Liner Lock System

D

Del Ray

Gast
Hallo Messerforum,

die im Vintage Knives Fachforum von 'cut' gestellte Frage nach
einem eventuell in Deutschland angewandten Liner Lock System
bewegt mich zu der mehr allgemeinen Frage, welcher kreative
amerikanische Knifemaker (oder Firma?) den Linerlock als Mechanismus
eingeführt hatte, ob er patentiert wurde und wann, und von wem er vielleicht in Deutschland (unter Lizenz?) gefertigt wurde.

Es schwirrt in unseren Köpfen immer Michael Walker, der sich in einer 1990 von ihm selbst herausgegebenen Broschüre als 'Entwickler' des heute verwendeten Liner Lock Systems bezeichnet, der daneben auch andere Verschlusssysteme wie 'bolster lock' und 'button lock' entwickelt hat, und auch 'einige' Patente besitzt.
Es steht allerdings nicht, dass er für das 'Liner Lock' ein Patent besitzt, eben nur 'einige' Patente.

Und dann gibt es da noch das Gerber PK-2 (siehe Vintage Knives Post v. 12-07-04) und das grosse Schrade Folding Hunter, beide waren bereits vor Michael Walker auf dem Markt.

Vielleicht kann uns jemand hier weiterhelfen! :)

Viele Grüsse,

Uli zerdick
________________________
e-mail: zerdick@t-online.de
 
Es schwirrt in meinem Kopf das Bild eines Messers aus dem 17./18.Jh rum, das einen Linerlock hatte. IIRC hier im Forum, habs bisher vergeblich gesucht. Ich suche weiter ;)
Ansonsten schwirrt in den Köpfen ja auch rum, dass Spyderco den Wellenschliff erfunden hat, den ich hier im germ. Nationalmuseum auf Zweihändern aus dem 10.Jh. bewundern darf ;)

Gruesse
Pitter
 
Da hast Du wohl Recht, Pitter.

Leider weis ich gerade nicht mehr das Buch, in dem es stand, ich meine es war im Buch "100 legendäre Messer" - da stand etwas von Anfang des 20. Jhd. (oder auch noch früher)aus Frankreich, die hatten damals auch eine speziellen Namen für dieses Messer, der sich aber nicht auf den Riegel, sondern auf die Messergattung selbst bezog, ähnlich Laguiole, Nontron oder Opinel.

Nee, war nicht die französische Übersetzung von Liner-Lock :irre:

Da gibt es noch ein Buch, in dem zwar sehr viele Bilder, aber wenig technische Infos gegeben werden, ist aber nicht die Messer Enzyklopädie mit den vielen Fehlern.

Gruß Andreas
 
Schutzrechte Linerlock

Auch ich weiß, dass Michael Walker sich auf der Solinger MesserMacherMesse im Klingenmuseum noch vor ca. 4 Jahren als Erfinder des Linerlock rühmte. Einen überprüfbaren Verweis auf ein spezielles (z.B. insbesondere amerikanisches) Patent konnte ich bisher aber nirgends in Erfahrung bringen, und die weltweite Anwendung dieses Verschlußmechanismus durch eine nicht unerhebliche Anzahl von Messerherstellern erfolgt nach meiner Kenntnis NICHT unter Lizenz. Vielleicht verzichtet Michael Walker seit Jahren großzügig auf seine möglichen Rechtsansprüche, eher wahrscheinlich erscheint mir aber die Einsicht, dass für diesen Verschlußmechanismus keine patentrechtliche Grundlage besteht ... vielleicht weil irgendwer vor ihm eine solche clevere Idee hatte?
Beispielsweise soll die nicht mehr existierende Solinger Messerfirma
C. Gustav Spitzer schon in den 1950er Jahren ein Taschenmesser gefertigt haben, dessen Messerklinge mit Linerlock verriegelte. Diese Firma fertigte ihre Schneidwaren unter zwei unterschiedlichen Markenzeichen:
* von rechts nach links "gehender" Löwe
* von links nach rechts "schwimmender" Seehund
Leider habe ich von dieser Firma keine sonstigen Informationen oder Messer gesehen.

