Fragen, Anregungen zum Tutorial Flacherlmesser

AW: Frangen, Anregungen zum Tutorial Flacherlmesser

Die ersten Fragen sind per Mail eingegangen:

Ich wollte nicht zwischen Deine Beiträge reinschreiben, deshalb frage
ich per Mail:

Aber zur Handwalze habe ich Fragen.
Die Maschine sieht professionell aus, wofür ist sie ursprünglich gebaut worden?
Kann das tatsächlich sein, dass Du die Stange mit 16 mm Durchmesser
nicht in die Walze bekommst? Auf den Bilder sieht es so aus, als ob
die Verstellung noch jede Menge Weg hat.
Aber falls doch: Würde es sich nicht lohnen, den Verstellungweg zu
vergrössern oder evtl. den Walzendurchmesser kleiner zu drehen? Denn
das Herunterschmieden alleine ohne Zuschläger/Festhalter oder
Maschinenhammer ist schon sehr mühsam. Aber die Idee mit der
Spannkette ist schon raffiniert.

Wie gross ist eigentlich die Dickenabnahme pro Walzendurchlauf? Und
wie schwer ist es das von Hand zu kurbeln?
Könnte man damit eigentlich damit auch ein Halbintegral herstellen,
indem man jeweils nur die Klinge bzw. den Erl bis zu den Backen
auswalzt?

Kann man das eigentlich steuern, ob das Material beim Herunterwalzen
der Dicke in die Breite oder in die Länge geht (ich nehme an, dass die
Walze seitlich offen ist)?

Ich muss sagen, die Idee mit der Walze, ob nun manuell oder elektrisch
angetrieben fasziniert mich. Viel mehr als das eine Presse oder ein
Hammer tun würde. Obwohl ein Hammer wahrscheinlich vielseitiger
nutzbar wäre.


Viele Grüsse, Hans



Die Walze war ursprünglich für Juweliere gedacht zum Blechwalzen. Sie ist wohl schon recht alt, es gibt keine zentrale verstellung wie bei modernen Walzen, so das man nie ganz ebene Bleche erhält.

Aber sie ist sehr robist gebaut.:hehe:

Ich hab das Ding beim unaussprechlichen Internetauktionshaus gekauft, für kleines Geld. Versand war teurer als die Walze, das ist das Los der österreicher, wenn sie in Deutschland einkaufen. :rolleyes:

Die Verstellung der Walze fasst ca. 5 oder 6 mm, es würde einiges mehr gehen, dann greifen aber die Zahnräder nicht mehr. Möglich, das es ursprünglich mal Zahnräder zum wechseln gab, Heute aber nicht mehr :D

und an Maschinen rumbasteln ist nicht mein Ding, ich verbringe lieber meine Zeit mit Messermachen. Meine Gasesse ist bis Heute nicht lackiert, ich hab einfach keine Zeit dafür, und heiß wird sie so genauso.;):D

Eine Änderung würde für meine Zwecke nicht viel bringen, ich verwende die Walze nur für das Feine, um in die Länge zu strecken und so bei Damast das Material besser zu nützen und um gleichmäßig flach zu bearbeiten.

Man kann nicht viel zustellen, ca 0,5mm bei einer normalen Messerbreite, das Werkstück muss aber gut warm sein, eher im oberen Temperaturbereich, sonst wird´s mühsam.

Ich habe mit dem Schmieden einer 16-er Rundstange kein Problem, obwohl der 1.3505 schon recht wiederspenstig ist.
Mit dem 4Kg Schlägel bin ich in 3 bis 4 Hitzen so weit, das ich zur Walze kann.

Nur mit der Walze alleine von Anfang an, das würde sehr lange dauern und viele Hitzen brauchen.

Besonders für Dreislagenklingen ist sie sehr gut geeignet, da schweiße ich einmal, verforme dann mit dem Hammer um die Schweißung zu stabilisieren und walze dann nur mehr aus, so bleibt die Mittellage recht gut mittig.

Halbintegrale hab ich grad zwei in Arbeit, vielleicht zeig ich so was mal, aber eins nach dem Anderen. ;)

Wie man steuern sollte, ob in die Breite oder Länge gewalzt wird, weis ich nicht, bei mir gehts hauptsächlich in die Länge, noch ein Grung vorher flach zu schmieden um die nötige Breite überhaupt zu erhalten.

