nach so einer kurzen Zeit, eine Aussage machen kann -- nicht besser oder schlechter gehalten als man es von so einem Messer mit so einer Geometrie erwarten kann.

Der Griff, der in der Tasche natürlich schon ein wenig stärker aufträgt als flachere Messer, hat dies beim Baumschnitzen wieder gut gemacht. An den mehrstufigen Kraftverlauf beim Öffnen konnte ich mich allerdings bis zum Schluß nicht recht gewöhnen.
 
Last edited:
So heute 28.12.04 ist das BM10210 Mini Ambush bei mir angekommen.
(wo sind die versandanzeigen den hin???? wollten wir das ganze nicht transparent halten) mods bitte einigt euch.

[HankEr: Bitte dort hinein nicht in den Revisionen-Thread hier]

erster eindruck: klein, handlich, und gut verarbeitet.
der lock ist etwas schwergängig, bei meinem 10200 (das riesige) ist er weicher. werde es mal demontieren und im ultraschallbad reinigen. ist arg verflusst.
schärfe ist in ordnung, hat mich gleich in den daumen gebissen das kleine biest.
aber ich liebe dieses schnappen beim schliessen.
der kraftverlauf beim öffnen und schliessen ist gewöhnungsbedürftig.
entweder liebt man es oder man hasst es. ich liebe es.
so nun werd ich das kleine mal ne woche testen.
guten rutsch Jan.
 
Abschlussbericht:
der lock ging nach der reinigung leichter. demontage und zusammenbau klappten einwandfrei. alle teile super verarbeitet.

habe mich gezwungen das messer die ganze zeit bei mir zu haben, sehr ungewohnt, nur ein messer über eine woche bei mir zu haben.

es wurde nicht geschont (messergerechter umgang). diverse baumarkt besuche (aufschneiden von verpackungen, leistenbündeln)und eine renovierung der küche und des bades (pvc verlegen und vieles mehr) hat es voll und ganz mitgemacht. den arbeitseinsatz hat es ohne erkennbare spuren überstanden. sieht immernoch gut aus das kleine BM 10210.
die schärfe hat es die ganze zeit gut gehalten, wurde von mir nur vor dem versand noch einmal kurz nachgeschärft und abpoliert.
ein sehr gutes messer!!
einzige was mich stört ist das hochgezogene ende der griffform. gut ich habe gr.11 in handschuhen. mein kleiner finger fand keinen halt auf dem griff und der clip ist etwas stramm. hab es deshalb in einer gürteltasche mitgeführt.
aber sonst: sehr griffsympathisches heftmaterial,
verhältnis griff zu klinge super, nette optik, top stahl!

gruss Jan
 
kann mich meinen vorrednern nur anschliessen, fuer alle alltagsdinge reicht die klingenlaenge und da es auch scharf ist und bleibt ist das schneiden damit eine wahre freude. gut fand ich auch die lockkraefte, die mir das oeffnen und schliessen sehr symphatisch machten. kleines manko: die angedeuteten inlays gefielen mir noch besser wenn sie aus kraton oder was aehnlic hgriffig/gummiartigen waeren.
 
Das Messerchen ist mir sehr sympatisch, alle alltäglichen Dinge lassen
sich gut bewältigen, es ist angenehm leicht und trägt in der Hosentasche nicht auf.
7,5cm Klingenlänge ist für einen urban User
völlig ausreichend (mein LE Ti-Charge hat auch nicht mehr).
Das Messer ist scharf bei mir angekommen und verlässt mich auch scharf
und das ohne nachschleifen!! Gebrauchsspuren sind keine erkennbar,
was bei meinem Schnittgut (überwiegend Lebensmittel, ein paar Briefumschläge,
ein kleiner Karton und zweimal Ast-anspitzen zum
Würstchen grillen) auch nicht zu erwarten stand.
Am allerbesten gefällt mir der Öffnungsmechanismuß. Ein so angenem
zu öffnendes Messer hatte ich bis jetzt noch nicht.

