AL6V4 Titan schleifen

Guido

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Hallo,

seit Tagen versuche ich auf einem Blech aus AL6V4 Titan ein sauberes Finish hinzubekommen.

Es bleiben immer so eine Art Flecken/Schatten zurück (relativ gleichmäßig über die gesamte Fläche). Die Schatten sind erstaunlicherweise quer zur Schleifrichtung.

Mit der Suche habe ich nichts zu dem Thema gefunden.

Folgendes habe ich schon probiert:

- "normales" Schleifpapier bis 1000er trocken und nass (Siliziumkarbid glaube ich)

- Micromesh MX bis 600er oder 1000er trocken und nass
(Habe das Schleifgewebe immer wieder gereinigt, damit es sich nicht zusetzt.)

- Scotch Reinigungsschwamm

Alles ohne Erfolg.

Könnt ihr mir einen Tipp geben, was ich falsch mache oder anders machen sollte.

Bin mit meinem Latein am Ende.:confused:

Munter bleiben Guido.
 
Hallo Guido,

kannst du ein Foto posten, damit man sich ein Bild machen kann?

Gruß
Christian
 
Es könnte sich auch um ne Art Patina bzw. Oxidschicht handeln, mit der sich Titan und dessen Legierungen schnell überziehen. Um die Oxidation zu beschleunigen reicht es oft schon die feingeschliffene Oberfläche des Titans mit dem Hautschweiß der Finnger in Kontakt zu bringen. Je feiner du schleifst um so größer und damit reaktiver wird die Titanoberfläche.
Als Abhilfe könnte schon das Tragen von Handschuhe funktionieren. Oder du sorgst durch ne Laugen- bzw. Säurebehandlung gleich für ne homogene Oxidschicht auf der Oberfläche, wodurch der dunkle "matte" Schimmer des Titans sehr schön zur Geltung kommt.
 
Ich würde "Schatten" nicht auf partielle Oxidation zurückführen, da Titan nur durch eine Oxidschicht passiviert wird und die Schicht nur sehr dünn ist. Beim Erhitzen wirde die Oxidschicht natürlich dicker und ist dann gut zu sehen.
Ich würde viel mehr vermuten, dass die Schatte auf das Walzen des Blechens zurückzuführen ist. Ich weiß nicht mit welcher Körnung Guido angefangen hat zu schleifen, aber es klingt so als ob nicht alles der ursprünglichen Walzhaut entfernt wurde. Ich fange meist mit 240 Papier an und schleife wie bei einer Klingen mit jeder feineren Körnung senkrecht zur vorherigen.

Gruß Tobi
 
Je feiner du schleifst um so größer und damit reaktiver wird die Titanoberfläche.
Das hatte ich jetzt aber genau anders herum in Erinnerung.

Titan reagiert zwar schnell mit Luftsauerstoff, allerdings nicht so schnell.
Eventuell siehst Du da die Walzrichtung!?
 
Hallo,

hier mal ein paar Bilder, wo ich versucht habe die Unsauberheiten abzubilden. Es tritt in gleicher Form gleichmäßig auf beiden Seiten des Bleches auf. Das Blech ist 180 mm lang, 1,2 mm dick und 20 mm breit. Das Muster läuft quer zu den Walzspuren die vor dem Schleifen auf dem Bech zu erkennen waren.
Die Walzoberfläche ist aber komplett abgetragen und ich bin mit einer groben Körnung angefangen und habe mich zu feineren hochgearbeitet. Ich habe, nachdem die Muster aufgetreten sind, wieder mit dem gröberen Schleipapier angefangen aber auch ohne Erfolg.

Am Handschweiß kann es nicht gelegen haben, da ich Latexhanschuhe getragen habe.

Oxidation halte ich auch nicht für wahrscheinlich, da die Muster sofort nach dem schleifen vorhanden sind und auch nicht weg gehen, wenn ich erneut schleife.

Auf den Bildern ist das Ganze aber wirklich nur schwer zu erkennen. Es wird mit dem Auge auch erst je nach Lichteinfall sichtbar. Die Muster verlaufen quer und sehen "wolkenartig" oder so aus.

Bin mal gespannt, ob ihr was erkennen könnt.
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Zuletzt bearbeitet:
mmh, wirklich was erkennen kann ich nicht auf den Fotos...
Wie hast du geschliffen? Mit einem Schleifklotz aus Holz, Metall o.ä. oder nur mit Hand? Dann könnte es nämlich sein, dass du manche Unebenheiten vom Walzen eben doch nicht richtig entfernt hast, auch wenn die Walzhaut selbst weg ist.
Ansonsten kann es natürlich auch auf ein Problem beim Herstellungsprozess zurückzuführen sein. Ist das Material aus einer 'vertrauenswürdigen' Quelle? Nicht, dass du etwas gekauft hast, was jemand anderes schonmal aus demselben Grund weggeworfen hatte...

nur so vage Ideen, sonst fällt mir nix ein...

