Gyuto-Review: Ashi Ginga 210 mm

Pflaster

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Klingenlänge: 211 mm
Gesamtlänge: 334 mm
Klingenhöhe: 43 mm
Klingenmaterial: rostträger Schwedenstahl (Sandvik 13C26?)
Härte: 59 HRC
Gewicht: 140 g
Griffmaterial: Pakkawood
Preis: 161 €

Vor ca. drei Monaten hatte ich mich mal wieder daran gemacht, meine Kochmesser-Wunschliste weiter abzuarbeiten. Neugierig gemacht durch Berko und Schwatvogel – ein Dankeschön an beide! – kontaktierte ich die Firma Ashi Hamono in Sakai, die bekannt ist für ihre besonders schneidfreudigen Klingen. Nach einem sehr freundlichen E-Mail-Kontakt bestellte ich direkt bei Ashi ein Gyuto mit 210 mm langer Klinge aus rostträgem Schwedenstahl. Die ganze Abwicklung klappte prima. Die Reise von Osaka nach Frankfurt dauerte zwei Tage; die Reise durch den Zoll nochmal sechs Tage :staun:.
Der Preis des Messers in Höhe von 161,69 € setzt sich folgendermaßen zusammen:
Gyuto (119,31 €) + Versand (16,56 €) = 135,87 € + 19 % Einfuhrumsatzsteuer (25,82 €).

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Stahl:
Ich habe mich für die rostträge Variante der Ginga-Serie entschieden, da die Klingen aus Schwedenstahl dünner sein sollen als deren Pendants aus Shirogami. Auf meine Nachfrage bei Ashi Hamono, ob es sich bei diesem Stahl um Sandvik 13C26 handelt, erhielt ich als Antwort von Herrn Takada:
“Sandvik 13C26... I can't say whether that is correct or not.. Because it's a business secret! ;-)”
Ich würde mal sagen, das heißt ja – oder?

Jedenfalls scheint es sich da um ein eher offenes Geheimnis zu handeln, denn auch hier im MF gibt es bereits Aussagen darüber, dass es sich bei dem von Ashi verwendeten rostträgen Schwedenstahl um besagten Sandvik 13C26 handelt. Dieser Stahl (C 0,68 / Cr 12,9 / Mn 0,6 / Si 0,4) ist aufgrund seines sehr feinen Gefüges für feinste Schneiden geeignet und eine gute Wahl für ein dünn ausgeschliffenes Gyuto.
Hier auf der HP von Sandvik gibt es sehr interessante Infos dazu:
http://www.smt.sandvik.com/en/materials-center/material-datasheets/strip-steel/sandvik-13c26/
http://www.smt.sandvik.com/en/products/strip-steel/strip-products/knife-steel/sandvik-knife-steels/
http://www.smt.sandvik.com/en/products/strip-steel/strip-products/knife-steel/knife-steel-knowledge/
http://www.smt.sandvik.com/en/produ.../knife-steel-knowledge/different-steel-types/
Die Härte liegt bei 59 HRC. Auf Wunsch liefert Ashi auch mit 61 HRC, ich halte mich aber lieber an deren ausdrückliche Empfehlung von 59 HRC. Wenn der Hersteller alle Parameter wie Stahl, Wärmebehandlung und Klingenschliff sorgfältig aufeinander abgestimmt und optimiert hat, dann erwarte ich keine Verbesserung dadurch, dass ein Parameter (in dem Fall die Härte) verändert wird. Während der Verwendung des Messers in den letzten Wochen hat sich auch schon abgezeichnet, dass die Härte von 59 HRC gut gewählt ist bei einer so extrem dünnen Klinge. Ich könnte mir vorstellen, dass bei 61 HRC die Schneide zu empfindlich sein würde. Ich habe das Messer in der Zwischenzeit einmal geschliffen (2000er und BBB), was wirklich kinderleicht vonstatten ging. Geht fast genauso leicht wie Carbonstähle, wobei die sehr dünne Schneide das Schärfen natürlich sehr erleichtert.


