Selbstgebaute Machete

stevenjulian

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Hallo Freunde,

meine Machete ist auch aus 1.4153 - SB1 von Jürgen Schanz, hab sie allerdings aus Sicherheitsgründen nur auf 45 HRC gehärtet. Der Nachteil ist, dass ich hin und wieder die Scharten aus der Klinge mit einer Feile herausfeilen muss. Falls ich mal wieder ne Machete mach, würde ich mit der Härte auch deutlich höher gehen.

PICT0032.jpg


Die Daten: Klingenstärke 3 mm, Länge 600 mm, Gewicht 740 g
 
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AW: machete für einen kunden

Es sind tatsächlich nur 45 HRC. Mit einer feinen Dreikantfeile ist die ganze Klinge jedoch ruckzuck nachgeschärft.

Die Machete dient eigentlich weniger zum Schneiden, sondern eher zum Abschlagen. Durch die große Schwungmasse lässt sich auch widerspenstigstes Dornengestrüpp problemlos weghauen.;)
 
AW: machete für einen kunden

obwohl das ja nun eigentlich nicht hier hin gehört - dann hättest du im prinzip ja auch baustahl nehmen können?
 
AW: machete für einen kunden

Baustahl liegt in der Härte meistens zwischen 10 und 20 HRC, hätte also bei der geringsten Belastung schon eine tiefe, herausgebogene Kerbe in der Schneide. Das habe ich testweise mal ausprobiert, ausserdem hat sich die Baustahlklinge sofort verbogen.

Meine Machete aus dem 45 HRC - SB1 verbiegt sich nicht, weil federhart und setzt auch keinen Rost an.
(Hatte mal ne billige 20 Euro Machete gekauft, die war in kürzester Zeit durch die Pflanzensäfte verrostet, die Spitze abgebrochen und viel zu leicht, um Gestrüpp abzuhauen:()

Richtig scharf muss eine Machete nur sein zum Brennesseln und ähnliches Unkraut abtrennen, für Brombeergestrüpp und zum Ästchen abschlagen ist ein großes Gewicht in der Klingenspitze wichtiger.;)
 
AW: machete für einen kunden

Noch eine Ergänzung zur Materialwahl:

Bei der Planung der Machete hatte ich eigentlich an den Stahl 1.4034 gedacht. Der wäre von den Härtewerten her für die Machete völlig ausreichend gewesen und hätte auch wesentlich weniger gekostet als der SB1-Niolox.
Es hat sich aber herausgestellt, dass es diesen Stahl in der erforderlichen Abmessung 3x70 mm leider nirgendwo als Streifen zu kaufen gibt. Diese Abmessung muss aus der Tafel herausgeschnitten werden, was mehrere Stahlhändler nicht machen wollten, ich hätte eine ganze Tafel bezahlen müssen. Jürgen Schanz hat mir dann die richtige Abmessung in kürzester Zeit geliefert, weshalb ich ihn hier nicht nur als Messermacher, sondern auch als Stahlhändler ausdrücklich empfehlen möchte.:super:
 
Ich war so frei, das hierher zu schieben. In Jürgens Forum - und vor allem in einem Vorstellungsthread einer anderen Machete - ist das off topic.

Bitte bleibt immer beim Thema und macht gegebenenfalls einen eigenen thread auf. Damit das Forum lesbar bleibt und kein Kuddelmuddel wird.

Pitter
 
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Erfahrungsbericht und Verbesserungen an der Machete

Inzwischen habe ich diese Machete mehrere Jahre im Gebrauch und einige Erfahrung damit sammeln können.

Die Klinge war ursprünglich nur auf 45 HRC gehärtet, musste deshalb ähnlich wie eine Sense regelmäßig nachgeschärft werden. Störend war, dass sich die Klinge mehrmals an der schwächsten Stelle (Taille) verbogen hat. Beim Abschlagen von Dornengestrüpp passiert das natürlich nicht, aber beim zufälligen Schlagen auf Stammholz fiel nicht nur ein unangenehmes Schwingen auf, sondern die Klinge war auch mehrmals krumm.

Deshalb habe ich mich entschlossen, die Machete vollständig zu überarbeiten und die Klinge noch einmal zu härten. Da sie für meinen Elektroofen bei weitem zu lang ist, habe ich sie in einer professionellen Lohnhärterei im Salzbadofen auf 60 - 61 HRC härten lassen.

Meine ursprünglichen Befürchtungen, eine so harte Klinge könnte brechen, haben sich nicht bestätigt. Der Werkzeugstahl 1.4153 hält jetzt die Schärfe viel länger als früher. Beim Zuschlagen auf Holz sind keine Schwingungen mehr, sondern ein harter Widerstand spürbar und dadurch macht die Machete einen viel stabileren Eindruck.

Das Foto zeigt die Klinge mit angetrockneten Pflanzensäften. Auch wenn die nasse, ungereinigte Klinge in der Kydex-Scheide aufbewahrt wird, bleibt der 1.4153 völlig rostfrei.

Die Griffschalen sind jetzt abnehmbar verschraubt, wobei sowohl die Inbus Schraubenköpfe, als auch die Muttern vollständig versenkt worden sind. Alle Kanten der Griffschalen wurden stärker verrundet, dadurch liegt der Griff noch sicherer in der Hand.

Natürlich ist eine Machete kein Ersatz für eine Sense oder eine Axt, aber zur Rodung von widerspenstigem Schlehen- und Weissdorngestrüpp gibt es kein besseres Werkzeug.
 
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