Gruß, Jan.
 
Habe mit einem Schaumstoff Schleifklotz speziell für Mircomesh geschliffen.

Das Material ist aus vertrauenswürdiger Quelle.

Walzhaut ist definitiv weg.

War eine Tafel stand sogar noch AL6V4 aufgedruck drauf.

Könnten es Unregelmäßigkeiten im Gefüge sein?

Womit schleift ihr Titan AL6V4?
 
Versuchs mal mit nem harten und möglichst ebenen Schleifklotz und gutem Schleifpapier. Mit Schaumstoff wird das nie plan.
 
Hallo Leute,

nach einigem probieren habe ich herausgefunden das ich nur bis zu einer 600er Körnung schleifen sollte um ein gleichmäßiges Schliffbild zu erhalten. :super:

Ich habe normales 600er Schleifpapier (von Wolfcraft für Nirosta) mit Wasser verwendet und habe es sobald es nur etwas an Schärfe verloren hat durch frisches ersetzt.

Das Ergebnis ist für mich einwandfrei.

Die Probleme mit den feineren Körnungen könnten daher rühren, das es schnell zu einer Politur kam, bei der die beschriebenen Unregelmäßigkeiten auftraten.

Vielleicht helfen diese Hinweise anderen, die ähnliche Probleme haben.


Munter bleiben, Guido
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: AL6V4 Titan schleifen - Titan mattieren - Faber Castell Perfection 7058 Radierer

Hallo Leute,

das Thema Titan speziell AL6V4 (Grad 5 Titan) schleifen bzw. Mattieren hat mich weiterhin beschäftig und in den letzten Tagen habe ich eine Interessante Methode entdeckt die ich weitergeben möchte.
Dazu mehr weiter unten.

Ich habe zum erreichen eines matten Schliffbildes dies verwendet:
http://www.bosch-professional.com/de/de/gda-280-e-5838-ocs-p/
es geht auch:
http://www.bosch-do-it.de/de/de/bosch-elektrowerkzeuge/werkzeuge/pda-240-e-3165140107143-199912.jsp
oder:
http://www.bosch-do-it.de/de/de/bosch-elektrowerkzeuge/werkzeuge/pda-180-e-3165140201421-199912.jsp

Dazu dieses Schleifpapier für Stein, das es bis Körnung 1200 gibt:
http://www.bosch-professional.com/de/de/gda-280-e-5838-ocs-p/

index.php
[/URL][/IMG]

Das Gerät habe ich umgekehrt auf dem Tisch mit Holz-Prismen und einer Gewichtsbelsteten Schlaufe fixiert und habe dann beide Hände frei das Werkstück zu führen.

Der Nachteil dabei ist, dass es nicht möglich ist, an einem gebogene Werkstück eine ansatzlose gleichmäßige Oberfläche zu erreichen.
Das Schleifen muss also vor dem Biegen abgeschlossen sein.

Die Schleiflinien sind beim Deltaschleifer eher kreisförmig und es ergibt sich bei Körnung 1200 eine interessante matte Oberfläche, bei der keine Schleifrichtung zu erkennen ist.
Die Ergebnisse habe mir sehr zugesagt.
Die Oberfläche ist sehr schön gleichmäßig matt bis an die Ränder.
Wenn man versucht mit Schleifpapaier Titan zu mattieren kann es vorkommen, dass die Rändern aus mir unbekannten Gründen heller werden.

Was aber wenn das Titan bei der Benutzung Kratzer bekommt?

Und jetzt kommt das Neue:
Titan kann man wunderbar mit dem Faber Castell Perfection Radierstift 7058 mattieren.

Das ist dieser hier:
http://www.farbstifte.net/radierstift-fabercastell-perfection-7058-p-1371.html
oder andere Varianten:
http://www.farbstifte.net/radierstift-fabercastell-perfection-7058b-mit-pinsel-p-1490.html
und:
http://www.farbstifte.net/radierstift-fabercastell-perfection-7057-p-390.html

Ich bin dauf in einem Uhrenforum gestoßen, wo dieser Radierstift zum entfernen von Kratzern und Microkratzern empfohlen wurde.
Wie immer gilt natürlich, zuerst an unauffälliger Stelle ausprobieren.:hmpf:

Dort stand unter anderem, das jemand gesehen bzw. erfahren hatte, das dieser Radierer auch bei den Uhrenherstellern zum beseitigen von Kratzern verwendt wir.
Sollte also was bewährt Gutes sein.

Damit bekommt man Krater weg und bis an den Rand eine gleichmäßig matte Oberfläche.

Man kann aber auch gleich die ganze Oberfläche damit mattieren wenn vorher fein genug vorgeschliffen wurde.

Vielleicht kann jemand diese Information gebrauchen und erspart sich das lange herumpropieren, wie ich es gemacht habe.

Munter bleiben!
 
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