Verarbeitung:
Der Griff des Ashi Ginga ist tadellos verarbeitet – keine Spalten, Überstände oder störende Kanten. Jedoch ist die Zwinge (Kropf) am Übergang zur Klinge sehr roh belassen, was zwar unerheblich für die Handhabung ist. Aus hygienischen Gründen wäre aber eine Politur in dem Bereich besser, da sich dort in den Riefen leicht Schmutz ablagern kann. Schließlich habe ich nicht vor, auf meinem Messer Bakterienkulturen anzulegen.

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Beim Hiromoto AS (oben) z.B. hat man an dieser Stelle sorgfältiger gearbeitet.
Außerdem fand sich an der Rückseite der Klinge ein deutlicher und störender Grat, der sich mit Mikromesh natürlich schnell und einfach entfernen ließ – keine große Sache also. Die Klinge ist ansonsten völlig in Ordnung, der Anschliff sehr sauber und gleichmäßig, die OOTB-Schärfe excellent. Trotzdem würde ich die Verarbeitung insgesamt als eher schlicht (nicht schlecht!) bezeichnen. Einen schön gerundeten Rücken z.B. sucht man vergeblich. Alles wirkt ein wenig eckig, aber ohne dass irgendetwas wirklich stören würde. Wirklich zu bemängeln finde ich letztlich nur die nicht polierte Zwinge.


Performance:
Das Ashi ist mit 140 g sehr leicht und liegt sehr gut in der Hand. Der Schwerpunkt befindet sich genau am Übergang von der Zwinge zur Klinge. Besonders gespannt war ich natürlich auf die Schneidfähigkeit des Messers, und ich muss sagen, hier wurde ich nicht enttäuscht. Die sehr dünn ausgeschliffene Klinge gleitet wie erwartet sehr leicht durch jedes Schnittgut. Auch bei hartem Gemüse ist kaum ein Widerstand zu spüren. Das Arbeiten mit diesem Messer ist keine Arbeit, sondern reiner Genuss! Dass das Ashi sehr gut schneidet, ist natürlich keine Überraschung – das war von einem anerkannten „Laser“ nicht anders zu erwarten. Um jedoch dessen Schneidleistung genauer einordnen zu können, bietet sich wieder ein Vergleich mit anderen Messern an.


Vergleich:
Zum Vergleich habe ich nochmal mein Schanz-Gyuto sowie das Kanetsugu ProM-Gyuto herangezogen. Review dazu hier: http://www.messerforum.net/showthre...romoto-AS-vs-Kanetsugu-Pro-M-vs-Schanz-Custom
Hier zunächst ein paar Bilder zum Klingendicken- sowie Klingengeometrievergleich:

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links Ashi, rechts Schanz

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links Ashi, rechts Kanetsugu

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links Ashi, rechts Kanetsugu

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links Ashi, rechts Schanz

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von links: Ashi, Kanetsugu, Schanz

Ein paar Zahlen:

Klingendicke: Ashi 1,80 mm – Kanetsugu 1,81 mm – Schanz 1,74 mm

Hier noch einmal eine Tabelle von W1-Werten in mm (Klingendicke 1 cm über der Schneide):

Heft1/32/3
Ashi 240mm (Shirogami?)1,001,000,95
Kagayaki Carbonext 210mm1,101,000,90
Herder Nakiri0,850,850,85
Hiromoto AS 180mm1,201,051,01
Kanetsugu ProM 180mm0,960,840,80
Schanz Custom0,910,710,67
Sirou Kamo Nakiri1,531,281,08
Ashi Ginga 210mm0,830,720,64

Man sieht anhand der Bilder und Zahlen, dass die Klinge des Ashi sehr dünn ist und über eine ausgezeichnete Geometrie verfügt – ein wahrer „Laser“ eben. Aber das gilt in ähnlicher Weise auch für das Kanetsugu und das Schanz. Bei diesen beiden sind übrigens die hinteren Ecken der Schneiden abgerundet, so dass man auf den Fotos die Geometrie leider nicht richtig erkennen kann. In natura machen beide Messer – vor allem das Schanz – in dieser Hinsicht einen weitaus besseren Eindruck. Die W1-Werte sind insofern aufschlussreicher als die Bilder.

