@ Besucher123
Wenn Du mit Deiner Sisalscheibe gut polieren willst und auch richtig was abgehen soll, musst Du als erstes mal die Scheibe ordentlich mit dem Polierwachs einarbeiten. Je nach Größe der Scheibe kann da problemlos mal ein halbes bis ein Kilo Wachs draufgehen. Meine Scheibe hat 450 mm Ursprungsgröße und braucht bis sie richtig geht rund ein halbes Kilo Wachs. Ich habe da noch Altbestände von einer Polierei bekommen, von dem dortigen Meister stammen auch die Ratschläge!
Nur mit einer gut eingearbeiteten Scheibe erreichst Du einen, wenn auch geringen Materialbtrag, richtige Millimeter abtragen tust Du hiermit nicht. Effektiv rundest Du nur die "scharfen" Schleifriefen ab und erzeugst so eine glänzende Oberfläche. Nach dem Vorpolieren solltest Du dann den Hochglanz mit einer Baumwolltuchscheibe und dem für Dein Material passendem Wachs erledigen. Aber auch hier gilt, die Scheibe vorher gut einarbeiten.
Die Scheibe aufrauhen bringt eigentlich erst dann was, wenn Du schon ein paar Klingen poliert hast und sich die Oberfläche der Scheibe komplett mit dem Wachs und Abrieb zugesetzt hat. Durch zu übertriebenes (öfteres) Aufrauhen verdient nur der Scheibenlieferant! Dadurch schaffst Du Deine Scheiben in der doppelten Zeit auf, also steigt auch sein Umsatz ums doppelte.
Was hier die Arbeit wesentlich beschleunigt ist Druck, dadurch bedingt ist aber auch die Leistung des Motors nicht unerheblich. Ob der kleine BS200 das abkann, wage ich zu bezweifeln. Für Bunt- und Edelmetalle mag das gehen, aber Stahl, ich weiß nicht so recht... ... wenn ich will, halte ich mit der 450 mm Scheibe meinen Motor locker an... ...mein Polierbock ist aus einem alten Doppelschleifbock von Flott mit alten 4 PS, da geht schon was.
Gute Ergebnisse erzielt man hier nur, wenn man auch was einsetzt. Die Arbeit machen die Schleifpartikel im Wachs, wenn Du hier keine verwendest, schleift da auch nichts!!! Also, wenn Du Material abtragen willst, spare nicht mit dem Wachs, hier gilt der Grundsatz: Viel hilft viel! Allerdings sollte Dir das Wachs auch nicht wegen Überfüllung der Scheibe von derselbigen entgegenspringen, das war dann zuviel!
Als Warnung sei hier aber trotzdem erwähnt, daß sich ein Werkstück, unkontrolliert an die Scheibe gehalten, so verselbständigen kann, daß es locker ein paar Meter durch die Werkstatt fliegt und nach dem Flug auch easy irgendwo stecken bleiben kann. Schnittverletzungen an Fingern, Armen und Bauch sind an der Tagesordnung.
Nach meinem "Polierunfall" mit fast abgetrenntem Zeigefinger (der hing nur noch an einem Stückchen Haut und einer Sehne) trage ich beim Polieren Kettenhandschuhe und wegen dem Greifen darüber Lederhandschuhe, sowie eine Stechschürze aus dem Fleischereibedarf. Vielleicht übetrieben, aber einmal reicht! Mit guter chirurgischer Handarbeit und 2,5 Stunden im Nirwana haben die den Finger wieder angenäht und super gute Abreit geleistet: ich kann ihn wieder voll benutzen! ...so, genug OT
Freddie