Fotodoku "Scheren schleifen und aufarbeiten" [Achtung sehr viele Bilder]

briesenreiter

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So, jetzt endlich die vor Wochen versprochene Fotostrecke der
"Gewinnerscheren" aus dem Fotowettbewerb "Die am schlechtesten behandelte Schere" (Armes Ding)

Also los gehts...

Die Haarschere von Akiem.
Gebogene Schneide.

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Die Schneiderschere von WalterH
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Zuerst werden die Scheren erstmal auseinandergebaut.
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Bei Walters Schere blieb die Schraube heil und kann zum Zusammenbau wieder
verwendet werden.
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Bei Akiems Schere war die Schraube ne Niete und ging flöten;)
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Akiems Schere ist erstmal ordentlich "von aussen" poliert worden.
Das passiert vorm schleifen, um nicht die Schneidkante nach dem Schärfen wieder zu versauen...
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Das gefällt doch schon viel besser!
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Dann wollen wir mal auf den Scherenstein mit den Dingern...
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Nach dem Hohlschliff wird die Wate geschliffen. Bei Walters Schere nur eine Seite, da die Andere eine Verzahnung hatte
die durch das "Innenhohlschleifen" wieder scharf wurde und nicht weiter
bearbeitet werden musste.
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Bei Akiems Schere wurde auch nur eine Wate glatt geschliffen.
Auf die andere Seite kommt später eine Microverzahnung.
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Dann geht es zur anderen Maschine. Für die Schneiderschere wird eine
Scheibe aus Kork aufgebaut. Hier wird mit viel Fett dann "innenpoliert".
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Immer Butter bei die Fische, oder eben Rindertalg auf die Korkscheibe.
Der Talg ist ganz einfach vom Schlachter. Gelagert wird er bei uns im Kühlschrank.
Das macht das ganze etwas "streichfester".
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Für Akiems gebogene Schere brauchen wir dann aber eine Scheibe mit
einer Konvexen Schleiffläche.
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Jetzt kommt die Scheibe für die Microverzahnung. Die Scheibe hat gaaanz feine Rillen.
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Die Verzahnung wird schräg an der Schneide angebracht.
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Wir haben verschiedene Scheiben für Verzahnungen. Microverzahnung,
Verzahnungen für Tischmesser (grob und fein), für Industriebrotmaschinenmesser etc...

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Dann ab zur Werkbank...
Die Schneide wird ganz sanft auf einem Arkansas-Stein abgezogen.
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Die Schraubenlöcher werden saubergemacht.
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Alte Schraube bei Walters Schere wieder rein...
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Und nachdem die Schere zusammengebaut und neu "eingestellt" wurde
wird getestet, ob wir gute Arbeit geleistet haben. Bei einer Schneiderschere an Stoff...
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...und bei einer Haarschere an...
Haaren!! Die hat meine Friseurin mir geschenkt...:lechz:
IMG_0531.jpg


Hier nochmal ein Blick auf die Microverzahnung
IMG_05401.jpg


Und Walters Schere...
IMG_0541.jpg
 
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Ich hoffe, es hat Euch gefallen.
War ne Menge Arbeit.

Gearbeitet hat hier meist mein Pa, ich hab die Fotos gemacht.

Hab probiert mit einer Hand zu schleifen und mit der anderen zu knipsen,
hat aber irgendwie nicht geklappt...:irre:

Danke, Papi...
 
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Nochmal danke, Sascha und Papi ( ;) ).

Hab ja schon geschrieben, dass das Ergebnis zu 100% überzeugt! Ist auch sehr interessant zu sehen, wie man so etwas macht. An Rindertalg hätte ich zu allerletzt gedacht...

Meine Frau hat die Schere inzwischen beschlagnahmt. Jetzt darf ich mir eine neue Werkstattschere suchen...

-Walter
 
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... schöne Serie ... :super:
 
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intressant zu sehen!
Alte füchse bei der arbeit!:super:
 
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Tolle Doku. Danke.:super:
 
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Ganz wunderbarer und lehrreicher Bericht!
Inwiefern ist der Scherenstein anders?
 
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Hallo,

ein ehrbares altes Handwerk toll in Szne gesetzt.