Jedenfalls ist es gar nicht so einfach, bei den drei Kandidaten Unterschiede in der Schneidfähigkeit zu ermitteln und zu verifizieren. Ich habe eine ganze Reihe verschiedener Gemüse verwendet und immer wieder abwechselnd mit den frisch geschärften Messern geschnitten, um zu einem möglichst klaren Bild zu kommen. Ich muss sagen, dass nach dem Kanetsugu die Luft schon recht dünn wird, wenn es um eine Verbesserung der Schneidfähigkeit geht. Dieses Messer schneidet sehr leicht auch durch harte Gemüse und reicht mit Sicherheit aus, um die meisten – auch anspruchsvollen – Köche glücklich zu machen.
Im Vergleich dazu gleitet das Schanz noch ein wenig besser durch das Schneidgut, nicht viel, aber man merkt einen Unterschied. Der Unterschied vom Schanz zum Ashi ist dagegen kaum spürbar. Nach vielmaligem Hinundherwechseln der Messer beim schneiden von verschiedenen Gemüsen kristallisierte sich schließlich ein minimaler Vorsprung des Ashi heraus. Der Vergleich ist aber auch deshalb schwierig, da die beiden Messer sich stark von der Größe und dem Gewicht her unterscheiden. Das Schneiden mit einer 210 mm-Klinge (140 g) fühlt sich natürlich ganz anders an und scheint leichter zu gehen als mit einer 174 mm-Klinge (108 g). Trotzdem ist der Unterschied wirklich verschwindend gering.

Da alle drei Kandidaten besonders gut durch hartes Schneidgut gleiten und prädestiniert sind für das Zerkleinern von Möhren, Sellerie, Kohlrabi und Co., ließ ich sie in einem Versuch gegen meinen bisherigen „Möhren-Killer Nr.1“ antreten: mein Sirou Kamo Nakiri. Ich wollte sehen, wie gut sich die drei dünnen rostträgen Monostahlklingen gegen eine dreilagige Klinge mit Aogami 2-Schneidlage schlagen würden bzw. umgekehrt. Vom Foto-Vergleich her würde man dem Kamo wahrscheinlich keine allzu großen Chancen einräumen:

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links Ashi, rechts Kamo

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Und auch die W1-Werte (siehe Tabelle) sprechen nicht gerade für das Nakiri. Doch genug der Theorie ... ein paar Zahlen aus der Praxis wären nicht schlecht. Auf meine Küchenwaage legte ich ein kleines Schneidbrett und darauf plazierte ich nacheinander eine an der Unterseite abgeflachte frische Möhre, eine zurechtgeschnittene Möhre mit quadratischem Querschnitt und ein quaderförmiges Stück Kohlrabi. Dann wurden nacheinander immer abwechselnd die Klingen auf das Schneidgut aufgelegt und im Druckschnitt gaaanz langsam eine dicke Scheibe abgetrennt. Bei jedem Schnitt wurde der jeweils höchste angezeigte Wert auf der Waage notiert und am Ende aus allen Schnitten ein Durchschnittswert für jedes Messer ermittelt.
Am schlechtesten kam das Schanz mit dem Druckschnitt zurecht. Ein durchschnittlicher Druck von 800 Gramm war nötig, um die Möhre bzw. den Kohlrabi zu durchtrennen. Das Ashi und das Kanetsugu lagen genau gleichauf mit 760 Gramm. Beim Kamo-Nakiri reichte dagegen im Durchschnitt bereits ein Druck von 470 Gramm aus, um das Schneidgut zu durchtrennen. Im Druckschnitt-Vergleich lässt das relativ dick erscheinende dreilagige Kamo seine Konkurrenten also ziemlich deutlich hinter sich.

Kohlrabi-Verwertung à la Kamo:
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Kamo-Nakiri: im Vergleich mit dem Laser – dick aber schnittig!

Was die wichtigere Zugschnittfähigkeit angeht habe ich keine Zahlen, doch gefühlt liegt hier das Kamo ganz knapp hinter dem Ashi und dem Schanz und noch vor dem Kanetsugu, wobei die Unterschiede zwischen den einzelnen Kandidaten sehr sehr gering sind. Ich würde sagen, alle vier spielen mehr oder weniger in derselben Liga der extrem schneidfreudigen Messer.


