Passaround #9 Erfahrungsberichte Tasman Salt & Navigator II

klingler

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Navigator II - Das Messer für den Schlüsselbund!
Irgendwo muss ich mal ein paar falsche Maße für das Navigator gesehen und gespeichert haben. Die Überraschung, „Ist das niedlich…“, folgte beim Auspacken prompt. Die erste Frage meiner Frau: „Was macht man denn mit so einem kleinen Messer?“, ist für die Größenverhältnisse Beschreibung genug. Im Prinzip reicht die kleine Klinge ja für die meisten Alltagsaufgaben, aaaaaber ich mag’s halt größer!

Klingenstärke ca. 2,5 mm
Schneidenlänge ca. 4,8 cm
Klingenlänge ca. 5,5 cm
Gesamtlänge ca. 13,7 cm
Durchmesser Öffnungsloch ca. 12 mm
Gewicht - wird nachgereicht: @ edit: Etzet: 88 Gramm zeigt die Küchenwaage.
Klinge VG-10
Griff Edelstahl

Den Klingengang ist etwas zäh. Dafür ist kein Spiel spürbar. Der Hebel des Back-Lock steht bei geöffneter Klinge scharfkantig 1..2/10 mm über den Backspacer hinaus. Im Gegenzug weist das Syderhole ein ordentliches Finish auf. Der Clip beugt einem Verlieren des Messers ausreichend vor und der glatte Edelstahlgriff lässt das Messer bei Bedarf sanft aus der Hosentasche gleiten.

Fazit: Drauf verzichten können


Tasman Salt - Der materialisierte Alptraum aller kartonierten Verpackungsgüter!

Mit dem quietschenden Gelb sieht das Messer richtig freundlich, sozusagen kinderzimmertauglich, aus. Aber wehe, wenn die Klinge ausgeklappt! Dann zeigt das Tasman Salt böse Zähne. Da flüchtet der Karton und der Apfel schrumpelt.

Klingenstärke ca. 2,5 mm
Schneidenlänge ca. 6 cm
Klingenlänge ca. 7,5 cm
Gesamtlänge ca. 17,5 cm
Durchmesser Öffnungsloch ca. 13 mm
Gewicht ca. 56g
Klinge H1-Stahl
Griff FRN


Über die Alltagstauglichkeit einer Hawkbill-Klinge wird in diesem Thread sicher noch einiges zu lesen sein. Fakt ist, dass es universellere Klingenformen gibt. Man kann aber durchaus mit dieser Klingenform im Alltag bestehen: Apfel schälen geht prima, Wurst und Semmel aufschneiden funktioniert. Schnitzen ist mit der Plain-Variante sicher eine Freude.

Wer als Hobby (oder beruflich) dem Schnitzeln von Kartonagen frönt, bekommt hier ein exzellentes Spielzeug an die Hand. Wobei ich wieder zur Plain-Variante tendieren würde. Die aggressiven Zähne beißen sich gerne mal fest, was mit erhöhter Zugkraft kompensiert werden muss und kann. Wenn man Verpackungsfolien (Schneide vom Verpackungsgut abgewandt) entfernt, dann sind die Zähne regelrecht eine Schnittbremse. Dabei lässt der Griff niemals Zweifel daran aufkommen, dass er fest in der Hand liegt. Das Risiko, dass bei einem Hindernis das Messer aus der Hand rutscht, tendiert gegen Null, 0, Zero.

Seine Grenzen erreicht das Tasman Salt in der Küche: Kräuter schneiden, Schinken artgerecht zerlegen, Butter streichen und Fisch filettieren sind nicht die bevorzugten Anwendungsbereiche.

Was gibt es sonst noch? Spiel – vertikal ist etwas zu spüren. Stabilität – ich hab gelernt dem Endura (III) zu trauen, und so baue ich auch darauf, dass das Tasman Salt beim Benutzen ein Stück bleibt. Griff – für mein Empfinden groß genug, wobei ich eher große Griffe mag. Der Clip- clippt, auch wenn er von den Proportionen des Messers etwas kürzer sein könnte. Verarbeitung: die Klinge hat am Rücken einseitig einen sichtbaren Spalt zum Griff und die üblichen Bearbeitungsspuren im Spyderhole, Spiel s.o., das war’s dann.
Zum H1-Stahl gibt es hier auch eine aktuelle Diskussion.


