Testbericht Rondane S

mark23

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Hallo!

Ralf hat heute sein Rondane abgeholt und es auch gleich getestet. Er hat mir seinen Test geschickt und mich gebeten, ihn ins Forum zu setzen. Mache ich doch gerne :D ...
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Testbericht Rondane S

Erstmal Daten und Fakten:

Design, Lars Behnke
Messerfertigung, Jürgen Schanz
Klingenlänge, ca. 150 mm
Gesamtlänge, ca. 280 mm
Stahl, 1.2552 gehärtet auf 59 HRC
Griff, Canvas Micarta olivgrün
Gewicht, 410 Gramm

Als ich das Messer heute bei Lars abgeholt habe (wir trafen uns bei Jürgen Schanz), war ich zwiespältig überrascht.
Es ist etwas fetter als auf den Bildern als von Lars im Forum abgebildet. Auf den zweiten Blick und nach dem zweiten Anpacken merkt man wie führig und satt es in der Hand liegt, auch die Optik gefällt.
Es ist wie von Jürgen nicht anders zu erwarten, sauber und sehr gut verarbeitet worden.
Zuhause angekommen habe ich die verschiedenen Tragepositionen von der Kydexscheide mit Teklolk und auch der Lederscheide ausprobiert, die übrigens beide optimal verarbeitet sind.
Die Kydexscheide habe ich noch etwas im Klingenbereich geweitet, so daß sie satt einrastet aber an der Klinge nicht ganz so stramm anliegt.
Dann bin ich mit meinem Sohn (der mal wieder Co2 Pistole schießen wollte) und meine kleine Jagdhündin (Shiba Inu) raus in Wald und Feld.
Das Rondane S hatte ich in der Kydexscheide am Gürtel dabei. Ich war positiv überrascht, daß man das Gewicht gar nicht spürt. Dann mußten Äste daran glauben die auf die Wege herunterhingen, je nach Holzart und genauem Treffen des Astes, genügte ein oder zwei Hiebe für Daumendicke Äste. Meine Hündin ist immer begeistert über Äste, die Sie immer triumphierend davontragen darf.
Nach ca. 12 - 15 solcher Ästen, brauchte das Messer eine größere Herausforderung.
Diese Herausforderung war ein armdicker ca. 10 cm starker Kirschbaumast, an dem schon ein Teil der kleinen Äste keine Blätter und Früchte mehr hatte. Der Ast war sehr hart, in höhe meines Kopfes, hatte kaum Saft mehr und die Hälfte war Kernholz.
Innerhalb ca. 2 Minuten war er durchgehauen.
Der Griff ist für Hackarbeiten optimal gemacht, ob man vorne greift oder hinten, um mehr Wucht zum hacken zu haben, ich hatte nie Angst, daß das Messer mir aus der Hand rutscht.
Es war eher eine Verlängerung meiner Hand, sehr angenehm und je länger man damit arbeitete um so mehr Spaß machte es damit.
Die Klingenschärfe war neu absolut scharf und nach dem harten Gebrauch genauso scharf.
Auch in der Sonne konnte man auf der Schneide keine Scharte oder glänzende Stelle sehen.
Fazit nach dem ersten Tag:
Das Messer ist von Lars optimal konstruiert, toll ausbalanciert, auf Funktion ausgelegt, super verarbeitet, der Stahl ist gut gewählt, die Wärmebehandlung scheint zu stimmen, was man manchmal nicht so beeinflussen kann, wenn es eine Fremdfirma macht, aber Jürgen hat anscheinend eine gute Firma an der Hand. Man merkt, dass Lars versucht hat, alle Details optimal in den Griff zu bekommen, die Auswahl des Stahls nach Romans Buch und auch Rücksprache mit ihm und Herbert über die optimale Wärmebehandlung.
Das Design, die Berechnung der Balance am Computer und der Bau eines Prototyps, das Alles paßt.
Der Preis ist für mein Messer mit 2 Scheiden im Vergleich zu den Messern die ich habe relativ günstig.
Dieses alles klingt nach Lobhuddelei, aber ich habe verschiedene andere Messer gehabt oder habe sie noch, die schon nach dem ersten Schlag auf einen daumendicken Ast versagt haben.
Z.B. Fällkniven VG 10 Stahl, die Schneide hat sich umgelegt, so daß man den Grad an der Seite gefühlt und im Licht die glänzende Stelle gesehen hat, ich war sehr enttäuscht und habe es verkauft.
Oder ein Campmesser von einem deutschem Messermacher für Fa. Nohl gefertigt und unter Nohl-Design verkauft.
Ein tolles Messer und klasse verarbeitet aber nach jedem Schlag auf Daumendicke Äste sieht man auf der Schneide eine glänzende (stumpfe) Stelle, der Stahl ist D2 und auf 58° Rockwell gehärtet (angeblich).
Des weiteren erlauben manche meiner Messer nur eine Griffposition oder man hat Angst, daß sie beim nächsten Schlag aus den Fingern rutschen. Nicht das diese Messer schlecht wären, ganz im Gegenteil aber hinter dem Rondane S steckt eine Menge Know How, das aber genutzt werden muß, damit es seine Qualität entfalten kann, für die es konstruiert wurde. Man kann diesem Messer sicher auch gut Fleisch und andere Lebensmittel schneiden, da ich es aber mit WD-40 einreibe ist das wohl ungesund, außerdem besitzte ich für die Küche ein schönes Messer von Kevin Wilkins.

Mich würden die Tests der anderen Rondane S Besitzer interessieren.

Ralf
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Ralf, danke nochmal für den Testbericht und Vergleich!!!

Anbei noch einige Bilder von Ralf, Preise nur zum Vergleich!!!

- Bild 1, Nohl-Design D2-Stahl 58 HRC, 290 Gramm, Klingenlänge 167 mm. schlechter Stahl, ansonsten Top, € 400.- mit schöner punzierter Lederscheide, in 2 höhen tragbar.
- Bild 2, Winkeler Design, über Nohl gekauft, Balbach-Stahl partiell gehärtet auf 58 HRC, 290 Gramm, 130 mm Klingenlänge, tolles Messer, klasse Stahl aber als Campmesser eher zu klein. € 400.- ohne Scheide.
- Bild 3, Böhlke Campmesser Vollintegral, Vandadis 4 ca. 60 HRC, 310 Gramm, 145 mm Klingenlänge, schlecht ausbalanciert, nur eine Griffmöglichkeit, schönes Messer liegt gut in der Hand. € 400.- mit einfacher Lederscheide.
- Bild 4, Marttiini Haumesser, modifizierter Griff, Rentier, 310 Gramm, 240 mm Klingenlänge, Kohlenstoffstahl, Klinge ca. 50 Jahre alt graviert nicht geätzt, tolles Teil, nur zum Hauen, Griff zu rutschig und dünn. € 120.- bei *** Gelöscht. Hinweise auf Internet-Auktions-Plattformen sind im Messerforum nicht erwünscht. *** mit einfacher Lederscheide.
- Bild 5, Böhlke Bausatz, 440 Gramm, ca.160 mm Klingenlänge, Stahl Vascowear, Griff Kunstharzpressholz, von mir selbst gefertigt. Messer ist zu unföhrmig und zu breit. Der Stahl ist aber prima. € 150.- Klinge gehärtet noch schwarz + Neusilberpins und Griffmaterial ohne Scheide.

Gruß

Lars
 

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hallo ralf,
danke für den tollen bericht!!!!!!!!!

mir macht das immer wieder spass die designs von lars umzusetzen!
 
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