Vielleicht kann aus dem Forum irgendjemand mit diesem vagen und bisher durch nichts erhärteten Hinweis etwas anfangen.
 
Last edited:
cut said:
Beispielsweise soll die nicht mehr existierende Solinger Messerfirma
C. Gustav Spitzer schon in den 1950er Jahren ein Taschenmesser gefertigt haben, dessen Messerklinge mit Linerlock verriegelte. Diese Firma fertigte ihre Schneidwaren unter zwei unterschiedlichen Markenzeichen:
* von rechts nach links "gehender" Löwe
* von links nach rechts "schwimmender" Seehund

..... kann aus dem Forum irgendjemand mit diesem vagen und bisher durch nichts erhärteten Hinweis etwas anfangen.


.... hier zwei verschiedene Logos der Firma Gustav Spitzer,
die man auf dem Klingenerl oder direkt auf der Klinge finden kann,
vielleicht hilft das bei der Recherche.

Gruss,

Uli Zerdick :)
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e-mail: zerdick@t-online.de
 

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linerlocks, hab ich auch auf messern der US navy aus den 40er jahren gesehen! (fragt mich bitte nicht wo ich die bilder hab!)

auf der SICAC 1991 hab ich mit michael walker geredet, und er hat gesagt, das linerlock wäre eine von ihm verbesserte version, eines locks, welches er auf einem englischen messer, das angeblich vom ende des 19ten Jh. war, gesehen hat!
 
Mein altes BGS Diensttaschenmesser (ich war bei einer T-Abteilung - nur wegen des anderen threads zu Messern bei der Polizei :hehe: ) hat auch einen "Liner-Lock".

Es stammt nach dem Zustand und der Machart wohl aus den 60er Jahren, und hat den Stempel "Gußstahl" - F)(K - Solingen.
Die beiden Klammern sind nur stellvertretend für das Firmenlogo, zwei sich gegenläufig überschneidende Halbkreise.
Ich stelle später ein davon Bild rein.

Pitter schrieb mal in einer Patentdiskussion, dass M. Walker nicht diesen Verschluss allein, sondern das gesamte Messer in dieser Bauform als "Liner-Lock-Messer" hat patentieren lassen.

Gruß Andreas
 
Patent Liner-Lock / Markenzeichen F)(K

Das Markenzeichen des beschriebenen Liner Lock BGS-Dienstmessers stammt von der Solinger Firma FRIEDRICHSWERK Friedrich Koch - Fabrik feiner Stahlwaren in Solingen-Höhscheid. Die Firma belieferte noch 1970 die Bundeswehr mit Kampfmessern, die aber offensichtlich nicht aus eigener Fertigung stammten sondern vermutlich italienischen Ursprung hatten. Die Firma hat in den 1970er Jahre ihre Pforten geschlossen, die Betriebsgebäude sind in den frühen 1990er Jahren abgerissen worden.

Auch das BGS Dienstmesser soll nicht von der Firma Koch selbst gefertigt worden sein und stammt offenbar aus einer Zusammenarbeit mit Robert Klaas (Markenzeichen "küssende Störche"). Die ersten Lieferungen zur Ausstattung des BGS sollen von Robert Klaas direkt erfolgt sein, und auch von anderen Robert Klaas Taschenmessern ist mir bekannt, dass sie mit Markenzeichen anderer Solinger Firmen vertrieben worden sind. Ein Klaas Taschenmesser mit BGS Markierung konnte ich vor einiger Zeit von einem ehemaligen BGS Angehörigen erwerben, es ist ein Liner Lock, hat mehrere Klingen und dunkelgrüne Griffschalen aus glattem Kunststoff.

Patent:
"Pitter schrieb mal in einer Patentdiskussion, dass M. Walker nicht diesen Verschluss allein, sondern das gesamte Messer in dieser Bauform als "Liner-Lock-Messer" hat patentieren lassen."

