Umbau Tops Pasayten Light Traveller

Goldfinger

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Tops Pasayten Lite Traveller (Herstellerseite)

Vorher / Nachher

passayten-vor-nachher-fert.jpg


Ehemals ausschlaggebend für die Bestellung war die verhältnismäßig dünne Klinge (3,5mm) in Verbindung mit dem Flachschliff über die gesamte Klingenbreite, weil ich mir davon eine gute Schneidleistung versprach. Als ich das Messer dann bekam, war ich doch einigermaßen enttäuscht, dass die Klinge nur auf 1,2 - 1,4mm ausgeschliffen war. Somit wanderte das Messer erstmal für ein Jahr in die Schublade.
So wie es war, konnte ich es nicht gebrauchen. Also entweder verkaufen oder ändern. Und weil mir derzeit kein anderes Messer am Markt als Campknive den Mund wässrig macht, entschied ich mich für eine Anpassung des Messers an meine Vorstellungen.

Zuerstmal die Griffschalen runter und die Beschichtung komplett abgeschliffen. Das brachte schon mindestens 2 Zehntel am Ausschliff. Die graue Beschichtung gefiel mir ohnehin nicht. Zu einen optisch, ich stehe auf blanke Klingen und zum anderen sammelte sich ständig Abrieb von der Kydexscheide dran.
Dann den Griff um 10mm gekürzt, wodurch sich auch die Mikartaschalen erledigt hatten. Die waren zwar schön griffig aber durch den gekürzten Griff hätte die hintere Niete unschön nahe am Ende gesessen.

Die "BowieEcke" am Klingenrücken habe ich durch eine fließende Rundung ersetzt, wodurch das Messer an der Spitze noch einen oder zwei Millimeter kürzer geworden ist.

Anschließend kam das gefürchtete Ausdünnen der Klinge. Dazu habe ich 100er Schleifpapierstreifen auf einen Spiegel gespannt und von Hand geschliffen. Schnell wurde klar, 154CM auf 59 HRC gehärtet, ist kein Pappenstiel. Einige Stunden später hatte ich, ohne zu schummeln (ankippen), den Ausschliff auf 0,7mm runter. Mein anfängliches Ziel von 0,5mm habe ich irgendwann aufgegeben. (So schnell werde ich mich dazu nicht wieder hinreissen lassen)

Das Anfertigen der neuen Griffschalen aus mex. Cocobolo machte da schon wieder richtig Spaß. Die vordere Form der Originalgriffe müsste ich übernehmen um den perfekten Sitz der Kydexscheide zu erhalten. Da sich die Klinge mit HSS nicht bohren lässt, habe ich in die alten Nietenlöcher der Klinge verdeckte Stifte aus 6,5mm Bohrerschäften gesetzt. Entsprechen gehen die aussen sichtbaren Pins aus 4mm Neusilber nicht durch.

Oberflächenfinish mit Schleifvlies Ultra-Fine und für den Griff gab's 4 Gänge CCL-Glanzöl


ASA_4947fert2.jpg



Zwischenzeitlich ist mir das Messer richtig ans Herz gewachsen und ich werde es im Herbst mitnehmen auf eine Trekkingtour nach Schweden.


Andreas
 
Sehr schöne Arbeit, ich hatte auch meine Mühe meins scharf zu kriegen. Hatte beim Kauf genauso gedacht wie du: Relativ dünne Klinge hoher Anschliff - muss ein Schneidteufel sein. War dann auch enttäuscht als ichs bekam, habs aber mit etwas rustikaleren Methoden auch geschafft es scharf zu kriegen. Schöner ist es dadruch nicht geworden, da die Fase jetzt sehr breit ist...

Ich frage mich aber (vorausgesetzt ich habs richtig verstanden), warum du die 5 Pins gemacht hast, die halten doch dann nichts, oder?

Auf jeden Fall wie schon gesagt sehr schöne Arbeit, der abgerundete Klingenrücken und der gekrürzte Griff machen das Design irgendwie wesentlich harmonischer und in Verbindung mit dem schönen Holz und dem tollen Finish - mein Neid sei dir gewiss...:super::super:

mfg, stubenhocker
 
Schärfe war nicht das Problem, obwohl der 154CM es einem nicht leicht macht. :)

Die Pins habe ich gesetzt, weil es mir ohne einfach zu schlicht war. Beim nächsten mal würde ich eher noch 2 Pins mehr nehmen, dafür aber aus 3mm Material statt 4mm.

Danke
Andreas
 
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