Sisalscheibe aufrauen

Besucher123

Mitglied
Beiträge
353
Hallo zusammen,

Ich habe mir ein Sisalscheibe vom Polierbock gekauft. Dort steht das man sie vor Benutzung lange anrauen soll mit einem Sägeblatt. Das war es leider schon an Tipps.
Habe es gestern ausprobiert und die Scheibe schleift poliert kein Stück, weder vorher noch nacher. Auf Stahl 1.2842 mit blauer Schleifpaste. Der Stahl ist nicht gehärtet.

Kann mir jemand einen Tipp geben was ich falsch mache?

Danke vorab.

B123
 
Wir nehmen immer eine Drahtbürste. Die Fläche der Bürste ist eine Größer.
Außerdem sollte man die Sisalscheibe regelmäßig mit der Bürste bearbeiten.
Heißt im laufenden Betrieb die Bürsten gegendrücken um sie wieder aufnahmefähiger für die Politur zu machen.

Gruß Dirk
 
Meinst du feines, hellblaues, von UNIPOL oder wie die heißen?
Das ist für die Endpolitur. Auf Sisal benutzt man viel gröbere Pasten bzw. Blöcke- Riegel von Polierwachs.
Polierst du auch mit anderen Scheiben?
Vielleicht fester aufdrücken?
 
Hallo,

ist schwer zu sagen, woran es liegt. Motor/ Geschwindigkeit zu gering, Scheibe zu rau, in welchem Zustand befindet sich das Material? Am Besten du fragst einfach bei der Fa. Polierbock, die sind nett und helfen gerne.

Viele Grüße

Hilmar
 
Erstmal danke für die vielen Antworten, ich ergänze mein Geschreibsel noch. Es handelt sich um einen Metabo 200 Bandschleifer, das Material ist plangeschliffenes Flachmaterial.
Die Paste besteht aus Fett in der Schleifkörnung eingebettet ist. Diese Kilostangen ebenfalls von Polierbock. Wie muß die Oberfläche der Sisalenden denn aussehen wenn sie richtig angeraut wurde.

Ich wundere mich weil meine Polierscheibe direkt glanz auf den Stahl und auch Alu bringt. Das Sisal soll schleifende Wirkung haben und ein finisch ähnlich der Körnung 320 hinterlassen. Ich bekomme damit nicht mal die Umrisszeichnung die ich mit Edding gemacht habe vom Stahl runter???.

Aber stimmt ich sollte den Shop direkt anschreiben.

Gruß und schönes Wochende.

B123
 
@ Besucher123

Wenn Du mit Deiner Sisalscheibe gut polieren willst und auch richtig was abgehen soll, musst Du als erstes mal die Scheibe ordentlich mit dem Polierwachs einarbeiten. Je nach Größe der Scheibe kann da problemlos mal ein halbes bis ein Kilo Wachs draufgehen. Meine Scheibe hat 450 mm Ursprungsgröße und braucht bis sie richtig geht rund ein halbes Kilo Wachs. Ich habe da noch Altbestände von einer Polierei bekommen, von dem dortigen Meister stammen auch die Ratschläge!
Nur mit einer gut eingearbeiteten Scheibe erreichst Du einen, wenn auch geringen Materialbtrag, richtige Millimeter abtragen tust Du hiermit nicht. Effektiv rundest Du nur die "scharfen" Schleifriefen ab und erzeugst so eine glänzende Oberfläche. Nach dem Vorpolieren solltest Du dann den Hochglanz mit einer Baumwolltuchscheibe und dem für Dein Material passendem Wachs erledigen. Aber auch hier gilt, die Scheibe vorher gut einarbeiten.

Die Scheibe aufrauhen bringt eigentlich erst dann was, wenn Du schon ein paar Klingen poliert hast und sich die Oberfläche der Scheibe komplett mit dem Wachs und Abrieb zugesetzt hat. Durch zu übertriebenes (öfteres) Aufrauhen verdient nur der Scheibenlieferant! Dadurch schaffst Du Deine Scheiben in der doppelten Zeit auf, also steigt auch sein Umsatz ums doppelte.

Was hier die Arbeit wesentlich beschleunigt ist Druck, dadurch bedingt ist aber auch die Leistung des Motors nicht unerheblich. Ob der kleine BS200 das abkann, wage ich zu bezweifeln. Für Bunt- und Edelmetalle mag das gehen, aber Stahl, ich weiß nicht so recht... ... wenn ich will, halte ich mit der 450 mm Scheibe meinen Motor locker an... ...mein Polierbock ist aus einem alten Doppelschleifbock von Flott mit alten 4 PS, da geht schon was.

Gute Ergebnisse erzielt man hier nur, wenn man auch was einsetzt. Die Arbeit machen die Schleifpartikel im Wachs, wenn Du hier keine verwendest, schleift da auch nichts!!! Also, wenn Du Material abtragen willst, spare nicht mit dem Wachs, hier gilt der Grundsatz: Viel hilft viel! Allerdings sollte Dir das Wachs auch nicht wegen Überfüllung der Scheibe von derselbigen entgegenspringen, das war dann zuviel!

Als Warnung sei hier aber trotzdem erwähnt, daß sich ein Werkstück, unkontrolliert an die Scheibe gehalten, so verselbständigen kann, daß es locker ein paar Meter durch die Werkstatt fliegt und nach dem Flug auch easy irgendwo stecken bleiben kann. Schnittverletzungen an Fingern, Armen und Bauch sind an der Tagesordnung.
Nach meinem "Polierunfall" mit fast abgetrenntem Zeigefinger (der hing nur noch an einem Stückchen Haut und einer Sehne) trage ich beim Polieren Kettenhandschuhe und wegen dem Greifen darüber Lederhandschuhe, sowie eine Stechschürze aus dem Fleischereibedarf. Vielleicht übetrieben, aber einmal reicht! Mit guter chirurgischer Handarbeit und 2,5 Stunden im Nirwana haben die den Finger wieder angenäht und super gute Abreit geleistet: ich kann ihn wieder voll benutzen! ...so, genug OT

Freddie
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Badger,

Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht und die Einbringung deiner Erfahrung, wenn sie auch negativ war ( hat ja nochmal ein gutes Ende genommen ). Die Warnung nehme ich mir zu Herzen. Es ging mir nicht darum richtig Abtrag zu erzielen, sondern nur ein durchgängiges Finish zu schaffen.
Ich werde die Scheibe wie beschrieben richtig einarbeiten und danach nochmal berichten.

Die Filzscheibe hat auch erst richtig poliert als sie gesättigt war, ich hätte es schon als verstopft beschrieben. Bei Sisal konnte ich mir das nicht vorstellen da das Material irgendwie gar nicht aufnahmefähig wirkt.

Schönes Wochenende

Gruß B123
 
Zurück