Zusammenfassung: Haben wollen.
 

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Zuletzt bearbeitet:
So, nachdem ich jetzt knapp zwei Wochen das Sypderco Tasman Salt und Navigator II testen durfte, hier meine Erfahrungen damit (die technischen Daten hat klingler ja bereits perfekt aufgelistet).

Hier die Beiden im Vergleich:
pa_tasnav_1.jpg


Spyderco Tasman Salt

Toll anzusehen, aber was soll ich damit anfangen? Wurst, Käse, Gemüse - all dies zu Schneiden ist aufgrund des groben Wellenschliffes gepaart mit der Klingenform kein Vergnügen. Zum Aufschneiden von Kartons ist es nichts, die Klinge bleibt immer wieder stecken. Brötchen aufschneiden, das geht noch ganz gut mit dem Salt - aber zu dem Preis ein Brötchenmesser? Diese verstärkten Kunststoffspanngurte für große Pakete oder Nylonseile lassen sich damit perfekt durchtrennen. aber das mache ich selten. Einen Verwendungszweck könnte ich mir noch vorstellen, aber der ist zum einen hier tabu und zweiten kein Thema für mich persönlich.

Für einen Fischer oder Segler sicherlich ein tolles Messer, aber für mich Landratte ist das ein Unzweckgerät - daher war der Test nach zwei Stunden beendet und die Entscheidung klar: Keine Kauf.

Hier noch das Tasman Salt im Vergleich mit meinem Endura 4:
pa_tasnav_2.jpg


Spyderco Navigator II

Eins vorweg: Im Gegensatz zu klingler mag ich kleine Messer ;)

Und so wurde das Navigator II 12 Tage lang mein EDC. Die Klingenlänge hat fast immer gereicht und die Klingengeometrie machte es sehr alltagstauglich. Ob die üblichen "Hausaufgaben" wie Lebensmittel schneiden und Äpfel schälen, Papier schneiden (am Alulineal lang), Verpackungen öffnen und so manch anderes, das kleine Navigator II schlug sich wacker und lag immer gut in meiner (zugegeben nicht allzu großen) Hand. Der Stahlgriff war nur rutschig, wenn das Messer richtig nass oder gar fettig war.

Ich habe gleich zu Beginn Kenos Laynard entfernt, da ich das Messer viel im Hosenbund meiner Anzughosen getragen haben - hier hat durch die kurze Baumform nichts gezwackt und der Clip hielt bombenfest (Clip am Hosenbund hinter dem Gürtel). Aber auch in der Jeanstasche machte das Messer eine gute Figur. Die Klinge hat am Ende der 12 Tage immer noch rasiert, ich halte viel von dem verwendeten VG-10 Stahl.

Fazit: Würde ich mir sofort bestellen, wenn da nicht zwei Kritikpunkte wären. Einmal das von klingler bereits erwähnte Überstehen des Backlockhebels bei geöffnetem Messer, durch die scharfe Kante stört das sehr. Und zum anderen ist der Klingengang wirklich extrem schwer (viel schwerer als dies jemals bei meinem Delica SS mit Backlock der Fall war) und wurde auch nicht besser, selbst nicht nach Einsatz von reichlich Tuf-Glide. Daher werde ich mal warten, bis ich das irgendwo im Laden sehe und wenn das Exemplar dann diese beiden Mängel nicht hat, werde ich zuschlagen.

Hier noch das Navigator II im Vergleich mit meinem Delica 4 SS und Cricket SS:
pa_tasnav_3.jpg


Viele Grüße aus dem Odenwald,
Uwe
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein paar Tage hatte ich das Tasman und den Navigator zum begrabbeln und Testen.