Fazit:
Das Ashi Ginga Gyuto ist ein tolles Messer, das aufgrund seiner extremen Schneidfreudigkeit wiederum die Schnibbelfreudigkeit des (Hobby-) Koches erhöht. Durch das geringe Gewicht (140 g) ist das Messer sehr handlich. Die rostträge Klinge aus vermutlich Sandvik 13C26 lässt sich kinderleicht auf höchste Schärfe bringen und hält diese auch sehr lange. Die Schneidhaltigkeit zu verifizieren finde ich generell ziemlich schwierig, aber ich würde das Ashi etwas hinter dem Schanz aus SB1 einordnen. Aufgrund seiner sehr einfachen Schärfbarkeit (einfacher als SB1) sehe ich darin aber keinen Nachteil. Schärfbarkeit und auch Schneidhaltigkeit werden durch die sehr dünn ausgeschliffene Schneide natürlich begünstigt. Trotz ihrer Feinheit ist diese Schneide nicht sehr empfindlich. Die von Ashi empfohlene Härte von 59 HRC ist sicherlich gut gewählt und Ausbrüche sind somit nicht zu befürchten. Das Preis-/Leistungsverhältnis des Gyutos halte ich für sehr gut. Man erhält für 161,- € ein zwar nicht perfekt verarbeitetes Messer, dessen kleine Mängel jedoch zu vernachlässigen sind und das durch seine excellenten Schneidfähigkeiten zu überzeugen – besser gesagt zu begeistern weiß. Insgesamt also eine klare Kaufempfehlung für das Ashi Ginga Gyuto aus Swedisch stainless steel.

Gruß
Pflaster
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

ein ungemein informativer Bericht, vielen Dank dafür!:super:


Jedenfalls ist es gar nicht so einfach, bei den drei Kandidaten Unterschiede in der Schneidfähigkeit zu ermitteln und zu verifizieren.

Das glaube ich gut und gerne. Mich würde es nicht wundern hier einer Selbst-Suggestion zu unterliegen.:D

Ich muss sagen, dass nach dem Kanetsugu die Luft schon recht dünn wird, wenn es um eine Verbesserung der Schneidfähigkeit geht.

Das ist für mich die eigentliche Überraschung, günstig, gut und bietet was die Schneidfreude betrifft, den um einiges teureren Konkurrenten Paroli.:super:

Die letzten Meter ziehen immer an, für Pragmatiker wäre nach dem Pro-M die Tür zu. Wie bedauerlich.:teuflisch

Gruß, güNef
 
Wirklich sehr interessant und aufschlussreich.

Verdachtsmomente in dieser Richtung hatte ich in letzter Zeit auch desöfteren. Der Sprung zwischen einem handelsüblichen deutschen Kochmesser und einem etwa gleichteuren Japaner (Tojiro DP) erscheint riesig, der vom Tojiro zum mehr als dreimal so teuren Suisin Inox Honyaki vergleichsweise eher minimal. Auch ein relativ robustes Global schneidet gefühlt zumindest nicht wesentlich schlechter durch die Karotte als der gepriesene Laser. Trotzdem liebe ich mein Suisin auch wegen seiner anderen Vorzüge.

Eine nicht zu vernachlässigende Komponente für das Schneidgefühl ist meiner Meinung nach auch das Eigengeweicht des Messers. Ein etwas schwereres Messer scheint mir beim Wiegeschnitt im Vorteil.
 
...Einen schön gerundeten Rücken z.B. sucht man vergeblich. Alles wirkt ein wenig eckig, aber ohne dass irgendetwas wirklich stören würde...
Ich verstehe auch nicht warum das bei den Yo-Gyutos nicht gemacht wird.
Mein 21er Ashi Wa-Gyuto hat einen perfekt abgerundeten Rücken u. Choil, bei 110g.


