Wegen verschiedener Nachfragen, hier ein paar Tipps zum Bau von eigenen Schalen für das BM-710.
Die Originalgriffschalen haben eine Stärke von 2,4mm. Dünner sollte es auch nicht sein, da die Ausfräsung für die Omegafedern 1,5mm tief sein müssen. Die von mir verwendete Karbonplatte war 2,7mm stark. Kann man dünner schleifen, muss man aber nicht. Wenn man stärkeres Material verwendet, hat das folgende Auswirkungen:
- Der Thumbstud ist m.E. schon beim Original nicht optimal erreichbar. Bei dickeren Schalen, und sei es nur 3 Zehntel, halte ich Aussparungen als Daumenrutsche für unumgänglich.
- Sämtliche Schrauben müssen etwas unter die Oberfläche gesenkt werden, was z.B. beim Clip nicht so einfach ist. (Persönlich trage ich mein 710er nicht mit Clip sondern im Gürtelholster.)
- Die Kanten zum Axisknopf hin müssen gut gerundet werden.
Die Muttern in den Griffschalen sind eingepresst und lassen sich von der Aussenseite herausziehen, indem man die Originalschraube durch mehrere Unterlegscheiben steckt, von denen die Oberste den Kopf hält und die (2) Unteren groß genug sind um die Mutter durchzulassen. Die Griffschalen bleiben dabei unbeschädigt, was wichtig sein könnte, falls die neuen Schalen in die Hose gehen.
Die Langlöcher sind gebohrt und gefeilt. Um die Rundungen ganz exakt zu bekommen habe ich zum Schluss eine 5mm Feile mit Schleifpapier umwickelt. Diese unscheinbaren Schlitze sind die beste Möglichkeit alles zu versauen.
Neben dem üblichen Werkzeug, das man im wohl sortierten Hobbykeller hat:
-Tischkreissäge mit HM-Blatt ist schon was Feines. Das grobe Ausschneiden geht sicherlich auch anders.
- Standbohrmaschine mit Bohrersatz in 0,5mm Staffelung. Um die Schraubenköpfe tief zu senken, empfiehlt sich ein etwas dünnerer Bohrer um 4,8. Die Löcher für die Mutter sind stufig auszuführen, da die Muttern unten etwas abgedreht und gezahnt sind. Ich habe 3,5 gebohrt und etwas nachgefeilt. 3,7 wäre vermutlich Top.
- Zylindrischer Schleifkopf, siehe Foto. Nachdem die Griffschalen montiert waren, habe ich mit einer 80er Hülse bis auf 1mm an die Liner heran geschliffen und mit einer 150er die Feinarbeit erledigt.
- Oberfräse mit Hohlkehlenfräser D=10, Radius 3,5 dh. da bleiben 3mm Grund, was optimal ist um die Ausfräsungen für die Federn herzustellen. Mit dem gleichen Fräser habe ich auch die äusseren Verzierhrungsnuten in den Griff gefräst. Ein echter Hohlkehlfräser, der keinen flachen Grund fräst wäre hier noch besser.
- Staubmaske und möglichst eine Absaugung. Ein an der Standbohrmaschine befestigter Staubsauger tut es zur Not auch. Nach getaner Arbeit noch mal den gesamten Arbeitsbereich absaugen. Kohlefaser staubt zwar beim Schleifen nicht sonderlich, aber die Fasern sind sehr ungesund.
Dazu noch Schleifpapier Schleifvlies etc. (Bevor wieder jemand fragt warum sein Inbusschlüssel nicht passt, Torx 6 und 10 sind gefragt.)
Noch was! Der Kunstoff-Backspine ist fertigungsbedingt einseitig leicht gerundet. Wo man das Messer schon zerlegt hat, bietet es sich an die Gegenseite ebenfalls abzurunden.
Viel Spaß