Gagravarr hat das Tasman eigentlich schon sehr treffend beschrieben, ich will dennoch ein paar eigene Worte schreiben :hmpf:
Nachdem ich neulich schon das Tasman in glatt hatte, und es mich nicht überzeugen konnte (ich hab's nicht wirklich scharf bekommen, ob's an der Klingenform oder am Stahl lag :confused: ) hatte ich mir mehr von der serrated-Version erhofft.
Es hatte zwar schon mehr Biss wie die Klinge in Plain, aber von Spyderco gibt's besseren Welleschliff, z.B. das Rescue
Im geschlossenem Zustand ist das Tasman recht breit. Dadurch find ich es, in der Hosentasche eingeclippt, sehr störend.
Als EDC find ich es daher ungeignet, als "Notmesser" im Wagen würd' ich das Rescue vorziehen, im maritimen Bereich aufgrund der Rostträgheit vom H1 durchaus vorstellbar.


Das Navigator hat mir schon mehr gefallen.
Klein, dennoch handlich, für die meisten Alltagsaufgaben (ohne Küche) vollkomen ausreichend.
Gut beim Brötchen muß man schon mal nachfassen und das Nutella-Glas wird auch nicht bis zum Boden blank, aber es gibt schlimmeres :D
Schön scharf, sauber und solide verarbeitet, gute Handlage, sheeplefreundlich.

Könnte ich mir durchaus vorstellen, einen Navigator mal mein Eigen zu nennen.
 

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ja haut mich, ich bin schuldig! :glgl: :glgl: :glgl:

ich hätte ja diesen thread starten sollen, da ich die messer als erstes erhalten habe.
man möge mir verzeihen, ich schiebe das jetzt auf die hitze der letzten wochen... (hoffentlich glaubt mir das jetzt jemand) :irre:

hier jetzt, spät aber doch, meine eindrücke:

spyderco salt:
ein typischer plastikbomber aus dem hause spyderco.
you geht what you pay vor.
das messer ist tadellos verarbeitet. der klingengang gleichmässig.
für den preis bekommt man ein tadelloses messer, ohne wenn und aber.

ich muss gestehen, dass ich ein riesengrosser fan dieser klingenform bin. der ursprung liegt hier beim spyderco harpy, von dem ich 3 stück besitze (edelstahl, carbon und FRN-version).

mir gefällt hier in erster linie das ganze design des messers. diese hängen schön bei mir an der wand.
die alltagstauglichkeit ist natürlich sehr eingeschränkt.
seile schneiden muss ich eher selten und über sv sprechen wir hier ja nicht. :D
fazit: es gibt einfach messer, die einem nicht wirklich nützlich sind, sondern die einfach nur schön sind.
hier wäre das quietschgelbe salt durchaus was für meine sammlung (die version mit schwarzem griff wär mir sogar noch lieber)


spyderco navigator II:
ein klasse messer mit kleinen schwächen!
zuerst die schwächen:
- die klingengang ist leider extrem streng. durch die kleine klinge muss man beim öffnen schon ganz schön kraft aufwenden. vielleicht läuft sich das mit der zeit noch etwas ein.

- der clip ist nicht umsetzbar. für mich als linkshänder bei vielen messern immer wieder ein k.o.-kriterium.

aber nun zum positiven, das bei weitem überwiegt:
das messer besitzt durch den flachschliff und den verwendeten stahl ausgezeichnete schneideigenschaften.
der griff liegt auch bei grossen händen sehr ausgewogen und sicher in der hand.

aber nun das wichtigste für mich bei diesem messer, auf das ich früher keinen wert gelegt habe, bzw. nie darauf geachtet habe.

das verhältnis zwischen klinge und griff. hier sitzt ne kleine klinge in einem relativ grossen griff. sowas hielt ich früher für total unnötig - verschenkter platz.
wozu braucht man schon ne kleine klinge in nem grossen griff?
genau! für äusserst präzise schnitte! zb bei bastelarbeiten (scheidenbau?)
da wäre eine zu grosse klinge störend. aber mit nem messer wie zb einem ladybug mit minigriff sind exakte schnitte eher schwer auszuführen.
deshalt ein klares JA zu diesem klingen- zu griffverhältnis.

