Rondane S & Jotunheimen

lacis

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Ich habe die Messer schon eine Weile, bin aber erst jetzt dazu gekommen, Fotos zu machen, die ich Euch gern zeigen würde.

Die Messer an sich sind ja hier im Forum keine »Unbekannten«. Weitere Informationen gibt es u. a. in folgenden Threads:
Rondane S,
Testbericht Rondane S,
Rondane S vs. Fällkniven A1,
Skalierungsfehler,
bzw. auf der Homepage von Lars (aka Mark23), der die Messer entworfen hat. Gebaut wurden sie von Jürgen Schanz. Die Kydex-Scheiden sind von Jürgen Duttenhöfer.

Mir hat das Rondane von Anfang an gut gefallen. Später habe ich hier im Forum einen der »Skalierungsfehler« günstig erstehen können, der mich – neben den positiven Berichten – vollends von der Qualität der Messer überzeugt hat. Glück für mich, dass gerade zu dem Zeitpunkt der beim Härten verschollene Klingenrohling des großen Rondane wieder aufgetaucht ist…

Da mir die Grifffarbe des Jotunheimen – so der Name des Kleinen – sehr gut gefiel, habe ich darum gebeten, den Griff des Rondane aus dem gleichen Material zu machen. Beide Messer sollten dann als »Set« funktionieren. Was vorher keiner wissen konnte: Das Stück, das etwas weiter »links« aus der Pertinax-Platte (einem Einzelstück aus der Werkstatt an Lars Arbeit) herausgeschnitten wurde, hat sich als deutlich »oranger« herausgestellt. Mir gefällt es trotzdem. Ist mal was anderes. Aber seht selbst…
 
Die Bilder


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Rondane S

Materialien: 1.2631 / Pertinax (ähnlich Micarta)
Klingenlänge: ca. 150 mm (ca. 130 mm Schneide)
Gesamtlänge: ca. 280 mm
Klingenstärke: ca. 5 mm
Gewicht: ca. 370 g

Aus denselben Gründen, aus denen ich erst jetzt zum fotografieren gekommen bin, habe ich das Rondane noch nicht in Ruhe testen können. Nur so viel kann ich bisher sagen:

Das Messer ist scharf ;-) und es liegt hervorragend in der Hand. Die Griffform ermöglicht komfortables Greifen in verschiedenen Positionen. Normal gegriffen ist das Messer etwas kopflastig, was sich vor allem beim Hacken positiv bemerkbar machen dürfte. Greift man das Messer weiter vorne und legt den Zeigefinger in die vordere Fingermulde, liegt das Messer gut ausbalanciert in der Hand, so dass auch feinere Schneidaufgaben gut erledigt werden können.
Der angestrebte Kompromiss, ein möglichst kompaktes Messer zu bauen, dass für feinere Arbeiten geeignet ist, aber auch gröbere Arbeiten so zuverlässig erledigt, dass man auf einer Tour nur mit diesem einen Messer auskommt, wurde aus meiner Sicht erreicht. Und das ist auch gut so, denn ein Leichtgewicht ist das Messer nicht gerade.

Fazit: Ein hinsichtlich Materialien, Klingengeometrie und Griffform wirklich durchdachtes Arbeits- und Outdoor-Messer. Ich bin schon auf das Nachfolgermodell gespannt.
 
Jotunheimen

Materialien: wie oben
Klingenlänge: ca. 85 mm (ca. 72 mm Schneide)
Gesamtlänge: ca. 175 mm
Klingenstärke: ca. 4 mm

Die Griffform, die beim Rondane flexibles Greifen ermöglicht ist auch der Grund, warum das kleine Jotunheimen ebenfalls gut in der Hand liegt. Diesen Umstand kann man schon als glücklich bezeichnen, denn so ganz geplant sind die Messer ja nicht entstanden ;-). Der Rücken des Griffs schmiegt sich perfekt in den Handteller. Schade, dass hier die vordere Fingermulde nicht mehr unterzubringen war, ohne dass man die Klinge zu sehr verkürzt hätte. Auch bei dieser Größe hätte sich das positiv auf die Flexibilität hinsichtlich der Griffpositionen ausgewirkt.

Neben der Griffform hat mich vor allen der Stahl überzeugt, mir auch das Rondane zuzulegen. Auch nach längerem Schnitzen mit hartem, trockenem Holz waren keine nennenswerten Veränderungen an der Schneide festzustellen.

Allein die Klingenstärke ist mit 4mm nach meinem Empfinden für ein Messer dieser Größe noch etwas zu dick. Aber dies ist wiederum auf den nicht vollständig geplanten Entstehungsprozess zu schieben. Immerhin war das Ausgangsmaterial wohl 7 mm dick. Dennoch schneidet dieses Messer sehr gut und durchtrennt beispielsweise einen Apfel ohne ihn vorher zu spalten.

Größe und Klingenform machen es zu einem guten und formschönen EDC, auch wenn es mir – anders als ursprünglich gedacht – für den Büroalltag doch noch etwas zu »auffällig« zu tragen ist. Im Winter, wenn man mehr Sachen drüber tragen kann, werde ich es vielleicht noch mal ausprobieren.