Ein Lufthammer kommt für mich nicht in Frage, die Walze war das einzige, was in meine "Werkstatt" gepasst hat.
Mit einem Amboss, einer Gasesse, der Walze, einem alten Schmiedeschraubstock ( den mir Frithjof Güttler angedreht hat, danke noch einmal dafür :D) und einem winzigen Eisentisch ist die Werkstatt schon voll und ich kann mich beim Damastschmieden mit der Haltestange am Paket kaum mehr umdrehen. Ich schätze die Größe des Raumes, den ich zum schmieden nutzen kann auf 5 bis 7 m2 und da steht das offene Fenster noch herein.:mad:
Aber man muss mit dem zufrieden sein, was man hat.:ahaa:

Auch in einer einfachen Werkstatt können gute Messer entstehen.
 
Ein ganz großes Lob an dich. Als ich mit diesem Hobby angefangen hab wär ich froh ums so ein tolles Tutorial gewesen .
mfg
Moritz
 
Also Günther, jetzt musst Du uns noch erklären warum Du den geschmiedeten Rohling flachscheifst. Das tolle am Schmieden ist doch, dass man eine getapperte Klinge herstellen kann, d.h. eine Klinge die sich vom Ricasso zur Spitze hin konstant verjüngt ( die Klingenstärke natürlich).
 
Auf diesen Einwand hab ich schon gewartet.

Weil´s einfacher ist, und das Tutorial sollte einfach sein. Außerdem ist es so eine Sache ( in meinen Augen), auf einen Geschmiedeten Flacherl Griffschalen raufzukleben, da sind immer Unebenheiten, das sieht (wieder in meinen Augen) nicht so gut aus.

Getappert hab ich auch schon aber nur bei Steckerlmessern, ist aber eben viel mehr Aufwand.
Außerdem geraten (bei mir) frei geschmiedete Klingen immer etwas dicker und ich mag halt dünne Klingen bis 3mm oder besser noch darunter,besonders bei so kleinen Messern.
Bei so dünnen Klingen ist jede Hitze, die man vermeiden kann ein Vorteil, die Klinge ist schneller entkohlt, als man denkt aber da erzähle ich ja nichts neues.
Wenn man sich die Arbeiten der meisten Schmiede anschaut sind die selten dünner als 5mm, ist halt nicht meins.:D

Schmieden tu ich, weil es den 3505 eben nicht ín flach gibt und ich das Material für umsonst kriege.
 
Hallo Günther,

Glückwunsch zu Deiner Darstellungsarbeit.
Bei dem Betrag #6 sprichst Du mir aus dem Herzen.

Wünsche Dir und Deinen Lesern noch viel Spass bei Deiner Arbeit.
Servus - Reinhold.
 
Hallo Günter,
das Problem mit dem Kleber auf der Stirnseite der Griffschalen kenne ich auch. Vor allem bei zu beizenden Schalen ist es ein echtes Problem, da der Kleber doch recht weit ins Holz zieht. Aber ich denke ich habe die Lösung des Problem gefunden: Tesafilm, notfalls auch Paketband.
Einfach auf die Stirnseite aufkleben. gut andrücken und die überstehenden Ränder mit einem Skalpell bündig abtrennen und dann wie gehabt die Schalen verkleben.
 
Hi Günther Ich finde deine Tutorials sehr ausführlich beschreiben ich finde es echt toll das du dir die Arbeit und aufwand machst und es richtig gut zu dokumentieren. Ich finde es echt klasse von dir ;):D! Wieso lässt du den Griff da so lange in dem Öl drinnen reicht es nicht wenn man es nur kurz mit einen Stofffezen ein auf den Griff ein reibst? Was ist den besser bei deiner Methode?

Liebe Grüße Santino
 
Wieso lässt du den Griff da so lange in dem Öl drinnen reicht es nicht wenn man es nur kurz mit einen Stofffezen ein auf den Griff ein reibst? Was ist den besser bei deiner Methode?

