Billigmesser vs. Handgeschmiedet

Schmiedeglut

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In diesem Beitrag habe ich auf die Qualitätsunterschiede zwischen Billigmessern und ordentlicher Handarbeit hingewiesen.

Um einen Eindruck zu vermitteln wovon ich spreche, habe ich ein kleines Video aufgenommen und eine ausgemusterte Testklinge von mir gegen ein 10,- Euro Messer aus der Schublade antreten lassen.

Beide Klingen sind scharf ausgeschliffen und nicht manipuliert oder weichgeglüht und es wurde nichts verfälscht oder am Video manipuliert.

Link zum Video (am besten das Video maximiert angucken ;))

Die Damastklinge ist aus 75Ni8+1.2842 und besteht aus 11 Lagen in Torsion. Natürlich ist das noch nicht als richtiger Damast zu bezeichnen, sondern eher als Monostahl. Eine richtige Damastklinge kommt noch als Video, aber ich komme momentan leider einfach nicht zum schmieden und bitte noch um etwas Geduld. Jedenfalls ist die geschmiedete Klinge das Gegenstück zu dieser hier von PainlessPotter.

Fazit:
Natürlich kann man dieses Ergebnis nicht nur dem Stahl/Damast zuschreiben (zumal es hier ja sowiso nur 11 Lagen sind).
Vielmehr soll das Video den Unterschied hervorheben, dass eine handgefertigte Klinge perfekt für den Verwendungszweck hergestellt werden kann und dadurch überlegen ist!
Die Auswahl der Stähle, Wärmebehandlung und die Klingengeometrie müssen aufeinander abgestimmt sein.
Erfolg ist die Aneinanderreihung von richtigen Entscheidungen und bei Handarbeit habe ich nunmal alle Möglichkeiten zur Verfügung. :super:

EDIT: Mir ist gerade die Idee gekommen aus diesem Beitrag eine Art sammlung von Testvideos / Fotos / Berichten zu machen.
Wer mag, darf sich also gerne anschließen.:super:

Liebe Grüße

Xzenon
 
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Hallo,

habs mir eben angesehen, nettes Video
Ich muss sagen dass mich das Ergebnis nun nicht wirklich wundert, wenn man die Härtung der beiden Messer als Basis nimmt.
Meisterlich gehärtet gegen Stanzblech. Dann der Schliff: sauberer, vermutlich balliger Schliff gegen maschinell dünn ausgeschliffen.

Rein physikalisch gesehen also nur berechtigt, dass das härtere Material das weichere prägt, sonst würd ich mir Sorgen um die Naturgesetze machen.

Gruß
 
Hallo, habs mir eben angesehen, nettes Video
Ich muss sagen dass mich das Ergebnis nun nicht wirklich wundert, wenn man die Härtung der beiden Messer als Basis nimmt.[...]

Hi, dass Dich (als knifemaniac :D) das Ergebnis nicht wundert ist klar. Die Zielgruppe war ja eher der unbedarfte Käufer von Industriestanzware mit Tapete aus Walzlaminat, der nun meint, dass er was ganz Besonderes gekauft hat. Die meisten Leute glauben ja, dass die Messer die massenweise aus der Stanze kommen, schon so irgendwie das Optimum darstellen werden. Ist ja schließlich ein Industrieprodukt, hochpräzise, lasergesteuert und so weiter. Ich muss zugeben, bevor ich mich selbst mit der Messermacherei beschäftigt habe, ging mir das nicht anders. Also vor gut einem Jahr. Messer waren halt etwas, was man im Laden kaufen kann. Selber machen, in Handarbeit - undenkbar... wie soll das gehen?
Ich vermute mal -und da gehe ich von meinem eigenem früheren Bildungsstand aus- dass es im Bewusstsein eines Großteils der Bevölkerung zwei Kategorien von Schneidwaren gibt: 1. Industrieware, an der es nichts zu rütteln geben kann (siehe oben) und 2. von echten japanischen Meistern 300 Mal :teuflisch gefaltete Klingen, die die Panzerung eines Leo II durchtrennen wie ein Stück Butter. [der letzte Satz enthielt eine Prise Sarkasmus]
Dass Leute wie Du und ich (mit etwas Übung) Messer herstellen können, die Industrieware qualitativ weit übertreffen, ist unbekannt und wird auch gar nicht in Erwägung gezogen.
Insofern finde ich das Video sehr gut, da es dahingehend einiges gerade rückt. ...auch wenn es nicht das Messer aus Walzlaminat vom Discounter ist, um das es im ursprünglichen Thread ging.

Ciao, Stefan
 
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Hallo Ihr Zwei,

danke für Eure Antworten und Ideen.
Wie Ihr schon angesprochen habt ist das Ergebnis nicht überraschend.

Es ging mir nicht darum zu zeigen dass meine klinge zaubern kann (was auch totaler Quatsch wäre!), sondern einfach hervorzuheben, dass Standard-Massenware im Vergleich zu durchdachter Handwerksarbeit deutliche Unterschiede aufweisen kann. (das allein ist für viele Menschen ja schon eine Sensation :)

Natürlich ist meine Klinge aus anderem Stahl, anders gehärtet, anders geformt und anders geschliffen! Das Ergebnis ist eine Klinge, welche im Gegensatz zu der "Billigklinge" keine sichtbaren Scharten und weiterhin eine gute Gebrauchsschärfe hat.

Aber genau das ist halt der Unterschied, oder ?!?

@Stefan
Ich selbst habe leider das von Dir angesprochene Messer nicht, aber falls es mir jemand schickt, dann würde ich den Test gerne widerholen :)

Liebe Grüße aus Hessen

Xzenon
 
Hallo, also wie gesagt, das Fazit des Tests bringt das Video gut rüber. Bezüglich des 2. Typs Messer mit den 300 Lagen: abgemacht, Stefan besorgt das Messer und ich park in der Zeit schon mal nen Leo ein. Als nächster Anreiz für ein Video: ein Herbertz mit Aisi420 gegen ein Opinel mit C90. Gruß
 
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