Das scheint dann ja ein speziell amerikanisches Schutzrecht zu sein und entspricht keinesfalls den weltweit anerkannten Patentregeln:
nur technische Innovationen mit einem beträchtlichen Innovationsschub sind als Patent schutzfähig, eine bekannte Bauform (Klinge sowie Griff bestehend aus Platinen mit Griffschalen und zusätzlich bereits BEKANNTEM Verriegelungsmechanismus) kann sicherlich nur als Design geschützt werden, in Deutschland z.B. als Geschmacksmuster.
 
cut said:
Das scheint dann ja ein speziell amerikanisches Schutzrecht zu sein und entspricht keinesfalls den weltweit anerkannten Patentregeln:
nur technische Innovationen mit einem beträchtlichen Innovationsschub sind als Patent schutzfähig

Hehe. Wenn ich Zeit hab, stöber ich nochmal im US Patentamt, da ist das ja alles zu lesen. IIRC ist zumindest das Spyderhole patentiert. So ein Loch ist ja auch eine dolle technische Innovation :) Egal wie, ob Patent oder Geschmacksmuster, bevor wir raten -> mal in die Datenbank des Patentamst gucken.
Schaun wir mal, wer als erstes was verwertbares liefert.

Gruesse
Pitter
 
In der Blade vom Oktober 2004 steht ein Bericht über die Aufnahme von Michael Walker in die "Blade Magazin Cutlery Hall of Fame".
Da sind folgende Fakten zum Liner Lock aufgeführt:
Michael Walker hat den Liner Lock gegen Ende 1980 "entwickelt" und 1981 ca. die Hälfte seiner Folder mit dieser Verriegelung auf der New York Custom Show auf dem Tisch gehabt. Es steht in dem Artikel nichts davon, dass er den Liner Lock patentieren lassen hat (leider auch kein Grund, warum er ihn nicht als Patent eingereicht hat)! 1985 hat Walker den Button Lock patentieren lassen (U.S. Patent No. 4,551,917). Selbst für den Detent Ball besitzt Walker ein Patent (U.S. Patent No. 4,896,424) ..... Die einzigen Hinweise zum Liner Lock, die im Artikel zu finden sind, ist 1989 der registered Trademark auf den Namen "Liner Lock" (nicht auf den Mechanismus, nur auf den Namen!), sowie eine Resolution der Knifemakers Guild aus dem Jahr 2000, die Michael Walker als Erfinder des Liner Locks anerkennt.
In dem Blade-Artikel wird ein Brief von Ron Lake zur Aufnahme von Walker in die Hall of Fame zitiert, in dem Lake folgende Aussage über den Liner Lock trifft:
Blade Magazine said:
Some think that if something is not patented, it really wasn't invented. I would like to point out that one of the greatest gifts to mankind, for whatever reason, was never patened, that being the X-ray by German physicist Wilhelm Roentgen. Though the Liner Lock invention is not life saving like the X-ray, it did give the cutlery industry new breath an pumped adrenaline into the business.
Wenn ich den ersten Satz nicht komplett falsch deute, ist das doch eigentlich auch ein Hinweis darauf, dass der Liner Lock nicht patentiert ist, oder?
 
liner lock - Michael Walker

hallo Andreas,

Dein Hinweis auf die Veröffentlichung in "Blade October 2004" klärt offensichtlich die Auffassung, die in den USA über liner lock vorherrscht und die sicherlich NICHT richtig ist, da sie unvollständig ist.
Vielleicht kannst Du noch einmal prüfen: ist BLADE der vollständige Titel oder handelt es sich um das BLADE MAGAZIN, und müßte der Jahrgang nicht 2003 oder davor sein?
Du zitierst den Bericht mit der Information: "Die einzigen Hinweise zum Liner Lock, die im Artikel zu finden sind, ist 1989 der registered Trademark auf den Namen "Liner Lock" (nicht auf den Mechanismus, nur auf den Namen!)"

Dieser Hinweis klingt für mich schlüssig, denn mit dem "Markenschutz" (Trademark) - der übrigens auch beim Patentamt eingereicht und zugesprochen wird - erfolgt eben KEIN Schutzrecht für die Technik/Mechanismus, sondern nur für den Begriff/Namen.