Also erstmal: Die Absaugmethode dient zum stärkeren, möglichst vollständigen Durchtränken des Holzes mit schützendem Öl, denn normalerweise ziehen Flüssigkeiten (und ganz speziell höherviskose wie z.B. manche Öle) ohne äußere Einflüsse nur recht langsam in Holz ein (Stichworte zum Googlen und Wikipedieren: Zellstruktur, Membran, Kapillare, Adhäsion, Kohäsion).

Gase, also auch Luft kriegt man hingegen recht gut aus Holz heraus, d.h. mittels Unterdruck. Und hier vielleicht die einzige Kritik von mir, dass ein langes Verweilen des Holzes bei Unterdruck unnötig ist (schadet aber auch net) - meines Erachtens reicht es hier, einfach nur solange evakuiert zu lassen, bis es nicht mehr blubbert, und lieber zwischendrin noch ein, zweimal nachzusaugen, bis es wirklich nicht mehr nachblubbert. Und dann kann der Aussendruck gleich wieder drauf. Und hier kann dann die Verweildauer wirklich ein paar Stunden betragen, weil das Eindringen von Öl in Holz im Gegensatz zum Entlüften (was recht schnell geht), nun mal seine Zeit dauert - siehe obige Suchworte.

-ZiLi-
 
Zuletzt bearbeitet:
Hy erst mal:super::super::super:, das du dir die Mühe gemacht hast das alles mal zu dokumentieren. Ich finde es immer toll wen man sein Wissen weitergibt.
Ganz besonders die Gurkenglasmethode hat was danke explizied auch dafür:super::super:!


Ich will wirklich nicht rummeckern kann mir das aber nicht verkneifen nicht böse sein bitte!!!

Irgendwo sieht man das du schmiedest und den Abschrot im Amboss stecken lässt, ich weiß das dies von vielen so gehandhabt wird, aber mir macht das angst!

Ich habe es sebst erlebt das ich bei einem mißgglücktem Schlag mit den Fingerknöcheln auf der Bahn landete das brachte mir 4Wochen Verband und reichlich Schmerzen ein.
Ich will mir gar nicht vorstellen was pasiert wäre............!
Schon klar das die Gafahrenzone bei einem großem Amboss relativ weit von dem Punkt entfernt ist an dem man schmiedet, aber es könnte auch eine unüberlegt gehandhabte Zange bzw. die Hand die sie hält sein, die es trifft .
Also denkt mal drüber nach.

Tschau Torsten
 
@Novum64:
Mit dem Klebeband, das könnte klappen.:super: Allerdings geht bei meiner Methode der Kleber relativ leicht, weil das Wachs vom polieren schon daran haftet.

@Santino011:
Mit einem Lappen aufgetragen ist nur Oberflächlich versiegelt, ZILI hat dazu eigentlich schon alles gesagt.:ahaa:

@Torsten Pohl:
Da hast Du natürlich recht, ich finde aber auf keinem Bild einen eingesteckten Abschrot, außer beim Abschroten selber. Vielleicht schaue ich aber auch drüber.:confused:
 
Hallo Günther,

dein Tutorial ist wirklich 1A !!! Find ich auch einfach super das du dir soviel Mühe mit den ganzen tollen Beschreibungen machst :super:

Zwecks dem Kleber auf den Stirnseiten - also ich hab diese bis jetzt immer vor dem Verkleben mit Öl eingerieben. Nach dem "Einspannen" streiche ich dann auch immer gleich den herausquellenden Kleber mit einem geölten Taschentuch etc ab. War bis jetzt immer eine saubere Sache. Hast du das auch schon einmal probiert?

p.s. das verwendete Öl war dabei bis jetzt entweder Ballistol oder WD40.

Gruß

Simon
 
Hallo Simon,

Ich hab schon versucht, mit einem in Bremsenreiniger getränktem Lappen die Stirnseiten sauber zu machen, sofort nach dem verkleben, wenn der Kleber noch flüssig ist.

Ich hab da aber etwas Bedenken, das sich der Bremsenreiniger, oder das Öl unter die Schalen zieht und so die Klebung im vordersten Bereich aufweicht.

Kann sein, das diese Bedenken übertrieben sind, ich hab aber gerade im vordersten Bereich schon erlebt, das sich die Schalen minimal heben.

