Bezugsquellen für den Klingenbau

HusH74

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Hallo erstmal,

also auf dem Gebiet Messer bin ich recht neu habe mir schon einiges hierzu durchgelesen. Das erste Design für mein Messer steht doch bei der Materialbeschaffung für die Klinge wird es schon unangenehm.
Habe jetzt eine Stunde mit diversen Firmen, Schmieden, Schlossereien und dem Grosshandel telefoniert doch da kann keiner so recht was machen.

Material 1.1274 ck101 oder 1095 entspricht laut Werkstoffkennung alles dem gleichen Material, ist ein Federstahl mit 0,95% Kohlenstoffanteil.

Klinge soll 30 cm lang 6 cm hoch und 6 mm stark werden. Zzgl. Angel.

So aber beziehen kann ichs anscheinend nirgendwo. Kann hier nicht einfach ein bandstahl/Flachstahl mit den maßen genutzt werden muss es aus nem block geschmiedet werden?

Wo kauft ihr die Stähle die ihr benötigt und dann auch in kleineren Mengen?

Bezugsquellen für Micarta und kydex, könnt ihr mir da ggf. auch nochmal aushelfen dachte ansich das da im Auktionshaus was geht aber Fehlanzeige ebenso wie zu Kydex. Gibt ja vielleicht einen hier bevorzugten Händler.

Danke im voraus,

Gruss Mark
 
Du kannst die KLinge entweder aus einem Bandstahl / Flachstahl ausschneiden ( MIt Bandsäge, Flex oder aber mit Bohrmaschine Loch an Loch setzen) und anschliessend mit Feile Flex oder Bandschleifer den Klingenanschliff anbringen oder aber eine KLinge aus einem beliebigen Querschnitt schmieden (lassen). So ganz geht aus deinem Posting leider nicht hervor was du denn nun willst.

Kleine Materialmengen in irgendwelchen Wunschlegierungen zu beschaffen ist manchmal nicht ganz einfach, auch bei wenigen hundert Kilo tut man sich da manchmal schwer. Allerdings gibts z. B fast überall den 1.2842 als Präzisionsflachstahl, der in Fixlängen von 500 und 1000mm in allen möglichen Querschnitten erhältlich ist.

Gibts z.B bei: http://www.bartschgmbh.de/ oder http://www.haba-gmbh.de/
 
na wo das thema gerade angesprochen wurde bzw ein ähnliches wie es bei mir im moment ganz aktuell ist.

Bin auch neuling im bereich "selbst ist der mann" und wollte mal wissen ob ich auch normale baustähle verarbeiten kann, das wär jetzt etwas wo ich leicht ran käm (durch arbeitgeber). Und wenn ja, wär da warmgewalzter oder eher kaltgezogener stahl besser? Ich hab einfach nicht die möglichkeiten irgendetwas zu schmieden, ein fertiges stück das noch nach einer form verlang wär mir am liebsten.

gruß
 
NaitsaB, nutz' bitte dafür die Suchfunktion, einfach mal "Baustahl" eingeben.

Das Thema wurde a) oft genug disktutiert und b) ist hier am Thema vorbei ("OT").

Gruss, Keno
 
Also danke für die Antworten. Hatte nicht gesehen das dies Thema schonmal durch war, nichs desto trotz kam ja eine Quelle hinzu welche nicht im anderen Thread war. Werde mich mal weiter vertiefen.

Wie man Stahl bearbeitet ist mir klar bin selbst aus dem Maschinenbau doch mit Legierungen selber und der genauen Metallurgie hatte ich bis dato wenig zu tun.

Ja Schmieden oder trennen, schleifen, Fräsen und Feilen, habe ich jedoch schon was in nem anderen Post zu gefunden. Kernaussage war wohl das am Gefüge durch schmieden schon was geändert werden kann jedoch halt nur mit viel Erfahrung und beim Feilen ansich nichts passiert was negativ wäre lediglich beim schleifen ohne Wasser können Spannungen entstehen welche aber durch Weichglühen/Spannungsarmglühen vor dem Härten rausgenommen werden können. Wenn ichs falsch aufgefasst habe korrigiert mich ruhig.