In Deiner Mail avisierst Du eine Aussage von Ron Lake .... aber leider fehlt der dazu gehörende Text. Sicherlich wäre es interessant, ihn "nachzuschieben".
 
Es ist das Blade Magazin vom Oktober 2004. Michael Walker ist dieses Jahr in die Hall of Fame aufgenommen worden. Und darum ging es ja eigentlich in dem Bericht. Die Infos zum Liner Lock standen da halt mit drin.

Das Zitat von Lake's Brief im Blade Magazin ist doch angegeben:
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In dem Blade-Artikel wird ein Brief von Ron Lake zur Aufnahme von Walker in die Hall of Fame zitiert, in dem Lake folgende Aussage über den Liner Lock trifft:

Zitat:
Zitat von Blade Magazine, October 2004, Seite 73
Some think that if something is not patented, it really wasn't invented. I would like to point out that one of the greatest gifts to mankind, for whatever reason, was never patened, that being the X-ray by German physicist Wilhelm Roentgen. Though the Liner Lock invention is not life saving like the X-ray, it did give the cutlery industry new breath an pumped adrenaline into the business.
-----
 
Michael Walker hat den Liner Lock mechanik ERFUNDEN. Punkt. Er hat dafür kein Patent, was heisst JEDER kann es bauen. Er hat die Name Linerlock für sich schutzen lassen.

Die ältere Verschlußmechanik sind im wesentlich anders als Walker's. Walker's Mechanik nutz die Federkraft des Liners, auch um die Klinge geschlossen zu halten und eine Freischwung des Klinges bein öffnen zu verhindern. Andere Messer haben meisten immer ein Stadard Rückenfeder.
 
linerlocks, hab ich auch auf messern der US navy aus den 40er jahren gesehen! (fragt mich bitte nicht wo ich die bilder hab!)
Im Camilluskatalog aus den 40er ist eine Hippe mit Platinenverriegelung und Rückenfeder abgebildet,das gleiche Modell gibt es immer noch.
 
JFTR.



THE LINERLOCK -- RIGHT FROM THE SOURCE

Michael Walker's invention and development of the LinerlockTM
by Bernard Levine (c)1997 - for Knives Illustrated

The "Linerlock" knife is now so familiar that it is easy to forget that both the knife and the name are relatively recent inventions. Michael Walker made the first modern Linerlock in 1980, and he registered the name Linerlock as a trademark in 1989. Since the mid 1980s, dozens of hand knifemakers and factory knife manufacturers have made locking liner type knives inspired by Walker's designs, although very few of them fully understand either the advantages or the limitations of this mechanism. The best way to understand the Linerlock is to look back at how Walker developed it.

THE EARLY DAYS

Mike Walker began to make knives early in 1980. One of his first customers was a collector and dealer in Red River, New Mexico, named Don Buchanan. Mike made ten fixed blade knives for Buchanan. Don asked Mike for sheaths to go with these knives. Mike made those leather scabbards reluctantly, then announced that he hated making sheaths. So Don said, "Make folders." Mike did. He made slip joints. He made lockbacks like the factory folding hunters then on the market. He made mid-locks with mechanisms copied from antique folders. But he was not satisfied with any of these. Walker envisioned an improved folder that would do away with what he saw as the many limitations of conventional lockbacks.
First, he would design a knife that the user could open and close safely and easily with one hand, without having to change one's grip, or rotate the knife in one's hand.
Second, his new knife would do away with the sharp "back square" of the conventional pocketknife blade. When a conventional blade is closed, its back corner sticks out, and can snag the user's clothing. In some folders the back square is enclosed by extended bolsters, but this can compromise the shape of the handle. Mike envisioned changing the basic geometry of the folder, in order to eliminate the problem entirely.
Third, and most subtle, his knife would be self-adjusting for wear. Other innovative folders of this period, notably the Paul knife by Paul Poehlmann (patented 1976), were very strong and very sleek, but they required careful adjustment of set screws to keep their blades from working loose.