Fazit: Ich werd mir so ein Teil zulegen :D

Gruß
 
Morgen,
das Ambush ist jetzt schon einige Tage weg und Ich muß sagen es fehlt mir ein wenig. Ich hätte nicht gedacht das mir das Messer so gut gefallen würde. Die Optik ist gefällig und die Öffnungsmechanik macht lust darauf es jedesmal ein wenig schneller zu öffnen. War schon ein richtiger spleen von mir, selbst auf Klo, es immer schneller zu öffnen. Es braucht vorallem nicht dieser schnappenden Handbewegung um es auf zu bekommen. Hölle scharf ist es auch und hat auch nicht im geringsten seiner Schärfe eingebüßt trotz "normaler" benutzung.
Ach hier sind noch ein paar Bilder von den vers. versuchen. :D




Gruß Dirk
 

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Cuchillero said:
... die Öffnungsmechanik macht lust darauf es jedesmal ein wenig schneller zu öffnen....selbst auf Klo

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, das Klopapier inzwischen auch mit Perforation erhältlich ist. :steirer:

Hölle scharf ist es auch und hat auch nicht im geringsten seiner Schärfe eingebüßt trotz "normaler" benutzung.

Wenn das zweite Bild kein Fake ist, dann finde ich es im Rahmen eines solchen Passarounds keinen angemessenen Umgang mit fremdem Eigentum, muß ich sagen.

Oder was verstehst Du unter "normaler Benutzung"??? :argw:
 
:steirer:
SORRY, aber nach sovielen toternsten und gutgemachten Berichten über diesen kleinen Handschmeichler, dem man eigentlich nichts mehr gleichwertiges draufzusetzen hat, konnte Ich mir die Fotos nicht verkneifen. Ich wollte es ja noch doller treiben. :teuflisch
Ist vielleicht mein Berliner Humor der jetzt da kam aber fragt ELDIRKO der kennt mich jetzt von ein paar treffen her und der kann euch bezeugen das Ich Harmlos bin. Außerdem muß Ich doch meine Kamera ein wenig testen.
Das Bolzen Foto ist doch nen toller fake oder los sagt doch :D .

Gruß Dirk


Gruß Dirk
 
So, gestern hab ich den kleinen Schatz wieder auf die Reise geschickt :D

Das Ambush ist wirklich ein hübsches Messer und liegt mir gut in der Hand. Noch besser würde es mir gefallen mit einem Alugriff :super: ! Allerdings wären wir dann nicht mehr in der "Red Class" :steirer:

Normal trage ich immer ein UDT mit mir rum. Von der Größe her, ist das also genau mein Ding.

Insgesamt kann ich mich den Vorrednern natürlich nur anschließen, aber der Lock hat mir persönlich überhaupt nicht gefallen.

Wie Hanker schon geschrieben hat, neigt das Ambush dazu nach seinem Herrchen zu schnappen. Ich habe auch ein Kershaw Whirlwind, ähnliches Problem, aber doch irgendwie einfacher. Was geht, ist, wenn man es ein wenig aus dem Handgelenk schnippt. Ähnlich wie bei einem Carson Flipper. Ich denke mit etwas Übung geht das ganz gut, ich wollte es aber nicht übertreiben. Ansonsten gefällt mir dann ein Lock á la Griptilian besser.

Trotzdem, mit etwas Übung, ein zu empfehlendes Messer in einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis.
 
Das Messer ist wieder seinen Wege gegangen. Alles in allem ist es nicht so mein Ding:

Beim Oeffnen hat es die Neigung - wie schon von anderen beschrieben - zu beissen. Glueckligerweise war es nicht sehr scharf, und geschliffen habe ich es auch nicht, sonst haette es bestimmt jetzt rote Pfuetze gegeben. Ueben hilft, aber behebt das Problem nicht ganz. Vielleicht bin ich einfach zu ungeschickt :) . Dafuer hat Schliessen richtig Spass gemacht! :)

Das Messer ist sehr griffig und liegt im normalen Griff gut in der Hand. Aber im "Aepfelschaelgriff" drueckt das heruntergezogene und spitze Griffende unangenehm in der Handflaeche. Da haette der Griff entweder grosser oder runder sein muessen (oder meine Haende kleiner, natuerlich :)).

