Das Svord Peasant Knife

ibanezmike

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Hallo Forengemeinde!
Hier mein kleiner Bericht über meine aktuelle Neuerwerbung.....

DAS SVORD PEASANT KNIFE

Ich hab mir nach langer Recherche eines der "hochgelobten", manchmal auch nicht so beliebten Peasant Knifes von Svord bestellt.

An dieser Stelle ein grosser Dank und ein dickes Lob an Jenni (Kizlyar Shop).......MO bestellt, FR bereits da gewesen (inkl. Versand nach Österreich und Vorkasse).
Aber nun zum Messer......

Daten und Fakten:
Gesamtlänge: 170mm
Klingenlänge: 80mm
Klingenstärke: 2mm
Länge des überstehenden Erls: 40mm
Stahl: Sandvik L6
Gewicht: 67,5 Gramm
Griff: neuseeländisches Hartholz (auch in Kunststoff und anderen Materialen erhältlich)
Grifflänge: 130mm
Schliff: konvex
Verschlusssystem: Friktionfolder
Besonderheiten: im aufgeklappten Zustand wird das Messer durch die umschliessende Hand zusätzlich gesichert und kann so NICHT unbeabsichtigt einklappen.



Das Peasant Knife ist ein Folder, der die Besonderheit aufweist, ein äusserst selten verwendetes und dennoch über Jahrhunderte bewährte System zur "Verriegelung" der Klinge zu besitzen.
Der Erl ragt im zusammengeklappten Zustand über den Griff hinaus und verfügt zudem eine Fangriemenöse.
Wird das Messer aufgeklappt (Auch einhändig möglich) klappt der Erl hinten über und verschwindet beinahe zur Gänze im Griff.
Durch festhalten (umschliessen) des Griffes, wird die Klinge soweit gesichert, dass ein unbeabsichtiges einklappen der Klinge unmöglich ist.
Der überstehende Erl stört nicht wirklich im Hosensack und fällt auch im Gebrauch nicht negativ auf. Durch die Fangriemenöse am Ende des Erls wäre es auch möglich das Messer Tip down als Neckknife zu tragen.



Das Svord Peasant Knife kommt in einem transparenten Kunststoff Blister mit einer kleinen Beschreibung des Messers und einer Garantiekarte.
Alternativ bekommt man zum Messer auch eine Steckscheide, diese habe ich jedoch nicht mitbestellt, da ich mir selbst eine kleine Steckscheide anfertigen möchte. Aber um es zu erwähnen, die originale Scheide liegt preislich bei 5,50EUR.

An den Griffschalen befinden sich 2 Messingschrauben (Schlitzschraube) die einerseits ein Nachstellen der Klingenachse, wie auch eine persönliche Justierung zur Verriegelung im eingeklappten Zustand des Messers zulassen. Bei letzterem wird die Klinge zwischen den Griffschalen eingeklemmt und somit eine Sicherung im zusammengeklappten Zutand gewährleistet.
Weiters ist durch die offene Bauweise und den beiden Messingschrauben eine einfache und völlige Demontierung des Messers möglich, sei es für Reinigungszwecke oder um sich einen eigenen Griff anzupassen, etc.
Sollte die Klinge nach einer Zeit ein gewisses Spiel aufweisen, einfach an der vorderen Messingschraube ein wenig nachziehen und die Klinge sitzt wieder bombenfest.



Werfen wir nun einen Blick auf die Schneide des Messers:
Out of the Box war weder der Zugschnitt noch der Druckschnitt überragend, rasieren war ebenfalls nicht möglich. Das lag allerdings daran, dass das Messer einen Grat direkt an der Schneide hatte. Diesen habe ich mit ein paar Zügen über einen handelsüblichen Wetzstab entfernt. Danach wollte ich es einfach wissen und bin direkt aufs Leder gegangen mit dem Messer, nach ein paar Zügen über das Leder (mit Diamantpaste benetzt) ein erneuter Test.
Druckschnitt = kein Problem mehr
Zugschnitt = ebenfalls kein Thema
Beides ging problemlos und sauber durchs Papier, ohne selbiges auszufransen oder gar zu reissen.
Dann der Finale Schnitttest.............Armhaare rasieren.
Ich war sprachlos, die Haare wurden nicht nur abrasiert, sondern sprangen regelrecht von der Klinge davon :steirer:
Das Messer war sogar so scharf, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, dass ich mich bereits damit geschnitten hatte :irre:

Was ich jedoch noch zum Klingenfinish erwähnen möchte:
Die Klinge selbst wurde in einem teils verzunderten Zustand belassen und die Oberfläche wirkt leicht gräulich, wurde jedoch mit sehr feinem Schleifband bearbeitet. Der Schliff selbst wurde maschinell angebracht und man sieht dementsprechend auch die etwas gröberen Schleifspuren.