THE LOCKING LINER

Mike was familiar with the old locking liner design patented by Watson & Chadwick in 1906 for Cattaraugus. Used first on traditional folding hunters, this mechanism became standard on electricians' pocketknives, and was also used on Cub Scout knives. In this design, the liner projects above the handle, and it is split lengthwise, alongside the pivot pin. The side of its narrow tip engages the front edge of the tang when the locked blade is open.
Mike noted that only a thin extension of the liner could be used as the lock in the Watson & Chadwick design. This was because most of the liner had to engage the pivot pin, in order to hold the knife together against the tension of the backspring. The result is that this type of lock is inherently weak.
Mike went back to first principles. He realized that if spring tension and lock-up could be provided by a liner alone, he would be able to dispense with the backspring entirely. With the back spring gone, he could then have the end of the liner cut-out engage the bottom end of the tang, making for a much stronger and more positive lock. Indeed it would be nearly as strong as the old Marble's Safety folder (patented in 1902), while dispensing with that knife's long, awkward, and fragile fold-up extension guard (the folded guard serves as that knife's lock when the blade is opened).

STRONG AND SECURE

As it worked out, Mike had not anticipated just how strong his new lock would be. About 1984 I helped to run side-by-side destruction tests of all the types of locking folders available at that time. Each test involved securing the handle of the knife without blocking the movement of its blade or spring; then sliding a one-foot pipe over the open blade (which was oriented edge downward), to serve as a lever-arm; and finally hanging weights from the free end of the pipe until the lock failed.
Name-brand conventional factory lockbacks failed at between 5 and 7 foot pounds (except for one that failed with just the weight of the pipe). A Paul button-lock knife proved to be more than twice as strong as the best of the conventional lockbacks. But a Walker Linerlock was nearly four times as strong as the lockbacks. What's more, when Walker's Locker did finally fail, it failed in the open position. Instead of closing suddenly upon failure, as all the other knives did, it seized up and became a "fixed" blade.

SELF-ADJUSTMENT

This strength turned out to be a fringe benefit of Walker's self-adjusting design. He based this design upon the simplest of all mechanisms, the inclined plane, or wedge. The end of the tang is slightly beveled. The end of the liner is not (although it can be, as long as the angles do not match). Both parts must be hard. When the blade is opened all the way, the liner passes the inner edge of the tang, but it is stopped before it passes the outer edge. The liner's leading edge bears on the beveled end of the tang. If the pivot joint loosens over time, the point of engagement of the lock-up moves further along the bevel, so it continues to lock up tight.
In the destruction test, when we applied an extreme load to the blade of Walker's Linerlock, the free end of the locking liner moved all the way past the end of the tang, and wedged itself between the blade and the fixed liner. Mike was later able to disassemble and repair this test knife, and today it is (almost) as good as new.
In his first Linerlocks (he was not calling them this yet), Walker made the liners out of spring-tempered 440-C blade steel (he did, and still does, his own heat treating). The lock-ups were not yet the full width of the tang -- Michael changed this after the destruction tests, to make his knives even stronger.
The thick 440-C liners of those early versions applied so much spring pressure to the blades that no other mechanism was required to retain the blades in the closed position. But when Mike began to experiment with lighter gauge liners, he realized that a separate element would be needed to perform this function, which is performed by the backspring in conventional knives. In 1984 Mike began to incorporate a ball detent in the frames of his Linerlocks, allowing the liner to be dedicated totally to lock-up in the open position, while the ball detent held the folded blade closed.

TITANIUM

These new lighter gauge liners were made out of titanium alloy. Titanium has many features that make it especially suitable for this application.
- Titanium has a high strength to weight ratio.
- Titanium has superb spring retention qualities, without the necessity of any heat treatment. A titanium spring will recover from a severe load that would permanently deform a steel spring of the same cross-section.
- Titanium galls to other metals - it seizes to them, rather than slipping past them, when they are rubbed together under tension. This makes titanium useless for moving parts, but ideal for parts that are meant to seize, such as the end of a liner engaging the end of the tang of a folding knife blade.
Titanium can be electrolytically toned to a wide range of attractive colors. Michael and Patricia Walker pioneered the application of this technique to knives. In fact Patricia Walker was the first artist to engrave and anodize titanium, both on her husband's knives, and on her own jewelry and artwork.

