Federstahl gebrochen

effzwo

Mitglied
Messages
53
Hallo,

ich habe mir am Wochenende ein Hilfsmittel zum Einklemmen von kleinen Werkstücken auf dem Amboss geschmiedet. Wird glaube ich auch Bocksfuss genannt. Ich habe mir eine Auto-Feder vom Schrottplatz besorgt und gerade gebogen. Dann hab ich im sie im 45 Grad-Winkel abgebogen und das eine Ende länger gelassen, damit ich es in das Rundloch im Amboss stecken kann. Wenn man dann etwas unter das kurze Ende steckt und mit dem Hammer darauf schlägt, verkantet sich das Lange Ende im Loch und das Teil, das unter dem kurzen Ende auf der Abmbossbahn liegt wird fest geklemmt!! Super Sache aber man bekommt es so schlecht wieder los. Also habe ich an der Stelle, wo der Winkel eingebogen war zusammengeschmiedet und einen 90Grad Winkel zum langen Ende eingeschmiedet, so kann ich mit dem Hammer darunter schlagen und es leicht wieder lösen. Nur ist es mir an der Stelle recht dünn geraten und ich habe an der Stelle Feuer-Geschweißt. Das habe ich dann einfach an der Luft abkühlen lassen. Über Nacht habe ich ein kleines Stück Flachstahl damit eingespannt und es so klemme lassen. Am nächsten Morgen war aber nur noch das Lange Ende da. kurz vor der Schweißstelle ist es gebrochen und die Bruchstelle sah wie gebrochenes Gusseisen aus!!

Hat jemand schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht? Verträgt Federstahl die Schweißhitze nicht?

Vielen Dank im Voraus

Frank
 
Hallo 1875,

hab ich schon versucht aber nicht so richtig was brauchbares gefunden. Ich habe den Federstahl ja nicht gehärtet, sondern nur nach dem Schmieden an Luft abkühlen lassen. Oder muss ich ihn auf Grund der großen Hitze grundsätzlich normalglühen?

Gruß

Frank
 
Hallo Frank, ich bin auch der Meinung das du da ein wenig mit der Wärmebehandlung geschludert hast. Je nach dem welchen Federstahl du verwendet hast , härtet er auch an der Luft. Nur noch anlassen und alles ist gut.:super:

Gruß Bernd
 
und:
im Forum gab es mal die Aussage (mit Bildern untermauert) das Blattfedern oft mit vielen Haarrissen daherkommen, je nach Alter/Geschichte. Und so etwas kann da mitwirken.
Natürlich auch die wärmebehandlung!
 
Hallo und Danke für die Tips.
Ich werde mal in Zukunkft die Sachen normalglühen. Obwohl ich mit Federstahl sonst keine Probleme habe. Vielleicht war es ja wirklich ein Haarriss Die Feder war ja schließlich vom Schrott!!

Gruß

Frank
 
Hallo
Auch wenn die Fachleute wohl anderer Meinung sind fahre ich seit langem sehr gut damit die Federstahlhilfswerkzeuge ein der Esse langsam abkühlen zu lassen .
 
Wieso sollen die Fachleute der Meinung sein, man könne Hilfswerkzeuge aus Federstahl (welcher von etwa 50 möglichen ist gemeint ?)nicht im Feuer langsam erkalten lassen?.
Sie sind dann mehr oder minder gut weichgeglüht und sehr robust. Sie können in diesem Zustand ohne weiteres verwendet werden. Wenn sie vorher nicht überhitzt waren, können sie aus diesem Zustand auch gehärtet werden und nach entsprechendem Anlassen eingesetzt werden.
Sicherer ist ein Normalglühen vor dem Härten.
Hier ging es aber darum, daß ein Werkzeug nach der Feuerschweißung nicht im Feuer, sondern an der Luft- und weil es dünn war-recht schnell abgekühlt wurde. Das muß schiefgehen. Ich würde darauf wetten, daß die Klammer an der Bruchstelle so hart geworden ist, daß sie nicht gefeilt werden kann.
Freundliche Grüße
U. Gerfin
 
Hallo Gerfin,

die Idee mit dem Feilen hätte mir aber auch kommen könne. Werde ich gleich heute abend mal ausprobieren, dann weiss ich worauf ich beim nächsten mal achten muss. Super Tipp, danke

Gruß

Frank
 
Die Feile ist nicht alles, die komplette Wärmebehandlung ist das einzig wahre!!!!!!

