SOG PE II - Erste Eindrücke

Tobse

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Zuerst die technischen Daten : Das Pentagon Elite II ist geschlossen knapp 15cm lang, geöffnet stolze 28cm. Die Klinge mit ihrem modifizierten Dolchschliff mißt 12cm, davon tragen 4cm einen Wellenschliff, dessen Muster an Spyderco erinnert. Klingenstahl ist AUS-8, hergestellt in Seki(Japan).
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Die Verriegelung erfolgt mit SOG's neuem Arc-Lock-System. Das Arc lock sieht von außen wie eine Kopie des Axis locks von Benchmade aus. Bei näherer Betrachtung sieht man aber deutliche Unterschiede. Statt einer Achse, die durch Führungen in den Platinen gesteuert wird und die Klinge blockiert wird im Arc lock ein Schwenkriegel eingesetzt. Sein unteres Ende greift im geöffneten wie im geschlossenen Zustand in Aussparungen an der Klinge und blockiert diese so sehr zuverlässig. Der Schwenkriegel ist von beiden Seiten mit Stiften versehen, mit denen man ihn bewegen und die Verriegelung lösen kann, zwei Federn greifen wie beim Axis lock um diese Stifte und drücken den Riegel so in Position. Den ‚spine-whack-Test' bestand das PE II daher problemlos. Der Griff besteht aus zwei Stahlplatinen, die von Zytel-Griffschalen umschlossen werden. Am unteren Ende ist ein Metallclip mit drei Schrauben befestigt, den man auf beiden Seiten des Messers montieren kann. Damit ist das PE II, das auch über beidseitige Daumenöffner verfügt, komplett linkshändertauglich.
Zur Verarbeitung : Das Messer ist torxx-verschraubt und daher voll zerlegbar. Der Klingenschliff ist sauber und symmetrisch, die Schneide scharf genug, um Haare vom Unterarm zu rasieren. Die Rückenschneide ist nicht angeschärft (Da sie im geschlossenen Zustand aus dem Griffstück ragt, ist davon auch abzuraten), nur die Oberseite der Klingenspitze ist auf 5mm Länge geschliffen. Die Spitze selbst hat keine klassische Dolchform, SOG nennt das den ‚Shark-tooth-tip' - Sieht sehr brutal aus und ist evtl. etwas stabiler als der klassische Dolch. Im Originalzustand war der Klingengang beim Öffnen sehr schwergängig, durch Lockern der Klingenschraube und etwas Teflon-Schmiermittel hat er sich deutlich verbessert. Auch der Schwenkriegel läuft nicht vollkommen sauber zwischen den Platinen, das schleift sich hoffentlich mit der Zeit noch ein. Im geschlossenen Zustand hält er die Klinge so stark fest, daß ‚Trägheitsöffnung' mit Schwung aus dem Handgelenk trotz der schweren Klinge nicht möglich ist.
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Weitere Eindrücke :
Junge, ist das groß ! Der Vergleich mit dem Applegate-Messer zeigt - das PE II ist eher ein Faltdolch denn ein Taschenmesser. Trotz der Größe ist es (relativ) leicht (wiegt weniger als ein CRKT Kasper), leicht genug für die Jackentasche. Der Griff hat, wie bei der feststehender Variante von SOG, weder Parierstange noch Fingermulde, aber eine Riffelung, die als Daumenauflage dienen kann. Halte ich das Messer im ‚Säbelgriff', ist mein Zeigefinger allerdings fast zwei Zentimeter hinter der Klingenachse, die Hand muß also recht weit rutschen, um bis zur Klinge vorzustoßen. Das Arc lock macht einen soliden Eindruck, der Klingengang müßte aber noch verbessert werden. Auf den partiellen Wellenschliff könnte ich gut verzichten, bei der Klingenlänge bleibt aber genug ‚plain edge'
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übrig. Insgesamt bereichert das PE II den kleinen Markt der großen Klappmesser um eine interessante Variante, preislich liegt es etwa gleichauf mit den großen, bösen Klappmessern von Cold Steel.

Scharf bleiben,
Tobse !
 
Tobse,

der klingengang sollte sich einschleifen, hab das selbe mal bei einem axis gehabt!

ich find den arc lock besser als den axis!

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Markus

HersirsHomepage
 
Ich arbeite schon dran, Markus :
Schnapp auf, Schnapp zu !
Schnapp auf, Schnapp zu !
Schnapp auf, Schnapp zu !
Schnapp auf, Schnapp zu !
Schnapp auf, Schnapp zu !
........
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Munter bleiben,
Tobse !
 
Eindrücke nach zwei Wochen : Der Gang der Klinge hat sich eingespielt und ist jetzt angenehm glatt. Trotzdem läßt sich
das Messer nicht mit Schwung aus dem Handgelenk öffnen, da der Schwenkriegel im geschlossenen Zustand sehr tief in eine
Aussparung an der Klinge greift - Hilft man der Klinge aber mit dem Daumen am Öffner über die ersten paar Grad Auslenkung hinweg,
geht der restliche Weg mit Handgelenksschwung problemlos bis zum satten Einrasten. Das geringe Gewicht hat seine Ursache in den
sehr dünnen Stahlplatinen (Im geöffneten Zustand kann man mit kräftigem Druck von außen Zytelgriffschalen und Liner ein Stück nach innen biegen !) Da die Klinge aber auf ihrer ganzen Breite vom Riegel blockiert wird, ist das kein Sicherheitsmanko.

Scharf bleiben,
Tobse !
 
Hallo tobse.Geiles teil.aber wo hast du es her?Ich habe den kleineren vorgänger,ohne stahl liner und mit schlechteren stahl.Müste mal wieder aufrüsten.
 
Hallo Eisensack
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Ich habe direkt in USA bei Skylands Cutlery bestellt. Mit denen hatte ich auch bisher noch keine Probleme.

Scharf bleiben,
Tobse !


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-demnächst in ihrem Netz -
Messerman@kochenfuerkerle.de

[Dieser Beitrag wurde von Tobse am 18.12.2000 editiert.]
 
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