Wenn der Stahl im Kohlebecken/Kohleglut erhitzt wird, wird ihm dann eigentlich durch die verbrennende Kohle zusätzlich Kohlenstoff zugefürt??? Norm schon denke ich zumindest.

Als andere Bezugsquelle und für meinen ersten Versuch werde ich morgen mal den Schrottplatz besuchen mir wurde gesagt das ich ggf. von LKW s die Blattfeder auch nehmen kann (Habe mich da auch schon in einige Threads eingelesen.

Ok poste morgen mal obs überhaupt was zum mitnehmen gab.

Gruss Mark
 
Zuletzt bearbeitet:
Verhalten von Federstahl

Ok Ok,
also habe mir nen kleinen Schmiedeofen gebaut und den Stahl von den Blattfedern in die Glut gepackt. Nachdem der Stahl so ein leichten dunklen Orange Ton hatte habe ich ihn erstmal gerichtet (begradigt). Ist zwar noch nicht 100% jedoch gute 98% gerade.

So nun habe ich die grobe form herausgetrennt doch kann es sein das der Stahl immer noch ziemlich hart ist?

Wurde der Stahl vielleicht nicht weit genug erhitzt?

Habe was von glühen bis nicht mehr magnetisch gelesen (habe ich zum richten jedoch nicht geprüft) Beim Richten waren zwei drei einfache schläge notwendig ging wie butter. Ein richten im Kalten Zustand scheint jedoch auch unmöglich was ansich nicht für "weich" spricht.
Abgekühlt ist der Stahl bei Umgebungtemperatur.

Zum härten werde ich ihn erhitzen bis nicht mehr magnetisch dann in Raumtemperatur-Öl (Pflanzenöl 6 Liter) tauchen (mit der Schneide zuerst???). Als Nachbehandlung hatte ich gelesen das der Stahl 2x für ca. 20 min. oder so in nen 200 grad ofen soll damit er nicht zu spröde bleibt.
Ich werde morgen mal ein zwei Bilder des Ofens und der Klinge Online stellen und danke nochmals allen für die nützlichen tipps egal aus welchem thread sie auch kamen.

Gruss Mark
 
AW: Verhalten von Federstahl

....doch kann es sein das der Stahl immer noch ziemlich hart ist?....

....Abgekühlt ist der Stahl bei Umgebungtemperatur....

Moin,

Blattfeder-Stahl muss sehr langsam abkühlen damit er "weich" wird. Am bessten in der noch heißen Kohle liegen lassen und über Nacht oder zumindest für einige Stunden darin abkühlen lassen. Dann lässt er sich recht gut feilen, sägen und bohren.

Gruß
Olli
 
Der entscheidende Fehler lag an der zu hohen Temperatur. Weichglühen geht nicht so vor sich, daß man den Stahl heiß macht und dann langsam kalt werden lässt. Geht man weit über die Umwandlungstemperatur hinaus, so besteht die Wahrscheinlichkeit, daß der Stahl beim Abkühlen mehr oder weniger stark aufhärtet. Zum Weichglühen deshalb nicht auf orange erhitzen, sondern auf dunkelrot.
MfG U. Gerfin
 
.... Weichglühen geht nicht so vor sich, daß man den Stahl heiß macht und dann langsam kalt werden lässt....

Moin,

wenn ich eine Blattfeder in einem Holzfeuer (keine Esse, also ohne Gebläse) erhitze und sie anschließend an der "Luft" auskühlen lasse, dann ist sie wieder mehr oder weniger hart.

Lasse ich sie aber in der Glut langsam auskühlen, kann ich sie richten, feilen, sägen und bohren.

Ich habe ca. 40 Klingen aus Suzuki-Blattfedern gemacht (kein Witz).

Alle Federn, die nicht mind. 3-4 Std. lang in der Glut langsam ausgekühlt sind, ließen sich anschließend nicht bearbeiten.

Nur so meine Erfahrung. Dass eine zu hohe Temperatur dies auch bewirken kann, wusste ich noch nicht. Danke für den Hinweis.