Am schlechtesten kam das Schanz mit dem Druckschnitt zurecht. Ein durchschnittlicher Druck von 800 Gramm war nötig, um die Möhre bzw. den Kohlrabi zu durchtrennen. Das Ashi und das Kanetsugu lagen genau gleichauf mit 760 Gramm. Beim Kamo-Nakiri reichte dagegen im Durchschnitt bereits ein Druck von 470 Gramm aus, um das Schneidgut zu durchtrennen. Im Druckschnitt-Vergleich lässt das relativ dick erscheinende dreilagige Kamo seine Konkurrenten also ziemlich deutlich hinter sich.

Kann jemand sagen woran das liegt?!
Im Druckschnitt gibt es echt sehr große Unterschiede - fällt mir auch immer wieder auf.
Mein Lignum3 zum Beispiel, ist im Zugschnitt sehr gut, aber im Druckschnitt die absolute Katastrophe.

Ein relativ robustes Global G5 ist im Druckschnitt um Welten besser.
Allgemein sind meine Global(s) im Druckschnitt gut, obwohl es meine "dicksten" Messer sind.






PS: Schöne Review!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bis jetzt habe ich hier lediglich mitgelesen.
Jetzt, da ich auch mal etwas besser weiß, will ich auch mal etwas absondern:

Ich hatte mit einem in Japan bestellten Messer ein ähnliches Erlebnis. in 2 Tagen von Japan nach
Frankfurt, dann 10 Tage von Frankfurt zu mir. Ich habe deshalb nachgefragt.

Ergebnis: Der Zoll bearbeitet alle Sendungen innerhalb eines Tages. Der Übeltäter ist das DHL-Auslieferungslager
in Frankfurt, wo die Sendungen bis zu 2 Wochen liegen bleiben.

Und danke für das interessante Review, das wieder dazu führen wird, daß ich mehr Küchenmesser besitze, als ein geistig gesunder
haben sollte.

Grüße aus dem Norden

Michael
 
meine 2 rostfreien ashis haben beide einen gerundeten rücken, mein nicht rostfreies leider nicht. die gesshin gingas sind laut jon wohl noch ein bisschen runder.
 
Vielen Dank für eure Kommentare!

@ Rock ´n´Roll
Danke für das sehr aufschlußreiche Review :) ...

... in welchem es leider an stimmungsvollen Fotos mangelt, wie du sie immer zu bieten hast!

@ güNeff
Die letzten Meter ziehen immer an, für Pragmatiker wäre nach dem Pro-M die Tür zu. Wie bedauerlich.:teuflisch

Stimmt, ein Pragmatiker wird wahrscheinlich niemals zu einem Messerverrückten - und wird leider auch nie wissen, was ihm entgeht ;-).

@ welcomehome
Verdachtsmomente in dieser Richtung hatte ich in letzter Zeit auch desöfteren. Der Sprung zwischen einem handelsüblichen deutschen Kochmesser und einem etwa gleichteuren Japaner (Tojiro DP) erscheint riesig, der vom Tojiro zum mehr als dreimal so teuren Suisin Inox Honyaki vergleichsweise eher minimal. Auch ein relativ robustes Global schneidet gefühlt zumindest nicht wesentlich schlechter durch die Karotte als der gepriesene Laser. Trotzdem liebe ich mein Suisin auch wegen seiner anderen Vorzüge.

Ich sehe es wie du. Selbst mit sehr günstigen Japanern (Kai Wasabi) kommen die meisten Solinger schon nicht mit. Deine Liebe für dein Suisin kann ich sehr gut nachvollziehen - es geht bei Messern (für Liebhaber) doch um viel mehr als die reinen Schneideigenschaften...

@ Kiam
Die Idee mit dem Brett auf der Waage...!

Einen Versuch war es wert...

@ Schubi7739
Kann jemand sagen woran das liegt?!
Im Druckschnitt gibt es echt sehr große Unterschiede - fällt mir auch immer wieder auf.

Siehe Nachbarthread - ich hoffe, wir kommen der Sache näher...

@ MSnai
Ergebnis: Der Zoll bearbeitet alle Sendungen innerhalb eines Tages. Der Übeltäter ist das DHL-Auslieferungslager
in Frankfurt, wo die Sendungen bis zu 2 Wochen liegen bleiben.

