Sichel Härten

Geonohl

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Ich will eine Sichel härten, aus einer Feile geschmiedet.
Sie ist nur etwa 2,5cm breit und der Rücken ist etwa 4,5mm an der Angel, bis 3mm an der (knubbeligen) Spitze dick und mit dreieckigem Querschnitt.
Die Öffnung ist etwa 12cm.


Wie kann ich einschätzen wie sie sich verziehen wird?
Wie erwärme ich die richtig und ohne großen Verzug?
Sehe ich das Richtig, dass durch die schnellere Abkühlung der Schneide, die Klinge sich wieder aufbiegen wird? Oder ist das bei dem Querschnitt nicht so das Problem?
Wird der Verzug so sein, dass nachher die Schneide auf der ebenen Unterlage aufliegt und der Rücken nicht mehr?

Ich habe sie ziemlich eng gebogen da eine andere (der erste Versuch) aus C45 sich beim Härten zu weit aufgebogen hat.
Ich habe die Sichel, die ich nun härten will, mit dreieckigem Querschnitt hergestellt, weil sie als „Kräutersichel“ gedacht ist. (Der erste Versuch hatte eine dünne Schneide (0,7-1mm) mit dickerem(3,5mm) Rücken).
Ich habe den geschmiedeten Rohling fast fertig gefeilt.
Die Unterseite liegt, nun eben, auf einer ebenen Unterlage auf, bis auf die Spitze, die etwas hochgebogen ist.

Härten wollte ich in warmen Rapsöl und Anlassen im Selben Öl, das ich einfach bis kurz vor dem Sieden erwärme (2Stunden mit zwischendurch tieferem Abkühlen?).
Die Sichel wird nicht Gedengelt, sondern geschliffen werden.
 
Leider weiß ich nicht ob dein härten richtig ist.
Aber ich würde auch gerne wissen wie man eine Sichel härten muss.Wenn sie genauso gehärtet wird wie ein Messer dann ja in 60-70 Grad warmen Öl.Ich hätte auch gleich die näste frage und zwar warum wird eine Sichel gedängelt? Warum wird nicht ein "besserer" Stahl genommen und gehärtet? Ich hoffe mal Geonohl und Ich kriegen viele antworten.:hehe:
 
Tja du bist zu schnell gewesen denn eiegntlich wollte ich meine antwort editieren und das gleiche thema zeigen:steirer:.
Aber damit wäre meine frage ja noch nicht beantwortet warum man eine sense/sichel dengelt.:hmpf:
 
Mache doch einfach ein zwischen Härten,dann siehst du was sie macht,Probleme machen eigentlich hauptsächlich zu scharf ausgeschliffene Klingen.Das Öl braucht oder sollte nicht wärmer als nötig sein und ich würde sie senkrecht eintauchen.

Das Dengeln hat die Aufgabe,das man dicht so viel Materialverlust hat,weil man sie dann nicht so dünn ausschleifen muß,dann verfeinert und verzerrt man noch das Gefüge,aber das macht man mehr bei einer Sense.

Gruß Maik
 
Hm, senkrecht eintauchen? Die ist mehr als ein Halbkreis.

Ich dachte schon, vieleicht erst den Rücken im Öl schnell abrollen und dann erst ganz eintauchen.(?)

Die angegebenen Links hatte ich schon durch.
Mir ging es hauptsächlich um den Verzug und wie ich die Klinge vorher vieleicht in die Gegenrichtung biegen müsste.

Auch, ob man besser eine schnelle Aufheitzung macht und dabei in kauf nimmt, dass die Schneide zu warm wird. Oder langsam, mit dem Nachteil das die Schneide eben länger warm ist.

Ich werde es wohl versuchen müssen.
Ich werde es wohl mit recht schnellem aufheitzen versuchen. Wenn der Rücken noch nicht vollkommen warm genug ist, ist das ja wohl nicht so schlimm.
Mal sehen was passiert;).
 
Sichel härten

Hm, senkrecht eintauchen? Die ist mehr als ein Halbkreis.

Ich dachte schon, vielleicht erst den Rücken im Öl schnell abrollen und dann erst ganz eintauchen......
Mir ging es hauptsächlich um den Verzug und wie ich die Klinge vorher vielleicht in die Gegenrichtung biegen müsste.