Darum hab ich mir auch angewöhnt, mit einem Schleifstift und meinem Schleifer kleine Kerben knapp vor Ende der Griffschalen einzuschleifen, das hab ich in der Anleitung nicht gezeigt.
 
Irgendwo habe ich zu meine Frage schonmal was gelesen, finde es aber nach mittlerweile 40min. SuFu nicht mehr!

Günther geht ja bei der WB so vor, dass er Normalisiert, scharf normalisiert, weichglüht, dann schleift, spannungsarmglüht und dann härtet.

Das ist auch die Vorgehensweise, welche ich hier immer wieder gelesen habe und anscheinend die beste ist, da es alle Profis so machen.

Könnte man denn nicht erst die Klinge ganz fertig schleifen, bearbeiten usw. dass man dann nur noch spannungsarm glüht, normalisiert, scharf normalisiert und dann gleich härtet ???

So würde man sich doch eine komplette Nacht in der Kohleglut ersparen, oder ??? Welche Nachteile hat das gegenüber der generellen Vorgehensweise ?

Gruß

xzenon
 
Könnte man denn nicht erst die Klinge ganz fertig schleifen, bearbeiten usw. dass man dann nur noch spannungsarm glüht, normalisiert, scharf normalisiert und dann gleich härtet ???

Du mußt bedenken das die Schritte teilweise aufeinander aufbauen! Kurz gesagt:
- Nur eine (sanft/scharf) normalisierte Klinge hat ein für das Weichglühen optimales Gefüge.
- Nur eine weichgeglühte Klinge lässt sich in Form schleifen und liefert ein gutes Gefüge für das Härten.
- Das Spannungsarmglühen macht eigentlich nur nach dem Bearbeiten einen Sinn ( kann aber wenns sein muss auch weggelassen).

Du siehtst also das die Schritte für sich alleine nicht immer die gleichen Ergebnisse bringen. Nur wenn der vorherige Schritt optimal war, kann der aktuelle Schritt auch optimal werden usw.!

Gruß

Simon



Also zuerst einmal, man schmiedet ja eh also wirds wohl nicht aufwändig sein die Klinge zu sanft und scharf zu normalisieren.
 
... Könnte man denn nicht erst die Klinge ganz fertig schleifen, bearbeiten usw. dass man dann nur noch spannungsarm glüht, normalisiert, scharf normalisiert und dann gleich härtet ??? ...

Das Weichglühen VOR der Bearbeitung hat zwei Gründe: erstens läßt sich das Material so besser bzw. überhaupt vernünftig bearbeiten, und zweitens weisst Du nicht, wenn Du das Material nicht vor Bearbeitung weichgeglüht hast, ob nicht schon Spannungen vom Walzen, Schneiden des Rohmaterials vorhanden sind, die dann beim Härten (meist schon in der Spannungsarm-Glühphase) zu einem unerwünschten Verzug führen.

-ZiLi-
 
Außerdem besteht noch die große Gefahr, das die fein ausgeschliffenen Klinge durch die lange Zeit in der Hitze entkohlt, dann war alles für die Katz.:mad:

Gut Ding bruaucht eben Weile.:D
 
Hi,

Vorweg ich habe ein paar kl.Fragen ;-):


Auf dem ersten Bild in Post #6 scheinst du in der linken Hand etwas zu halten damit der Rohling nicht abrutscht.

Od täusche ich mich da?


Schleifst du immer am Kontaktrad od hast du auch eine Schleifauflage wie die von bullet101 bzw ein Schleiftischchen ?


Gibt es da ausser viel Übung einen Trick,wenn man am Kontaktrad des EB200D,die Konturen schleift,dass man nicht schief wird.



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Das Tutorial finde ich,wie alle anderen, natürlich auch Ertsklassig :super:

Bin gerade dabei mal danach ein Messer zu machen.

Lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit dem Holz in der linken Hand vermeide ich, das die Finger abgeschliffen werden.

Ich schleife ausschließlich auf der Auflage, nie auf dem Kontaktrad, vin Hohlschliff halte ich persönlich nichts.

Beim Konturenschleifen hilft nur ein gutes Auge und eine ruhige Hand, klappt aber nicht immer.:D
 
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