ADVANTAGES AND LIMITATIONS

Walker's Linerlock mechanism is flexible and forgiving in many ways. In the 1980s Mike would go to shows with a box full of unfinished blades that he had ground freehand in all sorts of shapes. Customers would pick out ones they liked, and Mike would then make knives around these blades, without any need for the precise patterns that burden the makers of conventional lockbacks and slipjoints.
However, one aspect of the Linerlock is not forgiving at all. This is the bevel at the end of the tang, on which the end of the locking liner bears. If this angle is too acute, the liner will slip and the lock will fail. If the angle is too obtuse, the liner will stick, and the blade will be difficult or impossible to close.
Mike emphasizes that there is no single correct angle for this bevel, as some writers have mistakenly claimed. Rather it must be determined for each knife. The optimal angle is a function of the blade and liner materials, of the spring tension of the liner, and most important of all of the overall length of the knife. The free end of the liner moves in an arc of a circle, and the length of the knife determines the radius of this circle.

LINERLOCKS TODAY

Mike Walker rarely makes Linerlocks any more. He has licensed the name, and various aspects of the mechanism (including the patented safety latches recently developed jointly by Walker and Ron Lake), to a few other makers and manufacturers. On his own current knives he uses some of the dozens of other locking mechanisms that he has invented over the years.
Mike is flattered that so many makers and manufacturers use his invention, though he is disappointed that most of them fail to grasp all the subtleties of the Linerlock mechanism. Because of this, most of their knives lack the strength and smoothness of Walker's own.
And Mike is angry at certain pompous Johnny-come-lately makers who attempt to claim credit for his inventions and his designs. One shameless maker is today receiving royalties for a design that Walker created two years before that particular maker assembled his first knife. But Mike never patented his original mechanism or his early designs, so this sort of copying is now water over the dam.
However Walker's trademark rights are another story. Mike lets his lawyers deal with any makers or manufacturers who have the temerity to use his "Linerlock" trademark without his formal written permission.

*** END ***



Bernard Levine's KNIFE-RELATED LINKS Page: includes links to information on knives, knife technology, knife history, and U.S. knife law.

Bernard Levine's KNIFE-EXPERT Page
 
So und noch eine aktuelle Info von Bernard Levine aus einer mail an mich:


After writing that 1997 article, I learned that a mechanism incorporating many of the
features of the Linerlock was invented by a German pocketknife manufacturer and patented in
Britain (but not the USA) in 1929; it was probably patented in Germany then, also, but I
have not checked. I have never seen an example of this knife, so I suspect it might not
have been manufactured. See attached pictures, from the British patent abridgment.


See pp 52-53 of Carter's book on German Sword and Knife Makers A-L for background on
Altenbach
 

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.... klasse recherchiert, Pitter, ...Hut ab!

In Anthony Carter's Buch steht zu 'Peter Altenbach & Söhne, Schwanenwerk, Solingen-Ohligs', geschrieben, dass die Firma 1901 gegründet wurde, und zuerst auf Rasiermesser und Rasierklingen spezialisiert war, dann 1920 zusammen mit C.Herder Messer, und vor allem Taschenmesser, für den Export nach USA hergestellt hatte.

Interessanterweise wurde die Firma Ende der 1980er Jahre komplett in die USA verkauft und kürzlich erst wieder von einem Konsortium deutscher Firmen (Borkott GmbH&Co.KG) zurückgekauft. Aktuell gibt es die Firma 'Peter Altenbach Solingen GmbH & Co.KG' also wieder, die sich exclusiv mit dem Grosshandel befassen, sämtliche Maschinen wurden verkauft.

Vielleicht weiss ja ein Solinger Insider ( @ cut?) mehr über den Verbleib der Maschinen und Firmen-Unterlagen, interessant wäre es sicher.
Noch interessanter wäre die Frage, was passiert, wenn es sich herausstellt, dass es bereits seit den 20er Jahren ein Patent für den Linerlock gibt, und zwar hier in Deutschland.