wäre der clip umsetzbar, hätte ich es durchaus in betracht gezogen, das messer zu kaufen.
auf jedenfall brauch ich irgendwann mal ein messer, das in diese richtung geht.

das waren meine sehr verspäteten eindrücke zu diesen 2 messern (hoffentlich streicht mich cheez jetzt wieder aus der liste der gaaaaaaaaaaaaaaaanz bösen nichtschreiber)

auch mal ein grosses DANKE an spyderco und cheez, die uns immer wieder diese tollen passarounds ermöglichen.

gruss

Bonemachine
 
Hallo allerseits,

hier dann endlich auch mal meine Eindrücke zu den beiden Messern.

Für mich war das Ergebnis eher überraschend, hatte ich doch hauptsächlich am Passaround teilgenommen, um mal ein Navigator 2 betrachten zu können. Da gefiel mir – von Bildern und Beschreibungen her – eigentlich alles: die Größe, der Look, das anscheinend praxisgerechte Design… nur getragen habe ich es ehrlich gesagt gar nicht.

Kurz nach dem Auspacken kam schon die Enttäuschung: Wieso fühlt sich das so komisch an? Egal, wie ich es angepackt habe, entweder rutschte hinten der kleine Finger unangenehm, die Kante am Klingenhubbel störte mich, der Griff erschien zu schmal… alles aber nur Kleinigkeiten, nichts wirklich schwerwiegendes, das mir das Messer sofort unsymphatisch gemacht hätte. Wir sind trotz großer Erwartungen einfach nicht miteinander warm geworden. Bis auf den Klingenstahl ist daher für mich (in dieser Größenordnung) in allen Kategorien das Böker Subcom das überlegene Messer. Aber das paßt ja, wie andersorts auf dem Forum zu lesen, auch nicht in jede Hand… ;)


Ganz anders ging es mir beim Tasman Salt, das mich hauptsächlich interessierte, weil ich noch nie eine Hawkbill Klinge in den Fingern hatte. Dann auch noch fully serrated – ebenfalls Neuland für mich.
Schon beim ersten Begriffeln stand eins fest: Das Messer macht Spaß. ;) Obwohl ich die plain-Version eigentlich immer ästhetischer fand, hat die vollgezahnte Klinge auch so ihren optischen Reiz, und das ist gerade bei diesem Messer wichtig, denn ich konnte es eigentlich für nichts benutzen. ;)

Nachdem ich mit dem Messer ja quasi den Delica 3 Griff in den Händen hatte, kann ich auch gut verstehen, warum dieses Messer so ein Hit war – die Ergonomie und das Griffgefühl sind einfach super. Dann ist das Messer auch superleicht, nur die extreme Breite im geschlossenen Zustand macht es etwas trageunfreundlicher. Was bei diesem Messer allerdings auch nicht so schwer ins Gewicht fällt, denn es ist sicherlich nur für Spezialanwendungen gedacht.

Wie ja auch der als absolut rostfrei titulierte (und nach allen Internetberichten ja auch tatsächlich seiende) H-1 Stahl. Gerade die serrated Version soll ja aufgrund des "work hardening" unglaublich hohe Härten aufweisen und dazu noch eine sehr gute Schnitthaltigkeit, und ich weiß nicht, wie viel die anderen Teilnehmer vor mir damit rumgeschnippelt haben, aber es kam hier noch sehr scharf an. Abziehen mit feinem MicroMesh Softpad brachte nur eine kleine Verbesserung, aber die Friggelei demonstrierte mir dann doch recht eindringlich, daß ich ohne Sharpmaker bei diesem Messer recht aufgeschmissen bin. Komplett nachschärfen möchte ich es mit meinen "herkömmlichen Hausmittelchen" nur ungern.