Auch, ob man besser eine schnelle Aufheizung macht und dabei in Kauf nimmt, dass die Schneide zu warm wird. Oder langsam, mit dem Nachteil, dass die Schneide eben länger warm ist......
Ich mache häufig kleine Sicheln und habe kaum Probleme beim Härten. Wichtig sind das Konzept und das Material: kleine Kräutersicheln mit einem (gedachten Kreis-) Durchmesser von ca. 100 bis 150 mm kann man durchaus aus Feilenstahl machen, da sie ja nur für feine Schneidarbeiten gedacht sind. Dennoch sollten sie etwas höher als Messer angelassen werden. Solche Sicheln sollten auch einen eher schlanken Querschnitt haben, also in der Mitte des Rückens maximal 2 bis 3 mm.

Sog. Gestrüpp-, Ginster- oder Unkrautsicheln, die oft auch schon ein wenig größer sind, werden nicht selten mit einer schlagenden Bewegung eingesetzt und leben daher länger, wenn sie aus Stählen wie C60 geschmiedet werden, wobei man sie fast federhart anlässt, wenn sie gedengelt werden sollen. Der Rücken kann hier bis 5 mm stark sein.

Ein wenig kritisch ist der Schliff. Ich habe für mich festgestellt, dass die Arbeit sehr aufwändig ist, wenn ich die Schneide beim Härten zu dick lasse - Sicheln kann man ja nicht mal eben am Stein oder am Band herunter schleifen! Daher schmiede ich die Klingen möglichst nah an die Endform und schleife sie vor dem Härten weitgehend fertig. Die Schneide hat dann nur noch wenige Zehntel-Millimeter Stärke.

Das Härten gelingt mir recht gut. Bei Querschnitten, wie Du sie gemacht hast (also sehr robust), ändert sich der Kreisdurchmesser nach meiner Erfahrung kaum. Das liegt auch daran, wie man härtet: ich lege die Klinge flach ins Feuer und in dieser Lage nimmt die Schneide, die ja wenig Material hat, die Wärme schneller an. Dann schrecke ich in zimmerwarmem Öl ab, indem ich schnell, aber gerade (vertikal) eintauche. Die Zeit reicht meist nicht für irgendwelche Tricks wie Abrollen und wäre auch nicht sinnvoll - Du willst ja eine harte Schneide, keinen harten Rücken.

Wichtig und von Bedeutung ist die Gestaltung des Querschnitts. Bei größeren Grassicheln ist die Schneide in der sehr dünn ausgeschmiedeten Klinge außermittig an der Unterseite, damit man flach über dem Boden arbeiten kann. Der Rücken wird dabei verstärkt gelassen, wie man das von Sensen her kennt. Manchmal ist dabei sogar die Angel entsprechend leicht ausgestellt/angewinkelt. Bei kleinen Kräuter- und derben Gestrüppsicheln ist die Schneide mittig, und hier ist es auch wichtig, dass die Angel gerade in der Verlängerung liegt. Verzug hatte ich in dieser Flucht durchaus schon mal, aber das lag vielleicht an mangelnder optischer Kontrolle nach dem Schmieden (ist nicht ganz leicht zu sehen).

Viel Erfolg!

Gruß

sanjuro
 
Last edited:
Hab ich heute gehärtet und angelassen.
Also in (Raps-)Öl, das nur die heutige Außentemperatur hatte.
Hat sich nur minimal verzogen.
Feile rutscht nur drüber.
Ich hab die dann in die Esse Gehalten und das Öl (draußen) abbrennen lassen. Nach abbürsten und etwas blank kratzen, hab ich sie noch mal kurz rein gehalten, bis die Kannten blau wurden.
Feile greift recht gut. Gegen den Ambossfuß geschlagen, gab Dellen im Ambos, nichts an der Spitze (die ich etwas Knubbelig dicker gelassen hatte). Ich hatte noch eine Miniversion auch mit gehärtet, beide sind noch so hart, dass man von der Angel, der anderen, kleine Krümel abschaben kann.

Ich hatte vergessen, die mal im Schraubstock eingespannt zu biegen, mach ich Morgen, Wie viel sollte so eine Klinge aushalten können??
(Ich dachte Spitze einspannen und an der Angel anfassen.)
 
tschuldschung wenns sarkastisch klingt: Du hast mit einer Sichel eine Delle in den Ambossfuß gehauen?
Meine bescheidene Meinung wäre auch, eine aus einer Feile geschmiedete Sichel braucht man nicht härten.
Aber ich habe es nicht nicht probiert.

Grüße
 
Ich habe nun bemerkt, das der Bereich zur Angel zuweich ist, werde ich nochmal härten:hmpf:. Der ist anscheinend nicht warm genug gewesen, bei geringer Belastung hat sich die Kante mm umgelegt(obwohl es noch nicht wirklich scharf war).
 
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