Danke für den Hinweis! Dafür lasse ich beim nächsten Mal den DHL-Fahrer büßen... :hehe:

@ Berko
meine 2 rostfreien ashis haben beide einen gerundeten rücken, mein nicht rostfreies leider nicht. die gesshin gingas sind laut jon wohl noch ein bisschen runder.

Sauerei! Da hab ich wohl irgendwie Pech gehabt. Ein gerundeter Rücken wertet ein Messer wirklich auf. Aber eine Regel, was die bei Ashi runden und was nicht, ist noch nicht erkennbar.

@ Schwatvogel
Sehr schönes Review. Meines kommt auch in nächster Zeit, wenn ich mal ein paar ruhige Tage haben. Top! :super:

Danke dir. Ich hab dein Ashi-Review ehrlich gesagt schon vermisst. So musste ich mein Gyuto ohne Vorbericht kaufen.

Gruß
Pflaster
 
@ Schwatvogel
Danke dir. Ich hab dein Ashi-Review ehrlich gesagt schon vermisst. So musste ich mein Gyuto ohne Vorbericht kaufen.
Das tut mir natürlich leid. Ich habe die letzten vier Monate extrem wenig Zeit gehabt und wollte das Review wirklich nicht überstürzen. Auch das CarboNext-Review wird noch mal merklich ergänzt werden...
 
Moin,

nachdem ich ein paar Tage Metal-bedingte Pause hier im Forum eingelegt hab :haemisch: hab ich das Review hier erst grad gesehen.
Sehr schön und sehr ausführlich, vielen Dank dafür :super:

Sieht mir nach einem wirklich guten Messer aus. Ein paar Details lassen sich vielleicht besser machen wie von dir aufgezeigt, aber für den Preis macht man da auf jeden Fall keinen Fehler... vor allem mit der Geometrie.

Gruß, Gabriel
 
@ Gabriel
vielen Dank!
nachdem ich ein paar Tage Metal-bedingte Pause ...
Hoppla, hoffentlich haben deine Trommelfelle das gut überstanden... ;)

Sieht mir nach einem wirklich guten Messer aus. Ein paar Details lassen sich vielleicht besser machen wie von dir aufgezeigt, aber für den Preis macht man da auf jeden Fall keinen Fehler... vor allem mit der Geometrie.
Ja, die paar kleinen Mängel zählt man eben auf der Vollständigkeit halber, aber ist ja nichts dabei, was jetzt beim Gebrauch stören würde. Obwohl ich immer der Meinung bin, wenn ich in der Lage bin, kleine Unregelmäßigkeiten wie einen Grat an der Rückseite in drei Minuten zu entfernen, dann sollte der Hersteller das auch selber vor der Auslieferung hinbekommen.
Gruß
Pflaster
 
Moin,

ja alles gut, bins gewohnt danke ;)

Da bin ich eigentlich ganz deiner Meinung, hatte ich damals beim Masamoto KS ja auch angemerkt.
Ich schätze manche Hersteller passen sich da eher dem "Durchschnittskunden" an, der so ein Messer als reines Arbeitsgerät sieht, aber wie manche Hersteller zeigen geht es ja auch anders.

War aber bisher das erste Mal, dass ich von Verarbeitungsfehlern beim Ashi gehört habe, also demnach nochmal danke für die Information.


Gruß, Gabriel
 
Hallo,
in der Zwischenzeit habe ich mein Ashi einer kleinen Schönheitskur bei Jürgen Schanz unterzogen. Der war so nett, den Messerrücken abzurunden und die Riefen am Übergang von der Zwinge zur Klinge wegzuschleifen. Außerdem wurden ein paar Kratzer auf den Klingenflanken entfernt. Ich habe zusätzlich in den letzten Tagen die Klinge auf Hochglanz poliert, wodurch ein – wie ich finde – schönes Finish entstanden ist. Für mich haben sich die Maßnahmen wirklich gelohnt. Das Messer fühlt sich angenehmer an und sieht schöner aus - und macht auf diese Weise noch mehr Freude. Hier ein paar Bilder:

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Je nach Licht und Blickwinkel ergeben sich verschiedene Eindrücke:

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Der gerundete Rücken:

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Der geglättete und angepasste Übergang von der Zwinge zur Klinge:

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Gruß
Pflaster
 
Servus,

Das Messer fühlt sich angenehmer an und sieht schöner aus - und macht auf diese Weise noch mehr Freude.

genau das unterscheidet den Liebhaber vom nackten Nutzer, wir wollen beide Seiten der Medaille.:D

Jetzt hat das Ashi Ginga das ihm gebührende Finish, ärgerlich ist nur das dieser Job extern und auf eigene Kosten durchgeführt werden muss, weil der Hersteller dies nicht für nötig hält.:confused:

Bei den Wa-Gyuto-Serien funktioniert das doch auch!

Gruß, güNef
 
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Grund:
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Hallo Pflaster (Ihr),
ich bin neu hier im Forum habe aber schon recht viel gelesen.

Bei mir steht eine Neuanschaffung an. Es soll ein japanisches Gyuto Klingenlänge 210mm werden und dann eventuell noch ein Petty 120mm Klingenlänge dazu.
Griffe sollen westlicher Art sein.
Mein Favorit ist aktuell das hier vorgestellte Ashi Ginga, da es einen nicht allzukleinen Griff besitzt und wohl auch eines der leichtesten ist und mir optisch gut gefällt.

Zu dem Messer und der Bestellung habe ich ein paar Fragen, bei denen Du (Ihr) mir hoffentlich helfen könnt:

1. Das Messer kann ja aus Schwedenstahl (laut Preisliste (http://www.ashihamono.com/image/en/price_list20140401.pdf): Swedish stainless steel) bestellt werden. Ist dieser Stahl nun wirklich rostfrei und läuft nicht an? Im Review wird er ja als rostträge bezeichnet!

2. Hat die Firma nur die eine westliche Messerserie und es reicht das "Gyuto 210mm mit western style handle" zu bestellen?

3. Wie wird bezahlt?

4. Gibt es eine Obergrenze für den Kaufpreis, bei dem der Zoll einen höheren Betrag verlangt? Ich hatte im Forum von einer Grenze von 150 Eur irgenwo gelesen.

5. Man scheint ja zwischen verschiedenen Griffhölzern wählen zu können - Composite wood or Magnolia, Water buffalo horn (http://www.ashihamono.com/image/en/standard_lineup.pdf)?
Das hier vorgestellte hat ja wohl einen Composite Griff! Gibt es irgendwo Bilder von den anderen Griffhölzern?

Das solls erstmal gewesen sein. Wünsche Euch ein schönes We,

Chris
 
@Neu_Hier:

1. Rostfrei =rostträge, denn letzendlich kriegt man auf jedes Küchenmesser Rost drauf wenn man sich nur genug anstrengt. Bei rostträgen Messern muss man aber einen Aufwand betreiben, der nichts mit der normalen Anwendung in der Küche zu tun hat.

2. Reicht.

3. Ich hab PayPal genommen. Visa und MasterCard geht aber auch.

4. Richtig, kostet das Messer inkl. Versand 150 oder mehr Euro kommt auf die 19% weitere 8.5 % Zoll drauf. Grob kalkuliert kannst du dann mit 30% Aufpreis rechnen.

5. Es gibt 3 Materialkombinationen bei ashi für die gingamesser. Aber nicht jedes Messer gibt es mit jedem Griff.

Der schwarze Holzverbundsstoff mit Nieten gibt es für alle Typen ausser dem chinesischen hackmesser, was man nur mit vernietetem Rosenholz bekommt.

Das andere Material ist das im dem PDF rechts sichtbare Magnolienholz mit Hornzwinge. Dieses bietet ashi für fast alle Messer an. Die Ausnahmen sind all jene, die im Preislisten PDF nen Sternchen haben.
 
Danke für die schnelle Antwort.

Vom Kostenpunkt ist es somit fast egal, ob ich das Gyoto und das Petty zusammen bestelle oder nacheinander. Einmal spart man die 2. Versandkosten und einmal zahlt man die 8,5% zusätzlichen Zoll.
Ich nehme dann mal Kontakt mit der Firma auf.
Freue mich schon auf meinen neues Spielzeug;).
 
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