Wie gesagt, es war zwar scharf, aber so richtig schneiden konnte ich mit der vollgezahnten Klinge nichts. Ich habe es an fast allem ausprobiert, wovon man immer liest, daß Sägeschliff dafür am besten geeignet wäre – dicken Karton, festes Plastik, Schnüre (was auch gut geklappt hat), aber nirgendwo kam der "aha!"-Effekt auf. Für alles hätte ich mir lieber eine ideal Standard droppoint Klinge in plain gewünscht. ;)

Dann ging es allerdings in den Garten, genauergesagt an den Teich, freudig sorglos (und viel zu viel) gewachsenes Schilf abschneiden. Feuchtes Gebiet sollte ja auch sowieso der designierte Heimatort dieses Messerchens sein also – ja. ;) Da kam das Grinsen auf. Dat isses. Gerade dünnere Äste fielen perfekt in die einzelnen Wellen der Zahnung, dickeres Schnittgut wurde durch die gebogene Klinge perfekt gehalten und zack! war es durch. Bei solchen Gartenarbeiten kann ich mir kein besseres Messer vorstellen, es war einfach, schnell und unglaublich einfach und schnell. Hatte ich erwähnt, daß es Spaß gemacht hat?

Wo man mit einem "normalen" Messer, egal wie scharf, mehrmals hätte ansetzen müssen, ging es hier leicht und fast ohne Kraftaufwand zur Sache. Auch mit der Schneide nach oben gehalten, einfach ansetzen, ziehen, schwupps. Ich hatte gerade kein altes Seil zur Verfügung, aber ich denke, mit dem würde dieses "Seglermesser" ähnlich kurzen Prozeß machen.

Als Fazit also: Navigator muß für mich nicht sein, aber das Tasman Salt macht (in stark eingeschränktem Arbeitsgebiet) durchaus Sinn und viel Spaß.

Grüße,

Nikolas
 
Tasman Salt

Das Tasman Salt ist schon sehr speziell. Im anvisierten Einsatzbereich (Marine/Hochseefischerei) beim Kappen von Tauen und Zerschneiden von Netzen hat es sicher seine Stärken. Auch beim Öffnen von Verpackungen und Zerlegen von Kartons hätte ich diesem Messer Vorteile zugetraut, vielleicht auch noch im SV-Bereich, aber das war’s dann auch. Hinzu kommt, dass ich mich auch mit dem Griff des Delica nie richtig anfreunden konnte… Deshalb blieb das Messer bei mir ehrlich gesagt für den weiteren Testzeitraum im Karton. Beim ersten Befummeln ist mir nur aufgefallen, dass die Klinge im geschlossenen Messer sehr weit aus dem Griff ragt. Mit einem speziell für dieses Messer entworfenen Griff könnte man da vielleicht noch etwas erreichen. Der H1-Stahl hätte mich schon interessiert. Aber mit der Klingenform und den Serrations fehlt mir der Vergleich, um da zu einer Aussage zu kommen …

Navigator II

Ganz anders der Navigator. Den hatte ich von Anfang an ins Herz geschlossen. Wieder so ein kleines, praktisches Messer, dass zwei Wochen lang kaum in der Hosentasche bemerkbar, aber schnell zur Hand war und alle im gestellten Alltagsschneidaufgaben zufrieden stellend löste. Im Vergleich zum Kiwi aus einem früheren Passaround hat das Kiwi in Sache Haptik klar die Nase vorn. Dazu tragen insbesondere dessen abgerundete Griffschalen bei. Auch die Handlage des Kiwis ist (zumindest in meiner Erinnerung) besser. Wenn man ein Messer mit so vielen Fingergrooves wie das Navigator entwirft, kann bei der Anpassung an die durchschnittliche Hand nur ein Kompromiss herauskommen. In meiner (großen, aber vergleichsweise schmalen) Hand lag es nicht perfekt, aber eigentlich ganz o.k.

Die große Stärke des Navigators gegenüber dem Kiwi ist aber (meiner Meinung nach) die Klingenform. Durch die Höhe kommt ein vernünftiger Winkel zu Stande, so dass die Schneideigenschaften hier wesentlicher besser sind. Lieblingsbeispiel Apfel: Hier wird geschnitten, nicht gespalten. Zum Entfernen des Kerngehäuses in einem Viertelapfel ist die Klinge aber wiederum nicht wendig genug. Trotzdem würde ich sie der Kiwi-Klinge vorziehen.