Der Clip tut's nicht so gut. Vielleicht einfach zu straff, was einfach zu beheben waere, aber ich habe den Eindruck, dass das Ende nicht weit genug zurueck gebogen ist, wodurch es schwierig wird dickere Stoffe darunter zu schieben.

Trotz meiner Kommentare hat es Spass gemacht. Danke und Komplimente an Stefan fuer die Muehe und Organisation! :super:

Ernst
 
Ebenfalls Dank an Stefan!
Auch wenn es "nur" ein Markenfolder von der Stange war.
Ich würde jeder Zeit wieder mitmachen.


Gruß Dirk
 
Nachtrag BM Mini-Ambush

Nachdem ich die Ehre hatte, das hier besprochene Mini-Ambush im Rahmen der Forumsversteigerung zu erwerben, hier noch ein kleiner Nachbrenner:

HankEr hatte ja aufgrund der lästigen Gratbildung die Schneide ballig umgeschliffen, und so auch ein befriedigendes Ergebnis erzielt.
HankEr said:
Weil es so ja nicht weitergehen kann habe ich die Schneide nun doch nochmal in die Mangel genommen und auf konvex umgeschliffen.

Ich weiß nicht, welcher Teufel mich diesmal wieder geritten hat. Auf jeden Fall hab ich in einem Anfall von Schleifwut das BM mit Hilfe von Herrn LANSKY wieder auf einen 20 Gradwinkel gebracht.
(Wohl um HankEr`s Theorie zu überprüfen, daß der Stahl "im Fleisch" noch etwas besser wird...)

Tja, was soll ich sagen:
"Erfahrung ist etwas, was man hat, kurz nachdem man es gebraucht hätte."

Ich hätt` das mal lieber bleiben lassen sollen. Der Grat ist wieder da, und läßt sich auch durch viel gutes Zureden nicht in den Griff bringen.
Abziehen hilft zwar, aber da müßt ich mir das Leder grad um den Bauch binden, weil ichs alle 10 Minuten brauch...

FAZIT: Was ballig ist, lasse man auch lieber ballig.

Macht aber nix. Das Mini-Ambush hat mein Herz ruckzuck erobert. Und die kleine "Eigenheit" macht es unverwechselbar.

P.S.: Nochmal ein dickes Lob an crashlander !!!
 
keyplus88 said:
Ich hätt` das mal lieber bleiben lassen sollen. Der Grat ist wieder da, und läßt sich auch durch viel gutes Zureden nicht in den Griff bringen.
Nicht, daß ich Dir das gönne :irre:, aber irgendwie beruhigt mich das schon, dachte zwischenzeitlich ich hätte von einem Tag auf den anderen das Schleifen verlernt. Komisch bleibt die Sache aber doch.

Ist es nicht so, daß ein Tiefkühlzyklus im Rahmen der Wärmebehandlung einer übermäßigen Gratbildung entgegenwirkt? Egal, irgendwas scheint bei dem Exemplar aber wohl schiefgegangen zu sein.
 
HankEr said:
Ist es nicht so, daß ein Tiefkühlzyklus im Rahmen der Wärmebehandlung einer übermäßigen Gratbildung entgegenwirkt?
Woher um alles in der Welt soll ICH das wissen. :steirer:
Ich gestehe, ich hab` keine Ahnung von der Beeinflussung der Stahleigenschaften. Ich kann nur den Lansky halbwegs gradhalten...

(Ich dachte, DU bist der Fachmann mit 3k Postings. ;) )

Aber solltest Du Dich mit dem kleinen Gratwandler nochmal auseinandersetzen wollen, bring ich ihn Dir gerne vorbei. :)
 
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