Fazit:
Das Messer ist ein Gebrauchsmesser und wird auch als solches gehandelt. Wer ein handgemachtes perfekt verarbeitetes Messer sucht ist beim Peasant falsch.
Das Peasant macht nicht nur Spass beim damit Rumspielen, sondern schneidet zudem aussergewöhnlich gut, was mit unter sicherlich an der dünnen Klingenstärke von 2mm liegt.
Auf jeden Fall eine Empfehlung von mir! :super:

Meiner Meinung nach sollte jeder ein Peasant haben und aufgrund der Tatsache dass es das Peasant in allen möglichen Farben (Kunststoff) gibt, wie auch in Holzausführung und mit diversen anderen Materialen, sollte auch für jeden das Passende dabei sein.

So, und das Beste kommt bekanntlich immer am Schluss:

Der Preis:
Holzausführung: 25EUR
Kunststoffausführung: 14,50EUR
Edelhölzer etc. auf Anfrage (ca.35EUR)

Hier noch ein paar Bilder zum schmökern........






Hoffe damit dem einen oder anderen geholfen zu haben.
lg ibanezmike

Ergänzende Anmerkung:
Das Peasant Knife von Svord ist ein perfekt geeignetes Survival / Notmesser, denn selbst wenn der Griff ab geht oder kaputt wird, kann die Klinge aufgrund des überstehenden Erls als "beinahe" vollwertiges Messer genutzt werden.
Man könnte sich in so einem Fall auch aus einem Holzstab einen neinen Schaft fertigen und hätte ein fixed Survival-Knife.
Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass es eine weitere Variante des Peasant in leicht abgewandelter Form auch als fixed zu beziehen gibt. Das "CKC Hiker". Dieses Modell wird jedoch nur auf Wunsch und in kleiner Serie um 25$US gefertigt. Diese sind dann kleiner und sehr flach gehalten um sie auch als reine Neckknifes zu tragen (inkl. Kydexscheide).

Quasi "a peasant for everybody" :steirer:
 
Last edited:
Was soll man sagen?
Habs grade bestellt. Deine Ausführungen und Bilder lassen ja nichts anderes zu und der Preis ist so niedrig das es ok ist selbst wenn es dann nicht genutzt würde :)

Mal sehen wie es sich so schlägt ;)
 
Auch wenn es eigentlich klar sein sollte (Messing) schreib ich hier mal für Leute wie mich, die schneller schrauben als nachdenken :rolleyes:

Für die Messingschrauben sollte man unbedingt NUR perfekt passende Schraubendreher verwenden.

Ich hab 2 von diesen tollen Messern und inzwischen nur noch unversehrte Schrauben für Eines :(
 
Sind die so extrem weich?
Habe jetzt das Kunststoffmodel in schwarz.
Ist ja echt einfach aufgebaut.
Wenn es sich bewehrt bekommt es noch hübschere Schalen.
Der Baumarkt hat bestimmt höherwertige Schrauben die man nutzen kann.

Das Messer hat was uriges, trotz der Kunststoffbeschalung.
Ist allerdings deutlich größer wie gedacht. Mit der Klinge läßt sich arbeiten.

Für den Preis kann man echt nicht meckern :super:

Beim Kunststoffmodel gibts übrigens keinen Beipackzettel oder sowas. Einfach nur ne Plastikhülle.
Schade hätte doch gern son Flayer gehabt
 
Update Svord Peasant Knife

Hallo Forengemeinde!

Nun sind 1,5 Jahre ins Land gezogen und ich wollte euch meine gesammelten Erfahrungen und Eindrücke zum Peasant Knife zum Besten geben ;)
Das Svord Peasant hat mich in den letzten 1,5 Jahren ziemlich oft begleitet und auch wenn es ab und an mal auch in der Schublade verschwunden ist um einem anderen EDC Platz zu machen, so fand das Peasant Knife doch immer wieder in meine Hosentasche zurück!

Mittlerweile habe ich meinem Peasant eine kleine und einfache Lederscheide aus mehreren Reststücken Leder gebaut und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden - Schlicht, aber Funktional - wie das Peasant Knife auch :steirer:
Desweiteren habe ich m.M.n. eine sehr wichtige Änderung durchgeführt..........Das Messer wurde hierzu erstmal komplett zerlegt was so aussieht:



und danach nur die Schalenhälften zusammengeschraubt und mit Schleifpapier erstmal rund geschliffen und alle unschönen Kanten gebrochen - danach noch eine feine Ölung und dann sieht der Griff so aus:



Als ob das alles nicht reichen würde habe ich der Klinge noch eine "Ätzung" verpasst, indem ich sie 1h Std. lange in Essig eingelegt habe - Das komplette Ergebnis:



Dieser Schritt mit dem Essig war wichtig, da ich bei meinem letzten Outdoortrip (da hat es durchgeregnet) das Peasant dabei hatte und nachher feststellen musste, dass trotz aller sorgfältiger Pflege und so gut wie möglicher Trockenlegung dennoch Oberflächenrost zu sehen war - mit dem Essigbad ist das seither erledigt und vorbei :hehe:
Hier noch ein paar Eindrücke vom letzten Peasant Ausflug in die Natur:











Zusammenfassend sei gesagt, dass das Peasant ein treuer Begleiter war und weiterhin sein wird. Hatte bisher nie Probleme mit einer wackelnden Klinge oder den Messingteilen an sich. Jede Aufgabe die ich dem Peasant gestellt habe, hat es mit bravour erledigt. Selbst "batoning" von trockenem Buchenholz bis zum maximalen möglichen Durchmesser (begrenzt durch die Klingenlänge) hat das Peasant ganz locker weggesteckt.
Aber am meisten bin ich von der Schnitthaltigkeit überzeugt - mehrere Tage harter Outdooreinsatz und nach wenigen Zügen über ein Schärfgerät wieder auf Rasurschärfe. :p
Keinerlei Probleme bisher mit Ausbrüchen und oder anderen Beschädigungen der Klinge. Svörd hat hier die WB wirklich gut im Griff.
Ich mag mein Peasant (auch wenn es mittlerweile schon etwas überarbeitet wurde) und zwar so sehr, dass ich mir den grossen Bruder - das Golok bereits reserviert und vorbestellt habe :hehe:

Danke fürs lesen und anschauen...........Wenn sich noch jemand findet der sich Erfahrungsgemäß anschließen möchte - ich würde mich freuen es hier lesen und Bilder sehen zu können!

thx
-ibanezmike-
 
hallo mike,

danke für deine erfahrungsberichte zum peasant, hab mir aufgrund deiner ausführungen auch eins geordert und gestern isses endlich gekommen.
ich finde es schon mal klasse, obwohl es beim griff wirklich etwas nachbearbeitung braucht. werd da auch mal mit schleifpapier und co. nachhelfen.

den konvexen schliff von svord hat es auch nicht, kann man den auf einfachem wege nachholen?

danke!
grüße, max
 
Hola...

kann meinen Vorrednern nur beipflichten. Sehr schönes Review. :super:
Mein Peasant ist vor 3 Tagen gekommen.
Mein erster Eindruck war ähnlich dem von insane.
Der Griff ging mal so gar nicht.
Da die Demontage (und auch Montage natürlich) wirklich kinderleicht ist, war das Problem aber innerhalb weniger Minuten und ein paar Lagen Schleifpapier später erledigt.
Da das Peasant eh schon auseinander war und ich für das Schleifen auch einen Moment gebraucht habe,
habe ich parallel der Klinge ebenfalls ein Patina mit Balsamico Essig verpasst :hehe:
(kann ich jedem nur empfehlen, da es wohl wirklich schnell Rost ansetzt).

Ansonsten bleibt von mir nur noch zu sagen:
Yeeeey.... wieder ein Messer, wo das Modden genauso viel Spaß macht, wie bei Opinels! :irre:


Gruß Felix


kurzer Nachtrag: konvexer Anschliff war bei meinem Peasant auch nicht zu finden!
Es sei denn ich bin nun komplett blind!
 
Hi Mike,
klasse Bericht.

Ich habe mir kürzlich eins bei Jenny bestellt und nach deinen Anweisungen verfeinert. Klasse !!!

Ich habe im hinteren Bereich noch eine kleine Plastikscheibe unterlegt(1mm dick), damit die Griff-Enden ein bisschen auf Distanz gehalten werden.

Ich finde das Messer in seiner Einfachheit einfach nur geil! Scharf und immer einsatzbereit!
Den Stahl finde ich auch klasse. Auf yout.be ist ein VID zu sehen wo einer sogar einen Stahlnagel kappt.... muß man aber nicht nachmachen :)

klaus
 
Ja wirklich ein tolles Review und auch ich möchte mich anschließen! Ich meine ich hätte mir dieses Messer vor...uuuuhm...zwei Jahren in der Ebenholzversion bestellt. Als mich das Messer von der Schneide und der einfachen aber zweckmäßigen Gestalt restlos begeistert hatte, mußte ich auch direkt meinem Bruder ein Olivenholz Peasant schenken. Auch dort setzte es seinen Siegeszug fort.

Für schmales Geld ein tolles originelles Messer! :super:
 
Moin,
nochmal zum Thema Schliff des Peasants: Wenn ich einen Winkel
oder ein hoffentlich gerades Lineal an meine beiden Klingen halte,
ist der Schliff ballig. Kann das leider nicht fotografisch darstellen,
probiert es mal aus.
Gruss jablo
 
Oberhalb der Sekundärfase ist der Schliff leicht ballig, so meine ich jedenfalls zu sehen.
Ansonsten kann ich für dieses Messer auch volle Punktzahl geben. Simple Bauweise und toller Stahl.
 
Bei mir war vor allem die Sekundärfase ballig. Bei dem relativ stumpfen Schneidwinkel, der sich daraus ergab, ist sicherlich auch das Schneiden von Stahlnägeln drin. :rolleyes: Ich habe es daher auf einen für mich passenderen, spitzeren Schneidwinkel ausgeschliffen und mochte es gleich noch viel mehr.

Mit dem überstehenden Erl hatte ich auch erst so meine Bedenken, aber der stört in der Tat nicht.


Ookami
 
Hallo!

ein schönes Review hat mich dazu veranlasst mir so eben auch so einen Klapper zu bestellen (und den großen Bruder Golok gleich dazu :hehe:)

Gruß,
Erwin
 
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