Der Klingengang war tatsächlich etwas schwer. Während des Testes habe ich darüber nachgedacht, ob der Widerstand eventuell objektiv genauso schwer ist, wie z.B. bei einem größerem Spyderco, einem subjektiv aber schwerer verkommt weil man bei so einem kleinen Messer weniger Halt und ungünstigere Hebel hat (versteht ihr mich?). Aber um zu einem Ergebnis zu kommen, fehlt mir momentan ein Spyderco vergleichbarer Bauart.

Die SS-Klingenschalen sind zwar glatt, aber in Sachen Rutschigkeit würde ich mir wegen der Fingergrooves und vor allem wegen des vorrangigen Einsatzbereiches des Messers keine Gedanken machen. Ein Nachteil ist halt, dass sie relativ schnell und deutlich sichtbar zerkratzen, aber bei einem User sollte das nicht stören. Grobe Verarbeitungsmängel sind mir nicht aufgefallen, aber ich bin da in letzter Zeit auch weniger pingelig.

Fazit: Für das Tasman Salt habe ich persönlich keine Verwendung, aber so ein kleines Spyderco kommt mir noch mal ins Haus. Momentan ist der Navigator der heißeste Anwärter. Nur der »gefühlte Preis« ist für so ein kleines Messer etwas hoch, wenn ich doch für weniger Geld schon das große SS-Endura bekomme…
 
So ich mach das mal kurz.
Beide Messer sind gut verarbeitet. Das Salt hat ganz leichtes seitliches Spiel und das Navigator läuft etwas schwer für ein so kleines Messerchen.

Das Salt hat sich als EDU bei mir nicht bewährt, aber zum zerschneiden
von Kartons, öffnen von Kabelbindern und Kunststoffpackbändern ist das Teil ideal.
Nur macht diese Arbeit bie mir nur einnen winzigen Bruchteil meiner tägl.
Arbeit aus.

Das Navi. ist eher ein EDU, mir aber ein wenig zu klein, sodass ich es nicht wirklich immer verwenden konnte.
Es ist aber sympatisch und findet schnell Freunde (innen) :D :steirer: :super:
Ich würde sagen ein Büroanbaggertool. :cool:

Ich würde mir, augrund fehlender Anwendungsmöglichkeiten, keines von
beiden kaufen.

Gruß
 
Hallo,

dann möchte ich mal meine Eindrücke von den Foldern hier zusammenfassen.

Spyderco Tasmanian Salt

Das Messer machte auf mich einen sehr gut verarbeiteten Eindruck. Ich konnte nicht widerstehen und habe auch mal ein paar Seile damit traktiert und war etwas enttäuscht. Das Messer hat die Seile mehr „zerrupft“ als sauber durchtrennt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich Seile zum ersten Mal geschnitten habe und auch die gewellte Klinge bei mir Premiere hatte. D.h. mir fehlen einfach Vergleiche.

Die Form des gesamten Messers und Gestaltung der Klinge verhinderten jedoch einen Einsatz als EDC. Für mich ist das Messer einfach nicht geeignet.

Spyderco Navigator II

Nach dem Auspacken wusste ich sofort, dass mir das kleine Messer sehr gut gefallen würde. Die schon kritisierten Verarbeitungsmängel sind mir auch aufgefallen und in dieser Preiskategorie halte ich die nicht für zumutbar.
Die Gestaltung des Griffes und das Material haben mir sehr gut gefallen. Auch die Klingenform und die Größe erwiesen sich als sehr gut geeignet für alle alltäglichen Arbeiten im Büro. Auch das Zerkleinern von Obst war kein Problem.
Der Clip hat mich allerdings etwas gestört und ich würde ihn wohl abmontieren, da er zu fest ist. Außerdem habe ich es mir angewöhnt das Navigator II in der kleinen Messertasche zu tragen, so dass der Clip beim Rausziehen eher hinderlich war.
Insgesamt ist dieses kleine Spydie ein echter Handschmeichler und Hingucker.