Für mich steht nun also so gut wie fest,
dass Michael Walker dann NICHT den Linerlock ERFUNDEN hat (@Kevin W.) er hat ihn eher perfektioniert, und nur er weiss, was ihn dazu bewegt hatte, oder woher er den Anstoss für 'seinen' Linerlock bekam. :)

..... quod est demonstrandum!


Viele Grüsse,

Uli Zerdick
________________________
e-mail: zerdick@t-online.de
 
Del Ray said:
Noch interessanter wäre die Frage, was passiert, wenn es sich herausstellt, dass es bereits seit den 20er Jahren ein Patent für den Linerlock gibt, und zwar hier in Deutschland.

Nix, weil das Patent wahrscheinlich abgelaufen ist. Ausser dass - Kevin hoer mal weg - das Ego mancher US Messermacher leidet, weil eben kein Amerikaner den Linerlock erfunden hat :). Messermachen fing eben weder 1980 noch 1920 noch 1850 an.

Mal generell zwei Sachen:

1. Ich glaube B.Levine ungeprueft, dass M.Walker von dem Altenbach Patent keinen Schimmer hatte. Das leigt erstens daran, das solche alten Patente wohl duzendweise unter Staub vergesse liegen und ...

2. Man muss sich mal klarmachen, dass- wenn man sich alleine auf den Verschluss von Klappmesserm bezieht - hunderte von Mechanismen in zig Varianten patentiert sind. Die meisten kamen nie auf den Markt. Ich hab mir irgendwann mal den Spass gemacht, alleine vom US Patentamt ueber 100 Patentschriften zu dem Thema runterzuladen. Das waren bei weitem nicht alle. Die Mühe für eine umfangreiche Patentrecherche macht sich sicher kaum ein Messermacher - müsste er eigentlich, wenn er was neues entwickelt. Macht aber keiner, ist auch gut, solange es ohne geht. Zudem ist es fast unmöglich irgendwas zu entwickeln, was es nicht schon so oder ähnlich gab. Selbst das was die beiden Hawks machen, gibts sicher in der einen oder anderen Variante. Vielleicht nicht bei Messern, das mag was neues sein. Aber ein Messer ist halt nur ne Klinge mit nem Griff dran ;)

3. Noe, das war nicht doll recherchiert. Das war google und ne mail an BRL, der wirklich sehr hilfsbereit ist. Viel interessanter wäre es, noch weiter zurückzugehen. Ich halte das grundsätzliche System vom Linerlock - meinetwegen den detent ball mal aussen vor - für so simpel, das gabs sicher schon vor 1920. Gefühlsmässig. Muss man nur noch finden.

Gruesse
Pitter
 
Cattaraugus wars

Keine Ahnung wer der Mann war, und woher er stammt - stand im Buch "100 legendäre Messer" von Gérard Pacella.
...und ich dachte schon, ich hätte was am Kopf...:glgl:

1906 patentierte Cattaraugus das System einer linearen Raste, doch man musste bis 1980 warten, damit es von Michael Walker modernisiert wurde, indem er ein echtes "System für eine Hand entwickelte". Die Revolution bestand darin, eine Feder im Inneren der Platine anzubringen, deren äusseres Ende an der Klingenangel anstößt...

Allerdings weis ich nicht, wie authentisch und sauber recherchiert das Buch ist, man denke nur an die Messer-Enzyklopedie...

Gruß Andreas
 
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Liner Lock

Eine bereits jetzt so umfassende Resonanz auf meine bescheidene Anfrage zum liner lock / linerlock hatte ich nicht erwartet !

Ich freue mich natürlich, dass Kevin Wilkins mit seiner Aussage "Michael Walker hat den Liner Lock mechanik ERFUNDEN. Punkt." EINDEUTIG Stellung nimmt. Eine so drastische Festlegung kennt man ja aus Berlin bereits von unserem Bundeskanzler: "Basta!" - jedoch ist die Diskussion damit noch längst nicht zu Ende sondern geht dann häufig erst richtig los. Sicherlich ist Kevin Wilkins lernfähig und aufgeschlosssen, seine Meinung neuen Erkenntnissen anzupassen.