Weich, also feilbar, heisst nicht ich habe alles richtig gemacht, sondern nur es ist weich, von grob- oder feinkörnig, normalisiert, gehärtet und angelassen hat Ulrich nichts geschrieben!!!

Ich rate Dir nochmals zur SuFu -> Wärmebehandlung, dieser Begriff alleine bringt Dir 500 (!) Einträge, klar, lesen musst Du dann schon selber auch noch und Dir die Essenz ziehen.


Freddie
 
Zur Klarstellung:
Ich habe zu zwei unterschiedlichen Themen Stellung genommen.

Zunächst ging es darum, daß nichts dagegen spricht, Hilfswerkzeuge im Feuer langsam erkalten zu lassen, wenn man sie so-nämlich weich- einsetzen will.
Für die Halteklammer, um die es hier geht, ist ein Härten und Anlassen nicht erforderlich, wenn die Dimensionen passen. Meine Klammer ist beispielsweise aus einem 30 mm Rundstab aus Baustahl warm gebogen und so geformt, daß sie durch einen Schlag auf die Rückseite gelöst werden kann. Da wäre ein Härteversuch vergebliche Liebesmüh.

Hilfswerkzeuge, die gehärtet eingesetzt werden sollen, kriegen natürlich eine passende Wärmebehandlung. Wäre beispielsweise die angesprochene Halteklammer so zierlich, daß sie mit Federkraft halten müßte, würde ich sie normalisieren, härten und anlassen.

Das kann man ganz korrekt und nach Vorschrift machen, man kann es auch unter der Hand beim Schmieden mit erledigen. Wenn der letzte Schmiedevorgang bei nicht zu hoher Temperatur und mit genug Verformung über das gesamte Material durchgeführt wurde, kann man aus diesem Zustand schnell abkühlen= Umkörnen und dann härten.
Soll noch nach dem Schmieden gefeilt, gesägt und gebohrt werden, so genügt es das Werkstück nochmals auf dunkle Rotglut zu erwärmen und in Asche abzulegen. Dann ist es zum Bearbeiten ausreichend weich.

Damit ich nicht mißverstanden werde: Jedes Werkzeug, das seine Leistung sicher erbringen soll, hat eine korrekte Wärmebehandlung verdient.
Bei geringeren Belastungen- und kaum ein Werkzeug ist so belastet wie eine feine Schneide- kann man aber auch -Grundkenntnisse vorausgesetzt- vereinfachte Techniken einsetzen.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Hallo,

ich hab gestern mal die Feile an der Bruchstelle angesetzt und der Federstahl ließ sich wiedererwartend leicht feilen. Zu hart war er also nicht. Es stellt sich also die Frage ob Mikrorisse vorhanden waren oder ob Federstahl auf Schweißtemperatur negativ reagiert!?!
Ich hatte eigentlich vor Federstahl für Klingen und andere Werkzeuge zu verwenden. Nach dieser Erfahrung bin ich da allerdings etwas skeptisch geworden. Inzwischen habe ich aus dem Rest der gleichen Feder übrigens eine neue Klemme hergestellt. Diesmal allerdings ohne scharfe Knicke und ohne zu große Hitze (ich habe darauf geachtet dass das Material maximal rot-orange wurde, ist dann zwar noch recht zäh aber das Ergebnis ist tadellos). Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Werkzeugen aus Federstahl?

Gruß

frank
 
Hallo ,bei gebrauchten Federn kann es vorkommen das sie Risse haben .Habe ein Stück von einer Wagonblattfeder ,die gebrochen war ,auf Mass geschliffen .Habe dann gesehen das am Rand auf der ganzen Länge Haarrisse waren . Gruss Rolf
 
Back