Mein Fazit:
Das Tasmanian Salt würde ich mir evtl. wegen der Robustheit und Einfachheit der Verriegelung und des Stahls für einen längeren Urlaub/Aufenthalt am Strand oder mit einem Canadier. Allerdings nur als „plain“-Ausführung (falls es die überhaupt gibt) Für meinen Alltag ist es eher zu auffällig und „aggressiv“.
Das Navigator II hat mich wirklich überzeugt und ich werde mir wohl ein Spyderco-Messer zulegen. Es wird jedoch wahrscheinlich nicht das Navi II. Der Preis erscheint mir angesichts der Verarbeitung doch etwas überzogen. Ich denke, dass ich wohl zu dem recht ähnlichen Dragonfly SS greifen werde, obwohl dieses keinen VG-10-Stahl hat (der mir in der kurzen Zeit sehr gut gefallen hat!!!).
Ab morgen wandert ein anderer hier beliebte Winzling in meine Hosentasche: Böker Subcom. Ähnlich klein, aber andere Verrieglung und Klingenform. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich dieses Messer schlagen wird!

Noch ein paar Fotos und vielen, vielen Dank an den Initiator und die Teilnehmer des Passarounds!

xse-2.jpg


xse-3.jpg
 
da ich wieder mal eher am ende des passarounds stand, werde ich meine eindrücke nurmehr kurz schildern und davon ausgehen, dass jeder das voranstehende schon gelesen hat.

Tasman Salt:

dieses messer gefiel mir durchaus, da ich auch öfter ein paar schnüre, seile, etc. schneide.
ich habe schon die plain version, deren schnitte etwas sauberer ausfallen. allerdings würde ich dis serrated version vorziehen, wenn es um viele schnitte, die nicht sauber sein müssen oder um schnelle/sichere schnitte (notfallsituationen) geht.

fazit: sauber verarbeitet - empfehlenswert für die genannten anwendungen.


Navigator:

von diesem kleinen messer hätte ich eigentlich nicht gedacht, dass es mir so gefällt.
die form des griffes erlaubte mir einen sehr sicheren griff. im vergelich zum dragonfly hat man einfach mehr in der hand. dazu mehrere griffoptionen - ist also optimal für meine hände. ich hab aber sowieso "spyderhände", bei mir passen messer von spyderco nur selten nicht in die hand.
die klingengeometrie gefiel mir auch sehr, im gegensatz zum kiwi, welches durch seine klingenstärke + hohlschliff viel von seinem potential verschenkt.
den lanyard hab ich zuerst abgemacht, aber dann hab ich doch wieder einen dran gemacht, weil sich das nach ein wenig mehr griff anfühlt.

fazit: ein kleines praktisches messer, welches ich mir kaufen würde, wenn ich in den urlaub fahre und dort restriktivere messergesetze gelten.

Ookami
 
Ich denke hier ist wirklich alles gesagt nur soviel noch:

Das Navigator ist mir persönlich mal wieder zu klein :). Dafür aber sauber verarbeitet.

Das Tasman war mir dann doch ein wenig zu spezialisiert
 
Nachtrag zum Tasman Salt -

ich mag die Klingenform, auch wenn sie nicht sauber schneidet - dafür schneidet sie sicher. Das Messer fühlt sich fast wie eine Klaue an. Die Klinge frisst sich gerne ins Material, gut, manchmal muss man mehr Kraft aufbringen, aber was auch immer geschnitten werden soll - es rutscht mit Sicherheit nicht von der Schneide.

Alltagstauglich? Aber sicher! Ich finds sehr praktisch, wenn man Sport macht - in der Jogginghose will ich nix in den Taschen haben, aber so ein leichtes Tasman Salt bemerkt man nicht, wenn es hinten im Bund eingeclipt ist. Und, ein großer Vorteil - es rostet nicht, auch wenn es durch Schweiss nass wird. Dazu die Klingenform - top :)

Gruss, Keno
 
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