Danke für die Dokumentation.

Gruß Klaus
 
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Freut mich, das es Euch gefällt:)

Meine Frau hat die Schere inzwischen beschlagnahmt. Jetzt darf ich mir eine neue Werkstattschere suchen...

Entschuldige bitte, das hab ich nicht gewollt:p

Alte füchse bei der arbeit!

So alt bin ich noch gar nicht:D

Inwiefern ist der Scherenstein anders?

Ich müsste nächste Woche nochmal nachsehen, woraus der Stein genau besteht.
Wir nennen Ihn Scherenstein weil wir nur den Hohlschliff an Scheren an der
Maschine machen.
Der Stein an dem die beiden Scheren auf den Bildern geschliffen wurde hat einen
Durchmesser von ca. 500mm und am rechten Arm des Schleifbockes ist
ein Scherenstein mit einem Durchmesser von ca.300mm.
Je nach Art der Schere muss man mal einen grösseren oder kleineren Radius
für den Hohlschliff wählen.
Diese japanischen Haarscheren sind noch viel hohler geschliffen.
Da wird an der Maschine an der die Innenpolitur gemacht wird ein sogenannter
"Pimmel" angeschraubt, da können wir dann Scheiben mit einem Durchmesser
von ca. 7-15cm aufnehmen.
 
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interpretiere ich das richtig, daß die microverzahnung nicht ne schärfere schneidkante bewirken soll, sondern daß abrutschen des schnittgutes verhindert?

lg
 
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interpretiere ich das richtig...

Ja, nasse und dickere Haare neigen beim Schneidvorgang dazu aus der
Schere herauszurollen wenn die Schere nicht mehr so richtig "Hammerscharf" ist.
Die "Micro-V" (so wird das bei uns genannt) kann widerspenstige Haare besser festhalten.

Japanische Scheren haben so was nicht, die werden auch nur von innen
sehr hohl geschliffen, kein schleifen von vorne.
Da wird dann aber anders abgezogen...

Dann gibt es Scheren mit ein- oder zweiseitiger "Micro-V", je nach Vorliebe oder wie die Scheren eben zu uns kommen.
Wir schärfen die so nach wie die bei uns ankommen, es sei denn der Kunde
will es anders...

Micro-V gibt es aber auch bei Stoffscheren, eben um das Schneidgut besser fest zu halten.

Gibt auch ein paar Nagelscheren von Dovo z.B., die haben ne Micro-V.
Gerade bei Fussnägeln macht sowas Sinn.

Die Micro-V kann eigentlich in jede Schere eingearbeitet werden, egal ob sie vorher vorhanden
war oder nicht...

Wir schleifen auch für einen Fischhändler Scheren, ich glaub der schneidet die Köpfe und/oder die "Heckflossen"
seiner Ware damit ab. Und eine Schere ohne Micro-V rutscht an den Gräten ab.
Die Verzahnung ist dann aber etwas gröber als die in den Haarscheren, genau wie die in den Stoffscheren...
 
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Hab heute nochmal nachgesehen um sicherzugehen...

Der Scherenschleifstein besteht aus Siliciumcarbid.
 
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Hallo Sascha, vielen Dank für die Mühe. Tolle Doku. Ich habe mich auch schon 2 x an einer Schere "vergangen". Das Resultat war nicht so berauschend. Für den Moment konnte schon eine Verbesserung ver-
zeichnet werden. Aber die Schärfe hielt nicht lange und so überlasse ich lieber den Fachleuten den Job. Gruß Dietmar
 
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Sehr schöne Doku. Welchen Durchmesser hat denn der Scherenstein?

yaammoo
 
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Zitat aus Beitrag #10
Durchmesser von ca. 500mm und am rechten Arm des Schleifbockes ist
ein Scherenstein mit einem Durchmesser von ca.300mm.

Wird eigentlich immer nur der erste und letzte Beitrag gelesen?:irre::teuflisch
 
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Tolle Doku, gefällt mir...

Ich hab auch noch zwei Scheren hier vom Flohmarkt,
nur leider keine Werkstatt ... alles was ich hab ist
ein Spyderco Sharpmaker und nen alten Abziehsteinrest ...
:jammer:
 
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