Fazit: Kein »Skalierungsfehler« sondern ein »glücklicher Zufall« ;-)

Zu den Scheiden:
Grundsätzlich mag ich Lederscheiden mehr. Aus praktischen Gründen (hohe Trageposition / sicherer Sitz / Flexibilität hinsichtlich der Tragepositionen / Unempfindlichkeit) habe ich mich hier für Kydex entschieden. Es sind meine ersten Kydex-Scheiden, mir fehlen also die Vergleichsmöglichkeiten, aber ich habe keine Idee, wie man sie besser machen könnte. Die Messer sitzen passgenau, sicher und rasten spürbar ein. Selbst überkopf hängend könnte ich die Messer nicht verlieren. Fast würde ich mir wünschen, dass sich die Messer etwas leichter ziehen lassen…

Abschließend möchte ich noch einmal allen Beteiligten danken: Lars für den Entwurf, die Auskunftsbereitschaft per E-Mail und die Abwicklung/Koordinierung und Jürgen & Jürgen für die hervoragende Umsetzung.
 
Glückwunsch zu diesen Messern!
Ich nenne ein ähnliches Duo mein eigen, bloß mit Griffen aus stabilisiertem Redwood bzw. rotem Micarta. Und Lederscheiden.
Sie gehören zu meinen absoluten Lieblings-(feststehenden) Messern. Ich hatte schon mehrere eigene Entwürfe, die ich gerne von Jürgen umsetzen lassen wollte (kommt vielleicht noch!) - aber wenn man diese Messer in der Hand hat, fragt man sich, was man da noch besser machen könnte?? Nichts, höchstens etwas individueller vielleicht.
Nochmal Glückwunsch.
Arno
So, jetzt hats auch noch mal ein Bildchen von meinen zweien. Die Klingenlängen sind hier 12,5 bzw 9,5 cm.
 

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Hallo Lars! :D
Toller Bericht, vielen Dank für das Lob. Dein Duo ist wirklich sehr schön, die beiden hätte ich so eigentlich auch behalten wollen. Klasse Bilder, sehr stimmig, finde ich.
Freut mich auf alle Fälle, dass Du mit den Messern zufrieden bist und sie natürlich auch so funktionieren wie vorgesehen.
Viel Spaß noch mit den Messern!!!
Gruß und Danke!
Lars
 
Hi Lars,

kann mich da nur anschließen echt ein
super Bericht!!! :super:
Vielen Dank auch von mir für´s Lob!

Gruß
Jürgen D. :cool:
 
Last edited:
@lacis

Toller Bericht und v.a. tolle Fotos! :super:
Auch die orangen Griffschale (speziell des Rondane) sagen mir zu - sehen irgendwie cool aus :cool:

Viel Spass noch mit den Messer,

Christoph
 
Freut mich, das sie (Messer, Fotos, Berichte) Euch gefallen. Aber wie gesagt: Ich habe zu danken ;-)

@ porcupine: So geht es mir auch. Wenn ich Muse habe, zeichne ich an einem eigenen Entwurf, den ich irgendwann mal bauen lassen will. Aber nur um die Details, die mir bei verschiedenen Messern gefallen, einigermaßen stimmig zusammen zu bringen und was »Eigenes« zu haben. Nicht, weil ich ein besseres Messer brauche (und schon gar nicht, weil ich überhaupt noch irgendeins brauche ;-) ). Ebenfalls schönes Doppel, dass Du da hast. Hm, vielleicht brauche ich ja noch so ein Mittleres… ;-)

@mark23: Bin schon gespannt auf Dein Review vom Pasvik. Hättest Du es nicht selbst erwähnt, hätte ich an dieser Stelle danach gefragt.
 
lacis said:
Hm, vielleicht brauche ich ja noch so ein Mittleres… ;-)

Von dem mit 12,5-cm-Klinge hatte ich zwei zur Ansicht und habe eins zurückgeschickt. Vielleicht hat Lars es ja noch...:) es hat grüne Micartaschalen.
Ich benutze übrigens das Jotunheimen mit der 9 cm Klinge momentan verstärkt in der Küche und outdoors, um einfach mal Erfahrungen mit dem Stahl zu machen. Bis jetzt bin ich hochzufrieden.
arno
 
Hallo Arno,
hast Du Dein Jotunheimen vor den Griffschalen graviert oder hast Du da mit Schlagzahlen was eingeprägt? Kann es auf dem Bild leider nicht richtig erkennen. Standardmäßig sollten da keine Markierungen o.ä. sein ... ?

Vielen Dank nochmal an Euch beide für das Feedback.

Gruß
Lars
 
Ja, ist zwar schon ungefähr ein Jahr her, aber es interessiert mich auch noch immer. :)

(Wobei ich auch mal ganz tief in der Mailbox wühlen muss, vielleicht hatte Arno mir dazu ein Email geschrieben ...)

Gruß
Lars
 
mark23 said:
Hallo Arno,
hast Du Dein Jotunheimen vor den Griffschalen graviert oder hast Du da mit Schlagzahlen was eingeprägt? Kann es auf dem Bild leider nicht richtig erkennen. Standardmäßig sollten da keine Markierungen o.ä. sein ... ?

Vielen Dank nochmal an Euch beide für das Feedback.

Gruß
Lars

Ich habe da mit einem kleinen Diamantgravurstift die Stahlbezeichnung eingraviert, damit ich sie nicht vergesse. Auf der anderen Seite steht "Jotunheimen".
arno
 
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