Gruß
Olli
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man die Gesetzmäßigkeiten genauer kennen lernen will, muß man sich die ZTU (Zeit-Temperatur-Umwandlungsschaubilder) anschauen. Aus diesen ist abzulesen, wie schnell ein Stahl abgekühlt werden muß, um ideal zu härten. Das ist recht unterschiedlich-reine C-Stähle sind sehr umwandlungsfreudig- d.h. die Umwandlung Austenit-Ferrit und das Ausscheiden des C aus der Lösung geht sehr schnell. Sie müssen daher schnell abgeschreckt werden, um den Kohlenstoff auf den Zwischengitterplätzen "einzufangen" und so die Härtung zu bewirken. Bei hoch legierten Stählen kann das dagegen ein recht langsam ablaufender Vorgang sein, so daß sie langsam abkühlen können und doch hart werden.
Das Weichglühen funktioniert dagegen so, daß durch die Erwärmung auf die Umwandlungstemperatur-oder etwas darunter -oder um AC 1 pendelnd-der Kohlenstoff aus dem Gitter befreit wird und sich -da er im Ferrit nicht löslich ist, mit einem Teil der Matrix verbindet und als Karbid abscheidet. Da dadurch der Verspannungszustand aufgehoben wird, wird der Stahl weich.
Dieser Vorgang funktioniert am besten nach einem vorausgegangenen Härten.
Geht man beim Versuch des Weichglühens deutlich über AC 1-ca 721 Grad- hinaus, so wird ein Teil des Kohlenstoffs wieder im dann schon vorliegenden Austenit gelöst und kann je nach Stahl und Abkühlgeschwindigkeit erneut zur Aufhärtung führen.
Kühlt man aus dem Gebiet der C-Lösung sehr langsam ab, so wird man auch hier ein recht weiches Gefüge erzielen, bleibt man aber unter AC 1 ist das sicherer und wirksamer.
Bei übereutektoidischen Stählen-etwa Feilenstählen, Wälzlagerstählen oder allgemein bei jedem Stahl mit mehr als 0,8 % C besteht beim langsamen Abkühlen aus hoher Temperatur die Gefahr, daß sich die Karbide netzförmig um die Matrixkörner ausscheiden. Der dann entstehende Korngrenzenzementit ist für die Eigenschaften sehr abträglich.
Deshalb: Weichglühen bei unter AC 1 oder nur leicht und kurz darüber- langsames Abkühlen ist vorteilhaft, aber nur ein zu beachtender Verfahrensschritt.
MfG U. Gerfin
 
Uiui

Na ok,

habe gestern nach dem Post von Olli einfach mal losgelegt. Beide Stücke bis Orange erhitzt aber in der Glut gelassen danach bis die Kohle aus war also doch schon einige stunden. Konnte noch nicht gross probieren Feilen geht ansich schon wenn es sich auch ein wenig anders anfühlt wie ein Feldwaldwiesen Stahl ala ST-37. Ob er sich richten lässt kann ich auch noch nicht sagen, wenn ich heute am Sonntag den Hammer schwinge schwingt mein nachbar seinen Hammer:) und das umgehe ich lieber.

Danke auch an sie Herr Gerfin so ne detailierte Aussage verbildlicht die Sache und erklärt den Ablauf gut.

Hoffe das mit den Bildern klappt.

Hier die Esse Rohr in der Mitte mit Bohrungen versehen mittig im Abstand von 60 mm und zwischen 2 löchern jeweils mittig rechts und links ca 30° versetzt. Alles einfach zusammengeschweisst sollte erstmal als provisorium dienen doch es funktioniert ganz gut, naja vielleicht n stärkeren Lüfter.







So nun Bilder von den ersten 2 "weichen" Stücken, eins hatte ich mit der Flex schon was in form gebracht, war ne ganz schöne arbeit, weils halt zu dem Zeitpunkt noch "hart" war.








So werde morgen weiter machen. Hatte hier irgendwo von so ner Mischung gelesen um die "Zunder" schicht vom Metall runter zu bekommen werde da nochmal nachlesen auch mal rumsuchen was an Bandschleifern verwendet wird, habe nämlich keine Ahnung ob so ein Auktionshaus oder Bauhaus Teil reicht mit 375 Watt oder 500 Watt.


Hoffe die Bilder kann auch jeder sehen liegen nämlich bei Imageshack,


Gruss Mark
 
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