Ganz besonders gespannt sein darf man nun auch auf mögliche Neubewertungen durch den "Knife EXPERT" Bernard Levine. Selbsternannte Experten habe ich besonders gerne, und ich bin zumindest verwundert, das er selbst nach seinem 1997'er Bericht Kenntnis von dem britischen Patent hatte und nun eingesteht "... but I
have not checked..." .

Für die Gültigkeit eines Patents ist es übrigen unerheblich, ob die technische Innovation jemals (als Einzelstück oder in Serie) verwirklicht worden ist: der Patentinhaber ist BERECHTIGT, die Erfindung zu nutzen und gegebenfalls Lizenzen zu gewähren. Da das Patent ein vom staatlichen Patentamt GEPRÜFTES Schutzrecht ist, lassen die Gewährung und Veröffentlichung durch das Britische Patentamt die Schlussfolgerung zu, dass bis 1929 kein vergleichbarer Stand der Technik bekannt war.

Die Höchstlaufdauer eines Patents beträgt 20 Jahre - somit wäre bei Ausschöpfung aller Verlängerungsmöglichkeiten durch den Patentrechtsinhaber Altenbach das Schutzrecht spätestens 1949 ausgelaufen - und dies wäre genau Zeitgerecht, um ohne jeglichen Verstoß eine Nutzung durch JEDEN beliebigen Hersteller zu ermöglichen!
Warum sollten nicht Solinger Hersteller wie Robert Klaas, Friedrich Koch, vielleicht auch Gustav Spitzer und weitere Hersteller, diesen Umstand genutzt haben, um eine Verriegelung der Klinge mittels Platine anzuwenden?

Auch ich bin davon überzeugt, dass Michael Walker sich keinesfalls leichtfertig sondern allenfalls in Unkenntnis des Stands der Technik als "Erfinder" des Linerlock glaubte, und vielleicht haben ja auch (berechtigte?) Zweifel dazu geführt, dass er keinerlei Schutzrechte hierzu als Patent angemeldet hat.
Unbekannt ist bisher auch, ob das britische ALTENBACH Patent überhaupt jemals für andere Länder geschützt wurde und in den USA bekannt wurde: da der Auslandsschutz mit zusätzlichen Kosten verbunden ist und teuer ist (und war), wurde und wird nicht selten ein Patent nur für die nationale Verwendung oder einige wesentliche Exportländer beantragt.

Del Rays Ergänzungen zu Peter Altenbach & Söhne (Schwanenwerk) kann ich gerne vervollständigen:
Anthony Carter's Veröffentlichung über diese Firma ist leicht mißverständlich und inzwischen überholt.
In den 1980er Jahren kaufte offenbar ein amerikanischer Importeur die Firma, um weiterhin die aus Solingen bezogenen Schneidwaren beziehen zu können (die Firma verblieb also KOMPLETT in Solingen). In den späten 1980er Jahren soll die Firma Borkott Partner nach einem vom amerikanischen Investor zu vertretenen Konkurs Altenbach übernommen haben, bis die Firma im Jahr 2001 (?) unter der Regie von Borkott Partner (nach einem weiteren Konkurs?) erneut und nun endgültig liquidiert wurde. Zumindest seit 2002 wird die Firma in keinem Adress- oder Telefonverzeichnis mehr geführt.

Das Buch "100 legendäre Messer" zeichnet sich nicht nur durch eine recht willkürliche Auswahl der Messer aus, denn auch die Texte halten oft einer kritischen Rüfung nicht stand.
Die Information zu Michael Walkers liner lock "Die Revolution bestand darin, eine Feder im Inneren der Platine anzubringen, deren äusseres Ende an der Klingenangel anstößt..." war ohne Zweifel auch am Robert Klaas "BGS"-Taschenmesser verwirklicht. (Aber vielleicht ist der Buchtext ja auch nur eine sehr schwache und unvollkommene Übersetzung der Original-Buchversion).
 
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